Lehrer für ZEN !?

  • Hallo ihr
    Immer wieder frage ich mich, was es denn mit dieser Lehrerlaubniss bzw. Lehrauftragsgeschichte zu tun hat.Prinzipiell kann sich jeder der sich berufen fühlt eine Zengruppe anleiten - oder nicht? ICh meine ich kennen Zenlehrer die Gruppen anleiten die von keinem "Meister" ernannt wurden sondern einfach nur Erfahrung auf dem Zenweg haben und das auch beeindruckend machen. Wiederum kenne ich Zenlehrer die hochoffiziell ernannt wurden die, wie ich finde, gar nichts rüberbringen können. Könnt ihr mir mehr dazu sagen.
    Gruß, Jaro

  • In meiner Tradition ist es so, dass ein Zen-Meister die Koan-Schulung abgeschlossen haben muss.
    Dazu kommt immer auch eine Einschätzung des Meisters, ob der oder die jenige auch zum Meister geeignet ist, das heißt, ob er gerne lehrt oder dazu überhaupt die Persönlichkeit hat. Dieses Kriterium ist extrem subjektiv und da gibt es auch Irrtümer.
    Ich kenne eine Menge Menschen, die die Koan-Schulung abgeschlossen haben aber keine Meister sind.


    Klar kann jeder "Lehrer" sein und das auch gut machen, aber wenn er die Schulung nicht selbst abgeschlossen hat, wie will er dann Schüler bis zum Ende der Koan-Sammlungen begleiten?
    Natürlich muss man keine Koans machen und das ist auch nicht DER Weg oder der beste Weg oder sonst was, aber in meiner Tradition ist dies eben die Voraussetzung für die offizielle Beauftragung zum Lehrer ("Roshi").
    Bei anderen selbsternannten "Lehrern" wäre ich noch vorsichtiger, als bei den ernannten, wenn es darum geht, in die Irre geführt zu werden.
    Ich rede jetzt nicht von Sekten, sondern von Irrtümern im Zen, einer zu großen Betonung der Leere oder einen krassen Libertinismus bezüglich der Ethik.
    Ich übe in der Tradition des verstorbenen Robert Aitken Roshi (Diamond Sangha) und finde es sehr gut und klar geregelt.


    () Brücke

  • Jaroo:

    Immer wieder frage ich mich, was es denn mit dieser Lehrerlaubniss bzw. Lehrauftragsgeschichte zu tun hat.Prinzipiell kann sich jeder der sich berufen fühlt eine Zengruppe anleiten - oder nicht? ICh meine ich kennen Zenlehrer die Gruppen anleiten die von keinem "Meister" ernannt wurden sondern einfach nur Erfahrung auf dem Zenweg haben und das auch beeindruckend machen. Wiederum kenne ich Zenlehrer die hochoffiziell ernannt wurden die, wie ich finde, gar nichts rüberbringen können. Könnt ihr mir mehr dazu sagen.


    Ist das jetzt ein persönliches Problem, weil Du nach einem Meister suchst, oder sind das nur theoretische Erwägungen?


    Das mit dem "Rüberbringen" ist etwas, was durch den persönlichen Geschmack des Rezipienten geprägt wird. Das Problem ist, daß man zunächst nicht überblickt und auch nicht überblicken kann, ob das, was einem als "Erfahrung auf dem Zenweg" erscheint, tatsächlich der WEG ist. Tatsächlich hat man doch zunächst nur Absichten und Erwartungen - und so groß wie die Bandbreite der Erwartungen ist, ist auch die Bandbreite der Angebote von "Meistern".
    Die Frage ist also zunächst (so man explizit nach einem "Meister" sucht) - und sie bleibt es auch: Was will ich eigentlich?


    Dann noch zwei Punkte zum Überlegen:


    Zen-Praxis ist gemeinsame Praxis - Schulter an Schulter, Augenbraue zu Angenbraue. Auch ohne formale Lehrer-Schüler-Beziehung. Danach scheiden, nach meiner Sicht, zunächst alle diejenigen als "Zen-Meister" aus, die nicht gewillt sind, ihre Praxis ganz und gar, ohne Ausrede (die können auch in der Reklamation von Umständen bestehen), mit der des Schülers zu teilen. Und schon wird die Luft ganz schön dünne - nicht nur was die Meister anbetrifft, sondern auch die Schüler.


    Die formale Lehrer-Schüler Beziehung im Zen ist traditionsgebunden, es bedeutet dort "in die Reihe treten", die einzige Möglichkeit, den Dharma unversehrt zu bewahren, und es spielt keine Rolle, ob von 1000 Versuchen 999 scheitern.
    Wir haben es im Westen nun mit der absurden Situation zu tun, daß sich zuhauf "Zen-Meister" finden, die entweder nie einer Tradition (inkl. der darin enthaltenen Lehrer-Schüler-Traditionen) angehört, oder sie sich von ihr gelöst haben, zugleich aber formale Lehrer-Schüler Beziehung begründen - nämlich die nach ihrem Gustus.
    Sie haben darin eben nicht das geleistet, was sie, ausgesprochen oder nicht, von ihren Schülern fordern.
    Das ist in meinen Augen einfach nur Mummenschanz. Perfide wird es dann, wenn sie dennoch eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tradition reklamieren.


    _()_

  • Jaroo:

    Hallo ihr
    Immer wieder frage ich mich, was es denn mit dieser Lehrerlaubniss bzw. Lehrauftragsgeschichte zu tun hat.Prinzipiell kann sich jeder der sich berufen fühlt eine Zengruppe anleiten - oder nicht? ICh meine ich kennen Zenlehrer die Gruppen anleiten die von keinem "Meister" ernannt wurden sondern einfach nur Erfahrung auf dem Zenweg haben und das auch beeindruckend machen. Wiederum kenne ich Zenlehrer die hochoffiziell ernannt wurden die, wie ich finde, gar nichts rüberbringen können. Könnt ihr mir mehr dazu sagen.
    Gruß, Jaro


    ------------------
    "Ohne Meister wirst Du Nichts"
    Ohne Dich wirds Nichts!"


    "Praxis ohne Studium - Blinde Praxis
    Studium ohne Praxis bist dann ne Theologe". :idea:


    LG
    Yen

  • lieber Jaroo,
    " Ohne Meister wirst Du Nichts
    Ohne Dich wirds Nichts!"


    "Praxis ohne Studium ist Blinde Praxis
    Studium ohne Praxis bist dann ne Theologe".


    LG
    Yen

  • :badgrin: mir gefallen kryptische Worte...


    Meiner unwesentlichen Meinung nach wird der Meisterschaft im Zen eine zu große Bedeutung zugestanden. Im Prinzip sind wir alle Lehrer und Schüler zugleich, bis wir Zen verstanden haben. Vorher kann es zweckmäßig sein, sich an einem Lehrer zu orientieren. Wenn er schlecht ist, wird dich das Schlechte auf den Weg bringen, ist er gut, das Gute. Letztendlich aber wirst du deinen Lehrer übertreffen, indem dir klar wird, dass du keinen Lehrer brauchst. Was sollte er dir auch beibringen, das du nicht längst schon besitzt? Du kannst alle Koans beherrschen, es wird dir nichts nützen, wenn es rein intellektuell geschieht.


    Das, was du lernen kannst, ist nicht das Zen :badgrin:


    Es hilft dir aber beim Verstehen und daher wiederum mag ich diese Lehrer-Schüler-Beziehung. Mir persönlich ist die Interaktion am wichtigsten. Sichtweisen, die man ohne Spiegelung nicht erlangen kann. Wer kann sich schon selbst ohne Hilfsmittel in die Augen blicken?


    Um mich noch einmal zu wiederholen :badgrin: ...die Fähigkeiten der Lehrer und Meister werden überbewertet, weil sie sich im Grunde nicht unterscheiden von allen anderen Menschen. Es gibt bloß das Eine in unendlicher Formenvielfalt. Das muss einem erst einmal bewusst werden. Wohin du auch schaust, du erblickst das Gemeinwesen, manchmal pur, doch meistens im eingebildeten Kleid.

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)

  • Naramudi:

    Um mich noch einmal zu wiederholen :badgrin: ...die Fähigkeiten der Lehrer und Meister werden überbewertet,


    .... oder unterbewertet - und zwar in dem Maße, wie die "gemeinsame Übung ohne Unterschied" unterbewertet wird.


    _()_

  • Danke für die PN, Yen...und für den Tee *indersonnesitzendvorsichhinreift


    Gut, bel, dann freue ich mich auf die gemeinsame Übung ohne Unterschied...davon abgesehen...ist Bewertung sowieso der falsche Weg...*lach

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)

  • Nun ja - es geht ja im Zen um Nachfolge. Da gibt es seit Jahrhunderten natürlich auch Vorläufer, die besonders herausragen.


    _()_

  • Herausragend wie ein Leuchtturm, der den Weg weist, aber nicht herausragend im Sinne von "größer/mehr" als alle anderen, so dass er "lehren" könne.


    Der beste Schüler braucht keinen Lehrer.

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)

  • Naramudi:

    Herausragend wie ein Leuchtturm, der den Weg weist, aber nicht herausragend im Sinne von "größer/mehr" als alle anderen, so dass er "lehren" könne.


    Der beste Schüler braucht keinen Lehrer.


    Ein Leuchtturm ist größer als alle anderen Türme, damit er seine Funktion erfüllt - von lehren hat keiner was gesagt. Aber den Weg weisen, das ist die Aufgabe eines "Lehrers" und Leuchtturms. Wenn du meinst, du bräuchtest keine Wegweiser - dann lauf einfach los. Verirre dich aber nicht im Nebel.


    _()_

  • Leuchttürme leuchten als Wegweiser in der Nacht.
    Im Tageslicht sieht 'man' ihre einsame stille nicht leuchtende Größe.
    "Herausragend",
    nicht wahr ?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Schon mal was von Funk gehört? Von GPRS?
    Die ideale Schüler-Lehrer Verbindung :D
    Tag und Nacht - .


    Dorje Sema:

    Leuchttürme leuchten als Wegweiser in der Nacht.
    Im Tageslicht sieht 'man' ihre einsame stille nicht leuchtende Größe.
    "Herausragend",
    nicht wahr ?

  • Siehst Du nur ne andere Dialektik,
    die Sonne scheint bei Tag und Nacht arriva ... und so weiter und sofort :D


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • wegWEISEr....Navigationsgeräte....Nebelscheinwerfer...verhindern das Verirren...obwohl...manchmal ist genau das Verirren unser Weg.


    Ich habe Lehrer kennen gelernt, die bestanden darauf, dass sie Lehrer sind und machten jedem unmissverständlich klar, was richtig und was falsch ist, denn als Lehrer wussten sie das ja. Dann sind mir Menschen begegnet, von denen habe ich weise Worte erhalten, die mich haben verstehen lassen. Die nenne ich Lehrer, aber sie wollen gar nicht so genannt werden. Sie lachen und winken ab, ich hätte das auch ohne ihre Worte verstanden, was auch der Wahrheit entspricht. Sie sind einfach da und sagen das Richtige zur richtigen Zeit oder sie schweigen zur richtigen Zeit.


    Es kommt darauf, eine Ahnung zu haben...ein Gespür...Feingefühl...Eingebungen...

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)

  • Naramudi:


    Es kommt darauf, eine Ahnung zu haben...ein Gespür...Feingefühl...Eingebungen...


    Ja - sicher - nur steht das nicht außerhalb einer Beziehung das Gespür - und danach bewertet man dann auch - ich hoffe die Diskussionen hier werden dir viel bringen.


    _()_

  • Nichts steht außerhalb einer Beziehung...das Gespür ist die Atmosphäre dazwischen, mittendrin, drumherum...


    Bewerten kommt vom Verstand...der sagt dir, das ist schön, das andere ist hässlich - und trotzdem ist alles bloß so, wie es ist.


    Was sollten mir die Diskussionen "bringen", was nicht längst schon da wäre?...Die Menschen leben und erfahren das Leben unterschiedlich. Das, was sie sagen und empfinden, hat mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun. Was ich sage und empfinde, hat mit mir zu tun. Ich mag Lebensgeschichten und höre gerne zu. Ich mag auch Märchen... :lol:

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)

  • Naramudi:

    Was sollten mir die Diskussionen "bringen", was nicht längst schon da wäre?.:lol:


    Ja eben, :lol: "das Gespür ist die Atmosphäre dazwischen, mittendrin, drumherum" - da ist aber nix - warum bleibst Du mit diesem Gewäsch nicht bei denen, die Du mit Kartenlesen verarscht.


    _()_

  • bel:
    Naramudi:

    Was sollten mir die Diskussionen "bringen", was nicht längst schon da wäre?.:lol:


    Ja eben, :lol: "das Gespür ist die Atmosphäre dazwischen, mittendrin, drumherum" - da ist aber nix - warum bleibst Du mit diesem Gewäsch nicht bei denen, die Du mit Kartenlesen verarscht.


    _()_


    Manche glauben auch zu diesem Strohhalm greifen zu müssen, damit sie nicht in ihrem persönlichen Leben unter gehen.


    Lies doch mal die Biographie. So zieht das nur noch weiter runter. Die Karten sind nicht gut - oder die Sterne stehen auch schlecht - für die Märchentante.
    Und mit Nachhilfeuntericht für 10 Euro die Stunde (!!) kann man nicht überleben. In ein paar Jahren ist die "Selbstständigkeit" durch das Finanzamt eh aufgeflogen.
    Jetzt läuft das ja noch als Hobby-Aktivität.


    _()_

  • Naramudi:

    Nichts steht außerhalb einer Beziehung...das Gespür ist die Atmosphäre dazwischen, mittendrin, drumherum...


    Bewerten kommt vom Verstand...der sagt dir, das ist schön, das andere ist hässlich - und trotzdem ist alles bloß so, wie es ist.


    Was sollten mir die Diskussionen "bringen", was nicht längst schon da wäre?...Die Menschen leben und erfahren das Leben unterschiedlich. Das, was sie sagen und empfinden, hat mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun. Was ich sage und empfinde, hat mit mir zu tun. Ich mag Lebensgeschichten und höre gerne zu. Ich mag auch Märchen... :lol:



    Ich möchte Dir nicht so nahe treten wie meine Vor-User (übrigens alles Zen-Athleten :grinsen: ), aber was willst Du dann hier?
    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, Du suchst eine Plattform für Bestätigung Deines Wissens oder etwa neue Kunden :badgrin: ?

  • Danke für die offene Feindschaft und das Herausekeln aus diesem Forum. Persönliche Angriffe zeigen den Reifegrad der anonymen Schreiber, haben aber nichts mit mir zu tun. Lesen zu können, ist von Vorteil, doch wenn das Verstehen fehlt, nutzt auch die Lesekunst nichts.


    Zitat: Und mit Nachhilfeuntericht für 10 Euro die Stunde (!!) kann man nicht überleben. In ein paar Jahren ist die "Selbstständigkeit" durch das Finanzamt eh aufgeflogen.
    Jetzt läuft das ja noch als Hobby-Aktivität.


    _()_
    Aiko
    Profi Nutzer

    ...schau mal, Aiko....seit 1999 bin ich selbstständig...so what? :lol:


    Könnt ihr sachlich und erwachsen über das Thread-Thema schreiben oder ist das hier die Kindergarten-Gang? :lol:

    Wer viel weiß, hat keine Ahnung :)