Textpassagen: gandhabba

  • Danke für die sorgfältigen Ausführungen.


    Was mich etwas verwirrt: es ist doch ein Unterschied zwischen "gandhabba" und "gabbhassa" ? Zwei verschiedene Wörter.


    In M. 38 steht nahezu dieselbe Textpassage:

    Zitat

    Aber wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, und das Wesen, das wiedergeboren werden soll, anwesend ist - in diesem Fall findet eine Empfängnis durch das Zusammenkommen dieser drei Dinge statt.


    Für "das Wesen das wiedergeboren wird" ist hier das Paliwort aber gandhabbo, nicht gabbhassa...

  • Beide Wörter, gandhabba und gabbhassa kommen ja vor in M.93 und M.38. Sorry, hab ich übersehen.

    Über die Nummerierung der PTS weiß ich leider auch nichts Genaues.

  • Ist deine Frage beantwortet?

    Ja danke. Ich habe deine Recherchen jetzt nicht so genau studiert weil mich zur Zeit ein anderes Thema mehr beschäftigt. Hat sich ein Grund gefunden, warum "gandhabba" zuweilen mit "Wesen das wiedergeboren wird" übersetzt ist? Gibt es Hinweise dass sich das Wort nicht nur auf diese himmlischen Sänger bezieht, also dass das keine willkürliche Übersetzung ist, um die betreffenden Passagen auf eine bestimmte Ansicht hinzubiegen?

  • Mysteriös. Falls die Anmerkung von Kurt Schmidt zu M.38 schon mal gepostet wurde, dann halt nochmal:

    Zitat

    Gandhabba, skr. gandharva, ist die Bezeichnung himmlischer Sänger, die ungefähr dem entsprechen, was in der persisch-jüdisch-christlichen Mythologie <Engel> genannt wird. Für das zur Wiedergeburt kommende Wesen wird das Wort nur hier und in der kurzen Parallelstelle Majjhimanikāya 93 gebraucht. Wahrscheinlich war es ursprünglich ein Wortspiel, denn gandhabba klingt ähnlich wie gantabba, und dieses bedeutet: <der, welcher kommen soll>, nämlich in den Mutterleib oder in menschliches Dasein. Oder - und dies ist das Wahrscheinlichste - jener Bhikkhu, der die Erklärung des Empfängnisvorgangs erdachte und zuerst vortrug, sagte gantabba, und erst später, bei wiederholtem Nachsprechen, wurde daraus durch unscharfe Aussprache gandhabba; aus dem, <der kommen soll>, wurde so ein Engel. Der mit den Worten <Wenn drei sich vereinigen> beginnende Abschnitt, einschließlich dessen, was an anderen Stellen mit denselben Worten gesagt worden ist, ist sicherlich ein Zusatz aus späterer Zeit, wie sich aus Anmerkung 6 ergibt.


    Also gantabba statt gandhabba könnte ursprünglich gemeint sein, würde auch mehr Sinn ergeben finde ich. Vielleicht hat Zumwinkel das auch angenommen und deshalb mit "Wesen das wiedergeboren werden soll" übersetzt. Obwohl, nachdem das nicht die Bedeutung von "gandhabba" ist, wie es nun mal in Pali dort steht, wäre eine Anmerkung dazu nicht schlecht gewesen.

  • Er vergleicht es mit dem Sehen, den drei Bedingungen, die zusammenkommen müssen und dem Kontakt.


    Es macht vielleicht wenig Sinn das zu sagen, aber ich hatte das auch im Kopf. Als erster vernünftiger Gedanke (mitsamt der Anzahl* 3) Ich schrieb auch von einer Bedingung, die damit gemeint sein könnte.


    Ich denke, dass die Übersetzung und dazu die Interpretation "Das Wesen das wiedergeboren wird" nicht richtig ist.


    Zitat

    oder der im Schmutz entstehenden oder der spontan entstehenden. […]

    Milindapañha 4.1.12-4.1.13


    Die Ursuppe :|


    Der Thread ist nicht nur "hilfreich", Spock. Ich will es nicht schon wieder übertreiben mit den Gefühlen und schweige mir eine mir so bedingt vorschwebende Bewertung aus.

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    *es ist eigentlich keine blosse "Anzahl", sondern die 3fachheit, 3Artigkeit oder 3Faltigkeit. Sie (die 3Artigkeit) ist mit dem Geist (2fach) erkennbar und spezifisch bedingt missverstehbar, also verdinglicht über den Geist gesprochen auch in den Formen "reiner Geist", 2artig, 4artig oder 6artig. Es gibt eine bedingte Anzahl an Möglichkeiten diese letzten Zeilen aufzufassen. Es ist ein Wille sie zu schreiben, soviel steht fest (:.