Buddhismus und Sexualität

  • Hallo liebe Leute,


    ich wollte mal ein neues Thema starten, nämlich zur Sexualität.

    Ich bin hier im Bezug auf den Buddhismus nicht sonderlich belesen, und hoffe, veilleicht einen interessanten Input zu bekommen bzw., dass hier ein interessanter Diskurs entsteht, von dem man etwas lernen kann.


    Soweit ich es richtig verstehe (man möge mich bitte korrigieren wenn ich falsch liege) unterscheidet sich die buddhistische Sichtweise auf Sexualität teils stark je nach Richtung.

    Während die meisten Mönchen in Enthaltsamkeit leben, dürfen Zen-Mönche heiraten, im tantritschen Buddhismus wird sogar gelehrt, man könne durch Sexualität zur Erleuchtung gelangen.

    Eine Grundsatzdiskussion welche Richtung hier "Recht hat" wäre vielleicht nicht unbedingt zielführend, aber wenn sich hier jemand besser auskennt, wäre es durchaus interessant die verschiedenen Ansichten im Detail zu beleuchten.


    Der zweite Punkt den ich hier anbringen würde ist die Frage, wie man als buddhistischer Laie, der kein Mönchsleben anstrebt, am besten damit umgehen soll.

    Jedenfalls denke ich, man sollte Sexualität, soweit sie stattfindet, wie eben alles, achtsam ausleben.

    Ich muss aber für mich persönlich zugeben, dass gerade beim Thema Sexualität bei mir manchmal ein kleiner Hedonist zu trage tritt, Sexualität hat etwas extasisches an sich, und ab einen gewissen Punkt gestaltet es sich für mich einfach schwierig, hier konsequent achtsam zu agieren. Liegt wohl auch daran, dass ich ein Fan der "härteren Gangart" bin, aber dies erscheint mir widersprüchlich zu einem Achtsamen handeln. Andererseits will ich im Rahmen meiner Sexualität keine Dinge machen, die mich schlicht langweilen bzw. die ich einfach nicht oder nicht mehr interessant finde.


    Was ich aktuell versuche als Zwischenlösung zu integrieren, ist komplett auf Maturbation zu verzichten (auf Pornografie sowieso, wobei ich da sowieso nie ein großer Fan von war), und Sexualität nur noch auszuleben, wenn ich tatsächlich eine Partnerin habe (also vergleichbar mit NoFap, soweit diese Bewegung jemanden bekannt ist). Leicht gestaltet sich das leider nicht, positive Effekte bemerke ich jedoch allemal. Was an diesen Punkt auch dazugehört ist natürlich, nicht ständig den Partner zu wechseln und sich der Sinneslust völlig hinzugeben, sondern das Ganze wohl zu dosieren,


    Ich freue mich darauf, eure Ansichten zu diesem doch sehr sensiblen Thema zu hören,

    Einmal editiert, zuletzt von BlackLotus ()

  • Was ich aktuell versuche als Zwischenlösung zu integrieren, ist komplett auf Maturbation zu verzichten (auf Pornografie sowieso, wobei ich da sowieso nie ein großer Fan von war), und Sexualität nur noch auszuleben, wenn ich tatsächlich eine Partnerin habe (also vergleichbar mit NoFap, soweit diese Bewegung jemanden bekannt ist). Leicht gestaltet sich das leider nicht, positive Effekte bemerke ich jedoch allemal. Was an diesen Punkt auch dazugehört ist natürlich, nicht ständig den Partner zu wechseln und sich der Sinneslust völlig hinzugeben, sondern das Ganze wohl zu dosieren,

    Hi, wenn man nichts es rein wie "spirituell" verankert wärest, dann egal, betreibst du Masturbartion oder kommst in die lebendige Frau ... Das wäre dasselbe, eigentlich, deswegen man kann durchaus die Puppen benutzen, die stöhnt und alles nachmacht...

    Als der normale Mensch man kann ( und es wäre normal) das auszuleben, wenn es niemandem schadet...

    Die andere Frage, was es alles hat mit der "Spiritualität" zu tun?

    Das ist nichts korrekt:


    Während die meisten Mönchen in Enthaltsamkeit leben, dürfen Zen-Mönche heiraten, im tantritschen Buddhismus wird sogar gelehrt, man könne durch Sexualität zur Erleuchtung gelangen.

    Tantra könnte mit der Sexualität verknüpft sein, aber nicht unbedingt.

    Dalai-Lama praktiziert es das Leben lang, aber er ist der Mönch.

    Was man sollte unter der "Ereleuchtug" um Gottes willen verstehen?

    Das kommt und geht, aber das Leben geht weiter... Deswegen auch die "Erleuchtete" besitzen weiter die "Ego-Strukturen", ansonsten sie wären nichts imstande zu kommunizieren.

    Ich sehe hier nur eine Lösung, aber es ist meine persönliche...

    Wenn man ( oder Mann) wirklich die Partnerin gefunden hätte, die absolut auf derseleben Welle mit-schwingt, also die reine Buddhistin, z.B. die echte, für die ist der Sinn des Ganzen Lebens, und dann sie beide können sexuelle Vereinigung benutzen, aber nichts um den "biologischen" Trieb auleben, aber sondern den zu transzendeieren....

    Sehr guter Beispiel dafür ich hatte zufälligerweise von Kurzem im Buch von K.Wilber gefunden "Einfach das"... Dort es gibt nichts um Sex überhaupt... Das ist so wie der Tagebuch. Aber er hatte so eine wunderschöne Frau gefunden, der er einfach vergöttlicht...

    Im diesem Sinne Sex wäre nur wie der Ausdruck der "Göttlichen " Liebe.... Das wäre eher keinen Sex, wie es alle verstehen, aber transzendieren des so wie "gewöhnlichen" Triebes, ..... auf die höchte Ebene....

    Im Tantra man visualisiert die Göttin, aber die ist wie innerlich "leer", also man verwirklicht die Weisheit oder erlangt die "Leerheit".

    Sehr versimplifiziert ausgedrückt...

    Wenn man solche Partnerin wirklich findet, aber nichts wegen des Sex, drin liegt der Springede Punkt...

    Man sucht keine Prtnerin für Sex, aber so es wäre wie die Seelenverwandschaft, dann die Körper wäre nur nur die Fort-Setzung für die Seeelen, aber mehr nichts...

    Ansonsten es wäre keinen Unterschied zum "normalen " Sex.

    Ich denke, das passiert sehr selten, solche Partnerin zu finden, wenn überhaupt.

    Und das hat nichts mit dem "Sex", wie es der Ottto-Normale versteht, absolut nichts zu tun.

    Also, wenn du Sex wolltest, das es ist normal, aber, bitte, lass die "Erleuchtung" in Ruhe...

    Das sind zwei verschiedene Schuhen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07


    Danke für deine Antwort und deinen Hinweis auf ein mögliches Missverständnis bzgl. des Tantras!


    MIt Erleuchtung meine ich dies entweder in Form einer einzelnen Erleuchtungserfahrung, oder dem Erwachen (Zustand des Arhats). Dies würde ich schon voneinader unterscheiden. Der Arhat hat diese Zustand so kultiviert, dass der nicht nur spontant in einer einzelnen Erfahrung auftritt, sondern dauerhaft.

    Dass der Arhat weiterhin kommunizieren kann stellt hier für mich keinen Widerspriuch dar. Kein Ego mehr zu fühlen heißt ja nicht, nicht mehr mit seiner individuellen Existenz handlungsfähig zu sein. Sonst wär man auch nicht handlungsfähig während einer temporärer Erleuchtungserfahrung/Egoauflösung.

    Ist dem nicht so, dass im tantrischen Buddhismus Sexualität als etwas heiliges gesehen wird, dass auf dem Pfad der Praxis hilfreich sein kann, und so dies schließlich auch zum Erwachen führen könnte?

    Wie gesagt, ich kenne mich hier nicht aus, ich habe mich mit dem tantrischen Buddhismus fast gar nicht befasst, das waren nur Dinge, die ich glaube aufgeschnappt zu haben. Ich bin eher Theravada zugewandt. Wenn du Zeit und Muße hast, kiannst du das gerne etwas genauer spezifizieren, damit ich es besser verstehe.


    Zum anderen: Speilt bei Sexualität nicht immer, selbst in deinen genannten Beispiel der "göttlichen Liebe", in der der Trieb nicht im Vordergrund steht, der Trieb zumindest eine untergeordnete Rolle? So ganz ohne Trieb und biologische Grundfaktoren hätte man ja keine Lust. Um mal ein richtig blödes Beispiel zu nennen: Ich liebe meine Eltern, ich liebe gute Freunde von mir, aber sexuelles Interesse dahingehend habe ich keine.

  • So ganz ohne Trieb und biologische Grundfaktoren hätte man ja keine Lust.Dass der Arhat weiterhin kommunizieren kann stellt hier für mich keinen Widerspriuch dar. Kein Ego mehr zu fühlen heißt ja nicht, nicht mehr mit seiner individuellen Existenz handlungsfähig zu sein. Sonst wär man auch nicht handlungsfähig während einer temporärer Erleuchtungserfahrung/Egoauflösung.

    Ja, klar... Ich kann den Beispiel benutzen...

    S.R. Maharshi... "Die Gespräche des Weisen von Berge Arunachana", 1984.

    Egal welche Erleuchteten verieren niemals die Ego-Struktur, eher die integrieren sie wie nach "oben", ( allegorie), um es besser rein verbal die eigene Erfahrungen auszudrücken. Ansonsen Buddha wäre nichts so schlauer... Das Ist das Missverständnis und das Wort, die sehr viele Leute irre-leitet.


    Ist dem nicht so, dass im tantrischen Buddhismus Sexualität als etwas heiliges gesehen wird, dass auf dem Pfad der Praxis hilfreich sein kann, und so dies schließlich auch zum Erwachen führen könnte?

    Hm, inwiefern ich es verstanden hatte, alles! , absolut könnte heilig sein... Wut, Zorn, Agression... Man hat dann so wie die Kraft oder die Möglichkeit, das alles zu "transformieren"! Das ist Tantra rein praktisch. Im diesem Sinne die Sexualität stellt einfach keine Ausnahme dar, nichts mehr und nichts weniger... Alles könnte heilig sein( werden)... Die Gefahr von Nihilismus ist ersichtlich...

    Man benutzt so wie den Begriff "Tantra", um egal welchen zügellosen Sex zu vermarkten... Das alles ist sehr krasser Beispiel von dem "Spiritiellen Materialismus" ( CH. Trungpa), und der wusste sehr gut, was Tantra bedeutet.

    Noch schlimmer war mit Osho... Der erklärte Sex, ohne egal welche Hemmungen, und egal mit wem, wäre wie der Weg zur Erleuchtung.

    So man kann schon über sehr schlimmen "Missbrauch" reden... Na, gut, wenn es alles sehr gut sich verkauft, denn wir alle leben in Konsum-Gesellschaft, warum nichts die Kohle zu scheffeln?

    Aber das alles hat mit dem authhentischen, echten Tantra nichts zu tun.


    Zum anderen: Speilt bei Sexualität nicht immer, selbst in deinen genannten Beispiel der "göttlichen Liebe", in der der Trieb nicht im Vordergrund steht, der Trieb zumindest eine untergeordnete Rolle? So ganz ohne Trieb und biologische Grundfaktoren hätte man ja keine Lust. Um mal ein richtig blödes Beispiel zu nennen: Ich liebe meine Eltern, ich liebe gute Freunde von mir, aber sexuelles Interesse dahingehend habe ich keine.

    Der von dir erwähnter "Trieb" ist doch rein biologisch vor-programmiert, ansonten man kann nichts überleben, basta!

    Der Trieb, so wie es ist, ist neutral, man kann den ausleben, wenn man niemandem schadet...

    Einmal Dalai-Lama wurde gefragt, was hält er von der Promiskuität... Dann er antworte, warum nichts, aber wenn schon man die ( gemeinsame ) Kinder hat( hätte), dann die würden darunter leiden... und das wäre sehr verantwortungslos und unmoralisch, in allen möglichen Bedeutungen.

    In der Kommune von Osho die Kinder waren wie verwahrlost, keine Eltern, keine Sorge, ach...und wer waren diese "Eltern", man kann kaum bestimmen...( bittere Ironie).

    Nein, keine unter-ge-ordnete Rolle, so wie egal welche andere Emotion, Trieb, Gefühl.... Alles ist wie "Göttlich", das ist das echte Tantra, alles ist wie ein Gewebe des Lebens, alles ist miteinader verbunden, verknoten, verwoben... Dann stellt sich keine Frage überhaupt, was ist so vordergründig, aber was ist unter-ge-ordnet.... denn das wäre kein Tantra per definition. ( das "echte"!!! Tantra aber, aber nichts das, was Media darüber schreiben, und so auf sehr vielen Foren, wo Leute wollten egal welchen Sex, je mehr, mit so vielen Partnern zusammen, desto... "erleuchteter")...

    Das sind, also, die ander é Zugänge... Deswegen diese Frage wäre wie überflüssig, wenn man wirklich Tantra versteht oder praktiziert.

    Noch aber diesen Satz:


    Zitat

    So ganz ohne Trieb und biologische Grundfaktoren hätte man ja keine Lust.

    Klar, denn wenn man ( oder Mann) schon jung ist, dann dieser wie biologischer "Hintergrund" oder wie "Unterfütterung" ist wie die notwendige Voraussetzung, um etwas zu machen, zu verwirklichen, oder rein kreativ etwas zu /er/-schaffen.

    Denn Eros ist die treibende Kraft, man kann es als "Sex" ausleben, oder als die ewige Kustwerke ( Gemälden, Musik, Wissenschaft..) mit der Hilfe von dem "Trieb" ( Ironie) zu ..hm..wie er-wirken. Also , derselbe Prinzip...man transzendiert den reinen "Trieb", um den für die höhere Zwecke ( Ziele) zu benutzen. Deswegen man kann auch den Zölibat verstehen... Aber es wäre dann keine Unterdrückung im Spiel... denn was man unterdrückt, denn kommt sowieso durch die Hintertür... Sehr wichtig das zu verstehen!

    Unterdrückung oder die Verdrängung von dem Wunsch zu ... na, ich lasse das... lol... normal Sex zu machen, das wäre keine Lösung, denn man würde daunter noch mehr leiden...

    Ich kann es besser nichts zur Sprache brngen... Ich bin, nebenbei bemerkt, kein Tantriker überhaupt... Das ist nichts für jeden...

    Und wenn du noch jung ist, dann ich rein persönlich, nichts schlimmes finde, egal , mit wem und wie viel man das tut... Wenn Dalai-Lama es nichts dagegen hat...*lach*...

    Versuche aber nichst es mit der "Erleuchtug" zu vermengen...

    Und zum Schluss... Über "Sex"... --alles ist gut in dem vernünftigen Masstab, wie wenn man zu viel Schokolade isst, dann man die Übelkeit bekommt...

    Also

    der Mittlere Weg.

    Machs gut.:)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates