Beiträge von accinca im Thema „unbeständiges Samsara?“

    Karuna:


    Wie willst du also Unabhängigkeit DAVON erreichen?
    Außer in deiner Vorstellung existiert sie nicht.


    Du meinst ich wollte oder müßte existieren und genau das
    ist deine falsche Vorstellung. Wie ich oben schon schrieb ist Nibbana
    nicht irgend etwas Existierendes auf der Ebene des bedingt entstandenen.
    Ich hatte das ja auch schon mit dem Erlöschen des Feuers versucht
    verständlich zu machen. Ein erloschenes Feuer existiert eben nicht mehr
    und hat auch nie auf der Ebene bestanden wie es ein Feuer tut. Es ist
    eben nur die Vorstellung 'des nicht mehr brennen'.
    Unabhängigkeit wird erlangt, durch die Abwendung und dadurch bedingte
    Aufhebung des Anhaftens und die dadurch in natürlicher Weise eintretende
    Aufhebung der Vorstellung von Ich und Mein.
    mfg.
    accinca[/quote]


    Karuna:


    Alle Phänomene sind leer - aufgrund des bedingten Entstehens und daher ist auch Vorstellung leer und nibbana ist auch leer. Es heißt jedoch nicht dass nichts existiert, doch nichts Beständiges existiert.


    Da stimmen wir ja überein.


    Karuna:


    Nibbana ist ebenso leer wie nicht-nibbana.


    Auch darin stimmen wir überein.


    Karuna:


    Es ist ebenso abhängig von Bedingungen, wie das Leiden.


    Darin stimmen wir nicht überein.
    Nibbana ist nicht abhängig von Bedingungen, wie das Leiden.
    Eine solche Lehre wirst du vom Buddha auch nicht finden.


    Karuna:


    Sonst könnten wir nämlich uns den ganzen Buddhismus schenken.


    So denkst du aber doch nur, weil du glaubst Nibbana wäre etwas das
    man durch Bedingungen erzeugen müsse und könne und erst dadurch bestehe oder?


    Karuna:


    Wie war das mit dem töten - Buddha hatte eine sehr gute Weise des tötens.
    Das wende ich jetzt an - ich lass dich jetzt laufen.


    Das trifft aber nur für den Buddha und weise, erfahrene Mönche aus dem
    Orden des Buddha zu.


    mfg.
    accinca

    bel:


    Mir fehlen überhaupt keine Informationen - und wenn ich was vergessen
    habe solle, schaue ich ins news-Archiv von google._()_


    Na, ist doch toll, dann ist ja alle in Ordnung.


    mfg.
    accinca


    Es handelt sich zwar um eine Beurteilung, aber deswegen muß sie nicht
    falsch sein. Im Gegenteil, ich finde sie nur realistisch. Auch dann, wenn
    ich es nicht für nötig halte sie gegenüber anderen zu begründen bedeute
    das nicht, daß es keine Gründe gibt. Ich begründe dir ja auch nicht warum
    ich z.B. von Theismus nichts halte. Deswegen kannst du noch lange nicht
    behaupten es handelte sich um ein Vorurteil. Dazu fehlen dir einfach die
    Informationen.


    mfg.
    accinca





    mfg.accinca

    bel:
    accinca:

    Über einen Jünger der Tradition eines Soto stelle ich mir nicht
    vor, das er viel von der Lehre Buddhas versteht.


    Ariyo, Du willst doch nicht in Dein altes Beuteschema verfallen, mit allgemeinen Behauptungen ohne Begründung vom Leder zu ziehen. Laß es lieber. _()_


    Willst du sagen, ich sollte verschweigen was ich über sowas denke?
    Vielleicht so tun als würde ich viel davon halten? Wäre
    das nicht wie eine Lüge?


    mfg.
    accinca

    Karuna:

    Da alles bedingt entstanden ist, gibt es nichts unbedingtes,
    unabhängig Entstandenes.


    Soweit ganz richtig und da stimme ich dir zu und zwar auf
    der Ebene des Entstandenen: da gibt es nichts unbedingtes!
    Hier stimmen wir auch überein - nur du ziehst daraus die
    falsche Konsequenz, nämlich das es deswegen nicht möglich
    sei das Unbedingte (Nibbana) zu verwirklichen. Und tatsächlich
    hat du auch vollkommen recht - allerdings nur auf der Ebene des
    Entstandenen auf der ich dir zustimme.- Das Unbedingte ist
    eben nichts Bedingtes das unbedingt "bestünde". Aus dieser
    Voraussetzung und auf diesem Hintergrund kommt dir jetzt völlig
    zurecht diese Frage auf:

    Karuna:


    Wie willst du also Unabhängigkeit DAVON erreichen?
    Außer in deiner Vorstellung existiert sie nicht.


    Du meinst ich wollte oder müßte existieren und genau das
    ist deine falsche Vorstellung. Wie ich oben schon schrieb ist Nibbana
    nicht irgend etwas Existierendes auf der Ebene des bedingt entstandenen.
    Ich hatte das ja auch schon mit dem Erlöschen des Feuers versucht
    verständlich zu machen. Ein erloschenes Feuer existiert eben nicht mehr
    und hat auch nie auf der Ebene bestanden wie es ein Feuer tut. Es ist
    eben nur die Vorstellung 'des nicht mehr brennen'.
    Unabhängigkeit wird erlangt, durch die Abwendung und dadurch bedingte
    Aufhebung des Anhaftens und die dadurch in natürlicher Weise eintretende
    Aufhebung der Vorstellung von Ich und Mein.


    mfg.
    accinca

    Karuna:


    Hier ein Beitrag von Masao Abe über Leerheit und Entstehen in Abhängigkeit .
    Das erklärt evtl. deine Sicht, die wohl dem Theravada angelehnt ist und eine Unterscheidung von samsara und nirvana trifft und die Sicht, die dem Mahayana entspricht und aus der Nicht-Unterscheidung von samsara und nirvana resultiert.


    Tut mir leid, aber was ein "Masao Abe" sagt, ist mir eh vollkommen egal,
    wenn es um die Lehre des Buddha geht. Der kann sich ja alles ausdenken
    wozu er lustig ist.


    Karuna:


    Was ist denn Leiden? Und wie kommst du denn darauf, man könne im Leiden stehen? Entweder man leidet und Leiden ist Anhaftung bzw. Begehren, deren Wurzeln Gier, Hass und Verblendung sind oder man leidet nicht und hat dies überwunden.


    Genau so komme ich darauf.


    Karuna:


    Von einem Dharma-Nachfolger in der Tradition des Soto kann ich annehmen, daß er in einem Dharma-Vortrag sich der rechten Rede bedient und nicht leidet, wenn andere sagen "ach ja? Dolle Sache."


    Über einen Jünger der Tradition eines Soto stelle ich mir nicht
    vor, das er viel von der Lehre Buddhas versteht.


    Karuna:


    Wie stellst du dir denn nicht-leiden vor?


    Ich stelle mir jedenfalls dabei nicht die leidhaften vergänglichen
    Dinge vor, sondern die Unabhängigkeit davon. Und mit "Dingen"
    meine ich insbesondere auch Gefühl und Bewußtsein.


    mfg.
    accinca


    Ach ja? Dolle Sache.


    mfg.
    accicna

    Karuna:

    Du verstehst dich als ein Leidender - in Samsara -
    und willst zum Nicht-Leiden kommen.


    "Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher:
    das Leiden und des Leidens Ausrodung." M. 22
    So der Buddha und das der Sinn der Lehre.
    Gäbe es kein Leiden, dann brauchten wir auch kein Buddha
    und keine Lehre.


    Karuna:

    - ins Nibbana.


    "ins Nibbana" ist ein Ausdruck für das Beenden des Leidens.
    Da kann also nie einer drinnen sein sondern entweder das
    Leiden ist beendet oder nicht.


    Karuna:


    Was wir im Zen sagen - und Roland Rech sagt das hier
    auch - Nibbana kann zwar herbeigesehnt werden, aber es
    kann nicht DADURCH erreicht werden. Denn es ist schon.


    Wie kann man im Leiden stehend auf so einen Unfug verfallen?
    Wo Leiden ist, ist schließlich keine Leidlosigkeit. "Nibbana" ist
    nur ein Wort für das Erlöschen des Leides nicht mehr und nicht
    weniger. Und die Erlöschung des Leidens ist solange nicht, wie
    noch Leiden vorhanden ist und nicht gibt es Leidlosigkeit wenn
    Leiden ist. Sowas zu denken ist reine Geistesverwirrung.


    Karuna:


    Nibbana ist nicht das Ergebnis unserer Bemühungen.


    Ach so, alle Praxis ist sinnlos?
    Wer verbreitet solche Lehren?
    Wozu glaubst du hat der Buddha denn die Leute motiviert?
    Natürlich ist die Erlöschung des Leides, das Ergebnis von Bemühungen.
    Von alleine kannst du da lange warten. Von der "Gnade Gottes" kommt's nicht.
    Andrerseits stimme ich dir zu, daß wenn das Leiden erst einmal überwunden
    ist, es dann dafür keiner Bedingung mehr bedarf. Das mußt du dir vorstellen nach
    dem Beispiel des Buddha vom Löschen des Feuers. Daß das Feuer gelöscht wird,
    dessen bedarf es des Bemühens sonst brennt es eben immer weiter. Wenn es
    aber erstmal vollkommen gelöscht ist, dann bedarf es keiner Bemühung mehr.
    Ein solcher heißt "schulungsledig". Die vier großen Kämpfe sind zu Ende gekämpft.
    Die vier großen Kämpfe gehören zum achtfachen Pfad, sie sind das sechste Glied.(sammā-vāyāma)
    Sammā-vāyāma weglassen, bedeutet den achtfachen Pad wegzulassen. Wo aber der
    rechte achtfache Pad nicht mehr ist, da ist auch die Lehre des Buddha nicht mehr.



    Ja, das mache ich dann auch schnell mal, denn so erreicht man das
    in der Praxis nicht - und zwar auch dann nicht, wenn man gelegentliche
    Erfolge damit hat. Dazu bedarf es des gesamten achtfachen Pfades
    mit Samādhi an der Spitze. Erst dann, wenn die sieben Erwachungsglieder (bojjhanga)
    voll entfaltet sind, kann sich der Geist von allem Anhangen für immer lösen.
    Das ist wie in M 24 dargelegt: Jede Etappe auf dem Wege muß zunächst
    bewältigt werden, bis der letzte Rest des Weges gegangen werden kann.
    Man kann nicht nur den letzten Rest eines Weges gehen. Das ist unmöglich.


    Karuna:


    Denn wenn du absichtslos bist, weil du das als ein Mittel betrachtest um
    ein Ziel zu erreichen, dann ist das keine Absichtslosigkeit, sondern absichtsvolle
    Absichtslosigkeit. Wenn du aber dich in die Dinge des Lebens ganz einläßt
    und mitwirkst, ganz nach den jeweiligen Gesetzen, dann entfaltet sich
    Absichtslosigkeit und es mehrt sich das Ersehnte.


    Das halte ich für einen wirklich gefährlichen Traum der
    nicht klappen wird und hat der Buddha so auch nicht gelehrt.
    Was er gelehrt hat, was man machen muß um alle Einflüsse
    der Absicht zu besiegen, das hat er in M2 gesagt. Lies es.


    mfg.
    accinca


    Dann sehen wird doch mal weiter was da steht:


    "Die Wahnerlöschung gilt ihm als Wahnerlöschung,
    und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegolten,
    dann soll er nicht die Wahnerlöschung denken, nicht an die
    Wahnerlöschung denken, nicht über die Wahnerlöschung denken,
    nicht denken 'Mein ist die Wahnerlöschung', sich der Wahnerlöschung
    nicht freuen: und warum nicht?
    Damit er sie kennenlerne, sage ich.


    Und genau deswegen hatte ich gesagt ich, das es eben auf
    die Bedeutung ankommt was denn diese "kennenlernen" genau
    beinhalte.


    mfg.
    accinca

    Mahakala:


    Auch hat Nibbana nichts mit "Frieden" zu tun.
    Das sind von Menschen ausgedachte Konzeptionen.


    Es kommt ganz darauf an was mit "Frieden" geneint ist.


    "Was aber, Ānanda, ist die Betrachtung der Reitzlosigkeit?
    Da begibt sich der Mönch in den Wald, an den Fuß eines
    Baumes oder in eine einsame Behausung und wägt bei sich
    also: ‚Das ist der Friede, das ist das Erhabene, nämlich der
    Stillstand aller Daseinsgebilde, die Entledigung von allen
    Daseinssubstraten, die Gierversiegung, die Entsüchtung, das Nibbāna!’
    Das, Ānanda, nennt man die Betrachtung der Reitzlosigkeit."A. 10. 60


    mfg.
    accinca


    Planen, tut auch der Verständige und der Übende in seinem Vorgehen.
    Dort steht ja: es mehrt sich das Ersehnte , Erwünschte, Erfreuliche!
    Das kann man nicht einfach nur mit einem anderen Begriff wegreden.
    "Mehren" ist ein Proßes der erst noch zu dem Ziel der Befreiung führen soll.



    Äm, genau das wäre ein Zustand der dann herrschte und nicht wäre
    es kein Zusatand der herrschte. Außerdem ist der von dir beschrieben
    Zustand, ein Zustand den du noch nicht hast, aber wohl herbeisehnst
    und zu erlangen wünschst. Es ist nur der Gleichmut des Bewußtseins
    und nicht Nibbana. Alles Bewußtsein ist aber vergänglich und nicht Nibbana.


    Karuna:
    Roland Rech:

    Unsere Praxis besteht nicht darin, das Samsara
    zurückzuweisen, um das Nirvana zu erlangen,


    "Unsere Praxis" ? Damit meinst er sicher "Seine Praxis" wenn überhaupt.


    Roland Rech:


    sondern es geht darum, aufzuhören immer etwas anderes erhalten zu wollen.
    Das heißt keine Trennung mehr zu schaffen, zwischen Samsara und Nirvana.


    Der befindet sich aber in völliger Verwirrung der Begriffe:
    Er macht eine Trennung zwischen dem was er für Samsaro
    und dem was er für Nibbana hält und dann sagt er man
    solle aufhören eine Trennung zu machen, das sei Nibbana.
    Sowas ist völliger Unsinn und Bessertuerei. In Wahrheit
    hat das aber mit Nibbana gar nicht zu tun. Aber wie dem
    auch sei, trennt er damit selber zwischen dem was nicht
    erreicht ist und fordert auf etwas zu erreichen nämlich das
    nicht-erreichen wollen zu erreichen nichts zu erreichen usw.
    Eine Unsinnsgerede eben und sich dabei auch noch besonders
    klug zu dünken. Man sollte sich nicht von altklugen Worten
    täuschen lassen. Samsaro und Nibbana sind ebensowenig
    das Gleiche wie Leiden und Nicht-Leiden nicht das gleiche sind.


    Roland Rech:


    Weder das Samsara durch Wünsche zu nähren, noch es abzulehnen
    und das Nirvana herbeizusehnen. Es bedeutet, einfach loszulassen,
    in allem absichtslos zu werden.


    Ich finde der hat eine abartige Vorstellung von Nibbana.
    Nibbana ist die Überwindung von Gier, Haß und Verblendung.
    Wenn sich jemand das nicht herbeisehnt wird er das nie erlangen!
    Es ist als wollte ein Raucher ohne das rauchen aufzugeben das
    rauchen aufgeben. Der Mann ist verwirt und redet Unsinn und
    geschwollene Worte kann ich da nur sagen.


    mfg.
    accinca

    bel:
    accinca:

    Das Ziel ist die Überwindung von Anhangen und Nichtwissen und das ist M1.
    Was das aber bedeutet und impliziert, das ist eine ganz andere Frage.


    Nun ja, es geht ja gerade in M1 um die Frage des implizierenden "wie" bzw. "nicht wie", wie es gerade hier auch zur Debatte stand. Falls es immer noch Unklarheiten gibt, M2 gleich hinterher :)_()_


    Nein, das ist dort nicht erklärt.
    Dort heißt es immer nur: "damit er es kennenlernt" wendet er sich ab.
    Was dieses "kennenlernen" aber wirklich impliziert und bedeutet steht
    dort nicht und kann man auch nur schwer vermitteln in dieser Form.
    mfg
    accinca


    Das Ziel ist die Überwindung von Anhangen und Nichtwissen und das ist M1.
    Was das aber bedeutet und impliziert, das ist eine ganz andere Frage.


    mfg.
    accinca


    Könnte man glauben. Wie dem auch sei, jedenfalls hat der
    Buddha ja den achtfachen Entwicklungspfad gelehrt und natürlich
    ist der einzige Sinn des ganzen Praktizierens, daß dieses irgendwann
    zu einem Ziel führt. Für dieses Ziel übt man schließlich, nämlich
    der Überwindung von Anhangen und Nichtwissen.



    mfg.
    accinca
    ''Durst', hat der Asket gesagt, 'ist der Pfeil,
    Nichtwissen die Giftsalbe,
    Willensgier und -haß reißen auf'"

    Karuna:


    Ich plane jetzt was morgen sein soll - doch dann kann alles belanglos
    geworden sein, weil eine völlig andere Situation eingetreten ist.
    Bin ich dann ungehalten, weil ich durch die Wirklichkeit widerlegt
    wurde und mein gestriges Planung nutzlos war? Üblicherweise reagieren
    wir darauf verärgert.


    Das kommt ganz darauf an was geplant und erwartet wurde und
    ist keineswegs immer so. Aber bei einer falschen Planung und falschen
    weltlichen Erwartungen trift deine Aussage zu. Allerdings kann man
    davon nicht die Befreiung vom Leiden erwarten. Anders bei dem
    Verständigen. Von dem sagt der Buddha:
    "Doch der erfahrene heilige Jünger, ihr Mönche, das Heilige verstehend,
    der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre wohlzugänglich, das Edle
    verstehend, der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen wohlzugänglich,
    kennt die zu pflegenden Dinge und kennt die nicht zu pflegenden Dinge,
    kennt die würdigen Dinge und kennt die nichtswürdigen Dinge. Bekannt
    mit den zu pflegenden Dingen, Bekannt mit den nicht zu pflegenden Dingen,
    bekannt mit den würdigen Dingen, bekannt mit den nichtswürdigen Dingen
    pflegt er die nicht zu pflegenden Dinge nicht und pflegt die zu pflegenden
    Dinge, würdigt er die nichtswürdigen Dinge nicht und würdigt die würdigen Dinge.
    Und indem er nicht zu pflegende Dinge nicht pflegt und zu pflegende Dinge
    pflegt, nichtswürdige Dinge nicht würdigt und würdige Dinge würdigt,
    mindert sich das Unersehnte, Unerwünschte, Unerfreuliche und mehrt sich
    das Ersehnte, Erwünschte, Erfreuliche, und warum? Weil es eben also, ihr
    Mönche, geschehn muß, wenn einer wissend ist." M 46


    Karuna:


    Wenn ich aber mein gestriges Tun vom jetzigen
    Tun entkoppeln kann, dann ist Ärger überflüssig.
    Ah - eine neue Situation - mehr nicht.


    Ob das sinnvoll und möglich ist kommt auch noch drauf an,
    denn dann kann man die Folgen der Taten die jetzt Leiden bedeuten
    nicht erkennen und sein Verhalten entsprechend auch nicht
    korrigieren. Demgemäß macht man den gleichen Fehler immer
    wieder und wundert sich über die Ergebnisse.

    Karuna:


    Da du ein Ziel vor Augen hast, das du erreichen willst,
    hast du auch einen Plan und lebst immer im Morgen.
    Morgen ist aber nicht nibbana - das ist immer nur jetzt :)


    Auch das ist noch die Frage. Nibbana ist schließlich nichts was jetzt ist.
    Wäre dem so, dann wäre ja alles Leiden und Anhangen schon überwunden.


    mfg.
    accinca

    Karuna:
    Vinnana:

    Ja, wir haben die Folgen unseres Wirkens zu tragen,
    insofern wirkt Vergangenes natürlich oft noch lange nach.


    Doch beenden kann man dies alles nur in der Gegenwart.


    Das ist mit Einschränkung wohl richtig. Das Problem dabei ist
    ja, das man es nicht jetzt in der Gegenwart beenden kann, denn
    sonst würden wir es ja auch tun bzw. hätten es schon getan.
    Daher kann man jetzt nur die Vorbedingungen wirken, die
    heilsamen Taten, deren Wirkungen in der Zukunft irgendwann
    einmal in der Lage sein sollten in der dortigen Zukunft die
    Befreiung vom Leiden in der dann bestehenden Gegenwart zu finden.


    mfg.
    accinca

    Vinnana:


    Der Zusammenhang zwischen Leiden und Leidensursache ist ein struktureller/logischer und kein zeitlicher im Sinne von "erst das, dann das". Es gibt sie nur im Doppelpack. Was tatsächlich vergangen, d. h. nicht mehr da ist, bewirkt auch nichts. Das war es, was ich sagen wollte, "Wortklauberei" hin oder her.


    Wortklauberei ist abfällig sowas wie "Haarspalterei". Ich glaube das dies
    hier nicht angebracht ist, aber davon mal abgesehen, liegt die Ursache
    spezifischer Strukturen ja in den vergangenen Taten im Handeln, in
    Worten, und vor allem in Gedanken. So betrachtet, ist Leiden sehr
    wohl durch frühere Taten bedingt bzw. genau deswegen sind die Ursachen
    dafür jetzt in der Gegenwart bzw. in einer dadurch entstandenen
    strukturellen Situation.


    mfg.
    accinca

    namenlos:
    accinca:


    Wir selber halten ja das Rad selber in gang, nur wir selber können
    es daher auch lassen es immer weiter in Gang zu halten.


    Ist nun unser Handeln (sowohl das Inganghalten als auch das Seinlassen dessen) die Wirkung vorhergehender Ursachen oder nicht?


    Handeln ohne Ursache (und seien sie noch so irrational) gibt es nicht.



    Natürlich geht es "von alleine" immer weiter, denn Ursachen
    dafür sind ja da und es kommen ja immer neue hinzu wenn alte
    ihre Wirkungen aufgebraucht haben sind schon wieder neue
    entstanden. Das ist die sog bedingte Entstehung. Der Durst bzw.
    die Begierden sind eben wie ein Faß ohne Boden und werden
    es auch solange bleiben, wie Nichtwissen und Durst nicht vollkommen
    überwunden ist.



    Doch das geht. Das ist sogar die Regel. Es wird sowohl
    immer neues Kamma geschaffen als auch schon geschaffenes
    weiter verändern, verstärkt oder sogar aufgehoben. Es
    werden aber immer nur Teile über den Haufen geworfen.
    Erst wenn tatsächlich alle Fesseln auflöst sind, dann ist dies das
    Ende von Kamma. Bis dahin aber ist es noch nicht "über den
    Haufen geworfen".


    namenlos:
    accinca:

    und nicht kann man dem Wandel ein Ende
    machen ohne das Ende der Welt erlangt zu haben.


    Es ist nicht mein Bestreben, dem Wandel ein Ende zu machen.
    Ich habe keine Allmachts-Phantasien.


    Das macht rein gar nichts. Es kann ja auch immer weiter gehen
    wie bisher auch. Nur wenn erst einmal die ersten drei Fesseln
    aufgehoben sind, dann können die übrig gebliebenen sieben
    weiteren Fesseln nicht mehr endlos lange weiter bestehen.
    Nach meinem Verständnis bringt der Fall der ersten Fessel
    den Fall aller übrigen Fesseln in gang. Dabei wird als erstes
    schon in einer bisher nicht gekannten Totalität gesehen, wie
    künstlich, (d.h. bedingt) die ganze leidige Welt (Samsaro) ist.


    mfg.
    accinca

    namenlos:
    accinca:


    Solch eine "schöne" Idee könnte man haben und ist auch nicht
    neu, nämlich die Idee der Vergänglichkeit der Vergänglichkeit.


    namenlos:


    Nein, nein, nicht "Vergänglichkeit der Vergänglichkeit" sondern "Vergänglichkeit von Samsara".


    Vergänglichkeit und Samsaro sind untrennbar. Insofern ist es das Gleiche:
    Wo Vergänglichkeit da Samsaro und wie Samsaro da Vergänglichkeit.


    namenlos:


    Nach meinem Verständnis ist doch Samsara nicht die Vergänglichkeit
    an sich, sondern u. a. unser Leiden an der Vergänglichkeit, unser Festhaltenwollen.


    Nach meinem Verständnis nicht. Ob Festhalten da ist oder kein Festhalten
    da ist, vergängliches bleibt vergänglich. Oder anderes Ausgedrückt, die
    Leidhaften Dinge bleiben leidhaft und vergänglich auch dann wenn kein
    Anhangen da ist. Während dieser Umstand bei der Vergänglichkeit von
    vielen akzeptiert wird, ist das bei der Leidhaftigkeit nicht der Fall. Trotzdem
    ist das aber nur eine Frage des Verständnis. Es ist nämlich ähnlich wie
    z.B. mit Gift oder anderen Dingen: Gift ist auch dann Gift wenn du es
    nicht nimmst und davon nicht betroffen bist. Trotzdem bleibt es Gift.
    Ebenso, ist bei den Dingen (besonders den Gefühlen) nicht Betroffenheit,
    dann hat man damit auch nichts zu tun, trotzdem gelten sie als leidvoll.(Gift)


    namenlos:
    accinca:

    Sie setzt aber schon bestimmte unrealistische Vorstellung voraus.
    Der Hintergrund für diese Idee ist nämlich die Vorstellung einer
    objektiv vorhandenen, vergänglichen Welt.


    namenlos:


    Es hilft nicht wirklich weiter, wenn Du mir sagst,
    welche Vorstellungen Du von meinen Vorstellungen hast.


    Das tut mir aber leid. Was erwartest du denn von mir oder
    jemand anderem, wenn nicht meine bzw. dessen Vorstellungen
    über deine Vorstellungen? Wie könnte dir jemand antworten
    ohne Vorstellungen über deine Vorstellungen zu transportieren?


    namenlos:


    Dies ist hinsichtlich meiner aufgeworfenen Fragen also
    eine Sackgasse und verkompliziert nur, anstatt zu erhellen.


    Tut mir auch Leid.
    Ich wollte dich nicht überfordern mit meinen Ausführungen.


    namenlos:


    Denn wenn die Welt - und somit das Leiden - nicht objektiv
    vorhanden sind, gibt es – sobald man dies erkannt hat - auch
    nichts zu tun, um beides zu überwinden.


    Das sehe ich aber anders. Allerdings kann man sich
    in diesem Begriff auch verheddern. "objektiv" bedeutete
    in diesem Zusammenhang eigentlich nur, das es ein bestimmtes
    fest vorgegebenes Kontingent gäbe, daß einmal abgelaufen endgültig
    verbraucht sei.



    Ich kann leider nicht für die verschiedenen in den Jahrtausenden
    entstandenen Sekten des Buddhismus sprechen (die im übrigen, wie
    alle Sekten, noch besser sein wollen als das Original). Aber ich glaube
    da gibt es alles - was immer du hören willst. Aber hier ein Auszug
    aus dem Wörterbuch:
    "
    samsāra:
    eig. ‘Beständiges Wandern, Daseinswanderung, Kreislauf des Daseins oder
    der Wiedergeburten', ist die Bezeichnung des ewig rastlosen, auf- und
    niederwogenden Meeres des Daseins, des scheinbar unauflöslichen Prozesses
    des immer wieder und wieder Geborenwerdens, Alterns, Leidens und Sterbens.
    Genauer gesagt: der samsāro ist die ununterbrochene Kette der von Augenblick
    zu Augenblick beständig wechselnden, durch unabsehbare Zeiten hindurch sich
    aneinander reihenden geistigen und körperlichen Daseinserscheinungen. "



    Antwort hierauf muss ich aufschieben. Muss jetzt weg.
    Viele Grüße
    namenlos[/quote][/quote]


    Dann bis später.


    mfg.
    accinca

    namenlos:

    Wenn ich richtig verstehe, hat Buddha die Unbeständigkeit aller Phänomene gelehrt, somit müsste dies doch auch auf Samsara zutreffen? Warum also sich nicht einfach zurücklehnen und warten, bis "es" vorbei ist? Wenn doch alles eine (oder vielfältige) Ursache(n) hat, so muss das auch für Samsara gelten? In diesem Zusammenhang kann ich Praxis nur als Versuch sehen, eine Entwicklung zu beschleunigen versuchen, die ohnehin eintreten wird. Aber willentlich kann ich eh nichts bewirken, da auch meine Handlungsfähigkeit durch Ursachen bedingt ist? Insofern entscheide ich auch nicht, ob ich praktiziere; die Tatsache, ob oder eben nicht, ist bedingt durch Ursachen? Insofern bitte ich um Nachsicht wegen dieser Fragen - ich konnte nicht anders! :roll:


    Solch eine "schöne" Idee könnte man haben und ist auch nicht
    neu, nämlich die Idee der Vergänglichkeit der Vergänglichkeit.
    Sie setzt aber schon bestimmte unrealistische Vorstellung voraus.
    Der Hintergrund für diese Idee ist nämlich die Vorstellung einer
    objektiv vorhandenen, vergänglichen Welt. Sowas brauchte man
    nämlich, um eine solches Szenario zu haben.
    Wäre es also, dann hättest du sicher recht und man brauchte nur
    abzuwarten bis sie zu Ende ist.
    In Wahrheit ist es aber nicht so, sondern wir sind es selber
    die durch immer neue Taten dafür sorgen, das die Vergängliche
    Welt eben nicht eines Tages zu ende geht.
    Wir selber halten ja das Rad selber in gang, nur wir selber können
    es daher auch lassen es immer weiter in Gang zu halten.
    Also: Obwohl z.B. jeder einzelne Gedanke vergänglich ist,
    hört das Denken nicht von alleine auf, sondern selbst wenn
    es für kurze Zeit mal aufhören sollte, fängt es bald wieder an,
    denn sogar das Nichtdenken d.h. die Ruhe ist vergänglich und
    so kommt es eben immer wieder zu neuem Denken. Von alleine
    geht es eben immer so weiter ohne ein Ende. Um es tatsächlich
    zu ende zu bringen, müssen alle 10 Fesseln, welche das Rad des
    Dasein in gang halten überwunden werden und nicht kann man
    dem Wandel ein Ende machen ohne das Ende der Welt erlangt
    zu haben.


    mfg.
    acccina