Motivation zur Meditation: Eine wissenschaftliche Studie

  • Liebe Buddhaland-Community,


    als Masterstudent der Psychologie arbeite ich derzeit an meiner Thesis im Bereich Meditation (speziell Motivationspsychologie). Ziel ist es, zusammen mit meinen Betreuern einen Fragebogen zu entwickeln, der unterschiedliche Motivationen zur Meditation erfassen kann. Wir möchten besser verstehen, aus welchen unterschiedlichen Gründen Menschen meditieren, welche Meditationstechnik sie wählen und wie sie praktizieren.

    Wenn wir das tatsächlich besser verstehen könnten, wäre es auch für Praktizierende sehr nützlich.

    Wir haben hierfür einen umfassenden erste Version des Fragebogens entwickelt, der nun mit einer Eichstichprobe überprüft werden soll.

    Wir wenden uns in dieser Phase der Datenerhebung gezielt an regelmäßige PraktikerInnen. Einziges Einschlusskriterium ist regelmäßiges Meditieren seit mindestens 8 Wochen.

    Die Befragung verläuft anonym, es werden keine personenbezogenen Daten erhoben und die Verwendung der Daten dient ausschließlich der wissenschaftlichen Forschung. Die Daten werden nicht für gewerbliche oder andere Zwecke genutzt.


    Hier der link zur Befragung: Fragebogen | Seite 1


    !Bei Bearbeitung auf dem Smartphone können Probleme entstehen!


    Falls Ihr Fragen haben solltet, erreicht Ihr mich per Mail an l.lampert@gmx.net



  • insight89 Das waren aber hammer viele Fragen. Ein bisschen eine Zumutung, aber Buddhisten scheuen ja nicht das Leid zum Wohle der Wesen. :badgrin:


    Habe alles brav ausgefüllt, aber ich mache mir echt Sorgen um die Auswertbarkeit. Sehr viele Fragen enthalten Elemente, deren Beantwortung mit "trifft zu/neutral/trifft nicht zu" wirklich alles und nichts heißen kann.


    Beispiel:

    "Ich meditiere, um besser zu schlafen."

    Hm. Wenn ich sowieso gut schlafe, kreuze ich "trifft nicht zu" an.

    Wenn ich schlecht schlafe, aber nicht deshalb meditiere, denn diese Wirkung wird bei mir eh nicht erzielt, kreuze ich das gleiche an. Und auch wenn ich besser schlafe aufgrund meiner Meditation, das aber nicht meine Motivation zum Meditieren ist, kreuze ich "trifft nicht zu" an.

    Es ist bei der Frage unklar, worum es geht. Das fühlt sich für Probant*innen anstrengend und sinnlos an.

    Aber vielleicht macht es für die Auswertung nichts aus, weil sowieso nur ein Mittelwert ermittelt wird.


    Aber ich vermute, dass ein paar ergänzende qualitative Studien ein authentischeres Bild abgeben könnten.


    Manche Fragen waren der Hammer 8) -


    " Bitte kreuzen Sie das Feld ganz links an" : Auf dem Handy waren die Felder untereinander angeordnet. Was bedeutet das nun bei der Auswertung? :)


    "Ich meditiere, um keine Geheimnisse vor Menschen zu haben, die ich liebe." Sehr merkwürdige Aussage. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wie muss ein Mensch drauf sein, um das mit "trifft zu" zu beantworten?

    Und wenn man "trifft nicht zu" antwortet, heißt das dann, dass man gern Geheimnisse vor Menschen haben will, muss oder es einem egal ist? Oder heißt es, dass man gar niemanden liebt? Oder dass man nicht meditiert, um überhaupt etwas zu erreichen?


    Dieses Hintergrunddenken hat das Ausfüllen anstrengend gemacht. Man denkt, da kann nichts Ehrliches bei rauskommen.

    Vielleicht muss einem bewusst sein, dass die eigenen Antworten nur winzige Punkte in einem großen Koordinatensystem sind.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • es geht doch hier sicher nur drum, dass jemand eine Bachelorarbeit anfertigen kann.


    Also um hehre Wissenschaft, um ein wirkliches solches Anliegen geht es doch eher nicht. Meditation ist doch schon recht gut erforscht. Und hier braucht jemand Hilfe, damit er mit einem 'modernen Thema' seinen Studistempel bekommt.

  • es geht doch hier sicher nur drum, dass jemand eine Bachelorarbeit anfertigen kann.


    Also um hehre Wissenschaft, um ein wirkliches solches Anliegen geht es doch eher nicht. Meditation ist doch schon recht gut erforscht. Und hier braucht jemand Hilfe, damit er mit einem 'modernen Thema' seinen Studistempel bekommt.

    Masterarbeit. So profan ist das nicht. Natürlich muss man das Rad auch hier nicht neu erfinden, aber so'n bisschen Feedback ist ja vielleicht doch an irgendeiner Ecke hilfreich. Zumindest als Einstimmung für die Leute, die sich aufraffen, den Fragebogen zu beantworten.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo und danke für das Feedback Lirum Larum


    Und nochmal danke, dass du dich durch den FB geklickt hast!

    Er ist in der Tat etwas umfassender. Wichtig ist dabei anzumerken, der Fragebogen ist eine erste Version und noch nicht endgültig. Die anstehenden statistischen Analysen sollen in diesem ersten Schritt die Struktur des Fragebogens mit bereits bestehenden Fragebögen vergleichen. Das ist notwendig, da viele der Items ursprünglich aus Motivationsfragebögen zum Thema Arbeit, Schule, Sport, etc. stammen. Einen Fragebogen, der Motivation zur Meditation auf diese Weise erfasst, gibt es derzeit noch nicht. Wir versuchen diesen Fragebogen nach aktuellen motivationstheoretischen Erkenntnissen zu konzipieren.

    Wir erfinden also tatsächlich das Rad nicht neu, aber wir versuchen gerade von Holz- auf Gummireifen umzustellen ;)


    Die Sache mit dem Handy ist leider erst aufgefallen, als die Datenerhebung bereits begonnen hatte, da sind dann keine Änderungen mehr möglich (gleiches gilt für Tippfehler...). Auf anderen Endgeräten ist die Anordnung der Antwortmöglichkeiten immer horizontal angeordnet. Das soll keine Verwirrung stiften, sondern eigentlich überprüfen, ob die Teilnehmenden die Fragen aufmerksam lesen.


    In dieser Phase der Fragebogenentwicklung sind die Ergebnisse einer einzelnen Person in der Tat nicht von Interesse. Das Ziel ist es Motive und Motivation (in der Theorie zwei verschiedene Dinge) für Meditation zu identifizieren, was sich nur aus einer Betrachtung der gesamten Daten ableiten lässt. Man vergleicht also z.B. deine Antwort von Frage X mit der Antwort von allen anderen Teilnehmenden. Vergleiche innerhalb eines Datensatzes/ProbandIn kommen eher nicht vor.


    Der Fragebogen ist also bei weitem noch nicht fertig und es kann sich durchaus zeigen, dass manche Items nicht genug "erklären" können und daher rausfliegen. Das geht in der Wissenschaft aber nur nach strengen Regeln und wir können nicht - nur weil wir der Meinung sind - Dinge verändern/hinzufügen/entfernen, ohne das im Vorhinein zu prüfen -> Meine Masterarbeit


    Liebe Grüße

  • ... , da viele der Items ursprünglich aus Motivationsfragebögen zum Thema Arbeit, Schule, Sport, etc. stammen. Einen Fragebogen, der Motivation zur Meditation auf diese Weise erfasst, gibt es derzeit noch nicht. Wir versuchen diesen Fragebogen nach aktuellen motivationstheoretischen Erkenntnissen zu konzipieren.

    Aaah, dann macht es Sinn. Dieser ganze Selbstoptimierungskram für Manager ist ja von buddhistischer Philosophie und Meditation sehr weit entfernt. Daher waren einige Fragen für mich richtig schräg.


    Ich glaube, im Ganzen, in alle verschiedenen Milieus geschaut, müsste bei Deiner Arbeit ein weit gefächertes Spektrum an verschiedensten Motivationen für Meditation herauskommen. Aber ganz unten unter'm Strich vermute ich, dass die Menschen in irgendeiner Form Erleichterung suchen.


    Zitat

    ... Wir erfinden also tatsächlich das Rad nicht neu, aber wir versuchen gerade von Holz- auf Gummireifen umzustellen ;)

    Hahaha 😄 - viel Erfolg dabei.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: