Drei Punkte fallen mir dazu ein:
Erstens gefällt mir die Vermischung von Nicht-Ich und Nicht-Selbst nicht so gut. Der Titel und weite Teile des Textes beziehen sich auf Nicht-Selbst (Anattā-Lakkhana), die Übersetzung dagegen verweist auf "Merkmale des Nicht-Ich". Es ist so ähnlich wie die Vermischung von Sakkaya und Sakkaya-Ditthi: Sakkaya-Ditthi wird als eine der drei Fesseln bezeichnet, deren Überwindung für den Stromeintritt erforderlich ist, Sakkaya dagegen endet erst zusammen mit Dukkha.
Zweitens wird dadurch auch der Sinn entstellt: "Denn wäre, ihr Mönche, diese Körperlichkeit das Ich, nicht würde da diese Körperlichkeit der Krankheit anheimfallen." Warum sollte ich nicht krank werden können?
Drittens ist nicht klar, warum Vergänglichkeit notwendig mit leidig assoziiert werden muss ("Sind Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr." - "Was aber vergänglich ist, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr.") Bei dem Gefühl Zahnschmerzen beispielsweise ist es gerade seine Vergänglichkeit, die einen gewissen Trost spenden kann.
Viele Grüße
Elliot