Beiträge von Igor07 im Thema „was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.“

    Richtig, Sie kann nicht überleben, die Kandha zerfallen mit dem Tod vollständig; "nicht real" bedeutet einfach: "ohne Wesenskern". Durch ihre Taten entstehen aber Folgen, zuerst bei der Person selbst; ihre Zusammensetzung ändert sich dabei,

    Ja, bei der Person selbst sollte das klar sein – aber nicht rein ethisch oder moralisch gesehen. Wenn ich etwas Böses tue, sollte ich sozusagen bestraft werden. Doch, wie wir alle wissen, davon kann man nur träumen; es reicht schon, die Nachrichten zu lesen.


    Nein, wenn du in diesem Zusammenhang behaupten würdest, dieses Du wäre hinsichtlich einer individuellen Kontunität identisch.

    Es gibt keine individuelle Kontinuität, denn das würde ein „geistiges Kontinuum“ als notwendige Voraussetzung postulieren. Aber so wie ich es verstehe, ist das doch nichts anderes als das Schlupfloch für „Ātman“. Also die Reinkarnation.

    Oder? :?

    Es gibt natürlich immer wieder Geburt. Es macht auch Sinn, einer bestimmten Person aufgrund ihrer Eigenheiten einen speziellen Namen zu geben. Deren Zusammensetzung ist auch durchaus real, nur eben ohne Atta, deshalb überlebt auch kein Bestandteil ihren Tod.

    Wenn ich es also richtig verstehe, existiert nach dem Tod keine Person mehr. Kann man dann den gesamten Begriff „Person“ als eine grundlegende Illusion betrachten? :?:



    Nur teilt diese Person aber mit jeder anderen (vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen) Person alle Daseinsmerkmale, dahingehend ist sie völlig identisch. Jeder, der die Taten einer bestimmten Person ergreift, wird deshalb auch zu ihrem Erben - erfährt deren Wirkung.

    Da verstehe ich nicht. Wenn die "Person" ( aus den khandha besteht) nicht real ist, kann sie den Tod auch nicht überleben. Wer sollte dann etwas erben oder die Wirkung erfahren?


    Wenn ich etwas ergreife, dann nur aus Verblendung, also aus Unwissenheit, weil ich die Phänomene oder Dinge nicht so wahrnehme, wie sie wirklich sind, sondern so, wie sie mir erscheinen.


    Oder anders gefragt: Kann ich für etwas verantwortlich sein, das ich angeblich in meinem früheren Leben getan habe? Sag einfach Ja oder Nein. Mich interessiert deine Position, nicht, was in irgendwelchen Texten steht.


    Wer wäre dann der Erbe?


    Oder anders gefragt: Kann ich für etwas verantwortlich sein, das ich angeblich in einem früheren Leben getan habe?

    Es folgen aber nur Handlungen auf Handlungen; die Bezeichnungen, "wer" da handelt, sind bloße Konventionen geschuldet und haben keinen realen Hintergrund.
    Es hat natürlich immer Konsequenzen, wenn man stirbt - nur nicht für den, der so oder so konventionell bezeichnet wurde. Was ist daran kompliziert?

    Metta , also deine eigene Position?: Nach dem Tod des Körpers folgt keine weitere Wieder-geburt – so wie in anderen Bereichen –, denn wir haben es hier mit bedingten, also abhängig entstanden-en Prozessen zu tun.


    Dort gibt es kein „Wer“ oder Ähnliches, was ja dem grundlegenden Konzept von anatta (Nicht-Selbst) und der bedingten Entstehung widersprechen würde.

    Das Gros ersehnt auch dort eine bessere Wiedergeburt. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Bevor man aus dem Leidenskreislauf ausscheidet will man es einmal so richtig knallen lassen als Gott oder zumindest reicher.

    Ach ja, sind es nicht diese Persönlichkeit-Ansichten?


    So: ditthi


    Das knallt wirklich, aber ich bleibe dort stecken. Als "Gott", wer denn sonst?

    2. nach dem Tod, in der Weise, dass ein "Bewusstseinskontinuum" ("Feinstoffliches"/"Energie") in einem neuen Körper weiterlebt - im Schlepptau: das Karma der vorherigen Existenz....

    Anna, es tut mir sehr leid, aber dieses ganze Märchen würde einfach MMK von Nagarjuna widersprechen, da kann ich nicht mehr … Schau mal:


    Zitat

    Im Buddhismus geht es um positive Veränderungen, deren Ergebnisse oft als Früchte oder Verdienste bezeichnet werden. Im Volks-Buddhismus gibt es zudem den Glauben und die Hoffnung, dass diese Früchte des jetzigen Lebens einfach und unverändert durch die Wiedergeburt zum nächsten Leben weitergegeben werden. Aber so einfach ist das nicht, wie Nagarjuna nachweist. Dabei würden auch die Früchte fälschlich als isolierte Dinge (Entitäten) und ohne Wechsel-Wirkungen verstanden.


    Nagarjuna destruiert einen solchen Glauben, und sei er noch so feinsinnig mit scharfsinnigen angeblich unabweisbaren Argumenten begründet. Sie sind in sich widersprüchlich und nicht haltbar. Er warnt uns eindringlich davor, irgendetwas naiv und unreflektiert zu glauben oder uns auszudenken, was wir uns zwar so sehr wünschen, das aber nicht mit der erfahrbaren Wirklichkeit übereinstimmt. Es muss zu Enttäuschungen und Stillstand führen. Wir kommen so auf dem Weg der Befreiung nicht voran:


    Nicht ein fernes erträumtes Ergebnis ist der Mittlere WEG der Überwindung von Hindernissen und Blockaden (abgehobener Idealismus), sondern Befreiung durch unser klares aufrichtiges Handeln im konkreten Hier und Jetzt!



    Entschlackung der buddhistischen Grundlagen im MMK
    Für unseren buddhistischen Weg der Befreiung benötigen wir verlässliche Fakten und Grundlagen, sonst werden wir später enttäuscht und f...
    yudoblog-b.blogspot.com

    Wenn das Ideal ein Typ ist, der nicht mal mehr die richtigen Instinkte zeigt, beweist das die Untauglichkeit eines solchen religiösen Verständnisses. Der Arahant ist hier, wie ich schon oft zeigte, besonders an seiner dann ja auch unmöglichen Fortpflanzungsfähigkeit, ein unvollständiger Mensch.

    Na ja, der arme Arahat – Ironie beiseite. Man kann das auch anders betrachten: Zwischen der reinen Empfindung (die zunächst neutral ist) und dem Begehren (das daraus entsteht, aber schon emotional gefärbt ist – im Sinne von „wie ich fühle, so nehme ich wahr“) gibt es eine Lücke. Wenn ich achtsam genug bin, muss ich nicht reflexartig re-agieren, sondern kann bewusst a-gieren . So lässt sich das Leben viel intensiver erfahren und auskosten – und auch die Fortpflanzung gehört selbstverständlich dazu.

    Zunächst entsteht wohl ein Fluchtreflex.

    Bei einem Arahat? Das bezweifle ich. Er hat seine Angst bereits überwunden – wie sollte da noch ein Fluchtreflex entstehen?


    Wenn nicht, erwächst das Leiden aus dem Löwenbiss. Es entsteht also auch ohne jegliche Identifikation.

    Das wäre dann kein Leiden, sondern Schmerz, und das ist etwas anderes.



    Bewusstsein ist Atman,

    Wo? Im Buddhismus? "Atman" :?:

    Nach Buddhadasa Bhikkhu entsteht jedes Mal ein „Ich“, sobald ich mich mit den Khandha -s identifiziere. In diesem Moment durchlaufe ich die Kette der bedingten Entstehung und erfahre gleichsam eine „Wiedergeburt“

    Das ist nicht korrekt. Die KETTE des bedingten Entstehens ist kein Seil, sie besteht aus Kettengliedern. Wenn ich mich mit etwas identifiziere, lande ich auf einem Kettenglied und von da aus auf dem nächsten, entweder über oder unter dem besetzten Kettenglied. Ich kann, wenn ich der Lehre folge, immer frei entscheiden, ob ich das nächste Teil annehme oder eben nicht. Die Leidensentwicklung verlassen, weil ich das Jetzt hier sein erkenne.

    Diese Kette besteht zwar aus einzelnen Gliedern, doch jedes davon ist wie ein metaphorischer Knoten, der am Ende nicht auffindbar ist. Denn es gibt kein „Ding“ an sich, sondern alles ist durch das jeweils andere Glied be-ding-t. Begriffe wie „Seil“ oder auch „Verkettung“ lassen sich daher nur als Hinweise benutzen, um die ganze Dynamik nachzuvollziehen – aber nicht mehr.

    Nach Buddhadasa Bhikkhu entsteht jedes Mal ein „Ich“, sobald ich mich mit den Khandha -s identifiziere. In diesem Moment durchlaufe ich die Kette der bedingten Entstehung und erfahre gleichsam eine „Wiedergeburt“ – tausendmal am Tag. In den Sarg geht es jedoch nur einmal, wie er selbst scherzhaft bemerkt. Das ist meiner Meinung nach überhaupt das Beste zu diesem ganzen Thema; ich habe es auch schon überall von mir verlinkt..

    Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?

    Ach, meine Güte, da sollte ich wohl meine Katze fragen, wie viele Leben sie noch durchlaufen müsste, um schließlich als Arahat zu landen.


    Dogen hatte sehr richtig bemerkt – soweit ich weiß –, dass Zazen, also einfaches Da-Sitzen, bereits der Ausdruck von Erleuchtung ist. Wie alles andere auch, denn etwas zu erlangen oder zu erreichen ist nicht wirklich möglich. Das echte Leben geschieht immer im „ewigen grünen Nu“, so M. Eckhart.