Die Essenz des Buddhismus.

  • Es tut mir leid, aber ich muss mich auf der Insel des Kalden Yungdrung
    verstecken, denn der gnadenlose Rinazi-Gott herrscht im Zen-Land
    und erniedrigt und quält alle Chan und Soto Leute . Und weist sie von hinnen.


    Ich bitte um Zuflucht -Acincca San. :cry:

  • accinca:
    Jikjisa:

    :::Daß Thera und auch Rinzai z.b. nur das große Satorie, die große Erkenntnis, die große Loslösung, das große Nirodha hervorhebt, hat Gründe. Aber da ihr euch damit nicht auskennt und jahrein, jahraus auf einem trockenen Standpunkt der kritischen Distanz beharrt, ist es müßig das zu besprechen . ;)
    ***


    Rinzai und Satorie gibt es ja auch beim Buddha gar nicht.
    Jedenfalls wüßte ich nicht, das er darüber was gesagt hätte.
    Und für zenistische Lehren ist hier ja auch nicht der Platz.
    Gibt es nicht eine eigene Zenistenabteilung? ;)


    Du erwartest vom Buddha, dass er japanisch gesprochen haben sollte, um vorausschauend den japanischen Buddhismus ein paar Jahrhunderte zu früh zu legitimieren?
    Ich denke, von Stille wird der Buddha doch wohl irgendwo gesprochen haben und das wird wohl auch in den Pali-Schriften irgendwo festgehalten worden sein, oder?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Nun gut. "Auslaufen des Karma"


    Ein Buddha ist ja nicht als Buddha auf die Welt gekommen.
    So bringt er karmisch gewirkte körperliche und charakterliche Attribute in dieses Leben mit.
    Welche das im Einzelnen sind, kann nur ein Buddha durchschauen und muss hier auch nicht zum Thema werden.


    Zum Beispiel litt der Buddha über häufige Rückenschmerzen oder Obstipation usw.
    Ein Buddha oder Arahant wirkt kein neues Karma, aber altes gewirktes "Körperliches" läuft, wenn auch in einer abgeschwächten Form einfach aus.


    Jikjisa:

    Naja, ihr hier favorisiert ja -und lasst nur gelten- das einmalige , durchschlagende Bodhi-Erweckungserlebnis.


    Aha


    Puggala Paññatti - Das Buch der Charaktere


    1. Der Zeitweilig-Befreite
    2. Der Dauernd-Befreite
    3. Der Erschütterliche
    4. Der Unerschütterliche
    5. Der dem Rückfall Ausgesetzte
    6. Der vor Rückfall Gesicherte
    7. Der Willenswalt
    8. Der Wachensmächtige
    9. Der Weltling
    10. Der Anwärter auf Heiligkeit
    11-12. Die vom Bösen Abstehenden
    13. Der des Fortschritts Unfähige
    14. Der des Fortschritts Fähige
    15-16. Hinsichtlich der Zukunft gewiß
    17-18. Der auf dem Pfad Befindliche
    19. Der Zweifach-Endende
    20. Der Zeithemmende
    21-22. Der Heilige und der Nichtheilige
    23-25. Kämpfer, Kampfesledige und weder Kämpfer noch Kampfesledige
    26. Der Dreiwissensmächtige
    27. Der Sechsfach-Geistesmächtige
    28. Der Vollkommen-Erleuchtete
    29. Der Einzel-Erleuchtete
    30. Der Beiderseits-Erlöste
    31. Der Wissens-Erlöste
    32. Der Körperzeuge
    33. Der Erkenntnisgereifte
    34. Der Glaubensbefreite
    35. Der Wahrheitsergebene
    36. Der Glaubensergebene


    Ab hier weiß man was "Nibbana" bedeutet


    37. Der höchstens siebenmal Wiedergeborene
    38. Der von Geschlecht zu Geschlecht Eilende
    39. Der Einmal-Aufkeimende
    40. Der Einmal-Wiederkehrende
    41. Der Nie-Wiederkehrende
    42. Der auf halber Fährte Erlöschende
    43. Der nach halber Fährte Erlöschende
    44. Der Mühelos-Erlöschende
    45. Der Mühsam-Erlöschende
    46. Der stromaufwärts zu den hehren Göttern Eilende
    47. Der in den Strom Eingetretene
    48. Der Einmal-Wiederkehrende
    49. Der Nie-Wiederkehrende
    50. Der Vollkommen-Heilige


    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:


    Accinca, egal was du mir zur Karmaaufhebung in einsamer Solidarität mit Kusala erzählst, es ist nunmal nicht so, daß Karma "ausläuft". es heißt doch, ich verstünde Kusala nicht beim " Karma auslaufen "; nun gut ich verstehe sie also nicht :cry: Bitte erklärt es mir *Grins*


    Dir was zu erklären?
    Ist das nicht ein Gegensatz in sich selbst?

  • Da fällt mir noch ein schönes Beispiel ein.


    Majjhima Nikāya 86, Aṅgulimāla Sutta


    16. Bald darauf, nachdem er allein lebte, zurückgezogen, umsichtig, eifrig und entschlossen, trat der ehrwürdige Aṅgulimāla hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens ein, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, und er verweilte darin. Er erkannte unmittelbar: "Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr." Und der ehrwürdige Aṅgulimāla wurde einer der Arahants.


    17. Danach, als es Morgen war, zog sich der ehrwürdige Aṅgulimāla an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Sāvatthī hinein. Bei jener Gelegenheit warf jemand einen Erdklumpen und traf den ehrwürdigen Aṅgulimāla am Körper, ein anderer warf einen Knüppel und traf ihn am Körper, und wieder ein anderer warf eine Scherbe und traf ihn am Körper. Dann ging der ehrwürdige Aṅgulimāla zum Erhabenen, wobei Blut aus seinem verletzten Kopf floß, mit zerbrochener Almosenschale und zerrissener äußerer Robe. Der Erhabene sah ihn in der Ferne kommen und sagte zu ihm: "Ertrage es, Brahmane! Ertrage es, Brahmane! Du erlebst hier und jetzt das Ergebnis von Taten, für die du viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende lang in der Hölle gequält worden wärst.


    ()

  • Essenz, von lat. essentia für Wesen bzw. Washeit, ist ein fundamental abendländischer Begriff. Falls Buddha in Taxila studiert hat, also auch griechischen Geist eingeatmet hat, könnte man sagen: Die Essenz des Buddhismus ist seine Essenzlosigkeit. (Alle anderen Versuche des Dharma, sich diesen Terminus des westlichen Denkens anzeignen, sind belanglos).

  • Bettler:

    Essenz, von lat. essentia für Wesen bzw. Washeit, ist ein fundamental abendländischer Begriff. Falls Buddha in Taxila studiert hat, also auch griechischen Geist eingeatmet hat, könnte man sagen: Die Essenz des Buddhismus ist seine Essenzlosigkeit. (Alle anderen Versuche des Dharma, sich diesen Terminus des westlichen Denkens anzeignen, sind belanglos).


    Man sollte es aber nicht zu absolutistisch sehen.
    Sei es um den Begriff "Essenz", der Buddha sprach da wohl immer
    vom Kern der Sache und gebrauchte Beispiele vom Kernholz als
    das Wesentliche für jemand der zum Kern einer Aussage kommen wollte.


    Zum Beispiel wenn jemand den Kern der Lehre verfehlt hat sagt
    er von einem solchen:
    "Wie jener Mann, Brahmane, der Kernholz begehrt,
    Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, aber gerade
    über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden
    Baumes hinaufklettert, Grünholz absägt, mitnimmt
    und in dem Gedanken 'Das ist Kernholz' fortgeht -
    doch was aus dessen Kerne als Kern gewinnbar ist, das
    wird seinem Zwecke nicht entsprechen -: so erscheint mir ein solcher."

  • @Jikjisa


    Hast Du meine anderen Beiträge hier dazu gelesen?


    ()

  • Kusala:

    Lieber Nils, Dir ist schon klar, dass es sich beim Yoga um eine Brahmanische "Atmanlehre" handelt und dass der historische Buddha "an-atta" gelehrt hat? Liebe Grüße Kusala


    Lieber Kusala, natürlich ist mir das klar. Wobei man darüber viel diskutieren kann, was Atman und Nichtatman ist? Nach meiner Erfahrung ist die Erleuchtung die Essenz aller Religionen. Die Religionen beschreiben die gleichen Dinge mit anderen Worte und betonen oft andere Aspekte des gleichen Phänomens.


    accinca:

    In der Lehre des Buddha ist aber Erwachung aus dem Wahn mit der Erlöschung des Anhaftens absolut verbunden und niemals zu trennen, da ja gerade in der Befreiung vom Anhaften die sog. Erleuchtung liegt.


    Richtig. Erleuchtung bedeutet die Befreiung von der Anhaftung an die Welt. Nach meiner Erfahrung ist Erleuchtung aber ein Prozess, der sich in vielen Schritten vollzieht. Und selbst nach der Erleuchtung gibt es nach der Ansicht mancher erleuchteter Meister noch viele Entwicklungsstufen. Ich glaube, dass insbesondere die spirituellen Fähigkeiten (Siddhi) unermesslich wachsen können. Es ist ein langer Weg bis wir allwissend, allgegenwärtig und allmächtig sind. Das Universum ist ziemlich groß. Es kann lange dauern, bis wir es mit unserem Bewusstsein vollständig durchdrungen haben.


    accinca:

    Die Lehre des Buddha kann es dann nicht sein. Da muß man sich doch tatsächlich noch selber anstrengen.


    Dann streng dich mal an und erleuchte dich. Das wird dir nicht gelingen. Du kannst die Erleuchtung nicht erzwingen. Du kann nur spirituell üben und dann abwarten, was geschieht. Die Erleuchtung kommt von allein zu ihrer Zeit und auf ihrem Weg. Es gibt viele Menschen, die jahrzehntelang intensiv spirituell praktiziert haben und nichts erreicht haben. Ich habe zum Beispiel gelesen, dass nur 3 % der Zen-Mönche die Erleuchtung erreichen. Wie kann das sein, wenn es nur von der eigenen Anstrengung abhängt. Zen-Mönche strengen sich sehr an, um zur Erleuchtung zu kommen.


    accinca:

    Ist doch auch ganz niedlich, aber nicht die Lehre des Buddha.


    Danke. Ich finde dich auch niedlich. Was die Lehre des Buddha ist, darüber gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Und im Ernst, mich interessiert in erster Linie was die Wahrheit ist und was bei mir spirituell funktioniert.


    Jikjisa:

    wie schon die Meditationssutras zeigen, wo es um eine Entfaltung des Erleuchtungsgeistes geht ( rechte Anstrengung ), mithin auch einen Prozess der Läuterung. Buddha war ein Bodhisattva, einer der Bodhi den Erleuchtungsgeist über viele Leben kultivierte und läuterte.


    Danke für deine Worte. So sehe ich das auch. :D

  • Nils:

    Nach meiner Erfahrung ist die Erleuchtung die Essenz aller Religionen. Die Religionen beschreiben die gleichen Dinge mit anderen Worte und betonen oft andere Aspekte des gleichen Phänomens


    Für mich sind Erleuchtungserfahrungen nicht mit Worten beschreibbar.


    Die Dinge, die mit Worten beschreibbar sind werden innerhalb der Religionen häufig dazu mißbraucht, um Unterschiede zwischen den Religionen klarzustellen und (leider) nicht, um Gemeinsamkeiten zu suchen.

  • Matthias65:
    Nils:

    Nach meiner Erfahrung ist die Erleuchtung die Essenz aller Religionen. Die Religionen beschreiben die gleichen Dinge mit anderen Worte und betonen oft andere Aspekte des gleichen Phänomens


    Für mich sind Erleuchtungserfahrungen nicht mit Worten beschreibbar.
    Die Dinge, die mit Worten beschreibbar sind werden innerhalb der Religionen häufig dazu mißbraucht, um Unterschiede zwischen den Religionen klarzustellen und (leider) nicht, um Gemeinsamkeiten zu suchen.


    In der Tat und das selbst bei gleichen Wortlaut.
    Denn selbst wenn der Wortlaut der Gleiche ist, muß
    das damit gemeinte noch lange nicht übereinstimmen.


    So kann man vom Buddha lesen:


    Zitat

    "Ebenso nun auch, Māgandiyo, sind die anderen Asketen und Pilger blind und augenlos,
    wissen nichts von Gesundheit, sehn nichts von Nibbana, und doch sagen sie den Spruch:

    'Gesundheit ist das höchste Gut,
    'Das Nibbana höchstes Heil.' (M 75)

  • Matthias65:

    Für mich sind Erleuchtungserfahrungen nicht mit Worten beschreibbar.


    Das ist auch meine Erfahrung. Aber man kann hinweisende Worte geben. Man kann Techniken beschreiben. Buddha konzentrierte sich auf die Beschreibung des Weges. Ich merke, dass je mehr ich in der Erleuchtung bin, desto weniger kann ich sagen. Je weiter ich von der Erleuchtung weg bin, desto mehr verstehen mich die Menschen.


    accinca:

    Für mich sind Erleuchtungserfahrungen nicht mit Worten beschreibbar. In der Tat und das selbst bei gleichen Wortlaut. Denn selbst wenn der Wortlaut der Gleiche ist, muß das damit gemeinte noch lange nicht übereinstimmen.


    Genau so ist es. Wenn man im Zustand der Erleuchtung ist, dann kann man in einer bestimmten Situation einem bestimmten Menschen ein bestimmtes Wort geben, dass für ihn hilfreich ist. Dasselbe Wort kann für einen anderen Menschen nicht hilfreich sein. Ich spüre jeweils genau in mich hinein, welcher Begriff und welche Technik mich im konkreten Moment spirituell voran bringt. So findet man den Weg der Erleuchtung, durch das innere Gespür.

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  • ...... über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden
    Baumes ......


    Kern und Essenz sind keineswegs identisch. So ungenau will ich nicht denken; nach meiner bescheidenen Erfahrung macht das Beduften westlicher Philosopheme mit dem Dharma nur selten Sinn.