Beiträge von mukti im Thema „Buddhismus ohne Meditation?“
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Onda:
Die letzten beiden Pfadglieder des Achtfachen Pfades beschreiben den gesamten Bereich der Meditation.
Man müsste aus dem Achtfachen Pfad also einen sechsfachen machen, wenn ein meditationsfreier Buddhismus durch den Religions-TÜV wollte.Stimmt, der achtfache Pfad macht den ganzen Buddhismus aus, also ist Buddhismus ohne Meditation kein richtiger, oder nur ein "halber" Buddhismus.
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Takumi:
Wenn wir uns darauf verständigen, dass "Meditation" im Buddhismus samma samadhi meint - dann kommt der Ausdruck "Sammlung" ganz gut hin. Also Buddha und seine Leute waren Sammler - sie waren gesammelt und sammelten sich und sammelten auch in ihre Schalen.
Meditation im Westen meint was anderes - das ist eher mit samma sati vergleichbar übersetzt, als Rechte Achtsamkeit. So im Sinne von Bedächtigkeit - bedächtig sammelten sie.
Ja, was meint man überhaupt mit Meditation?
"Meditation" beinhaltet nach meiner Auffassung sowohl rechte Sammlung (samma sati) als auch rechte Achtsamkeit (samma samadhi).
ZitatDie vier Grundlagen der Achtsamkeit bilden die Objekte der Sammlung.
ZitatDie Betrachtung über Ein- und Ausatmung ist eine der wichtigsten Übungen zur Erreichung der 4 Vertiefungen.
http://palikanon.com/buddhbib/01wrtbuddhas/00wortbuddhas.htm -
Axel Benz:
Ist diese Frage nicht durch die 'Realität' beantwortet? Ich müsste die Quelle suchen, aber ich habe vor nicht allzu langer Zeit gelesen (der Text war maximal 20-30 Jahre alt), dass weniger als 10% der thailändischen Ordinierten (!) meditieren. Keine Buddhisten? Die Waldtradition, aus der ein Großteil der im Westen bekannten Theravada-Mönche und ihre westlichen Schüler, die das Bild des Theravada im Westen bestimmen, war eine Art Reformbewegung und durch sie kam Meditation zu ihrem prominenten Platz.
"Broken Buddha" vielleicht, die Quelle? Jedenfalls ist die Tatsache, dass Mönche nicht meditieren, kein Beweis dafür dass Meditation unnötig ist.
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Zum Glück haben die ehrwürdigen Bikkhus neben der schwierigsten, am meisten geregelten und wertvollsten Arbeit die es gibt auch noch die Lehre und Meditationsmethoden überliefert, was schon alles Anlass zu angemessener Wertschätzung und Dankbarkeit gibt.
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Vollständig lautet das so:
Zitat11. "Wiederum, Ānanda, achtet ein Bhikkhu - indem er nicht auf die Wahrnehmung des Gebiets der Nichtsheit achtet, nicht auf die Wahrnehmung des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung achtet - so achtet er auf die Singularität, die von der merkmallosen Konzentration des Herzens abhängt. Sein Geist dringt in jene merkmallose Konzentration des Herzens ein und erlangt Zuversicht, Beständigkeit und Entschlossenheit. Er versteht so: 'Diese merkmallose Konzentration des Herzens ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [8].' Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
[8] Das Nicht-Anhaften, selbst an erhabenen Geisteszuständen, das zur Vernichtung der Triebe führt. HH: “Loslassen der Neigung zum Loslassen des Loslassens”
Es ist in dieser Lehrrede ein Vorgang beschrieben, der beginnt mit:
Zitat4. " Ānanda, so wie dieser Palast von Migāras Mutter leer von Elefanten, Vieh, Hengsten und Stuten ist, leer von Gold und Silber, leer von einer Zusammenkunft von Männern und Frauen, und nur diese Nicht-Leerheit gegenwärtig ist, nämlich die Singularität, die von der Sangha der Bhikkhus abhängt [2]; genauso achtet ein Bhikkhu - indem er nicht auf die Wahrnehmung 'Dorf' achtet, nicht auf die Wahrnehmung 'Menschen' achtet - so achtet er auf die Singularität, die von der Wahrnehmung 'Wald' abhängt [3]. Sein Geist dringt in jene Wahrnehmung 'Wald' ein und erlangt Zuversicht, Beständigkeit und Entschlossenheit. Er versteht so: 'Was immer es an Störungen geben mag, die von der Wahrnehmung >Dorf< abhängen, jene sind hier nicht gegenwärtig; was immer es an Störungen geben mag, die von der Wahrnehmung >Menschen< abhängen, jene sind hier nicht gegenwärtig. Es ist nur dieses Ausmaß an Störung gegenwärtig, nämlich die Singularität, die von der Wahrnehmung >Wald< abhängt.' Er versteht: 'Dieses Feld der Wahrnehmung ist leer von der Wahrnehmung >Dorf<; dieses Feld der Wahrnehmung ist leer von der Wahrnehmung >Menschen<. Es ist nur diese Nicht-Leerheit gegenwärtig, nämlich die Singularität, die von der Wahrnehmung >Wald< abhängt.' Somit betrachtet er es als leer von dem, was nicht vorhanden ist, was aber das Restliche anbelangt, so versteht er das, was gegenwärtig ist, folgendermaßen: 'Dies ist gegenwärtig.' Somit, Ānanda, ist dies sein echtes, unverzerrtes, reines Hinabsteigen in die Leerheit [4]."
[4].... Es geht nicht darum, die Konzepte zu vernichten, sondern das Konzeptualisieren zu verstehen und zu transzendieren, also an der Wurzel anzupacken. Bhikkhu Ñānananda zeigt die Gefahr auf, die in der dialektischen Methode der Konzeptüberwindung steckt, wie sie zum Beispiel von einer buddhistischen philosophischen Schulrichtung betrieben wird. Eine solche Vorgehensweise erschafft mit ihrer dialektischen "Zerstörung" von Konzepten und Ansichten letztendlich ein neues Konzept und eine neue Ansicht, ähnlich wie der Wanderasket Dīghanakha in M74, dessen Ansicht darin bestand, alle Ansichten abzulehnen. Ganz abgesehen von den fatalen ethischen Konsequenzen (Stichwort "verrückte Weisheit") ist ein "Hinabsteigen in die Leerheit", das nicht auf Verwirklichung von Nicht-Selbst beruht oder darauf abzielt, eben nicht "echt, unverzerrt und rein".