Hallo Freunde.
Ich habe mich nun dazu überwunden mich in diesem Forum zu äußern und somit um Rat zu bitten.
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit - nach einem heftigen Erlebnis, oder man kann sagen einer Erkenntnis durch Drogeneinfluss - mit dem Buddhismus und habe mich weitestgehend von Rauschmitteln (ohne zu zögern) entfernt.
Die Lehren, sowie verschiedene Bücher (zu diesen zählen "Wie die Dinge sind" Ole Nydahl, "Buddhistischer Katechismus" von Henry S. Olcott, aktuell das "Tao Te Ching" von Lao Tse und das Buch "Sandôkai" von Sekito Kisen) helfen mir dabei, den Weg der Mitte zu <verstehen>.
Dass alle Bücher eines gemeinsam haben, ist mir durchaus bewusst. Jedoch befinde ich mich momentan in einer bestimmten Situation.
Ich befinde mich momentan im Schwebezustand zwischen beiden Extremen, was ich als gut erachte. Den Weg der Mitte zu verwirklichen in einer Welt des Zwiespalts ist durchaus eine Herausforderung für einen jungen Mann mit 23 Jahren.
Doch kommen wir vielleicht erst zu meinem eigentlichen Problem.
Ich habe mich dazu entschieden ein Kloster aufzusuchen, da mir mein Gefühl und meine Intuition sagt, dass ich dort gut aufgehoben bin.
Mein Problem jedoch ist, dass ich ein äußerst ungeduldiger Zeitgeselle bin und sehr energetisch handle.
Begriffen habe ich, dass alles zu seiner Zeit kommt und uns das Universum leitet.
Doch in mir steigt der Wille auf, äußerst schnell zu handeln.
Ich wohne derzeit bei meinen Eltern. Nach langen Jahren der Selbstzerstörung und des "herumtreibens" bei verschiedenen Menschen aller Art und jeglichen Lebensphasen bin ich zu einem Punkt gekommen, an dem ich sehe, dass ich "Nirgendwo" hineinpasse. Ich habe das Gefühl, alles in meinem Leben gesehen zu haben, in einem Ausmaß meiner Lebenserfahrung entsprechend.
Durch das unbewusste Leben auf Grund von Rauschmitteln, im nach Hinein jedoch erkennend, dass ich die letzten 10 Jahre als "Beobachter" durch die Welt ging, wurde mir allmählich klar, dass ich "nichts" bin.
Das meditieren bereitet mir noch Kummer und Sorgen und auch nicht! Wenn ich sitze, die Position ist relativ, schließe ich die Augen und werde ruhig. Keine Bilder, Visualisierungen (in Form von Erscheinungsformen bzw. Begehren oder Wünschen), Stimmungslagen oder ähnliches. Einfache Stille und das "Sein". Je öfter ich es tue, desto besser kriege ich es in den Griff, doch sobald ich wieder in Bewegung trete, tauchen auf der einen Seite die "guten" Gedanken auf und auf der anderen die weniger "guten" und ich versuche wieder mittig zu bleiben.
Wenn ich unter Gesellschaft von vielen Menschen bin (alten Freunden z.B., von denen ich mich nun auch weitestgehend entfernt habe, ohne schlechtes zu Denken natürlich, sondern weil ich weiß), denke ich nicht. Ich sitze da und sehe was passiert. Hin und wieder kommt jemand und spricht mit mir und ich versuche darauf einzugehen. Doch schnell merke ich, dass ich keine bestimmten Antworten geben kann, da ich weiß, dass jeder seinen Weg gehen muss - ohne mein verbales zu tun.
Ich könnte noch viel darüber erzählen..
Um es zusammen zu fassen:
Ich verstehe die Kernaussage vieler Texte, versuche extreme zu meiden,
passe mich an, um Ordnung zu wahren,
habe jedoch den Wunsch, endlich den Weg der Mitte zu gehen..
Nur glaube ich, dass es mir nicht möglich ist unter den Momentanen umständen, eben dies zu verwirklichen.
Etwas verzweifelt und dennoch froh hier schreiben zu dürfen,
Arnold.