Beiträge von Mabuttar im Thema „Allverbundenheit“

    Ja mich wundert es eben, dass in der meisten buddhistischen Literatur Allverbundenheit und Bedingtheit als ein Argument für das Nicht-Ich hergenommen wird.


    Schau ich mir jetzt die Mönchstradition an, also Theravada und den Pali-kanon,
    fand ich keinen Satz in dem gesagt wird, alles ist mit allem bedingt verbunden und daher alles NIcht-Ich. Nein alle Dinge sind vergänglich deshalb Nicht-Ich, genauso mein Gegenüber, alle Wesen sind anicca dukkha und anatta.... ?? wäre ne eher ne Anti-Metta Anschauung. Mit einer Advaita oder Dao Vorstellung würde so etwas nicht passieren.


    Nein das einzige was dort doch als Bedingtheit ausgesagt wird, ist das bedingte Entstehen von Leiden.
    Das hat nichts mit einer Allverbundenheit zu tun. Dieses Argument fiel mir z.B. beim Dalai Lama auf und ich fragte mich, was das eine mit dem anderen zu tun hat? Er meinte durch das bedingte Entstehen kann man ableiten, oder wird ausgesagt, alle seien bedingt miteinander verbunden und es gibt kein unabhängiges Ich, das letzte stimmt zwar aber die Grundlage des Arguments passt nicht.



    Eine Allverbundenheit und die Bedingtheit mit allem ist ja richtig, hat der buddha vielleicht sogar gelehrt, denn nur so macht auch praktisches Metta nachvollziehbar Sinn und auch ein engagierter Buddhismus macht Sinn.
    Aber das wird doch erst vom Mahayana und Nagarjuna "wiederentdeckt".


    Das man sich Alles zwar vorstellt aber nicht dran hängt hm, ich weiß nicht ob das die Allverbundenheit betrifft, ich denke mal drüber nach.

    "...Wir sagen also: Ein Blatt Papier ist aus Nichtpapier-Elementen gemacht. Eine Wolke ist ein Nichtpapier-Element. Der Wald ist ein Nichtpapier-Element. Sonnenschein ist ein Nichtpapier-Element. Wenn aber das Papier aus allen Nichtpapier-Elementen gemacht ist, was dann, wenn wir alle Nichtpapier-Elemente auf ihren Ursprung zurückführen - die Wolke auf den Himmel, den Sonnenschein auf die Sonne, den Holzfäller auf seinen Vater? Dann ist das Papier leer. Leer wovon? Leer von gesonderter Ich-Wesenheit. Es ist aus all den nicht-ichwesenhaften Elementen, Nichtpapier-Elementen gemacht, und wenn wir alle diese Nichtpapier-Elemente abziehen, ist es wahrhaft leer, ohne unabhängige, eigenständige Ich-Wesenheit. Leer in diesem Sinne bedeutet aber, daß das Papier von allem erfüllt ist, vom gesamten Kosmos. Das Vorhandensein dieses kleinen Blattes Papiers beweist das Vorhandensein des ganzen Kosmos.´"
    Thich Nhat Hanh


    Es gibt kein unabhängiges Selbst, alles ist miteinander verbunden.
    Alles Tun erzeugt Wirkungen in der Natur und Umwelt, Ursache und Wirkung, wir sind mit allen Wesen verbunden, durch die Allverbundenheit werden die Silas und tugendhafte Handlungen, Mitgefühl, Güte und Liebe, Achtung vor der Umwelt selbstverständlicher, erfasst und realisiert das geweitete Bewusstsein diese Allverbundenheit wird Gier und Hass und ein "Mein" eines kleinen identifizierten Ichs immer sinnloser. Die Allverbundenheit kann das Ich auflösen. Die Allverbundenheit wird durch die Leerheit u.a. begründet, es gibt kein unabhäniges Selbst. Die Lehre der Allverbundheit bringt viele Menschen an die buddhistischen Lehren. Und...


    Und die Allverbundenheit ist nicht im Pali-Kanon belegt, sie findet sich nicht in der Lehre der Theravada.


    Der Grund für das Auflösen des Ich-Dünkels liegt im PK an der Vergänglichkeit aller Dinge, nicht an einer Verbundenheit, welche Mitgefühl selbstverständlich machen würde. Der 2. Buddha Nagarjuna führte das doch erst ein, oder ?