Beiträge von xxx im Thema „Dukkha als existentieller Juckreiz“

    Hallo Monika


    Du hast natürlich völlig recht und auch die Gabe die Dinge so praktisch auf den Punkt zu bringen. Ich bin genau deiner Meinung:


    Bakram:

    nur sein eigenes Leid jenes welches man spürt und jenes welches man zufügt kann man beeinflussen.


    Deine Aufzählung zeigt ja schön wie Du durch "Dana" und "Metta" (*schmunzel*) kein Leid verursachst oder zufügst . Ich nannte dies eigenes Leid, welches man [anderen] zufügt.


    Gleichzeitig zeigst du wie du eigenes Leid, welches du verspürst, durch "panna" verminderst, indem Du die Dinge akzeptierst wie sie sind.



    Gruss Bakram

    accina:

    Zwischen "objektiven Leid" und "absolut objektiven Leid" gibtes da einen Unterschied?


    Denselben wie zwischen einem weissen Schimmel und einem gewöhnlichen Schimmel, nur Rhetorik ;)


    accina:

    Übrigens das Leiden anderer kann man doch oft verringern und natürlich auch umgekehrt.


    Ich kann nie sicher sein mit meinen gut gemeinten Taten das Leiden anderer wirklich zu verringern. Ich kann Andere vorübergehend trösten oder ablenken, ich kann Anhaftungen schaffen damit sie ihr Leiden nicht mehr wahrnehmen, es verdrängen, projezieren, spalten.


    Ich weiss ja nicht mal wie sehr oder ob überhaupt andere Leiden. Ich kann ihnen zwar glauben, aber ich kann ihr Leiden nicht selber erfahren. Leiden ist eben subjektiv es ist imme rpersönliches Leiden. Leiden ist quasi Privatsache.


    Kann man überhaupt helfen ? Man kann ! Anleiten sich selbst zu helfen: achtfacher Pfad ! Praktizieren !


    Gruss Bakram

    accinca:

    ...für das Leiden und
    Elend das die Wesen erleben?


    Ich bezog mich auch auf die Vorposter.


    Ich meine wir müssen aufpassen dass wir unser eigenes individuelles Leiden nicht auf Andere oder gar die ganze Welt übertragen (projezieren). Meiner Ansicht nach sollte man nicht von Leid in der Welt sprechen (also objektivem Leid). Das sogenannte Leid der Welt kann man selber ja nicht erfahren, nur das eigene Leid ist spürbar und real (subjektiv). Man kann das objektive Leid der Welt auch nicht vermindern (und sollte es erst gar nicht versuchen), nur sein eigenes Leid jenes welches man spürt und jenes welches man zufügt kann man beeinflussen.


    Gruss Bakram


    Du schreibst vom subjektiven Gefühl "Leiden" beziehungsweise "Freude". Das diese Gefühle existieren wird wohl niemand bestreiten. Ich schrieb ja auch es gibt kein absolut objektives Leid der Welt, aber es gibt ein subjektives Leiden (Wehegefühl) der Einzelnen. Genau so gibt es keine (oder wird es nie geben) objektive absolute Freude auf der Welt sondern nur subjektives Wohlgefühl der Einzelnen. Es sind wir, unser Geist der diese Unterscheidung macht. Wir teilen ein in scheinbar gut und böses immer in Bezug auf unser Selbst, unseren Wünschen,Glauben und Erfahrungen. Dies alles ist relativ, das heisst abhängig vom Standpunkt oder der Position des Beobachters. Der Standpunkt kann sich ändern, diese Dinge sind veränderlich. Was heute wehe ist morgen wohl und umgekehrt. Was für Dich Wehe ist für mich wohl (siehe: des einen Freud des andern Leid)
    Die Frage stellt sich nun, welches ist der richtige Standpunkt ? Ein buddhistischen Standpunkt unterscheidet sich entscheidend von einem hedonistischen (Hedonismus). Der Mittelweg ist richtig, nicht wohl, nicht wehe, sondern Gleichmut.


    Gruss Bakram

    Es gibt überhaupt kein absolutes quasi objektivierbares "Leid", kein "dukkha" auf der Welt oder sonst wo. Es gibt zwar subjektives Leiden, was aber eigentlich nichts anderes ist als eine innere oder äussere Sinneserfahrung. Eigentlich ist Leiden ja lediglich ein unangenehmes Gefühl aus Mitleid mit jemandem oder Mitleid mit dem eigenen Selbst.
    Häufig sogar aufgrund von falschen Annahmen: "es läuft nicht so wie es sollte, es läuft nicht so wie ich es mir vorstelle, dass es richtig ist"


    Gewisse versuchen sich gegen das vermeintlich Unrichtige zu stemmen, damit es künftig so läuft wie es soll, damit es so läuft wie man es sich vorstellt, dass es laufen soll. Wollen sogar andere Menschen verändern oder zmindest beeinflussen. Sie wollen lieber "die Welt" oder die Anderen retten als sich selbst. Sie laufen so aber vor der eigentlichen Aufgabe davon.


    Man kann sich nicht gegen das Dao stemmen, wie man sich nicht gegen das Wasser eines Stroms stemmen kann das ins Meer fliesst. Man erzeugt damit nur Wellen und damit noch mehr Dukkha.


    Da alles untereinander in Beziehung steht, gibt es keine Absolutheit nur Relatives. 100 Euro im Monat zu verdienen erscheint einem Europäer ungerecht, er fühlt sich ungerecht behandelt nicht aber ein Kongolese. Dieser fühlt sich ungerecht behandelt, wenn er von seinen Angehörigen im Alter oder Krankheit nicht persönlich gepflegt wird.


    Wie kann ich nun Einfluss nehmen ? Wie kann sich Dukkha, im Sinne der Summe aller negatven Gefühle aller Spezies auf der Welt, vermindern ?
    Nun zuerst muss man selber frei sein, sein eigenes dukkha überwunden haben um schliesslich in seiner eigenen persönlich relativen Umgebung fähig zu sein sich so zu verhalten, damit dadurch kein oder möglichst wenig fremdes dukkha erschaffen wird.


    Wie dies funktionieren könnte hat Buddha ja gelehrt: Achtfacher Pfad. Wenn man ihn befolgt schafft man weniger fremdes Dukkha während man sein eigens dukkha zu überwinden versucht.


    Dies Zu erkennen ist Erleuchtung genug ! Es gibt keine höhere Wahrheit. Die Dinge sind so wie sie sind, sie sind so wie sie sich uns jeden Tag aufs neue präsentieren. Veränderung geschieht immer nur in unseren Köpfen.


    Oder wie schon Seneca meinte: "Es sind nicht die Dinge die uns beunruhigen, sondern unsere Meinung über die Dinge".


    Gruss Bakram