Beiträge von Onda im Thema „Was ist Erleuchtung?“

    monikamarie:


    23. "Also, Brahmane, liegt der Nutzen dieses heiligen Lebens nicht in Zugewinn, Ehre und Ruhm, oder im Erlangen von Sittlichkeit, oder im Erlangen von Konzentration, oder in Wissen und Schauung. Sondern es ist diese unerschütterliche Herzensbefreiung, die das Ziel dieses heiligen Lebens ist, sein Kernholz und sein Ende."


    Danke MM für dieses Zitat.


    Auch hier wieder verwirrend, dass zunächst, wie so oft, die Jhanas durchdekliniert werden (Vertiefungen) und dann darauf verwiesen wird, dass es NICHT um das Erlangen von Konzentration geht, sondern um "unerschütterliche Herzensbefreiung".


    LG
    Onda

    Prometheus:
    Axel Benz:

    nein, dich nicht, Grund. Du antwortest auch, wenn du nicht gefragt bist? Ich weiß.


    Axel du bist gut, fürchtest Dich vor Grunds Kommentaren.


    Ich glaube, da ist bei Axel keine Furcht im Spiel.
    Es gibt halt nur Dinge, auf die man gerne verzichtet.


    Onda

    Behandelt auch den Zusammenhang von "Erleuchtung" und "Leiden" :


    Dharma Thesen


    1) Alle (bedingten) Phänomene sind in ständigem Wandel, in ständigem Fließen, ja sie sind der Fluß (anicca).


    2) Jedes Phänomen ist mit jedem anderen Phänomen über ein komplexes Netz von Beziehungen verbunden (Bedingtes Entstehen, Interdependenz).


    3) Es gibt keine "Seele", keinen dauerhaften, unabhängigen Wesenskern (anatta)


    4) Die Phänomene der Welt können dem Menschen (aufgrund ihrer Vergänglichkeit) keine dauerhafte Befriedigung verschaffen. Leiden in diesem Sinne (dukkha) ist eine existentielle Grunderfahrung.


    5) a - Die Wurzelursache des menschlichen Leidens (dukkha) ist die illusionäre Wahrnehmung eines getrennten (unabhängigen), dauerhaften Ichs.

    b - Aus dieser Primärursache folgen die beiden Sekundärursachen des Leidens: Haben-Wollen (Gier) und Nicht-Haben-Wollen (Aversion). Das wollende Ich leidet an der Diskrepanz zwischen Soll- und Istzustand der Welt.


    6) All diese Leidensformen sind überwindbar.


    7) Die Wurzelursache des Leidens kann nur durch "Erleuchtung/Erwachen" beseitigt werden.

    8. "Erwachen" ist ein nichtkonzeptioneller und nondualer "Blick" auf die Welt, bei dem das Bild eines getrennten, dauerhaften Ichs als illusionär erkannt und die fließende und allverbundene Natur der Phänomene (These 1 und 2) erfahren wird. Erleuchtung ist Erwachen zur "letztendlichen (absoluten) Wirklichkeit", die der konzeptionell erfahrenen "relativen (konventionellen) Wirklichkeit" gegenübersteht (Zwei-Wahrheiten-Theorie).


    9) Durch die Anwendung meditativer Praktiken, das Befolgen ethischer Richlinien und angemessenes Reflektieren können die Bedingungen dafür geschaffen werden, dass dem Menschen "Erleuchtung/Erwachen" zuteil wird (-> Achtfacher Pfad).

    Axel Benz:

    Könntet ihr euch einen Buddhismus ohne Erleuchtung vorstellen?


    Für die überwiegende Mehrheit aller Buddhisten ist ihre Lehre eine ohne Erleuchtung. Nicht, weil sie nicht dran glaubten, sondern weil sie ihnen noch nicht "zuteil" wurde oder wie auch immer man das ausdrücken mag.


    Unter "Erwachen" verstehe ich nach meinem momentanen Kenntnisstand einen nichtkonzeptionellen und nondualen "Blick" auf die Welt, bei dem das Bild eines getrennten, dauerhaften Ichs als illusionär erkannt und die fließende und allverbundene Natur der Phänomene erfahren wird. Erleuchtung ist nach meinem Verständnis Erwachen zur "letztendlichen (absoluten) Wirklichkeit", die der konzeptionell erfahrenen "relativen (konventionellen) Wirklichkeit" gegenübersteht (Zwei-Wahrheiten-Theorie).


    Da ich nicht erleuchtet bin, sind das natürlich alles nur Konzepte. Erdachtes. Gelesenes.


    Buddhismus ohne Erleuchtung? Auch ohne das Sahnehäubchen der Erleuchtung hat der Buddha-Dharma viel Heilsames zu bieten.


    LG
    Onda