Posts by mukti

    Hi,


    findet ihr das ist eine adäquate Beschreibung des buddhistischen Weges ?

    Zumindest in der Meditation.

    Ich mein man sitzt auf dem Sitzkissen und das einzige was man erfahren wird sind seine eigenen Gedanken , Gefühle und Wahrnehmungen wie sie kommen und gehen, mit der Haltung das man dort NICHTS finden wird (auch keinen Schlüssel fürs " (innere )Schloss " wie so manche propagieren) und es sinnvoll ist alles loszulassen und nicht anzuhaften.

    Und was ist mit dem Glück der Loslösung? Die Loslösung von dem Gefühl in einer Wüste zu sein. Wenn es auch erst mal nur kurze Momente sind, die immerhin die Erkenntnis vertiefen "das bin ich nicht, das gehört mir nicht".

    Das Sinnesglück scheint näher und leichter zu erlagen als das viel größere Glück der Loslösung.

    Zum Sinnesglück gehört im Buddhismus ja auch das Denken...Und was bleibt einem übrig, als sich z.B. (gute) Gedanken zu machen über den Buddhadharma (und diese ggf., wie hier im Forum, zu teilen), wenn man sich noch auf dem Weg befindet?

    Wenn das Denken eine tiefgründige Betrachtung oder Kontemplation über Themen des Dharma auslöst, ist es nicht nur ein Ansammeln und Austauschen von Wissen finde ich. Es trägt dann zur Entwicklung von Sammlung und Weisheit bei.

    Ich stelle im Moment alles in Frage was mir mal wichtig war als Wert, ich will mir keine Sorgen machen und ich habe ja auch nicht wirklich Angst, vor was denn?

    Gewöhnlich bedarf es ja langer intensiver Übung um Freiheit von allen Sorgen und Ängsten zu erlangen. Das stellt sich nicht von selber ein indem man einfach alles aufgibt, sogar der Buddha hat Lehrer aufgesucht um unter ihrer Anleitung zu praktizieren.

    Es gab seitdem wir auf der Welt sind noch nie so viele Brennpunkte wie heute. Global und lokal gesehen und ich habe das Gefühl die Buddhisten, die tief in sich ruhen, die interessiert das so gar nicht, als ob es das alles nicht gäbe. Wäre es nicht gerade Aufgabe von intelligenten und intellektuellen Menschen mehr Stellung zu beziehen?

    Im Allgemeinen denken Buddhisten wohl dass es zuviel Gier, Hass und Verblendung gibt, so beziehen sie Stellung. Eine andere Sache ist das Engagement, wie kann man da was ändern? Zunächst indem man diese Geistestrübungen bei sich selber reduziert würde ich sagen. Ein aggressiver Buddhist der gegen den Hass predigt wäre ja ebenso unglaubwürdig wie ein Buddhist der gegen die Gier predigt während er jeden Luxus genießt.

    Als ein Vorbild hat man mehr oder weniger Einfluss, je nach Talent oder Position.

    Das habe ich ja im Anschluss an diese Annahme dazugeschrieben, dass es keine Person ist die beobachtet und das Beobachten bzw. Wahrnehmen einfach nur eine geistige Funktion ist.

    Zu wem gehört denn diese geistige Funktion, wenn es keine Person gibt und wie kannst Du über Deine Beobachtung berichten, wenn Du gar nicht existierst?

    Diese geistige Funktion gehört zum Geist und ich habe nicht über meine Beobachtung berichtet sondern über ein Konzept, ein Verständnis mit dem man üben kann.

    Z.B. kann ich den Körper, Gedanken und Gefühle wahrnehmen, also bin ich das alles nicht, sondern derjenige der es wahrnimmt.

    Setzt diese Annahme nicht voraus, dass ein Beobachtender niemals sich selbst beobachten kann?

    Würdest Du das Gegenteil für Dich postulieren, dass ein Wahrnehmender auch Selbstwahrnehmung hat, wäre Deine Schlussfolgerung nicht mehr naheliegend.

    Das habe ich ja im Anschluss an diese Annahme dazugeschrieben, dass es keine Person ist die beobachtet und das Beobachten bzw. Wahrnehmen einfach nur eine geistige Funktion ist.

    Die Diskussion des ganzen Threads hier ist somit MEINER MEINUNG nach nichts weiter als "Brainfuck", "geistige Bespaßung". Sie führt niemanden weiter.

    Es ist schon wichtig dass man das versteht finde ich, ein wirklichkeitsgemäßes Konzept hat als Grundlage für die Meditation.

    Z.B. kann ich den Körper, Gedanken und Gefühle wahrnehmen, also bin ich das alles nicht, sondern derjenige der es wahrnimmt. Den kann ich aber auch wahrnehmen: 'oh, da bin ich und nehme das alles wahr', das ist ja auch wieder nur ein Gedanke oder eine Vorstellung. Also bleibt nur übrig die Wahrnehmung und das Wahrgenommene. Diese Einsicht aufrecht zu erhalten bis zur tatsächlichen Verwirklichung wäre die Erleuchtung, so wie es der Buddha dem Bahyier gelehrt hat:


    Quote

    'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes.' So kannst du dich üben, Bahiyer. Wenn dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Bahiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Bahiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens.

    Udana 1.10.


    Gewöhnlich erschweren die Geistestrübungen diese Übung, so dass sie nicht so schnell zum Erfolg führt wie bei dem Bahiyer. Es ist aber bestimmt heilsam sich immer wieder darauf zu besinnen und zu verstehen dass all die Bemühungen um Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung das Ziel der Loslösung bzw. der Nicht-Identifikation haben, was eben das Ende des Leidens bedeutet.

    Jedenfalls steht das Ich nicht für sich alleine da sondern bezieht sich immer auf Körper und Geist - es ist kein "Ich bin" sondern "dieses bin ich". Nun ist dieser Körper aber kein Ich sondern ein zusammengesetzter Organismus - Knochen sind kein Ich sondern nur Knochen und Muskeln, Lunge, Gehirn usw. sind kein Ich und alles zusammen ist auch kein Ich. Ebenso der Geist, Gedanken sind Gedanken aber kein Ich, Gefühle, Wille und Bewusstsein sind kein Ich. Folglich ist das Ich eine Vorstellung Körper und Geist zu sein, was eben nicht der Wirklichkeit entspricht.

    Wenn man nur vollkommen einsehen würde dass es keinen Sinn macht an etwas festzuhalten weil es doch vergehen muss, wäre das die vollkommene Befreiung. Am Ende einiger Lehrreden des Buddha geht ja so manchen "das klare Auge der Weisheit auf: Was immer auch entstanden ist, muss alles wieder untergehen."

    Ein Problem ist, dass man das verdrängt und nicht einsehen will und so durch Begehren, Hass und Verblendung an das Samsara gebunden bleibt. Das Sinnesglück scheint näher und leichter zu erlagen als das viel größere Glück der Loslösung.

    Meditation ist für mich vor allem die Übung nicht an den khandha anzuhaften, nach dem Standardsatz "das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst." Körperliches und Geistiges ist ständig in Bewegung und gewöhnlich identifiziert man sich damit, erfreut sich am Angenehmen und leidet am Unangenehmen. Meditation ist das bloße Beobachten ohne zu ergreifen und sich mitzubewegen. Alles zu erfahren als vorübergehende Erscheinung, ohne Ich oder Selbst, ist das Ziel zu dem der achtfache Pfad hinführt mittels der Entwicklung von Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung.


    Wenn das Ziel auch noch in weiter Ferne ist, so kann man sich dennoch immer wieder darauf besinnen, innehalten und loslassen und eine kleine Übung am Morgen hilft dabei tagsüber nicht völlig darauf zu vergessen. Noch lange kein Löwe, aber immerhin schon mal ein kleines Kätzchen.

    wenn es weitergeht dann wohl entsprechend des Bewusstseinszustandes, in dem sich einer umgebracht hat.

    Warum aber nur der „letzte“? :? Ist es nicht so, dass alle Bewusstsein-Zustände , während sehr vielen Existenzen durch Samsara die neue Wieder-Geburt bestimmen, also wie der „Fußabdruck“. Also vorausgesetzt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ginge.


    Naja der gegenwärtige Bewusstseinszustand ist dann eine Auswirkung von Karma aus diesem und früheren Leben denke ich und je nachdem wie der jetzt beschaffen ist, geht es dann weiter. Muss aber nicht unbedingt stimmen, die Wirkung der Taten ist ja letztlich unfassbar, so dass man besser nicht darüber nachdenkt heißt es in A.IV.77.

    Korrigiere: Mit dem Buddhismus des Palikanon hat das nichts zu tun. Wie es auch aus dem verlinkten Text hervorgeht:

    Okay ...aber es ist so das der religiöse Suizid ein Phänomen der östlichen Religionen ist . Wie sollte man in einstufen. Als herkömmlichen Suizid, als Irrtum oder gar als Wahn..

    Ich weiß nicht was nach einem religiösen Suizid geschieht. Wenn nach dem Tod alles vorbei ist dann ist kein Unterschied zu einem herkömmlichen Suizid, wenn es weitergeht dann wohl entsprechend des Bewusstseinszustandes, in dem sich einer umgebracht hat.

    Das Ganze hat mit dem Buddhismus nichts zu tun, wie auch das Herabstürzen von geheiligten Bergen.

    Naja schade das sich keiner für den link interessiert den ich geteilt habe.


    https://www.degruyter.com/docu….1515/zfr.2003.11.1.3/pdf

    Korrigiere: Mit dem Buddhismus des Palikanon hat das nichts zu tun. Wie es auch aus dem verlinkten Text hervorgeht:


    Quote

    Es wird sodann gefragt, warum sich der religiöse Sui-zid als Praxis in Ostasien etablieren konnte, obwohl das autoritative Schrifttum des älteren Buddhismus – Ordensregeln (Vinayas) und Lehrtexte (Sutras) – den Suizid grundsätzlich ablehnt.

    wenn man Erleuchtet ist kann man immer noch schmerzen empfinden. Ich bin der Überzeugung das deswegen das endgültige Nirvana , deswegen nur nach dem Tod eintreten kann.


    Es gibt diese Lehrrede S.36.:


    Quote

    Wenn der unbelehrte gewöhnliche Mensch, von einem Wehgefühl getroffen, traurig, beklommen ist, jammert, sich stöhnend an die Brust schlägt, in Verwirrung gerät, dann empfindet er zwei Gefühle, ein körperliches und ein gemüthaftes.

    ...

    Wird aber der erfahrene edle Jünger, ihr Mönche, von einem Wehgefühl getroffen, dann ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung. So empfindet er nur ein Gefühl, ein körperliches, kein gemütmäßiges.

    Der vollkommene "edle Jünger" haftet nicht an körperlichen Gefühlen aufgrund der Einsicht "das bin ich nicht, das gehört mir nicht". Angenehme Gefühle begehrt er nicht und freut sich nicht darüber, unangenehme Gefühle hasst er nicht und leidet nicht darunter. Wenn die Verblendung und damit jegliche Identifikation mit den khandha erloschen ist, ist dies Nibbana zu Lebzeiten, soweit ich das verstehe.


    Wenn Trotz Erleuchtung die äußeren Bedingungen schlecht sind. Krieg , Verfolgung , Folter etc. wie steht der Buddhismus dann zum Selbstmord

    Im Hinduismus gibt es scheinbar diese Tradition , das der religiöser Selbstmord ein Weg ist. So schreibt z.b Schopenhauer.


    Quote

    Bei der Procession von Jaggernaut im Juni 1840 warfen sich elf Hindu unter den Wagen und kamen augenblicklich um.

    Auch das hinabstürzen von geheiligten Bergen soll angeblich im in diesem Kontext ausgeübt worden sein.

    Zwei erleuchtete, todkranke Mönche haben den Sterbeprozess mit einem Messer abgekürzt, das waren aber keine Selbstmorde, weil sie den Körper nicht als ein Selbst betrachteten. Sie haben wohl keinen Sinn mehr darin gesehen so weiterzuleben und der Buddha hat das nicht getadelt.


    Im Hinduismus wird einmal im Jahr die Statue einer Gottheit auf einem großen Wagen durch die Straßen gezogen. Manche haben sich vor die Räder geworfen, weil sie dachten dass sie zu dieser Gottheit gelangen, wenn sie quasi von ihr getötet werden. Das wurde übrigens verboten und es gehen jetzt Polizisten mit langen Stangen vor dem Wagen die sie vor die Räder halten. Das Ganze hat mit dem Buddhismus nichts zu tun, wie auch das Herabstürzen von geheiligten Bergen.

    mukti

    Du zeigst dich sehr selbstkritisch, das gefällt mir, weil du doch ein Urgestein im Sinne deiner buddhistischen Erfahrung bist bzw. um das Wort Buddhismus nicht immer zu strapazieren.


    Ich meine deine Aussage, dass auch du als wirklich langjährig Praktizierender ebenso deine Linie manchmal nicht halten kannst, was ich jetzt nicht mit Genugtuung feststelle sondern es bestätigt mich einfach wie schwer es ist, auch für Menschen, die schon lange dabei sind.

    Ich versuche einfach ehrlich zu sein zu mir selber und damit auch zu anderen. Immerhin ist mir klar geworden dass das völlige Verlöschen von Gier, Hass und Verblendung eher ein langfristiges Projekt ist. Da ist es auch wichtig, Geduld zu entwickeln.


    Vielleicht, dass die absoluten "Meister", die Jahrzehnte in den asiatischen Klöstern doch abgeschieden leben es schaffen, wie Mathieu Ricard, ich weiß nicht, ob ich ihn richtig geschrieben habe, aber ich hab sein Buch über Glück gelesen und das war wirklich eine Hilfestellung für mein Leben.

    Ja, von wirklich fortgeschrittenen Praktizierenden kann man immer was lernen.


    Der Buddhismus ist wahrlich keine einfache Lehre zumindest für mich, weil da gibt es durchaus Punkte, wo ich mir mit dem Verstehen schwer tue, wie eben mit diesem bedingungslosen Mitgefühl. Ich weiß, es gibt Menschen, die haben Angehörigen auf brutalste Art verloren und haben den Tätern verziehen, ich fand das immer bewundernswert.

    Das finde ich auch bewundernswert. Sogar manche Juden die den Holocaust erlebt haben, haben gesagt dass sie keine Rachegelüste hegen. Sie haben wohl verstanden was Gandhi gesagt hat: "Auge um Auge lässt nur die ganze Welt erblinden".


    Oder wie es im Dhammapada ausgedrückt ist:

    Zitat

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt;

    Versöhnlichkeit schafft Ruh' - ein Satz, der immer gilt.


    Verstehbar finde ich das schon, es lässt sich aber nur praktisch umsetzen wenn man diese rechten Gesinnung pflegt bis man ganz davon durchdrungen ist.


    Wobei ich auch sagen muss, wozu sollte der Hass dienen, es verändert gar nichts, außer, dass man sich selbst schaden würde.


    Mit Hass verbundene Gefühle sind eben nicht angenehm, während sich Wohlwollen und innerer Frieden richtig gut anfühlen. Außerdem lassen sich dann oft Eskalationen und damit unnötiges Leid vermeiden.


    Du schreibst Unwissenheit, ich hoffe, das kommt jetzt nicht seltsam an, aber für mich ist die Umschreibung in realen Leben von Unwissenheit oft Dummheit. Heißt wenn ich etwas oder jemand für dumm halte, was wieder eine Wertung ist die mir nicht zusteht, dann umschreibe ich es mit Unwissenheit.

    Der Begriff "Dummheit" ist nach meinem Erleben gegen die betreffenden Personen gerichtet und mit unangenehmen und unheilsamen Emotionen verbunden. "Unwissenheit" hat dagegen etwas sachliches, weniger persönliches.

    Oder, bei einem dummen Menschen mag man Verachtung empfinden, bei einem unwissenden Menschen Mitgefühl.

    Schwer tue ich mir mittlerweile wirklich alle Begründungen zu rechtfertigen, dass es eben Gründe hat, dass die so sind.

    Wären sie nicht von Unwissenheit beherrscht, würden sie nicht so sein. Mir fällt dazu oft der christliche Spruch ein "nicht den Sünder soll man hassen, sondern die Sünde". Analog zur Lehre des Buddha etwa: Nicht die Unwissenden gilt es zu beseitigen, sondern die Unwissenheit. Ein Problem ist dass ich diese Einsicht immer wieder vergesse und dann selber von Unwissenheit beherrscht werde.

    Obwohl es doch so einfach scheint ist das nicht immer leicht zu praktizieren:

    Zitat

    Andere werden einen übelwollenden Geist haben; da wollen wir einen Geist frei von Übelwollen haben.

    Andere werden grausam sein; da wollen wir nicht grausam sein.

    usw. (M.8.)

    mukti

    Danke für deine Sicht, wenn ich sie richtig verstehe, was ich nicht weiß, siehst du Mitgefühl in extremen Fällen auch schwer, aber ich kann mich irren.


    Auf deine Frage, ich wäre lieber Opfer gewesen als ein Täter, auch wenn das schlimm gewesen wäre, aber darauf gibt es eine klare Antwort, ob es ein Leben noch gäbe später oder nicht, egal.

    ....

    Verwechselst du mich nicht mit jemandem? Ich habe dir keine Frage gestellt.

    Ja, man leidet an einem Mangel, so habe ich es erfahren. Als mir klar wurde dass es hauptsächlich das Ego ist, das geliebt oder bestätigt werden will, hat dieser Wunsch nachgelassen und das war befreiend.

    Ist nicht das Bedürfnis geliebt zu werden und die ganzen damit einhergehenden Probleme und Schwierigkeiten letztendlich ein Ausdruck von dem Bedürfnis nach Kontakt und Verbundenheit mit anderen Menschen. Das ist ja ein Bedürfnis, das in der Natur des Menschen liegt, sozusagen in der physiologischen Ausstattung des Nervensystems verankert ist. Und wenn das Bedürfnis immer wieder frustriert und gehemmt wird, sucht man sich eine Ersatzbefriedigung. Und sagt vielleicht auch "Ich brauche auch gar keine anderen Menschen!"

    Das ist wohl auch eine Sache der Veranlagung. das Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Menschen scheint von Natur aus nicht bei jedem gleich stark zu sein. Z.B sucht sich jemand der gerne unter Menschen ist einen passenden Beruf, etwa im Gastgewerbe oder bei entsprechenden Fähigkeiten in der Politik usw. Andere ziehen eine Tätigkeit abseits der Menschenmenge vor um sich alleine und in Ruhe einer bestimmten Sache widmen zu können, etwa als Schriftsteller oder Forscher usw. Bei den Mönchen und Nonnen ist es auch so, manche leben lieber abgeschieden im Wald, andere lieber mitten unter den Menschen.


    Ich glaube nicht dass die einen besser sind als die anderen. Man kann sowohl unter Menschen als auch alleine Unsinn treiben oder wertvolle Arbeit leisten und man kann sich sowohl bei wenig als auch bei viel Kontakt allen in Wohlwollen verbunden fühlen oder seine Mitmenschen hassen.

    Ja, man leidet an einem Mangel, so habe ich es erfahren. Als mir klar wurde dass es hauptsächlich das Ego ist, das geliebt oder bestätigt werden will, hat dieser Wunsch nachgelassen und das war befreiend.

    Kommt mir mehr wie eine Ergänzung vor als wie eine Korrektur.

    Das Bedürfnis geliebt zu werden schafft eine Menge Probleme, es ist besser man nimmt es nicht zu wichtig finde ich. Es wird immer Menschen geben die einen mögen und solche die einen nicht mögen, so ist das nun mal und das soll genügen. Wichtiger ist was man an sich selber hat und vor allem an dem Weg, der die Bürde des Ego beseitigt.

    Ja und in der bedingten Entstehung (paticcasamuppāda) ist Werden die Bedingung von Geburt.

    in der pali-Version von paticcasamuppada gibt es weder Nummerierungen noch Kommata, es gibt daher auch keinen einsehbaren Grund "Geburt" aus der Definition von "Leiden" herauszulösen, und damit der Illustration in M38 jeden Sinn zu rauben.

    Da wird auch nichts herausgelöst, es sind verschiedene Zusammenhänge.

    Genau, nach der bedingten Entstehung ist Werden (bhava) die Bedingung für Geburt (jati).

    Nö, "Werden" ist die Bedingung von Dukkha:

    "Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden. Kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens sind Leiden. Das nennt man die edle Wahrheit vom Leiden"

    Ja und in der bedingten Entstehung (paticcasamuppāda) ist Werden die Bedingung von Geburt.