Hallo zusammen,
nach der großartigen Unterstützung vor ein paar Monaten versuche ich es gerne erneut mit einer Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt – oder besser gesagt: einer inneren Weggabelung, an der ich nicht recht weiß, wie ich weitergehen soll.
Seit etwa anderthalb Jahren beginne ich meine Meditationen mit einer Affirmation, die ich aus einem Buch von Thich Nhat Hanh übernommen habe:
„Ich bin dem Altern unterworfen. Ich kann dem Altern nicht entkommen.“
Und so weiter mit Krankheit, Tod, Veränderung, den Konsequenzen meines Handelns...
In den letzten Wochen – heute besonders intensiv – hatte ich während der Meditation das starke Gefühl, dass dieses „Ich“ am Anfang jeder Zeile nicht mehr stimmig ist. Es fühlt sich zunehmend falsch an, ja sogar kontraproduktiv.
Einer spontanen Eingebung folgend, habe ich heute das „Ich“ durch ein „Wir“ ersetzt. Und dieses „Wir“ meint auf mehreren Ebenen etwas:
– die verschiedenen Persönlichkeitsanteile,
– den kommunizierenden Zellverbund, den wir Körper nennen,
– meine Familie, Freunde, Mitmenschen,
– und schließlich alle Lebewesen als Teil eines größeren Ganzen.
Diese Änderung hat sich überraschend richtig angefühlt – sie hat ein tiefes Gefühl von Verbundenheit erzeugt, innen wie außen.
Und doch beschäftigt mich seither die quälende Frage: Bin ich damit auf dem Holzweg? Ist das wieder so ein klassischer Anfänger-Irrtum? Täusche ich mich da in was hinein?
Ich würde mich sehr freuen über eure Einschätzungen – im Sinne von:
– „Ganz normal, solche Phasen kennt jeder.“
– „Vorsicht, da rutschst du in XY ab.“
– „Unorthodox, aber wenn es dir hilft, warum nicht?“
– Oder auch ganz andere Blickwinkel.
Ich bin offen, verwirrt – und dankbar für jeden Denkanstoß.