Buddhismus und Selbsttötung
Dr. Martin Delhey
Universität Hamburg
Ein paar Seiten (15 S.) auf denen der Autor dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven und buddh. Richtungen betrachtet.
Buddhismus und Selbsttötung
Dr. Martin Delhey
Universität Hamburg
Ein paar Seiten (15 S.) auf denen der Autor dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven und buddh. Richtungen betrachtet.
Liebe Doris,
mein erster Beitrag bezog sich ausschließlich auf die Überlieferungen im PK. Wobei die Wortwahl Buddh - ismus schon gezielt ausgesucht war, jedoch etwas verschwommen wirkt. Um die Sache mit dem Karma Verständnis populistisch abzurunden, sind mir nach deinem Einwurf die Karma-Ausführungen von LON mal wieder im Bewußtsein hochgepoppt.
Alles Liebe
no name
Doris Rasevic-Benz:ZitatIn der Karma Lehre liegt jedoch eine unleugbare Schwäche des Buddhismus.
Zu dem Schluss kann man kommen, wenn man "Karma" mit "Schicksal" oder ähnlichem gleichsetzt und mit "Sünde", "Rache" usw. in Verbindung bringt.
Wird so aber nicht gelehrt. Zumindest kenne ich niemanden, der das tut.
Hast Du Dich in diesem Punkt schon mal unterweisen lassen?
Liebe Grüße
Doris - Knochensack
Danke für den Hinweis, deine Ausführungen meine ich selbstverständlich nicht. Was die Unterweisungen betrifft, ja die habe ich, darf ich die Gegenfrage stellen. Wie viele Lehrreden oder welche Sammlung aus dem PK hast du schon gelesen? Egal, wenn du keine kuriosen Karma Vorstellungem im PK findest, bin ich dir dabei gern behilflich.
lg
no name
Hanzze.:Alles anzeigenno name:Ist beispielsweise Meuterei unmoralisch, eine Revolution auch oder nicht?
Da ist kein Unterschied *schmunzel* Ein Ego-Ding das an Vorstellungen und der Welt hängt.
Einer der wirklich etwas ändern möchte und die Lehre versteht macht in dieser weise aus dem Verstehen eine Meuterei gegen den wahren Feind:
Quelle: t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRiaJk852PGa7i0iC9C-13d4np3lxrYlwjJbZLT2-GtOJCl65uU
Danke für dein treffendes Beispiel und deinen tiefsinnigen Beitrag.
Welche Orga in Kamodscha zahlt Dir eigentlich die zwei Dollar am Tag um die deutschsprachige Community mit buddh.-Wachturm-Logorrhoe voll zuspammen? Ist jetzt keine Polemik.
Kusala:Alles anzeigenWarum dann Buddha-Dhamma? Warum Buddhismus? Warum in einem buddhistischen Forum immer und immer wieder Buddha-Wort als veraltet und nicht zeitgemäß einstufen?
Es würde doch dann Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction - MBSR) vollkommen ausreichen?
Zu den grundlegenden buddhistischen Überzeugungen gehört nun mal unter Anderem das Gesetz des Karma, auch über dieses Leben hinaus.
Die Grundübel die zu Dukkha führen sind immer und immer wieder die Selben. Damals wie heute. Und das fängt immer wieder mit neuer Geburt an. Immer die gleiche Brühe ...... Samsara.
Allen Buddhistischen Ausrichtungen/Schulen liegen die 4 edlen Wahrheiten zugrunde.
die Wahrheit vom Leiden, (dukkha)
von der Leidensentstehung, (dukkhasamudāya)
der Leidenserlöschung, (dukkhanirodha)
der zur Leidenserlöschung führende Achtfache Pfad, (dukkhanirodhagāminī patipadā)
Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)
Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)
Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)
Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)
Diese Frage stelle ich allen, die dies in Frage stellen.
()
Ganz einfach, weil das buddh. Konzept für mich die beste Anleitung für einen Weg zur Befreiung darstellt. Scheint ja auch für viele zu funktionieren, oder?
In der Karma Lehre liegt jedoch eine unleugbare Schwäche des Buddhismus. So umfassend und auch treffend hier metaphorische Gleichnisse aufgezeigt werden, die in der Praxis für jeden in diesem Leben prüfbar sind. Wie auch das Leiden des einzelnen in der Welt charakterisiert ist. Der Buddhismus vermag es jedoch im allgemeinen nicht, sich von vorgefundenen Dogmen frei zu machen.
Diesem Buddhismus ist nur zugute zu halten, dass mit der Karma Lehre eine moralische Weltordnung behauptet wird um auf die Menschen erzieherisch einzuwirken und das scheinbar nicht ohne Erfolg.
Aber die Fragen die wir heute stellen und Ihre Zusammenhänge hat man damals nicht gesehen und auch wohl überhaupt nicht sehen können: Was bedeutet der Begriff einer moralischen Ordnung der Welt, wer setzt die Maßstäbe hierfür fest. Ist beispielsweise Meuterei unmoralisch, eine Revolution auch oder nicht?
Nach alter indischer Anschauung ist jede neue Geburt determiniert von den Taten in der vorhergehenden Existenz. Die Lehre von der Wiedergeburt und vom Karma, dessen Folgen unvermeidbar sind, wurde vom Buddhismus als Dogma übernommen und ausgestaltet. Mit diesem Werkzeug werden u. a. Lebensumstände von Menschen in trivialer Art erklärt. Hier schlägt deutlich das philosophisch ungeübte, naive Denken der vedischen Ära durch.
Der Standort des Buddhismus ist aus seiner Entstehungszeit heraus und mit der nötigen Differenziertheit zu erkunden. Die Verabsolutierungen und rückständige Dialektik des Buddhismus kann in einem wohlwollenden, offenen Prozess aufgelöst werden. Als Alternative bleibt natürliche die religiöse Verehrung bis zur wortgenauen Auslegung schriftlicher Überlieferungen. Im christlichen Abendland hatte das ganze ja eine große Tradition.