sozial engagierter buddhismus

  • Ich seh es einfach erstmal rein praktisch. Ich schau, was würde bei uns im Wohnbereich funktionieren und was nicht.
    Mit Leuten wie TNH, oder den DL würde es nicht funktionieren, eher mit einfachen, natürlichen geradeaus Leuten wie Brad Warner.


    Zum anderen liegt ein Augenmerk sicher auf dem aus etwas einfachen, natürlichen etwas besonderes machen. Etwas, was man einfach tut, zu etwas gutem aufbauschen.
    Sicher braucht es ein wenig Einfühlungsvermögen, aber viel stärker noch ein mit den Situationen fließen können. (Und oft auch einen großen Schuß Pragmatismus: Was geht und was nicht.)


    Wenn ich mich engagiere, ist es das, was geschieht. Aber es ist nicht anders als das Engagement eines Atheisten, Christen oder Moslems. Ich folge einfach dem, was dran ist.

  • Unter meiner Grundannahme, dass der Behinderte eine nicht-besondere Behanldung wünscht, wäre es Aufgabe des achtsam Wahrnehmenden, sich in eben dieser Achtsamkeit genau darauf einzustellen. Es ist leider nur zu oft zu beobachten, dass man im unscharfen Schwanken zwischen Mitleid und Mitgefühl sich des Mitleids nicht erwehren kann und in eine Haltung verfällt, die man als Gesäusel karikieren kann.
    Ich sehe darin keine unakzeptable Gleichsetzung, sondern eine sprachlich vielleicht etwas harte Mahnung, in diesem Bereich eben nicht dem eigenen Mitleid anheimzufallen, sondern einem echten Mitgefühl. Dies würde – meine Wahrnehmung deckt sich da mit Jinens – eben bedeuten, dass man Behinderte vielleicht eher mit Humor und fast schon etwas »ruppig« begegnet. In falschem Mitleid dürfen die ungewollt schon ihr ganzes Leben baden. Die haben das so satt, dass ein unprätentioser Umgang oft gut tut.
    Und nochmal, das wäre nicht unachtsam, sondern eben genau dieses Gegenüber achtend.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Jinen:

    Ich seh es einfach erstmal rein praktisch. Ich schau, was würde bei uns im Wohnbereich funktionieren und was nicht.
    Mit Leuten wie TNH, oder den DL würde es nicht funktionieren, eher mit einfachen, natürlichen geradeaus Leuten wie Brad Warner.


    ... mit so Leuten wie dir funktioniert die Wohnstätte. Wie und wer du bist, ist das Wichtige.



    Zitat


    Sicher braucht es ein wenig Einfühlungsvermögen, aber viel stärker noch ein mit den Situationen fließen können. (Und oft auch einen großen Schuß Pragmatismus: Was geht und was nicht.)


    Wunderbar, das klingt nach jemandem, der seine Arbeit mit Menschen gut macht.


    Zitat


    Wenn ich mich engagiere, ist es das, was geschieht. Aber es ist nicht anders als das Engagement eines Atheisten, Christen oder Moslems. Ich folge einfach dem, was dran ist.


    Stimmt! Man tut, was menschlich richtig ist. Der Buddhismus hilft unter Umständen dabei (sofern man Buddhist ist), seine eigenen Qualitäten von Einfühlungsvermögen, mit der Situation fliessen können, klare Sicht auf 'das, was ist' und 'tun, was zu tun ist' zu stärken und zu verbessern.


    Ich bin total gerne im sozialen Bereich, hier zieht es mich hin und hier lerne ich. Sehr gründlich lerne ich zum Beispiel seit 20 Jahren nach und nach, dass jeder Mensch gleich kostbar ist. Meine buddhistischen Textstudien und mein Arbeitsleben haben sich nie widersprochen, sondern immer ergänzt. In den Büchern, die ich gelesen habe, stand nicht drin, dass ich wie ein heuchlerisch säuselnder Depp sein soll. :badgrin:
    Lernen im Leben und Lernen aus Büchern waren stets miteinander verflochten und lehren nach und nach Menschlichkeit.


    Insofern war mir deine Haltung sehr fremd, Jinen.


    Wo ich dich aber vielleicht noch nicht richtig verstanden hatte: als Übungsfeld im Sinne von: wir helfen an thxsgiving in der Suppenküche (Beispiel) finde ich nichts in sozialen Bereich geeignet.
    Man soll bitte (als Buddhist) tun, wohin es einen ruft und sich nicht irgendwas aus Übungszwecken überlegen, was mit anderen Lebewesen zu tun hat!