void . Ein toller Artikel!
Genau diese Punkte sind nach der Meinung von Bhikkhu Bodhi mit der ursprünglichen Lehre des Buddha nicht vereinbar. Die Vorstellung vom Buddha als ewigem transzendentalen Wesen entstand erst später, vermutlich unter dem Einfluss des Hinduismus. Daraus entwickelte sich dann auch der Tantrismus, der den Aussagen des Pali-Kanons grundlegend widerspricht. Ob man das nun gut oder schlecht findet – es ist geschehen. Vielleicht zeigt gerade diese Entwicklung das Wesen jeder Religion: Sie passt sich im Laufe der Zeit der Mehrheit der Bevölkerung an.
P.S.
Zugleich plädierten die Vesāli-Mönche
für ein stark verändertes Verständnis
der Person Buddhas und für konventionellere
Formen religiöser Praxis.
Für sie war der Buddha kein Mensch
(mehr), sondern ein jenseitiges gottgleiches
Wesen, das nur zum Schein geboren
wurde, in einem Scheinleib gelebt
und gelehrt hatte, nur zum Schein erleuchtet
wurde und die Welt auch nur
zum Schein wieder verlassen hatte.2
All das waren nur „geschickte Mittel“
(upāya) des Bodhisattva, der nun die
Rolle eines quasi göttlichen Erlösers erlangte.
Dementsprechend sollte die religiöse
Praxis auch vorwiegend in der rituellen
Verehrung dieser himmlischen
Gestalt und ihrer in zahlreichen Stupas
erhaltenen Reliquien bestehen.
Und:
Die Auseinandersetzungen wurden
auch in Gestalt großer öffentlicher Debatten
vor Hunderten oder gar Tausenden
Zuhörern ausgetragen.18 Sie bewirkten
allerdings auch, dass manches
vom Buddha abgelehnte brahmanische
Gedankengut wieder in den Buddhismus
zurückgelangte (insbesondere
Ideen vom Absoluten). Umgekehrt
näherte sich auch der neue Hinduismus
so stark dem Buddhismus an, dass die
Unterschiede zwischen beiden für die
einfache Bevölkerung kaum noch erkennbar
waren.19
Ein Volltreffer!