Erklärung des Begriffs "thigle"

  • Sag mal thigle - könntest Du uns in Deinen Worten darstellen, was "thigle" ist? Das fände ich sehr spannend als Ausgangspunkt einer neuen Diskussion...

  • Wenn man von draußen rein kommt, kann man den Witz nicht verstehen, muss ich sagen.
    Ich seh nur einen Threadtitel, der einen User-Namen enthält... Was ich nicht so gut finde.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ojeh, über Thögal möchte ich mich vor einem Dunkelretreat ausschweigen. Kurz: Diese spontan erscheinenden 'reinen Visionen' sind 'Strahlen' bzw. 'Ausdruck' des 'Glanzes' (siehe kläglicher Beschreibungsversuch). Doch nur zu Zwecken der Beschreibung wird hier unterschieden, wie du ja auch weißt. Je weniger "Verdunklung", je stabiler die 'Sicht', desto "transparenter" die Erscheinungen bzw. 'Selbst-Vision'. 'Formen' wie diese sind also wie erwähnt "Energie/Ausdruck/'tsal' des "Wissens" rig-pa, der nichtbedingten Weisheit', welche im Laufe des Thögal immer komplexer werden. All das ist ja auch eng mit den Trikaya & Bardolehren verbunden- ein weites Feld, aber noch nicht Teil "meines Lebens" (was diverse rote, grüne, blaue Lichter(-punkte) mit teilweise intern komplexer Struktur nicht hindert, schon jetzt spontan zu erscheinen- sollen sie doch, oder auch nicht, es ist egal).


    Ui, dieser Song lief grad als das geschrieben wurde-
    So perfekt

  • Mein Eindruck ist, dass Du die Sache mit der Sicht und das Nicht-Duale an sich ganz gut begreifst und streckenweise (wie Du selbst sagst) erlebst, aber in der Wahl der Worte des öfteren mal daneben greifst bzw. Fachbegriffe falsch verwendest. Der gleiche Text, die Begriffe ausgetauscht, wäre von kristallener Klarheit. Aber möglichweise ist die wahrnehmbare Verwirrung nicht Deine eigene, sondern Deine Art, ein "Terma" zu verbergen ;) Was Du hier thigle nennst, ist meinem Verständnis nach eher die Illusionshaftigkeit der Erscheinungen und das bedingte Entstehen oder sowas, es ist für mich schwer zu greifen, da nicht spezifisch und eindeutig... thigle gehört zwar in diesen Kontext, meint aber was ganz Spezifisches, das Du in Deiner Erklärung gar nicht ansprichst... Oder im verlinkten Beitrag: Das Lächeln, diese feine Freude ohne Ursache als der Raum selbst, ist nicht Bodhicitta. Bodhicitta ist der Mut, die Einstellung, sich ganz auf die Erleuchtung zum Wohl aller Wesen auszurichten. Die Freude, die Du meinst, ist wohl eher "Samadhi" oder "Satori" (wiewohl mir grad der tibetische Begriff nicht bekannt ist)... Ich fühle mit Dir eine Resonanz in der Art des Erlebens, die aber nicht in voller begrifflicher Klarheit im Text widergespiegelt ist und sich lediglich als Fühlbild unter den Worten verbirgt...

  • Wie würde das aussehen, wenn Du für die Erklärung alle Fachbegriffe / Fremdwörter komplett rauslassen würdest? Wirklich NUR eigene Worte?

  • VOOM108:


    Mein Eindruck ist, dass Du die Sache mit der Sicht und das Nicht-Duale an sich ganz gut begreifst und streckenweise (wie Du selbst sagst) erlebst, aber in der Wahl der Worte des öfteren mal daneben greifst bzw. Fachbegriffe falsch verwendest.


    Tibetische Fachbegriffe verwendend und die darauf folgenden durch / getrennten deutschen Ausdrücke sind keine direkten "Übersetzungen", sondern zusätzliche mögliche Beschreibungen für eine Qualität der 'Sicht'. Das ist eben der gegenwärtige Stil, darauf kann man sich einlassen oder man lässt es sein.


    VOOM108:

    Was Du hier thigle nennst, ist meinem Verständnis nach eher die Illusionshaftigkeit der Erscheinungen und das bedingte Entstehen oder sowas, es ist für mich schwer zu greifen, da nicht spezifisch und eindeutig... thigle gehört zwar in diesen Kontext, meint aber was ganz Spezifisches, das Du in Deiner Erklärung gar nicht ansprichst...


    War dir zu wenig, was klar ist. Aber dafür kann der thigle nichts. Im Rahmen des 'Thögal', also im Rahmen der 'Sicht', sind all diese Selbst-Visionen Ausdruck der nichtbedingten Weisheit, mehr oder weniger 'leuchtend/stark'. Das ist ihre "spezifische Bedeutung", darum sind auch spontane Erscheinungen wie thig-le selbst-befreit/ohne Ergreifen. Dein Text ist interessant, aber Symboldeutung findet in der Psychoanalyse statt, und diverse Kanäle im Tantrismus. Beides interessant, und beides gemacht.


    VOOM108:


    Oder im verlinkten Beitrag: Das Lächeln, diese feine Freude ohne Ursache als der Raum selbst, ist nicht Bodhicitta. Bodhicitta ist der Mut, die Einstellung, sich ganz auf die Erleuchtung zum Wohl aller Wesen auszurichten.


    Wenn man 'Mitgefühl praktiziert' sicherlich. Aber von Natur aus ist es nichts anderes als die Strahlung rig-pas. Und was "das ist", wie "es dazu kommt", welche anderen Ausdrücke man dafür verwenden kann, wurde bereits angeführt.

    VOOM108:


    Ich fühle mit Dir eine Resonanz in der Art des Erlebens, die aber nicht in voller begrifflicher Klarheit im Text widergespiegelt ist und sich lediglich als Fühlbild unter den Worten verbirgt...


    Ein Fühlbild ist es nur, wenn man den Text liest und sich dabei bzw. danach einen konzeptuellen Reim darauf machen will, anstatt es als Aufforderung zu sehen, selber nachzusehen, auf daß all diese Qualitäten von selbst klar-werden (ohne dich dahinter).


    VOOM108:


    Wie würde das aussehen, wenn Du für die Erklärung alle Fachbegriffe / Fremdwörter komplett rauslassen würdest? Wirklich NUR eigene Worte?


    Du kannst die tibetischen Wörter ja einfach rausnehmen und dir die Vielzahl deutscher Begriffe für eine bestimmte Qualität der Sicht in direkter Abstimmung mit "deinem Erleben" aussuchen. Habe genug Wahlmöglichkeiten gelassen. Ansonsten kannst du auch "thigle" in der Suche hier im Buddhaland eingeben, eventuell kannst du dann einen Text vom thigle erspähen, der etwas mehr zusagt, obwohl er sich eigentlich nie so recht zu diversen zusätzlichen barocken Vorstellungen hinreißen ließ. Abschließen werd' ich ganz altmodisch mit dem ollen Buddha. Stell dir vor, der sieht gerade einen deiner thigle-


    Zitat

    „So mögest du denn, Bahiya, dich in dieser Betrachtung üben: ‘Siehst du, so kann das nur Sehen sein. Hörst du, so kann das nur Hören sein. Denkst du, so kann das nur Denken sein. Erkennst du, so kann das nur Erkennen sein. In dieser Betrachtung, Bahiya, mußt du dich üben. Und wenn es beim Sehen, Bahiya, für dich nur Sehen gibt, und beim Hören für dich nur Hören gibt, und beim Denken für dich nur Denken gibt, und beim Erkennen für dich nur Erkennen gibt, dann bist du, Bahiya, nicht hier; wenn du nicht hier bist, Bahiya, dann bist du, Bahiya, nicht hienieden, nicht drüben, nicht dazwischen. Das ist des Leidens Ende."


    So scheint - im Kontext zu dir - die gegenwärtig bedingte "spezifische Bedeutung" bzw. Weisheit und Lehre eines thigle die sein, etwas mehr an persönlichem Bombast oder wie auch immer man das nennen will, loszulassen. Womit eine weitere Antwort auf deine Frage gegeben wurde.

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  • Zitat

    Tibetische Fachbegriffe verwendend und die darauf folgenden durch / getrennten deutschen Ausdrücke sind keine direkten "Übersetzungen", sondern zusätzliche mögliche Beschreibungen für eine Qualität der 'Sicht'. Das ist eben der gegenwärtige Stil, darauf kann man sich einlassen oder man lässt es sein.


    Es ist nur wenig sinnvoll, deutsche Ausdrücke zu einem tibetischen Begriff einzufügen, die diesem nicht entsprechen, und zwar nicht nur in dem Sinne, dass es keine direkte Übersetzung ist, sondern in dem Sinne, dass es eine komplett andere Bedeutung ist. Das kann in niemandes Sinne sein, denn das stiftet Verwirrung.


    Zitat

    Im Rahmen des 'Thögal', also im Rahmen der 'Sicht', sind all diese Selbst-Visionen Ausdruck der nichtbedingten Weisheit, mehr oder weniger 'leuchtend/stark'. Das ist ihre "spezifische Bedeutung", darum sind auch Erscheinungen von thig-le selbst-befreit/ohne Greifen.


    Also sagst Du, "thigle" seien diese mehr oder weniger stark leuchtenden Selbst-Visionen. Was bedeutet das bitte? Was ist eine Selbst-Vision? Und wie passt das mit der Ikonografie zusammen...


    Zitat

    Dein Text ist interessant, aber Symboldeutung findet in der Psychoanalyse statt, und diverse Kanäle im Tantrismus. Beides interessant, und beides gemacht.


    Nene, das sind aus sich selbst heraus entstehende Erscheinungen, selbst-befreite Visionen, die klar aus dem Urgrund heraus leuchten ;)


    Du erhebst den Anspruch, dass Deine Darstellungen authentische, aus sich selbst heraus leuchtende Wahrheiten sind, nicht interpretiert, nicht gedeutet, purer Ausdruck der Raumweisheit.


    Ich auch.


    Wer hat nun recht?


    Entweder man bezieht sich auf eine Autorität / Überlieferung / Text - dann ist es wieder und wieder interpretiert, aber auch an der Erfahrung geschliffen. Raumweisheit trifft Buchweisheit trifft Erfahrungsweisheit. Oder man sagt: das ist das pure, das direkte, das direkt für mich aus dem Raum enspringende Wissen. Dieses ist dann zwar direkt und ungeschliffen, aber auch zunächst mal nur für mich gültig und Objekt meiner eigenen Interpretation.


    Vor diesem Hintergrund würde ich es begrüssen, wenn wir es schaffen, in einen konstruktiveren Dialog einzutreten, jeder auch offen für die andere Sichtweise und skeptisch gegenüber der eigenen.


    Was ich definitif sagen kann, ist dass das, was ich sage für mich ursprünglich wahr ist. Ob das auch für Dich gültig oder nützlich ist, musst Du selbst überprüfen. Die gleiche Haltung würde ich mir aber im Gegenzug auch von Dir wünschen.


    Indem jeder sagt: "Ich habe recht und Du nicht" findet keine Bewegung statt. Aber in einem konstruktiven Dialog lässt sich vielleicht entweder eine Wahrheit in der Mitte herauskristallisieren, oder man stellt fest, im Respekt für die Wahrheit des anderen, dass man selbst bei der eigenen Vorstellung bleiben will, ohne auch nur ein mu davon abzuweichen...


    Zitat

    Wenn man 'Mitgefühl praktiziert' sicherlich. Aber von Natur aus ist es nichts anderes als die Strahlung rig-pas. Und was "das ist", wie "es dazu kommt", wurde bereits angeführt.


    Alles, was existiert ist von Natur aus nichts anderes als die Strahlung rig-pas - aber das heisst noch lange nicht, dass eine Tomate eine Gurke ist. Unbedingte Freude ist eine Art Energie, die aus dem Urraum fliessen kann, Mitgefühl eine andere, Erleuchtungsmut (Bodhicitta) eine weitere. Das heisst aber nicht, dass man die Freude Bodhicitta nennen kann. Selbst dann nicht, wenn die Freude Ursache oder Resultat von Bodhicitta sein kann. Sowas zu vermischen zeugt für mich von einem Mangel an Unterscheidungsweisheit. Das ist zu schwammig, die Tibeter sind da aber sehr sehr spezifisch und genau....

    Zitat

    Ein Fühlbild ist es nur, wenn man den Text liest und sich dabei bzw. danach einen konzeptuellen Reim darauf machen will, anstatt es als Aufforderung zu sehen, selber nachzusehen, auf daß all diese Qualitäten von selbst klar-werden (ohne dich dahinter).


    Ich sehe eine nach meiner Erfahrung und meinem Wisse falsche Darstellung und fühle dahinter, jenseits der Worte, was Du tatsächlich meinst. Letzerem kann ich aus meiner Erfahrung der dargestellten Phänomene heraus zustimmen. Wenn ich ein "Fühlbild" wahrnehme, ist das keine Konstruktion, sondern es resultiert aus meiner geschulten Fähigkeit, mich selbst aus dem Weg zu nehmen um das was vor mir ist weitestgehend losgelöst von meiner Person direkt wahrzunehmen. Wenn ich Deinen Text als Aufforderung nehme, nachzusehen, ob das was Du sagst mit meiner Erfahrung übereinstimmt, dann kann ich nur sagen: das stimmt nicht überein. Was ich dahinter spüre sind aber die Qualitäten, die Dir selbst klar sind - und die mit meiner Erfahrung übereinstimmen... :grinsen:


    Zitat

    Du kannst die tibetischen Wörter ja einfach rausnehmen und dir die Vielzahl deutscher Begriffe für eine bestimmte Qualität der Sicht in direkter Abstimmung mit "deinem Erleben" aussuchen. Habe genug Wahlmöglichkeiten gelassen. Ansonsten kannst du auch "thigle" in der Suche hier im Buddhaland eingeben, eventuell kannst du dann einen Text vom thigle erspähen, der etwas mehr zusagt.


    Wie wäre es aber statt mit einer Vielzahl schwammiger Wahlmöglichkeiten bei den deutschen Begriffen mit den Begriffen, die wirklich Dein Erleben klar ausdrücken? WENN Dein Erleben und Deine Weisheit ein klarer, direkter, unverfälschter Ausdruck des rig-pa ist - dann müsste es Dir möglich sein, weniger schwammig und - auch im Sinne der tibetischen Tradition - wesentlich präziser zu formulieren... Im Prinzip, wenn Du der Raumfreude (einer unbedingten Qualität des Raums) mit Bodhicitta (einer freien Entscheidung Deines Selbst) Ausdruck verleihst, müssten sogar spontane Weisheitslieder jederzeit aus Dir heraussprudeln können (wie man sie z.B. von Milarepa kennt)...


    Ansonsten ist alles, was Du sagst, letztlich genauso gemacht, bedingt, interpretiert wie das, was wir alle zu schreiben vermögen ;)

  • Ich schrieb:

    Zitat

    Die Freude, die Du meinst, ist wohl eher "Samadhi" oder "Satori"


    Na schau, da hab ich mich auch im Fremdwort vergriffen. Satori trifft es wohl schon, Samadhi ist aber was ganz anderes... :)


    Glücklicherweise ist "ur-sprüngliche Freude" einigermassen unmissverständlich.... ;)

  • Habe deine Frage an mich beantwortet. Es tut mir leid, wenn sie dir nicht gefällt, ebenso tut es mir leid, wenn du mit dem Text im anderen Thread nichts anfangen kannst. Aber er richtet zumindest keinen weiteren Schaden an, nicht einmal potentiell, in Gegensatz zu deinem Dilgo-Einstand, unter der wehenden Fahne des Wortes "Dzogchen", hier im Buddhaland. Hatte mal jemanden in diesem Forum als Gesprächspartner, der war dir recht ähnlich. Hat ähnlich rea-giert, ähnlich manipulativ argumentiert. Habe den Fehler gemacht, mich auf ihn einzulassen. Hätte ihn vielmehr lassen sollen. Nach Jahren ist er dann da angekommen, wo auch du ankommen wirst. Beib' also am Ball!

  • Das ist schon interessant, dass Du den Text eines Dzogchen-Meisters, Lehrers des Dalai Lama und Oberhauptes einer der tibetischen Schulen, die seit der Aussöhnung zwischen Bön und Buddhismus durch Guru Rinpoche massgeblich für die lebendige Übertragung des Dzogchen in die heutige Zeit bekannt ist, als gefährlich und schädlich und nicht authentisch bezeichnest, während Deine eigenen schwammigen und nicht authentischen Darstellungen Deiner Meinung nach keinen Schaden anrichten, obwohl sie Verwirrung stiften.


    Ich sehe bei Dir vor allem zwei Tendenzen: Zum Einen hat anscheinend niemand ausser Dir recht, Du machst alles runter, was andere sagen oder posten - und Kritik nimmst Du nicht mal im Ansatz an. Das sind klare Anzeichen von Stolz. Zum Zweiten bist Du offenbar in Deinem eigenen Universum gefangen und siehst im Aussen überall nur vielfältige Reflektionen Deines Ichs, statt Dich auf das einzulassen, was wirklich da ist. Für andere wiederum bist Du kein klarer Spiegel, sondern ein Zerrspiegel.


    Ich tippe in Bezug auf die Ursachen auf die karmischen Folgen von Missbrauch unerleuchteter magischer Kräfte und Techniken. Das Kristallgitter zwischen Dir und der Welt, das in beide Richtungen reflektiert, ist ein altes Schutzfeld, das sich verselbständigt hat und sich von Deiner Energie und der Energie derer, mit denen Du Dich auseinander setzt, nährt. Der schnellste Weg, das in den Griff zu kriegen wäre eine echte Öffnung für die Energie des Raums, damit die Verzerrungen sich aus sich selbst heraus glätten können. Dann können alle Potentiale klar fliessen und Du bist nicht mehr in einer Welt voller Menschen, die von nix ne Ahnung haben, sondern immer in guter Gesellschaft :)


    Warum hast Du soviel Angst vor der Klarheit, die Du ersehnst? Glaubst Du, dass Du Deine Kräfte wieder nicht in den Griff bekommst, wenn Du die Verbindung mit der unerschöpflichen Energie des Raums eingehst? Das kann nicht mehr passieren, die Zeiten sind vorbei. Du kannst und wirst diese Energie nicht missbrauchen. Auch wenn die schützenden Felder noch nicht überall im Universum etabliert sind, Du bist jetzt hier geschützt, weil Du die nötigen Bände zu den Buddhas hast, so dass sich alles balanciert entfalten kann.

  • Werter manipulativer Geschichtenerzähler und Wahrheitsverdreher, du solltest dir eine andere Nahrungsquelle suchen und akzeptieren, daß es beim thig-le tatsächlich nichts für dich zu holen gibt :idea: , ebenso wie sich nichts in diese Idee (d)eines Gitters einsperren lassen kann.

  • Ich habe meine Ansätze oben bewusst in den Anhang gepackt aus verschiedenen Gründen. Man kann sich dann nochmal entscheiden, ob man sich von meiner Darstellung überhaupt beeinflussen lassen will. Schliesslich läßt sich eine Kommunikation nicht ungeschehen machen. So hat man die Wahl und die eigene Verantwortung, ob man es öffnen möchte... :)


    Fall jemand überhaupt bis hierhin durchgehalten hat, vielleicht können wir ja nach diesem Meta-Exkurs persönlicher Art zum Thema zurückkommen und irgendwie weiter aufdröseln, was mit thigle gemeint ist. Vielleicht hat da ja noch jemand anders Belehrungen oder Erfahrungen an der Hand, die uns weiterhelfen... :)

  • VOOM108:

    Ich habe meine Ansätze oben bewusst in den Anhang gepackt aus verschiedenen Gründen. Man kann sich dann nochmal entscheiden, ob man sich von meiner Darstellung überhaupt beeinflussen lassen will. Schliesslich läßt sich eine Kommunikation nicht ungeschehen machen. So hat man die Wahl und die eigene Verantwortung, ob man es öffnen möchte... :)


    Fall jemand überhaupt bis hierhin durchgehalten hat, vielleicht können wir ja nach diesem Meta-Exkurs persönlicher Art zum Thema zurückkommen und irgendwie weiter aufdröseln, was mit thigle gemeint ist. Vielleicht hat da ja noch jemand anders Belehrungen oder Erfahrungen an der Hand, die uns weiterhelfen... :)


    Und so bekommt jemand eben nie genug. Darum würde ich vorschlagen, du startest einen neuen Thread, oder änderst falls möglich einfach den Titel um, in Anlehnung an LL's Beitrag, dann kommen doch viel eher auch andere Menschen hier rein, um mit dir darüber zu diskutieren, oder besser, dich und deine Ideen zu bestätigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Ich habe gestern schon um Änderung des Titels gebeten, ich komm da ja selbst nicht dran... :)

  • VOOM108:

    Ich habe gestern schon um Änderung des Titels gebeten, ich komm da ja selbst nicht dran... :)


    Editiere einfach im Eröffnungsbeitrag den Titel :) .

  • Der früheste Beitrag, den ich selbst editieren kann, ist der von heute 11:02

  • VOOM108:

    Der früheste Beitrag, den ich selbst editieren kann, ist der von heute 11:02


    Stimmt auch wieder, scheint nur ohne Antworten zu funktionieren. Naja, wird sich schon jemand darum annehmen. Aber noch was zu deiner erwähnten "Energie des Raums". Wenn man sich klar macht, daß man immer tut was man tut, egal was man tut, daß es keinen Ausweg aus dem gibt was ist, weil es immer nur ist wie es ist, egal was auch immer ist, daß man nie wahrhaft etwas zusätzlich hinzufügen und wegnehmen kann, und dies als Praxis ansieht, dann kann es durchaus geschehen, daß sich eine Potentialität eröffnet durch diese Gleich-gültigkeit aller Phänomene, die eben immer nur Phänomene sein können, inklusive aller wie auch immer gearteten Anstrengungen die man unternimmt, womit in Folge ebendiese für eine gewisse Zeit versiegen. Das kann fast jeder, der das mal versucht, auch nachvollziehen. Es gibt auch genügend Traditionen und deren Lehrtexte, welche darauf abzielen. Das Problem dabei ist nur, daß diese scheinbar gewonnene Offenheit und Freiheit leider rein gar nichts mit Anatta und somit Befreiung zu tun hat, vielmehr handelt es sich nur um einen weiteren Trick des vermeindlichen Selbstbildes, um sich weiterhin aufrecht-zu-erhalten. Das sollte man wissen, ehe man dem - und Menschen die davon sprechen - für viele Jahre oder gar ein Leben lang auf den Leim geht. Das schreibe ich nicht in erster Linie nur für dich, viel eher für jeden der möchte.

  • Zitat

    Aber noch was zu deiner erwähnten "Energie des Raums".


    Eine "Energie des Raums" habe ich gar nicht erwähnt. Raum ist Raum und Energie ist Energie. So wie ein Quant aus dem Raum entspringen kann und darin zurückkehren, kann Energie aus dem Raum hervorgehen, darin spielen und sich wieder darin auflösen. So wie ein Quant von dem Raum unterscheidbar ist, so ist Energie von dem Raum unterscheidbar. Aber das ist, wie auch die Quantenphysik lehrt, nur eine Betrachtungsweise. Denn ein Quant ist nur dann lokalisiert, wenn man es als Teilchen betrachtet und ist andernfalls im Raum ausgedehnt, "raumgleich" gewissermassen, Heisenberg nennt das in der Unschärferelation "Wellennatur" des Quants. Es kommt also offensichtlich ein weitere Faktor hinzu und das ist Bewusstsein, oder Information. Das Bewusstsein ist die Ursache dafür, wie das Quant erscheint. Diese drei Faktoren Raum, Bewusstsein, Manifestation könnte man auch Dharmakaya, Samboghakaya und Nirmanakaya nennen. Auf der einen Seite wird also unterschieden. Aber dann gibt es ja noch den Svabavikakaya als Ausgleich, der dann wieder zeigt, dass trotz aller Unterscheidung diese Ebenen alle in ihrer Grundnatur wesensgleich sind. D.h. es gibt nicht einen Raum dort, ein Bewusstsein hier und eine Erscheinung dazwischen, alles das ist Teil einer Ganzheit, nicht von einander zu trennen und im Wesen gleich. thigle ist dann sowohl die "Trennlinie" an der Unterscheidung stattfindet, als auch die "Klebestelle" die zeigt, dass die Unterscheidung nur eine scheinbare Trennung ist. thigle hat so eine Qualität des "Vibrierens", es ist immer zugleich da und nicht da, sichtbar und unsichtbar, und ist so eine interessante konzeptuelle Annäherung an die nicht-duale Natur des Geistes.


    Zitat

    Wenn man sich klar macht, daß man immer tut was man tut, egal was man tut, daß es keinen Ausweg aus dem gibt was ist, weil es immer nur ist wie es ist, egal was auch immer ist, daß man nie wahrhaft etwas zusätzlich hinzufügen und wegnehmen kann, und dies als Praxis ansieht,


    Das klingt mir jetzt aber arg fatalistisch ;) Buddha hat ja nun ausdrücklich gelehrt, dass es einen Ausweg gibt. Ich kann tatsächlich Entscheidungen treffen, etwas verändern, vor allem an der Art und Weise, wie ich die Dinge erlebe - und der Geist ist schöpferisch und spielerisch, das ist seine Klarheitsnatur.


    Zitat

    dann kann es durchaus geschehen, daß sich eine Potentialität eröffnet durch diese Gleich-gültigkeit aller Phänomene, die eben immer nur Phänomene sein können, inklusive aller wie auch immer gearteten Anstrengungen die man unternimmt, womit in Folge ebendiese für eine gewisse Zeit versiegen.


    Du sagst, dass sich eine Potentialität eröffnet - also dass sich neue Möglichkeiten offenbaren - weil die Erscheinungen alle gleich gültig sind - die Erscheinungen, die eben nur Erscheinungen sein können (das ist eine Nullaussage) - und dass die Anstrengungen, die man unternimmt, auch nur Erscheinungen sein können (ok) - und dass dieses Eröffnen von Möglichkeiten zur Folge hat, dass ebendiese für eine gewisse Zeit versiegen. <-- Das ebendiese ist jetzt insofern interessant, als dass es sich sprachlich beziehen kann auf die Anstrengungen oder auf die Phänomene. Das macht aber beides keinen Sinn - warum sollten neue Möglichkeiten, die sich eröffnen, zur Folge haben, dass die Phänomene, oder deren Untergruppe "Anstrengungen" für eine gewisse Zeit versiegen?


    Zitat

    Das kann fast jeder, der das mal versucht, auch nachvollziehen.


    Ich soll also nachvollziehen können, dass die Phänomene versiegen, weil sich neue Möglichkeiten dadurch eröffnen, dass ich versuche anzuerkennen, dass alles ist wie es ist und ich es niemals verändern kann und dem nichts hinzufügen oder wegnehmen kann?


    Zitat

    Es gibt auch genügend Traditionen und deren Lehrtexte, welche darauf abzielen.


    Welche sind das? Ich wäre für Beispiele und Referenztexte dankbar, um das nachvollziehen zu können.


    Zitat

    Das Problem dabei ist nur, daß diese scheinbar gewonnene Offenheit und Freiheit leider rein gar nichts mit Anatta und somit Befreiung zu tun hat, vielmehr handelt es sich nur um einen weiteren Trick des vermeindlichen Selbstbildes, um sich weiterhin aufrecht-zu-erhalten. Das sollte man wissen, ehe man dem - und Menschen die davon sprechen - für viele Jahre oder gar ein Leben lang auf den Leim geht.


    Welche Freiheit wird denn (scheinbar) dadurch gewonnen, dass zeitweise die Phänomene (oder die Anstrenungen?) versiegen? Und vor allem: wer behauptet das, was Du anscheinend kritisierst, überhaupt? (Ich jedenfalls nicht: Dein Aufhänger war ja eine angeblich aber so nicht wirklich von mir "erwähnte Energie des Raums", auf die Deine weiteren Ausführungen aber dann auch keinen Bezug mehr genommen haben...)

  • Und so trifft leider nun einmal zu, was hier umrissen wurde, und was Kalden damals hier auf Buddhaland als subtilen Unterschied bezeichnete. Aber das war eine andere Geschichte. Zu guter Letzt empfehle ich "dir persönlich" diesen Text zu übersetzen, oder noch besser das Zhang-zhung Nyan-gyud, falls du Zugriff darauf bekommst. Hier kannst du deiner Leiden-schaft fröhnen. Nimmst du zusätzlich diesen Tipp dann auch noch an, wird wirklich alles gut. Ist nur ein hartes Stück Arbeit, da soll man sich nichts vormachen.

  • (Deinen letzten Beitrag, in dem Du versuchst, mich in eine bestimmte Schublade zu stecken, um mich durch persönliche Dekonstruktion in meiner Argumentation zu entkräften, lasse ich mal Aussen vor)


    Ich habe gerade unter der Dusche Revue passieren lassen, was Du evtl. mit dem zuletzt von mir "zerpflückten" Beitrag gemeint haben könntest (weil ich Dir prinizpiell erstmal gute Absichten unterstelle) und habe eine Idee dazu entwickelt, die ich nun in meinen Worten wie folgt wiedergebe:


    Solange ich gegen den Ist-Zustand kämpfe, kann ich nichts verändern. Erst wenn ich das-was-ist annehme, kann die Anstrengung zur Ruhe kommen und es tun sich Möglichkeiten auf, etwas zu verändern.


    Diese Möglichkeiten bieten zwar eine gewisse Gestaltungsfreiheit, die jedoch nicht mit der buddhistischen Befreiung zu verwechseln ist, welche weit darüber hinaus geht. Bestimmte Traditionen zielen auf diese bedingte Freiheit als Ziel ab, wer aber so praktiziert, wird sich irgendwann im Kreis drehen und keine echte Befreiung erfahren.


    (Ein Beispiel für so eine Lehre, der viele Leute auf den Leim gehen, teils mit leidvollen Konsequenzen, wäre das berühmte "The Secret". Hier wird bedingte Freiheit versprochen, aber selbst die Mittel, die man braucht, um diese im Ansatz zu erlangen, werden nicht gegeben. So kann man jahrelang der Karotte vor der Nase hinterherlaufen - und viel Geld loswerden, statt welches zu "kreieren")


    Die Freiheit der Befreiung ist die Befreiung vom Ego, der Selbst-Bezogenheit, während die Freiheit "alles erschaffen zu können" ja sogar zu mehr Selbst-Bezogenheit führen kann, wobei man sich möglicherweise sehr schwerwiegende Hindernisse für eine wirkliche geistige Entwicklung aufbauen kann.


    Ein weiterer Kommentar dazu von mir:


    Nun ist es ja mit allen Siddhis so, dass man, wenn man sie per se anstrebt, sehr in die Sackgasse laufen kann (im besten Fall). Wenn man sie mit Bodhicitta praktiziert, können sie einen immer noch auf Umwege führen, aber man kann nicht mehr komplett aus der Bahn geworfen werden. Am schnellsten geht es, wenn man einfach so einfach und direkt wie möglich Buddhaschaft anstrebt. Dann stehen einem die Siddhis irgendwann von selbst zur Verfügung, wenn man sie braucht, man muss sie nicht nutzen, wenn man nicht will - und man kann dann garantiert damit nichts falsch machen...

  • Der Unterschied zwischen dieser und dieser Herangehensweise ist ein relativ subtiler. Die hier erwähnte aufkeimende Potentialität ist nicht die hier erwähnte selbst erscheinende Klarheit. Zwar scheinen sich beide Herangehensweisen oberflächlich betrachtet zu gleichen, doch der bedeutende Unterschied hierbei ist, daß diese erwähnte raumgleiche Potentialität ein bedingtes Ergreifen darstellt, während die erwähnte Klarheit (und ihre zum Zwecke der Kommunikation erwähnten weiteren untrennbaren Qualitäten) frei von jeglichem Ergreifen durch sowas wie "jemanden dahinter" ist. Man hat es hier mit zwei Paar Schuhen zu tun, darum ist es wohl unentbehrlich, in dieser Anglegenheit so genau und praktisch nachvollziehbar als möglich zu sein, was man von den meisten öffentlich erhältlichen Texten diesbezüglich eben nicht behaupten kann.


    Es ist wahr, Freiheiten gibt es viele. Das vermeindliche Selbstbild kann sich sogar die Freiheit vor sich selbst vorgaukeln. Manche nennen das Mara. Da ist leider vieles möglich. Und man springt leider allzu schnell auf diesen Zug auf. Das findest du jedoch nicht nur beim Secret ®, sondern auch im Buddhismus. Es ist zutiefst menschlich.

  • Im Grunde glaubt ja fast jeder Mensch, frei in seinen Entscheidungen zu sein, obwohl die meisten von ihren Gewohnheiten getrieben werden und noch nicht mal die Entscheidung, ob man Currywurst oder Pizza verdrückt wirklich eine freie Entscheidung ist. (Gehirnforscher wollen ja sogar gemessen haben, dass der Gedanke nach der Handlung kommt - also der Verstand die Gewohnheitshandlung nachträglich interpretiert und sich die Illusion gibt, eine autarke Entscheidung getroffen zu haben...)


    Dagegen erscheint vielen das Eingehen eines Bodhisattva-Versprechens wie eine Einschränkung der Freiheit - während es in Wirklichkeit jedoch eine befreiende Wirkung hat, weil bestimmte Zwänge sich schon mal von selbst auflösen...


    Und ein Buddha ist eben ultimativ frei, weil er gar keine selbst-bezogenen Wünsche mehr hat. Auch keine subtilsten (der Wunsch, dass alle Wesen glücklich sein mögen, kann ja auch dem Bedürfnis entsprechen, kein Leid mehr sehen zu müssen...)


    Er kann alles tun, er muss nichts tun. Beides mühelos...