Beiträge von nibbuti im Thema „Wertschätzung des Daseins“
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Onda:
Danke für diesen Hinweis, nibuti.
Gern geschehen.ZitatDie beste der Gaben aber ist die Gabe des Dhamma. Das beste der freundlichen Worte ist es, dem danach Wünschenden und Aufmerksamen immer wieder das Dhamma zeigen. ~ A 9.5
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Onda:
Nicht ganz richtig, lieber Onda.Vor dem (ununterbrochenen ) Verzicht aufs Begehren kommt der Wunsch nach Verzicht.
Das ist wie "(unkontrolliertes) Feuer mit (kontrolliertem) Feuer bekämpfen" oder "warmer Entzug", weil das Feuer sonst zu stark ist.
Der Wunsch nach Verzicht heißt richtige Absicht (samma sankappa) und ist Teil des Achtpfads.
Der Wunsch nach Verzicht ist der Entschluss zur Enthaltung vom Schädlichen, zur Entsagung, Harmlosigkeit und Großzügigkeit.
Das weckt ungeahnte innere Energie (viriya, ein Erwachungsfaktor), die einen motiviert durchzuhalten und vor Rückfall bewahrt.
Natürlich ist das noch lange nicht das Ziel, aber das kann man auch schlecht durch Reden erfahren, man muss es schmecken.
Liebe Grüße
n.
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Onda:
Wer das Leiden endgültig beenden will, muss die Identifikation mit dem Dasein beenden, lieber Onda.Das ist die gründliche Variante.
Dann sind die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad in letzter Konsequenz die Gebrauchsanleitung zum Verlöschen des Leidens.
"Dasein beenden" ist Verlangen (nach Nichtsein). Das lehrte der Buddha ebenfalls zu beenden.
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Dorje Sema:
»Es gibt, ihr Brüder, Himmelswesen, die als die Unbewußten bekannt sind. Sobald diesen Wesen aber Bewußtsein aufsteigt, scheiden sie aus jener Welt ab. Es mag nun, ihr Brüder, geschehen, daß eines dieser Wesen aus jener Welt abgeschieden zu dieser Welt gelangt . . .« (D.24).
Weiteres hierüber siehe Kath. 32 u. Yam. II u. VII (Guide p. 45, 58, 77, 85).
Die Digha Nikaya ist voll davon.Am besten keine Beachtung schenken.
Liebe Grüße
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Dorje Sema:
Wie händelst Du das bitte mit dem Bewusstsein; und dem sich gegenwärtig gedachtem denken bewusst werden[d] als bewusstes Sein zudem hier ?
...denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.Ich verstehe deine Frage nicht, lieber Dorje Sema.
ZitatWie betrachtest Du das Bewusstsein zu den jeweiligen Sinnen ?
Z.B. Auge -> Sehsinn -> Sehbewusstsein/smoment ?
Unterscheidung -> Sehbewusstsein -> Kontakt (phassa) -> AchtsamkeitDas sollte hier reichen.
Grüße
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Dorje Sema:
je nach Zusammenhang oder assoziiertem.Also bitte nicht persönlich nehmen,
dafür mag ich Dich zu gut leiden nibbuti !!!!!!Eine Möglichkeit wäre ...
Jeder wie er kann ...
Keine Sorge, DS, hier wird nichts persönlich genommen.Jeder darf philologische Grundsatzdiskussionen führen oder Freundschaftsarmbändchen austauschen.
Wenn du Dhamma diskutierst, sag bitte bescheid.
Liebe Grüße
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mirco:
Besser das Denken nicht nach Wikipedia auslagern, lieber mirco.Werden ist die wörtliche Bezeichnung, Gewohnheitsmäßige Tendenzen die scholastische, Dasein die gebräuchliche.
Werdensprozess oder einfach nur Vorgang trifft es für meinen Geschmack am besten, denn danach kommt die gewordene Geburt (jati) oder eben ein ungewordener Vorgang.
Grüße
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Hanzze:
Naja, da wäre ich nicht so sicher, wer weis den schon wie Leben in den Devarealms entsteht *schmunzel*
Die göttlichen Bereiche, das ist nur das Aktivieren der äußeren Hirnrinde.Zitatund wenn du einmal das bewusstsein einer Maus erreicht hast, interessieren dich solche Überlegungen nicht. Aber es liegt wohl immer daran was einem dort und da entzückt. *schmunzel*
Entzücken ist noch mild. Abhinandana ist Freude, Vergnügung, Gefallen finden, Ergötzen (in den sechs Sinnesbereichen).Liebe Grüße
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Dorje Sema:
punabbhava
'Wiederdasein, Wiedergeburt'.
»Wie aber, o Bruder, kommt es zu künftiger Wiedergeburt? Dadurch, daß die durch Unwissenheit gehemmten und vom Begehren gefesselten Wesen immer wieder, hier und da, Entzücken finden, darum kommt es zu künftiger Wiedergeburt.«
Die Übersetzung ist vollkommen daneben, lieber DS.
"16. "Freund, wie kommt die Erneuerung des Werdens in der Zukunft zustande?" ~ Bodhi/Zumwinkel, M 43
Daraufhin nennt Sariputta die Ursache: "Freund, die Erneuerung des Werdens in der Zukunft kommt dadurch zustande, daß die Wesen, die durch Unwissenheit gehemmt und durch Begehren gefesselt sind, sich an diesem und jenem ergötzen [7]."
bhava - Werden (Dasein für putthujanas)
puna - erneut, wieder
Puna (indecl.) [cp. Vedic punar, punaḥ, to base *pŭ (related to *apo: see apa), as in puccha tail, Lat. puppis, poop , Gr. pu/matos the last; orig. meaning "behind"] again. (http://dsal.uchicago.edu/cgi-b…object.pl?c.2:1:2929.pali)
Zum Fragesteller: "[1] Der ehrwürdige Mahā Koṭṭhita wurde als Erster unter jenen mit analytischem Verstand gepriesen."
Am besten alle Wunschvorstellungen beiseite tun und die Dinge neutral/nüchtern betrachten.
Grüße
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lagerregaL:
Wenn Geburt wieder und immer wieder geschieht, scheinbar ohne Ende, dann nenne ich das Wiedergeburt.
Das ist auch OK.Aber was da geschieht, entsteht jeden Moment aufs Neue.
Es hat nur eine scheinbare Ähnlichkeit mit oder Verbindung zu dem, was im letzten Moment war.
Genau diesen Schein gilt es zu durchschauen.
In Pali gibt es das Wort für Wiedergeburt (upajati) gar nicht.
Aber viele Worte für Geburt, Reinkarnation, Empfängnis, spontanes Erscheinen, Standeszugehörigkeit, Aufsteigen, Absteigen, usw.
Daher ist der Begriff Wiedergeburt irreführend und putthujana-style.
Nur meine Meinung.
Liebe Grüße
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Kusala:
accinca gab darauf eine gute Antwort
http://www.buddhaland.de/viewt…&t=5281&hilit=buddhadasa#Ganz so wie ihr es hier von Buddhadasa schreibt ist es ja nicht.
Buddhadasa zeigte in einem anderen Beispiel auf, wie man noch im letzten Moment von der Leiter der "Wieder"- Geburt springen kann.Er negiert nur, ebenso wie der Buddha eine eins zu eins personelle Wiedergeburt, wie es im Brahmaismus gelehrt wurde.
Es finden im samsara nur Prozesshaftigkeiten ohne festen Kern (feste Seele) statt. Dies geht aber über den körperlichen Tod hinaus.
Samsara ist nicht auf dieses Leben begrenzt.
Ob personell oder nicht personell."Wiedergeburt" ist Anhaftung.
Der Buddha lehrte Geburt (jati) und das Ende von Geburt.
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Helmut9:
Die Bejaung wäre unerträglich für Dich.
Nicht wirklich, lieber Helmut.Ich weiß aus sicherer Quelle, dass es mindestens eine Sakagami (oder 'höher') ich diesem Forum gibt, möglicherweise sogar mehr.
Aber der Anfangspost in diesem Thread ist nicht erleuchtet.
Das macht nichts, hier sind alle Übende.
Schlimmer ist, finde ich, dass bereits viele freundliche, erklärende Antworten kamen, aber allesamt ignoriert wurden.
Die Wertschätzung des Lebens beginnt hier und jetzt.
Liebe Grüße
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Manche üben 40 Jahre und haben nichts erkannt, Haushälter.
Es ist zu erwarten, dass Schüler von Thich Nhat Hanh die Weltentsagung ablehnen.
Das ist kein Problem, der Buddha lehrte für verschiedene Leute, hat Haushälter nicht aufgefordert alles aufzugeben.
Aus Mitgefühl fürs Leben lehrte er aber nicht einseitig, zeigte (auch) die Nachteile des Daseins ohne schönzureden: denen, die bereit waren.
Du solltest deine Vorurteile und Zweifel endlich überwinden.
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Onda:
Ich arbeite dran.
Gut, ich würde an deiner Stelle mit einem offenen Geist drangehen und erstmal eine gerade Linie (die Anweisungen deines Lehrers) beibehalten. Oder hat das spirituelle Shopping dir bisher etwas anderes als Missverständnisse gebracht, hat es deiner Praxis geholfen, hat es deinen Geist friedvoller gemacht? -
Onda:
Die Theorie vom Nicht-Selbst (anatta) besagt nicht, dass es kein Ich gibt. Als erkennende Instanz bleibt das Ich auch beim Erleuchteten erhalten.
Das stimmt so nicht ganz, lieber Onda.Beim Sotapanna verschwindet bereits jeglicher Persönlichkeitsglaube (sakkaya-ditthi).
Der Sotapanna sieht, dass "Ich" nur ein Wort oder Gedanke ist, das Erkennen nur ein Bewusstseinsvorgang.
Wort (Erinnerung), Gedanke und Bewusstsein sind nicht "Ich", nicht "mein", nicht "mein Selbst" (anatta).
Es bleiben nur Elemente, Vorgänge, Stille, Bliss, Befreiung.
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Erdmaus:
Es sollte kein Geheimnis sein, dass im Buddhismus angestrebt wird, letztendlich die "Kette der Wiedergeburten" zu durchbrechen. Mit Vernichtung im konventionellen Sinne hat dies jedoch nichts zu tun. Leben wird ja nicht vernichtet. Ein Buddhist lebt sicherlich nicht weniger lang wie jeder andere Mensch auch und da sich ein Buddhist anderen Lebewesen friedvoll gegenüber verhält, ist der Buddhismus im Gegenteil sehr "lebensverschonend". Wenn man zukünftiges Leben nicht entstehen lässt, so vernichtet man kein Leben.
Erdmaus ist weise.
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Onda:monikamarie:
Und ich gebe Dir Recht, auch ich verstehe die Vier Edlen Wahrheiten so, dass es um die Überwindung des Leidens geht und nicht um das Überwinden des Daseins. Aber das Dasein bekommt einfach einen anderen Stellenwert - einen nüchternen, dennoch mit Wertschätzung.Eine Daseinswertschätzerin mehr!
Es gibt zwei Arten des Daseins: das mit Gier, Hass und Verblendung verbundene Dasein und das davon freie "Dasein".Die Wertschätzung allen Lebens ist eine Grundvoraussetzung für das Überwinden des mit Gier, Hass und Verblendung verbundenen Daseins.
Aber die Wertschätzung allen Lebens kann uns nicht allein in das davon freie "Dasein" führen.
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accinca:
Schmerz ist auch nur ein Gefühl und davon weiß er das bin
nicht, das gehört mir nicht, ist auch nicht "mein Selbst".
Wo aber keiner ist, der Gefühl haben könnte, da gibt es auch
kein Leiden welches Gefühl es auch immer sein mag. So wie
du es geschrieben hast hört es sich aber so an als würde
der Buddha unter einem schmerzhaften körperlichen Gefühl
ebenso leiden wie er sich über ein freudiges körperliches
Gefühl freuen würde weil man körperlichen Gefühlen nicht
dauerhaft entgehen könne.
Ein Erwachter hat natürlich mentales, mit dem Werdensprozess verbundenes Leid (dukkhasabhāvo) vollständig überwunden.Aber sein Körper wird dennoch altern, krank werden und sterben, weil alles Zusammengesetzte (saṅkhāra) nicht von Dauer und unbefriedigend (dukkhasaṅkhāto) ist.
Das wird konventionell (für Nicht(-vollständig)erwachte) als körperliches Leid oder Schmerz (dukkhadukkhatā) bezeichnet.
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Onda:
Richtig paraphrasiert?
Nicht ganz richtig paraphrasiert, lieber Ona.Der Buddha lehrte zwei Sorten von Leid, mentales und physisches.
Diese werden oft durcheinander gebracht, auch von erfahrenen Meditierenden.
Das physische Leid (zB Schmerz) können wir nicht dauerhaft loswerden, auch der Buddha hatte Rückenschmerzen und erduldete sie mit edlem Gleichmut oder verweilte in erhabenen Zuständen.
Aber das mentale Leid können wir auflösen.
Für Überwindung des mentalen Leids ist das Dhamma da, wie eine Medizin.
Das ist die größte Wertschätzung des Lebens.