Posts by mukti

    Warum sollte ich Hass aufrecht erhalten, wenn er mir nichts bedeutet? Ich lasse ihn los und dann hasse ich nicht mehr, das ist der Gewinn.

    Wer nicht mehr nass wird beim Waschen ist für mich ein Meister. Oder wer nicht mehr friert wenn es kalt ist, nicht mehr leidet, sich an nichts erfreut, nicht stirbt mit dem Tod.

    Ich hab einen sehr starken Leistungsanspruch.

    Ist wohl eine Anhaftung.

    Von dem wegzukommen wäre ein neues Leben.

    Das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Als Laie muss man sich die Ziele nicht gleich zu hoch stecken, man bemüht sich erst mal um Sittlichkeit, die Einhaltung der 5 Tugendregeln: Keine Lebewesen töten, nicht stehlen, kein Sex mit verheirateten Personen, nicht lügen, keine Berauschung.

    Es geht darum keinen Schaden anzurichten, was man beim Tennisspielen wohl nicht tut - das kann man auch als eine Übung in Konzentration und Achtsamkeit sehen. Was man nicht tun sollte ist z.B. mit Waffen handeln oder Tiere erschießen.

    Ist Gier gleich „haben wollen“?

    Versteht ihr jedes Streben darunter?

    Auch nach Wissen oder besonderen Fähigkeiten wie Sport?

    Nicht jedes Streben:

    Quote

    Wer über ein anziehendes Objekt unweise nachdenkt, bei dem gelangt die nicht aufgestiegene Gier zum Aufsteigen und die aufgestiegene Gier wird immer größer und stärker.

    A.III.69

    Wenn man ein anziehendes Objekt ohne Weisheit betrachtet will man es haben, egal ob es einem selber oder anderen schadet, das ist Gier. Mit Weisheit will man nur haben was nötig und heilsam ist und das in Maßen, nicht zu viel und nicht zu wenig, das ist kein gieriges Streben.

    Der Verstand reicht nicht aus um Weisheit zu erlangen, es bedarf der Achtsamkeit, der Geistesruhe und Sammlung, der Sittlichkeit, der Praxis des gesamten achtfachen Pfades damit das Bewusstsein zur Erfahrung der Wirklichkeit erwachen kann. Soweit ich das verstehe

    Klar, ich brauche ein wenig "Verstand", um das abzutippen. Das kleine Kind braucht den Verstand , um den Weg richtig zur Schule zu gehen. Das ganze Wirr-warr aber kommt zu Ende , wenn man Abhidhamma richtig liest. Der Verstand ist immer dual, Ich gegen Nichts-Ich, Subjekt gegen Objekt, Leere / Form, usw... So wir trennen ( hin-durch) das Leben , wie es ist und dann wir kriegen die eingefrorene Schablonen, oder die Bilder der Realität, aber nichts die Realität selbst. Die Frage dann wäre , was ist die Realität, aber die würde dahingestellt. Nichts umsonst der Buddha vermied es, auf die reine philosophiche Fragen zu antworten, im Sinne , was was früher , die Henne oder das Ei, denn es wäre rein kontraproduktiv, was die Lehre im rein praktischen Sinne anbelangt.

    LG.

    Ja der Verstand ist notwendig, aber begrenzt. Es gibt Dinge die der menschliche Verstand nicht begreifen kann und ich finde es wichtig das zu akzeptieren. Dann kann man sich unnötiges Grübeln ersparen, z.B. über Selbst oder Nicht-Selbst oder ein ursprüngliches Bewusstsein.


    Eigentlich streben ja alle Wesen danach dem Leid zu entkommen. Man isst um nicht unter Hunger zu leiden, schützt sich vor den Naturgewalten mit einer Behausung usw. Mit dem bloßen Überleben ist man aber nicht zufrieden und das ist auch eine Bedeutung von "Dukkha" - Unzufriedenheit. Auf der Suche nach Zufriedenheit versucht man sich an allem Möglichen zu erfreuen, findet aber kein ungestörtes, dauerhaftes Glück. Dann mag man denken dass es nicht möglich ist, das Leid für immer zu beenden. Auf diese Weise ist es ja auch nicht möglich, weil alles unsicher und unbeständig ist.


    Wenn du mich fragst inwieweit Erleuchtung für mich ein Thema ist, so sehe ich das als eine grundlegende Einsicht an, man könnte sagen eine kleine Erleuchtung, ein Erkennen der Wirklichkeit: Im Unbeständigen kann es kein dauerhaftes Glück geben. Jederzeit kann man von Angenehmen getrennt werden, mit Unangenehmen verbunden sein, Erwünschtes nicht erlangen, krank werden und schließlich ist das Alter und der Verfall bis zum Tod nicht aufzuhalten.

    Daraus ergibt sich die Erkenntnis dass man leiden muss wenn man sich an vergängliche Dinge hängt und dass man nicht leiden muss wenn man nicht daran hängt, sie gar nicht erst begehrt. Das sind die ersten drei edlen Wahrheiten - Dukkha, die Ursache von Dukkha und die Beseitigung der Ursache. Die vierte edle Wahrheit ist der Weg der zu Einsicht und Loslösung führt, die Praxis des achtfachen Pfades.


    Vollkommen bewusst zu sein über die vier edlen Wahrheiten ist Erleuchtung für mich.

    Die Frage, was der Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand ist, kann mMn nur geklärt werden, wenn erkannt wird, ob ich durch meinen Geist Wahrheiten erkenne, die durch Tatsachen. Hand-hab-bare, bestätigt, werden.

    Ja ob jemand weise ist lässt sich nicht daran erkennen was er sagt, sondern daran dass er tut was er sagt. Wenn man etwas versteht ohne danach zu handeln, ist man nicht wirklich über das bewusst was man versteht.

    Mukti, ich versuche nur wie du , das nur richtig zu verstehen, menr nichts.

    Da lässt sich ein Bezug zum Thema herstellen damit wir hier nicht ein anderes Thema reinbringen. Nämlich versuchen wir zu verstehen und darüber zu diskutieren - einer versteht dieses, ein anderer versteht jenes. Etwa bei dieser Sache mit den fünf Gefährten und dem plötzlichen Erwachen während einer Lehrrede des Buddha, da kann man durch logisches Schließen zu einem Verständnis kommen. Es ist alles sehr komplex und man kann viel darüber nachdenken, z.B. über den von dir erwähnten Unterschied zwischen Panna und Jnana. Gibt es einen Beziehung des Sanskritbegriffs Jnana zu dem Palibegriff Jhana? Man erinnert sich an gehörtes und gelesenes, sieht in Wörterbüchern nach, diskutiert hin und her und erhält am Ende eine Vorstellung darüber. Und wenn man sich nicht verzettelt bringt man das mit dem plötzlichen Erwachen während einer Lehrrede in Verbindung, etwa welche Art Panna und Jnana wird wohl in diesen Glücklichen bereits vorhanden gewesen sein, welche Bedingungen sind überhaupt nötig um während einer Lehrrede zu erwachen?


    Bei entsprechenden Fähigkeiten kann man auf diese Weise ein Gelehrter werden, dazu muss man keine Erfahrungen haben mit Panna, Jnana oder Jhana. Aber ohne Erfahrung weiß man eigentlich nicht wirklich worüber man da spricht. Da zeigt sich wohl ein Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand, man ist über Begriffsinhalte bewusst aber nicht über die Sache selbst. Das Bewusstsein erfährt ein Verstehen das durch logisches Schließen zustandegekommen ist, das könnte man als Wissen bezeichnen, das Verstehen durch unmittelbare Erfahrung als Weisheit.

    Der Verstand reicht nicht aus um Weisheit zu erlangen, es bedarf der Achtsamkeit, der Geistesruhe und Sammlung, der Sittlichkeit, der Praxis des gesamten achtfachen Pfades damit das Bewusstsein zur Erfahrung der Wirklichkeit erwachen kann. Soweit ich das verstehe ;)

    Es ist nicht nötig über alles Bescheid zu wissen, besser man geht in die Tiefe als in die Breite. Wenn man eine Sache bis auf den Grund betrachtet, erschließt sich

    alles andere:


    Zitat

    Viele Lehren, o Mönch, wurden von mir verkündet:

    • Lehrtexte,
    • vermischte Prosa,
    • Exegese,
    • Verse,
    • Hymnen,
    • Aussprüche,
    • Geburtsgeschichten,
    • wunderbare Dinge und Erläuterungen.

    Wenn da der Mönch auch nur von einer einzigen vierteiligen Strophe den Sinn und den Wortlaut kennt und die Lehre befolgt, so genügt das, um ihn wissensreich und einen Kenner der Lehre zu nennen.

    A.IV.186


    Z.B. die vier edlen Wahrheiten, darin ist die ganze Lehre enthalten:


    Zitat
    • »Da vernimmt der Mönch die Kunde: 'Dies ist das Leiden', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist die Entstehung des Leidens', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist die Erlöschung des Leidens', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.
    • Er vernimmt die Kunde: 'Dies ist der zur Erlöschung des Leidens führende Pfad', und weise durchdringend schaut er ihren Sinn.

    So, o Mönch, ist einer kundig und von durchdringender Weisheit.



    So einfach ist es:


    Zitat

    Der Weise von hoher Einsicht, o Mönch,

    • sinnt weder auf eigenen Schaden,
    • noch auf fremden Schaden,
    • noch auf beiderseitigen Schaden.
    • Sein Sinn ist auf das eigene Wohl gerichtet,
    • wie auf das fremde Wohl,
    • wie auf das beiderseitige Wohl,
    • wie auf das Wohl der ganzen Welt.

    So, o Mönch, ist da einer weise und von hoher Einsicht.


    Es ist alles im eigenen Geist:


    Zitat

    Egal was passiert, lasst Euren Geist nicht vom Weg abweichen. Schaut in

    Euch hinein, und Ihr werdet selbst klar erkennen. So wie ich es sehe, ist

    es für die beste Praxis nicht notwendig, viele Bücher zu lesen. Nehmt alle

    Bücher und verschließt sie irgendwo. Lest einfach nur in Eurem eigenen

    Geist, Ihr habt Euch alle unter Büchern begraben lassen, seit Ihr in die

    Schule eingetreten seid. Ich denke, dass Ihr jetzt diese Möglichkeit und

    die Zeit dazu habt, also nehmt die Bücher, legt sie in einen Schrank und

    schließt die Tür. Lest einfach nur Euren Geist.

    Ajahn Chah

    Ich denke schon dass sie am Pfad bereits sehr weit fortgeschritten waren so dass ein Anstoß zur endgültigen Befreiung genügte.

    Nein, die waren seine ehemalige Mitbrüder, und zuerst die wollten überhaupt mit ihm nichts reden. Die betrachteten ihn als den "Abtrünnigen", mukti, das weiss du sehr gut. Es steht doch alles im Kanon. Und die waren die ersten. Die Ursache liegt auf der anderen ebene.

    Von anderem Winkel. Nochmal. Klar, die waren wirklich " fortgeschritten", aber nichts , was den Pfad ( des Buddha) betrifft. Was war der Auslöser? Diese alle seine Mitbrüder hatten den Buddha zuerst verehrt, dann die wandten von ihm ab. Dann die hörten ihn ( das einziges mal) , aber nur das, und klopf! bumm!... die sie sofort " end-gültig befreit".

    Sorry , Mukti, diese Erkärung ich kann nichts akzeptieren. Denn... die haben den "Pfad " absolut anders gesehen, nichts wie es der Buddha dann später sehr ausführlich schilderte.

    LG, nur meine ("") meinung. Aber ich sage weiter nichts.

    Was ist denn nun deine Erklärung, wo siehst du die Ursache für die endgültige Befreiung der fünf ehemaligen Gefährten des Buddha?

    Ja die rechte Ansicht bzw. Erkenntnis steht am Anfang:

    Quote
    • Dem recht Erkennenden, ihr Mönche, entsteht rechte Gesinnung,
    • dem recht Gesinnten rechte Rede,
    • dem recht Redenden rechte Handlungsweise,
    • dem recht Handelnden rechter Lebensunterhalt,
    • dem rechten Lebensunterhalt Erwerbenden rechtes Streben,
    • dem recht Strebenden rechte Achtsamkeit,
    • dem in rechter Weise Achtsamen rechte Sammlung,
    • dem recht Gesammelten rechtes Wissen,
    • dem recht Wissenden entsteht rechte Befreiung.

    A.X.103.


    Gewöhnlich versteht man am Anfang nicht alles aber doch genug um Vertrauen zu fassen und durch die Praxis versteht man allmählich immer mehr.

    Mukti, weiss du, der Pfad ist absolut not-wendig, aber wie die Fähre, als das geschickte Mittel. Ich denke, Z.B, warum diese "alte Freunde" von Gautama sofort "erwacht " waren? Wie wäre es möglich? Die hatten keinen Schimmer doch über den Pfad.

    ....

    Also, die hörten nur, und dann sie waren sofort! "befreit". Wie kann man das erklären?

    Ich habe eine Hypothese, du? :taube:


    Ich denke schon dass sie am Pfad bereits sehr weit fortgeschritten waren so dass ein Anstoß zur endgültigen Befreiung genügte. Es hat ja nicht jeder der dem Buddha zugehört hat Befreiung erlangt. Einige konnten gar nichts damit anfangen, einige dachten sie wüssten es besser und haben ihn kritisiert. Unter seinen Anhängern haben einige schnell Befreiung erlangt und andere nach langer Zeit nicht mal Stromeintritt. Es kommt wohl darauf an wie groß die Hindernisse sind und wie groß die Anstrengung ist sie zu beseitigen.

    daß das Verständnis auszubilden,

    mukti , hallo. Das ist die Übersetzung von Pali auf deutsch . Im Pali aber es gibt kein Subjekt , kein Prädikat, und den Objekt, nur der Prozess , also man sagt dann niemals "Es regnet", denn was , oder wer um Gottes Willen doch als ob den Regnen verursacht?

    Viele Prozesse aber laufen absolut unbewusst ab , die "vernebeln " undere Art der "Wahr-nehmung", dann , wenn wir das alles "verzerrt" ansehen, .... man spricht uber die "Unwissenheit", dann wir seien ( folglich) den Hass , Gier, und allen möglichen Giften ausgesetzt. Wegen deser enormen Zahl von den Übersetzungen auf die europäische Sprachen man bekommt ( erntet) die andere Bedeutungen.

    Hallo Igor, wie gesagt ist das Paliwort das hier mit Verständnis übersetzt ist "paññā", also ein Verstehen im Sinne von Weisheit und wenn sich die nicht entwickeln ließe wäre der achtfache Pfad ja sinnlos.

    Wie seht ihr das mit dem Humor im Buddhismus?

    Der Humor des Buddha war wohl die Eigenschaft eines vollkommen ausgeglichenen Gemüts, nicht zu viel, nicht zu wenig und immer von Weisheit getragen. Als Laie dürfte es angebracht sein darauf zu achten ob der Humor heilsam ist, z.B. wenn er zur Loslösung von Anhaftungen beiträgt oder dazu dass man sich selber nicht zu wichtig nimmt - oder ob er unheilsam ist wie z.B. lachen über das Leid anderer.


    Wilhelm Busch hat sich als "Humorist" bezeichnet und den Humor beinahe zu einer Philosophie erhoben - das Leben wird leicht wenn man nichts ernst nimmt. Obwohl ich ihn schon für genial halte greift mir eine solche Gesinnung letztlich doch zu kurz. Wenn selbst großes Leid und der Tod einmal mit distanzierter Heiterkeit betrachtet werden löst das zwar Spannungen und Ängste, aber nicht dauerhaft. Wenn man selber davon betroffen ist vergeht einem bald das Lachen und der Humor stößt an seine Grenzen. Dann wäre es doch besser gewesen man hätte sich ernsthafter mit Dukkha auseinandergesetzt.

    In M.43. gibt es einen Dialog über den Unterschied zwischen Bewusstsein und Verstand in Bezug auf den Weg des Erwachens:


    Zitat

    "'Verständig, verständig' heißt es, o Bruder; inwiefern denn, o Bruder, wird einer verständig genannt?"

    "Er versteht, er versteht, o Bruder: deshalb wird er verständig genannt: und was versteht er?

    • 'Das ist das Leiden', versteht er,
    • 'Das ist die Leidensentwicklung' versteht er,
    • 'Das ist die Leidensauflösung' versteht er,
    • 'Das ist der zur Leidensauflösung führende Pfad' versteht er.

    Er versteht, er versteht, o Bruder: deshalb wird er verständig genannt."


    Das Paliwort für Verstehen ist hier pañña, was auch als Wissen, Weisheit oder Einsicht übersetzt wird. Man kann ja auch etwas verstehen ohne es direkt mit der Erfahrung zu verbinden, oder man versteht was man gerade erfährt und wie man damit am Besten umgeht. Die Erfahrungen finden im Bewusstsein statt:


    Zitat

    "'Bewußt, bewußt' heißt es, o Bruder; inwiefern denn, o Bruder, wird einer bewußt genannt?"

    "Er ist bewußt, er ist bewußt, o Bruder: deshalb wird er bewußt genannt; und wessen ist er bewußt?

    • Er ist der Freude bewußt und
    • er ist des Leides bewußt und
    • er ist der Abwesenheit beider bewußt.

    Er ist bewußt, er ist bewußt, o Bruder: deshalb wird er bewußt genannt."


    Das Bewusstsein erfährt und der Verstand macht was draus. Am Besten ist es natürlich wenn er versteht was da erfahren wird, z.B. dass es vergänglich ist. Aber auch wenn man versteht dass es Leid bringt wenn man sich an vergängliches hängt, führt das gewöhnlich nicht sofort zum Versiegen des Begehrens. Der Verstand ist durch Hindernisse abgelenkt oder geschwächt und so kommt die Wahrheit nicht vollständig zu Bewusstsein. Wenn man das versteht übt man sich um die Hindernisse zu beseitigen. Das Verstehen betrifft den ersten Punkt des achtfachen Pfades und gipfelt am Ende in der Weisheit des Erwachens.


    Zitat

    "Dieses Verständnis nun, o Bruder, und dieses Bewußtsein: sind diese beiden verbunden, oder sind sie getrennt, und kann man sie sondern und ihren Unterschied angeben?"

    "Dieses Verständnis, o Bruder, und dieses Bewußtsein: diese beiden sind verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich sie zu sondern und ihren Unterschied anzugeben. Denn was einer versteht, Bruder, dessen ist er bewußt, und wessen er bewußt ist, das versteht er; darum sind diese beiden verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich sie zu sondern und ihren Unterschied anzugeben."


    Das bedeutet wohl dass Bewusstsein und Verstand immer zusammenhängen, das Bewusstsein kann nicht ohne den Verstand und der Verstand nicht ohne das Bewusstsein existieren. Einen Unterschied gibt es trotzdem:


    Zitat

    "Was für ein Unterschied besteht dann, o Bruder, zwischen diesen beiden verbundenen, nicht getrennten, dem Verständnis und dem Bewußtsein?"

    "Zwischen dem Verständnis und dem Bewußtsein, o Bruder, die verbunden und nicht getrennt erscheinen, besteht der Unterschied:

    • daß das Verständnis auszubilden,
    • das Bewußtsein aber zu durchschauen ist."


    Den Verstand kann man trainieren, das Bewusstsein bleibt im Grunde immer dasselbe, es ist über die sechs Sinneswahrnehmungen bewusst.


    Übrigens maße ich mir nicht an Lehrreden zu kommentieren, ich versuche nur sie zu verstehen.

    Vorwiegend bezieht sich das Gefühl der Peinlichkeit auf das was man in den Augen anderer ist. Es entsteht wenn es missglückt darzustellen was man darstellen möchte und unabsichtlich einen Einblick in die eigene Unvollkommenheit bietet. Die will gewöhnlich jeder verbergen und lieber bei den anderen sehen, wenn sich einmal der Schleier ein wenig lüftet ist man der Lächerlichkeit preisgegeben, das Image ist beschädigt, das allerwerteste Selbst herabgesetzt.

    Die Ursache solcher Leiden ist der Stolz auf die Persönlichkeit, der sich im Vergleich mit anderen dreifach äußert: 'Ich bin besser, ich bin geringer, ich bin gleich'. In Wirklichkeit ist nichts dahinter, nur heiße Luft im aufgeblasenen Ich.
    Und bestimmt merkt wieder einer dass ich nicht die Weisheit habe von der ich schreibe, wie peinlich :oops:

    Eben bin ich über Schopenhauer gestolpert und dachte das passt hierher, es ist aus den "Aphorismen":


    Zitat

    1. Als die oberste Regel aller Lebensweisheit sehe ich einen Satz an, den Aristoteles beiläufig ausgesprochen hat, und zwar in der Nikomachäischen Ethik: »Nicht dem Vergnügen, der Schmerzlosigkeit geht der Vernünftige nach«; oder: »Der Vernünftige geht auf Schmerzlosigkeit; nicht auf Genuss aus.«

    ....


    Demnach nun hat das glücklichste Loos der, welcher sein Leben ohne übergroße Schmerzen, sowohl geistige, als körperliche, hinbringt; nicht aber der, dem die lebhaftesten Freuden oder die größten Genüsse zuteil geworden. Wer nach diesen letzteren das Glück seines Lebenslaufes bemessen will, hat einen falschen Maßstab ergriffen. Denn die Genüsse sind und bleiben negativ: daß sie beglücken ist ein Wahn, den der Neid, zu seiner eigenen Strafe, hegt. Die Schmerzen hingegen werden positiv empfunden: daher ist ihre Abwesenheit der Maßstab des Lebensglückes. Kommt zu einem schmerzlosen Zustand noch die Abwesenheit der Langenweile; so ist das irdische Glück im wesentlichen erreicht: denn das Übrige ist Chimäre. Hieraus nun folgt, daß man nie Genüsse durch Schmerzen, ja, auch nur durch die Gefahr derselben, erkaufen soll; weil man sonst ein Negatives und daher Chimärisches mit einem Positiven und Realen bezahlt. Hingegen bleibt man im Gewinn, wenn man Genüsse opfert, um Schmerzen zu entgehn. In beiden Fällen ist es gleichgültig, ob die Schmerzen den Genüssen nachfolgen, oder vorhergehen. Es ist wirklich die größte Verkehrtheit, diesen Schauplatz des Jammers in einen Lustort verwandeln zu wollen und, statt der möglichsten Schmerzlosigkeit, Genüsse und Freuden sich zum Ziele zu stecken; wie doch so viele tun.

    Hm, was sollte ich unter "Ich" verstehen? Es ist nichts mehr als Konzept. Bündel von Khandhas... Und dann am ende die Person, die als "Ding" nichts auffindbar ist.

    Sozusagen ein Konzept, aber nicht als eine Ansicht die sich beliebig ändern lässt, eher eine existentiell tief wurzelnde Empfindung und Vorstellung. Am Ende nicht auffindbar aber weil dieses Ende der Weisheit und des klaren Bewusstseins nicht erreicht ist, wird es zu jeder Zeit aufgefunden und angenommen.


    Mit der Wahrnehmung ich bin absolut dafür. Denn man sieht das Ganze echt verzerrt, im Sinne , dass das ganze Gebäude vergänglich, leidhaft und kernlos ist, man kann es rein neurobiolgisch nicht adäquat wahrnehmen. Das wäre das normale Leben ( funktionieren in der Gesellschaft ) praktisch unmöglich machen.

    Naja dieses normale Leben würde man wohl nicht mehr brauchen und anstreben wenn man sieht wie es wirklich ist.


    Und was den "Nahrung-s-Entzung" betrifft, das wäre dann wie Yoga. Ich bevorrzuge das im Sinne des-Identifikation. ( mit meinem Körper, usw... ). Eigentlich, wir leben alle wie auf Pump. Wir sind keine Herrscher im so als ob im "eigenen Haus". Das ist nur die Illusion. Wir unterliegen dieser Illusion , also der Täuschung. Und das ist für das Überleben wichtig. Aber wer die Wahrheit echt sieht ( und sucht), im Sinne "entsprchend der Wirklichkeit "/ sehen/, wenn ich es richtig MN64 erinnere, dann man sollte seine Ansichten, seine Vorstellungen, seine "Begierden" ( Wünsche).... alles in Frage zu stellen. Das ist nichts leicht. Und das alles braucht die eiserne Entschlossenheit, wieder und wieder. Immer. So verstehe ich die richtige Einstellung. und den echten ( authentischen) Buddhismus.

    So sehe ich das auch ob man es nun Nahrungsentzug oder Des-Identifikation nennt. Man tut halt was man kann so dass Dukkha im normalen Leben wenigstens nachlässt.

    Darauf möchte ich noch ein wenig eingehen, allerdings ohne das klare Gewahrsein eines Arahant, ich habe nur ein Konzept:

    Mein lächerlicher Gedanke: Jeder Arahant und jeder Buddha hat Konzepte, mögen sie auch noch so subtil sein.

    Tatahgatha hat keine und ist auch keines. :)

    Dass für den Buddha dieses reine Bewusstsein keine Ansicht war sondern eine permanente Erfahrungstatsache, darauf vertraue ich jedenfalls.

    Samsara ist leidhaft. Glück erzeugt Leid, Leid erzeugt Leid, Stagnation erzeugt Langeweile und Leid.

    Ja aber die Verblendung ist so mächtig dass die Menschen alles tun um sich ein schönes vergängliches Plätzchen im Samsara einzurichten, dafür gehen sie jedes Risiko ein und töten sich sogar gegenseitig.

    Kann man das Bewusstsein sehen, hören, riechen, schmecken, tasten, denken, fühlen? Wenn nicht, wieso weiß man dass es Bewusstsein gibt? Weil es ohne Bewusstsein nicht sehen, hören, riechen, schmecken, tasten, denken und fühlen gibt. Es ist also nicht direkt als ein Objekt wahrnehmbar sondern nur indirekt, mittels eines Objektes über das es bewusst ist. Ich kann das Bewusstsein nicht vor mich hinstellen und untersuchen, ich weiß nur dass es vorhanden ist weil ich über etwas bewusst bin.

    Weiss ich nichts.. Wenn ich Nanavira erinnere, dann er schildert es eher, wenn der "Subjekt " weg wäre, dann bleibt am Ende so wie das ( "klare") "Gewahrsein", so wie bei Arahant.

    Denn, so ist seine Logik, wenn ich es richtig kapiert hatte... Die egal welche "Subjektivität" ist immer mit dem "ich " und " Mein " verbunden geht. In diesem Sinne er erklärt auch den "Kontakt" ( Phassa) . Der kommt zustande, das ist doch offensichtlich, aber so wie un-persönlich. (""). Der Arahant lebt weiter, hat auch den Willen, also er handelt, im Sinne das Individuum handelt, aber man kann den als ( "Person"---"maske" ) niemals finden. Das macht Sinn. Man kann auch den Wagen( die Karre) nichts als das Ding finden. Aber wir alle doch fahren. ( "Fragen des Königs Milinda").

    LG.

    Darauf möchte ich noch ein wenig eingehen, allerdings ohne das klare Gewahrsein eines Arahant, ich habe nur ein Konzept:


    Das Bewusstsein heißt so weil es über etwas bewusst ist, unter Anderem ist es auch über das Ich bewusst. Demnach ist das Ich ein Objekt des Bewusstseins und aus dieser Perspektive entspricht die Empfindung "Ich bin" nicht der Wirklichkeit, richtig wäre "Ich ist". So ergibt sich theoretisch die Möglichkeit das Ich zu untersuchen so wie sich irgendein beliebiges Objekt untersuchen lässt, zum Beispiel eine Pflanze: unter welchen Bedingungen sie entsteht, aus welchen Teilen sie sich zusammensetzt, was sie ernährt usw. Das Ich ist aber nichts Körperliches, es lässt sich nicht mit den fünf Sinnen wahrnehmen. Es ist im Geist, so wie Gedanken, Gefühle und Absichten im Geist sind und mit einem geistigen Sinn wahrgenommen werden. Da ist z.B. der Eindruck dass ich denke, es sind meine Gedanken, oder ich mache mir Gedanken. Das Ich geht immer voran, ist an erster Stelle, sozusagen den Wahrnehmungen vorgeschaltet: Ich sehe, ich höre, ich denke, ich fühle.

    Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus dass ich nicht das Auge bin und nicht das Ohr, auch nicht Form und Klang die ich mit Auge und Ohr wahrnehme. Ebenso bin ich nicht der geistige Sinn und nicht das Denken und das Fühlen das ich mit dem geistigen Sinn wahrnehme. So ist es mit allem, was ich wahrnehme bin ich nicht und das Organ mit dem ich es wahrnehme bin ich auch nicht.


    Nun nehme ich mich auch selber wahr, aber nur unvollständig. Ich kenne mich ein wenig, aber um das Ich vollständig wahrzunehmen müsste ich es ganz von außen sehen, als ein Objekt. Das wäre theoretisch möglich wenn ich in Wirklichkeit das Bewusstsein wäre das eben über die geistigen Wahrnehmungen ebenso bewusst sein kann wie über die körperlichen. So mag die Ansicht entstehen dass in Wirklichkeit das Bewusstsein das wahre Ich wäre, das Subjekt, alles was darin erscheint wäre Objekt. Über dem Bewusstsein wäre kein zweites Bewusstsein, nichts das über das Bewusstsein bewusst wäre - es wäre über sich selbst bewusst, existierte aus sich selbst heraus, ohne Bedingungen. Das wurde als Atman, ewige Seele, wahres Selbst, reines Sein und was sonst noch bezeichnet. Wenn alle irrtümliche Identifikation mit den Inhalten des Bewusstseins beseitigt wäre - 'ich bin weil ich geboren wurde, weil ich durch die Sinne wahrnehme, weil ich denke, weil ich handle' usw. - dann wäre man frei, unantastbar, ohne Leid, endlich zuhause und die Empfindung wäre 'Ich bin weil ich bin'.


    Wer würde nicht gerne existieren ohne leiden zu müssen, es ist eine Wunschvorstellung. Der Buddha sagt ja auch dass es das Ungewordene gibt weil es sonst kein Entrinnen aus dem Gewordenen gäbe, aber er sagt nicht dass es ein Selbst ist, er lehrt Anatta, kein Selbst. Demnach lässt sich das Ich letztlich nicht mit einem wahren Selbst erkennen, trotzdem kann es ein reines Bewusstsein geben ohne Identifikation mit seinem Inhalt, ohne Unwissenheit. Es existiert auch nur im Zusammenhang mit etwas worüber es bewusst ist, aber es ist das Bewusstsein eines Arahant, ohne Befleckungen (kilesa nibbana). Mit dem Tod erlischt auch dieses Bewusstsein (khandha nibbana).


    Je reiner das Bewusstsein ist, desto klarer ist die Wahrnehmung des Ich. Wie es entsteht mit der Bedingung Unwissenheit, wie diese genährt wird durch den Daseinsdurst, wie dieser genährt wird durch die Sinneslust usw.

    Mit der Praxis des achtfachen Pfades schwindet die Unwissenheit allmählich aufgrund von Nahrungsentzug, das Bewusstsein wird immer reiner und irgendwann ist man ein Arahant. Aber es ist schwierig gegen den Strom zu schwimmen und ein langer Weg.

    Der Weg in die Freiheit von Samsara führt schon über die Verbesserung soweit ich das sehe. Mit entsprechender Entwicklung von Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung wird mit dem Stromeintritt erstmal ein Absinken in niedrige Daseinsbereiche verhindert und dann wird es immer besser bis zum völligen Erwachen.