ich schreib noch mal meine Ansicht dazu, wohl wissend, dass wir unsere Einstellungen ohnehin nicht ändern werden
ich würde das eher als Spannungsfeld sehen. Dinge, die klar und deutlich im Widerspruch zu einem aufgeklärten Weltbild stehen, gehören adaptiert oder sogar fallen gelassen.
Ebenso wichtig ist es aber zu erkennen, wohin Wissenschaft kaum gelangen kann. Eine Erfahrungswissenschaft kann schwer erklären, was Geist ist. Auch wenn wir unsere Schädeldecke öffnen, sehen wir keine Gedanken dort. Eine einfache, verblüffenden Tatsache! Was Leben angeht, ist es eindeutig mehr als die Summe einzelner Funktionen, auch hier scheint ein Begreifen und wissenschaftliches Erforschen schwer möglich. Ich bin recht sicher, diese prinzipielle Problematik gilt auch für die physikalischen Grundlagen. Es geht also um Grundlagen.
Allerdings ist die Begrenztheit wissenschaftlicher Erkenntnis auch wieder zu hinterfragen. Wer hätte beispielsweise gedacht, was für eine geniale Theorie Einstein zu Raum, Zeit und Lichtbewegung aufstellt? Zum anderen sieht man gerade hier, wie sich wissenschaftliche Erklärungen grundlegend ändern und es auch in Zukunft tun werden, obgleich die Berechnungen stimmen.
So wäre es einfach ein Vorurteil, beispielsweise die christliche Kritik an der Evolutionstheorie, ohne sich damit zu befassen, als Unsinn abzutun. Doch ich beschäftige mich nicht mit diesem Thema (und bin einer fachlichen Diskussion nicht wirklich gewachsen). Ich weiß aber, dass aufgrund einer bestimmten Weltanschauung, die jene oben geschilderte Begrenztheit eher nicht zugestehen will, für manche Menschen „Metaphysik“ als ein Schimpfwort gilt. Was ist also von buddhistischer Metaphysik zu halten?
Intuitiv würde ich sagen, dass die moderne Physik mit Paradoxien zu tun hat, die vielleicht schon seit dem Altertum bekannt sind und aus dem reinen Denken erkannt wurden. Ich würde daher das reine Denken für die Erkenntnis nicht abtun. (Für menschliche Zusammenhänge ist ja ohnehin klar, dass sie widersprüchlich zu beurteilen sind.) Wenn Metaphysik also dieses reine Denken und die meditative Erfahrung angeht, so ist die Philosophie der Leerheit, wie sie vom Mahayana unterrichtet wird, nicht von Vornherein als Unsinn abzutun.
Was war vor dem Urknall, wieso tritt die Welt jetzt in ihr Erscheinen, wieso ist es überhaupt möglich, eine Außenwelt wahrzunehmen, wenn sie so anders wäre als unser Geist? Keine Ahnung .
Was mich tatsächlich interessiert: was wird aus uns, wenn wir tot sind? Speziell was diese letzte Frage angeht, glaube ich, dass der Reduktionismus der Naturwissenschaft buchstäblich tödlich wirkt!
Und er ist falsch.