Beiträge von Karnataka


    Hallo Matthias! Danke für den Ansporn, mir zur relativen Abhängigkeit Gedanken zu machen :)


    Hier sehe ich die unterschiedlichen Lebensbereiche und den Zugang, den man hat. Denn es geht nicht darum, in einer Höhle zu leben und jegliche Eingebundenheit zu vermeiden. Sicher gibt es aber Bereiche, wo immer wiederkehrendes Leid (Ärger, Kummer) entsteht, sodass man eine heilsame Möglichkeit schließlich sehr bezweifelt.


    Typisch für so ein Gebiet, das keine relative Abhängigkeit zulässt, wo man sich zutiefst in Gedanken verstrickt und dann am liebsten überhaupt nicht mehr involviert wäre, ist, dass der Abbruch einer solchen Verbindung eine Angst entstehen ließe. Die buddhistische Schulung des Geistes und die Meditation sollten hier weiter helfen.

    hängt man an der Gier, am Wunsch, etwas um seiner selbst willen zu besitzen, Macht, Anerkennung, Begehrt-werden, Reichtum etc., so erfährt man, dass diese Gier notwendig Leid bringt. Denn solche Gier bestimmt bald das Denken und Wohlbefinden und schon ein wenig Verlust, ein Unglück, Unrecht, Versagen etc. führen zu Sorge, Ärger und Leiden.


    Das Glück, das aus selbstloser Liebe, Altruismus, Für-andere-dasein, Selbstlosigkeit resultiert, haftet nicht an, da es gerade nicht nach dem eigenen Vorteil trachtet. Wer sich so bemüht, versucht, die Anhaftung zu überwinden. Daher sollte man solches Denken als entscheidend für die Befreiung betrachten und üben, sagt der Buddhismus,


    behaupte ich :)


    In der Medi scheint es mir schon zu gelingen, meine Egozentrik etwas zu verlassen und es kann der Eindruck entstehen, dass Ströme, die uns Menschen verbinden, nun in etwas Positives gewandelt werden. Falls es dich interessiert. Doch käme ich nicht auf die Idee, diese Erfahrung Karma zu nennen.


    Daher geht es nebenbei vielleicht auch darum, eine fremde Theorie, Gedankenwelt (Karma, Wiedergeburt) für sich zu entdecken oder sich zumindest mit dem, was ein Lehrer meint, auseinanderzusetzen, eine Meinung dazu zu finden. Denn diese Begriffe laden sehr ein, darüber nachzudenken, finde ich. Und es gibt sicher viele Deutungsmöglichkeiten.


    Was du über Bodybuilding schreibst, kann ich gut nachvollziehen, da es mir in der Beschäftigung mit Leerheit so ging und teilweise geht.

    MonikaMarie1:


    Es gibt eben - im Gegensatz zu Buddhas Lehre - keinen Ausweg, der bereits jetzt zu Frieden und Glück führen kann, außer der Gnade Gottes. Ich habe damals diese Gnade oft erlebt. Heute erlebe ich mein Vertrauen und damit einhergehend die Einsicht in das karmische Gesetz und daraus folgendes konsequentes Handeln als genau dasselbe Gefühl, das ich damals als Gnade fühlte - daraus folgend Dankbarkeit und Glück.
    _()_



    Wobei ich sagen würde, das Prinzip eines gerechten Gottes wird durch eine Idee ersetzt, die sowohl Moralität – ohne saurem Beigeschmack – als auch Befreiung vom Leid beinhaltet.


    • Mit Absicht geleitetes Handeln führt zu Wirkungen, die mit Schmerz und Lust, Glück und Leid zu tun haben
    • Handlungen, die zu Leid führen, haben den Charakter von Gier, Hass, Verblendung und in einem tieferen Sinn von Egozentrik und Ich-Verhaftetheit.
    • dem stehen Selbstlosigkeit, Altruismus, selbstlose Liebe gegenüber, also moralische Qualitäten, die nun im Zusammenhang mit Befreiung und Glück gedacht werden.


    Was eine Begründung des Karmagesetzes angeht - sprich: wieso soll dieses Gesetz notwendig funktionieren? - , könnte diese vielleicht im Sinne Kants gegeben werden, also aufgrund einer wechselseitigen Bedingtheit von Moralität – Freiheit – Vernunft.

    die Bibel ist sowas von perfekt geeignet, das Interesse und das Sich-mit Ethik-beschäftigen von Vorschulkindern zu wecken, das kann nicht besser gemacht werden, glaube ich. "...und die Leute waren soo hungrig und dann ist der Jesus gekommen und hat aus den wenigen Broten und Fischen gaanz viel Essen gemacht und..." :)

    manche Kindergartentanten - okay: ElementarpädagogInnen - argumentieren genauso.
    (Dennoch, auf diesem Feld, was die einprägsame Wirkung angeht, ist die Bibel nicht zu übertreffen)

    vielleicht ist die freie Rede als Mitteilung der eigenen aus der Lehre gewonnenen Erfahrung, nicht die Darlegung der Lehrtexte gemeint, dann macht es Sinn.

    ein Schüler sollte seinem Lehrer aufgrund von Lehrreden nicht folgen, sondern er sollte ihm aufgrund von Lehrreden folgen.


    i glaub, da is was passiert. :)

    mukti:

    Aber nun auch mal was zum Thema, Zitate über Wissen das zu Frieden und Befreiung führt:


    Zitat

    20. "Ānanda, ein Schüler sollte dem Lehrer nicht um der Lehrreden, Gedichte und Darlegungen willen folgen. Warum ist das so? Seit langem, Ānanda, sind die Lehren von dir gelernt worden, dem Gedächtnis eingeprägt, rezitiert, mit dem Geist untersucht und mit richtiger Ansicht gut durchdrungen. Aber solche Rede, die von Selbstentsagung handelt, die die Herzensöffnung begünstigt, und die zur völligen Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung und zu Nibbāna führt, nämlich Rede über geringe Wünsche, über Zufriedenheit, Abgeschiedenheit, Freiheit von gesellschaftlichen Verpflichtungen, dem Hervorbringen von Energie, Sittlichkeit, Konzentration, Weisheit, Befreiung, Wissen und Schauung von der Befreiung; um solcher Rede willen sollte ein Schüler dem Lehrer folgen, auch wenn er weggeschickt wird."
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m122z.html


    bin leider zu blöd für diese für diesen Text. Bitte um Erklärung!

    aus Mahayana Sicht ist Altruismus und selbstlose Liebe der Weg der Befreiung vom Leid, da derart u.a. die egozentrische Sichtweise aufgegeben wird. Die endgültige Befreiung soll durch die tiefe Einsicht in die Ichlosigkeit erfolgen, heißt es. Wenigstens im Mitgefühl stimmen alle Weltreligionen überein.


    die andere Frage ist, welche Menschen einem in der Praxis begegnet sind, wie authentisch sie wirken etc. So kann man sich den Menschen, die in sozialen Einrichtungen arbeiten, aufgrund einer gemeinsamen Einstellung einfach nahe fühlen. Dabei spielt dann die Frage nach Religion gar keine Rolle.

    Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.“
    Ich aber sage euch: Liebt euere Feinde und betet für die, die euch verfolgen.
    (Matthäus)


    Wie eine Mutter ihr Leben aufs Spiel setzen würde,
    um ihr Kind, ihr einziges Kind zu schützen,
    so sollte man auch ein grenzenloses Herz
    bezüglich aller Wesen pflegen.


    Kultiviert mit Wohlwollen für den gesamten Kosmos
    ein grenzenlos weites Herz:
    nach oben, nach unten und ringsherum,
    ohne Hindernis, ohne Feindseligkeit oder Hass.


    Ihr mögt stehen, gehen,
    sitzen oder niederliegen,
    solange ihr wach seid,
    bleibt entschieden bei dieser Achtsamkeit.
    (Buddha)


    da passt kein Blatt dazwischen…


    zu 1. und 4.:


    Weist die Lehre des bedingten Entstehens lediglich hin auf unsere Eigenverantwortung?
    So meint die „zwölfgliedrige Kette des bedingten Entstehens“, unwissende Handlungen führen zu Leben und Geburt und damit letztlich zum Leid.
    Wie dem auch sei, hat Lebensfeindlichkeit in dem Buddhismus, den wir wollen, wohl nichts verloren. Dennoch bleibt die Frage, ob unerleuchtetes Leben eben doch Leiden bedeutet.


    Es werden drei Stufen oder Grade des Leidens unterschieden.
    • direkt erkennbare seelische oder körperliche Schmerzen
    • lustvolle Empfindungen
    • alle mit Plagen behafteten Phänomene, alles Existierende, ist seiner Natur nach leidvoll
    Quelle: DL; Essenz der Lehre Buddhas


    Wie so vieles aus dem Hause „Dalai Lama“ eignet sich diese Deutung, um sich auf einen gemeinsamen Buddhismus zu einigen, finde ich, was für eine individuelle Auseinandersetzung vielleicht hilfreich ist.


    aus Zeitgründen und weil die Liste so lange ist, kann ich heute nicht umfassend antworten. was in Nepal oder Thailand passiert, ist ohnehin nicht unser Bier. Doch scheinen mir die Punkte sehr spannend für die Frage, was für einen B wir eigentlich im Westen wollen. Da kann man - neben der grundlegenden Ethik - zu allen Punkten viel sagen: Eigenverantwortung statt Lebensfeindlichkeit, Individualität, doch nicht Egozentrismus, differenzierte Auseinandersetzung mit der Leidhaftigkeit, mittlerer Weg statt Askese, Religion raus aus Sex und Politik, , Ratiofeindlichkeit finde ich ohnehin passend dargestellt, aktive Teilnahmemöglichkeit für alle - evt. Mönchkonzept von Triratna?, Offenheit für Kunst etc. etc.


    sind einfach zu viele Themen :)
    Grundsätzlich glaube ich aber, der B braucht ein philosophisches Konzept, ob es einem passt oder nicht (Vergänglichkeit, Leerheit, Wiedergeburt, Karma), sonst kann jede Privatmeinung und Esoterik B sein

    OT: Kant meinte ja, das aesthetische Urteil waere dem moralischen verwandt, weil wir in beiden Faellen uns das Urteil nicht vorschreiben lassen und dennoch den Anspruch haben, die anderen sollten unser Urteil teilen.
    Doch hat er zugegeben, dass Kuenstler keineswegs die besseren Menschen sind...

    Onda:
    Aiko:

    Klavier wird gespielt, nicht geübt.


    Als studierter Musiker und Leiter einer Musikschule möchte ich hierzu anmerken:
    die Grenzen zwischen "spielen" und "üben" sind beim Instrumentalspiel sicherlich fließend. Fortschritte auf dem Instrument wird jedoch nur der machen, der den grundlegenden Unterschied zwischen den beiden Aktivitäten "spielen" und "üben" begreift und in seiner Spielpraxis umsetzt. Es ist eine der wesentlichen Lektionen der Instrumentalpädagogik, den Schülern klarzumachen, dass "einfach spielen" noch lange kein "Üben" ist und: wie man richtig übt. Ganz zu schweigen davon, dass ein Musiker sich nicht nur unmittelbar mit Musik und deren Interpretation beschäftigt, sondern auch mit rein technischen Übungen zur Verbesserung seiner Motorik. Der "nicht übende Musiker" ist eine weltfremde & romantische Phantasterei.


    Onda


    meine Meinung: wenn ein Kind Violine lernt, laesst man es nicht 2 Jahre lang die leeren Saiten streichen, sondern seine Phantasie muss angesprochen werden, dann findet es eine ungeheure Konzentration.
    auch bei der Medi kann ich mir Konzentration ohne Phantasie nur als eine stumpfe Erfahrung vorstellen, verzeih ich spreche ja nur von mir.
    Wenn ich die Wirkung eines Gedanken (z.B. Altruismus) schon kenne, faellt es leicht, ihn mit Leidenschaft fest zu halten. Auch das Moment der Ueberraschung finde ich wichtig und das immer neue Erleben.

    mukti:
    Zitat

    "Ja, wenn du dich deines Selbst beraubst und alles dessen, was äusserlich ist, dann findest du es in Wahrheit."

    Schon interressant, der Meister Eckhart und so manche christlichen Mystiker.


    ja, was ich von Eckhart gut nehmen kann, ist, dass da ein Geheimnis ist, etwas , das wir durch die Medi der Selbstlosigkeit vielleicht ansprechen koennen und eine kleine innere Freude schenkt / oder Eckharts Hoehenflug? Daher gefaellt mir auch das Wort "Seele", hat was Geheimnisvolles :)

    mukti:
    Karnataka:

    nein "erleuchtet" will ich es natuerlich nicht nennen, ich wollte einfach nur was Einfaches beschreiben, "erleuchtet" meint ja was anderes, aber von Gott schreiben ist ja genauso tabu... also so meditiert man halt Freude, finde ich, und Schluss.


    Da interressiert mich besonders diese höhere Freude, oder das Glück das durch Loslösung entsteht. Alles Andere hat doch irgendwie eine trügerische Beschaffenheit, während man sich freut, schwebt das Damoklesschwert über einem.


    verstehe ich; Menschen, mit denen man in Liebe verbunden ist, z.B. Eltern, werden sterben, und anderes...


    ein schoener Text von Meister Eckhart: vom Schweigen; vlt. auch fuer Zennis interessant?
    http://www.zeno.org/Philosophi…redigten/1.+Vom+Schweigen


    aus meiner Perspektive: finde "Freude meditieren" einen ausgezeichneten Weg, weil man sich vom Eigentlichen ja kein Bild machen kann, dieses sich aber , so hoffe ich, als Freude zum Ausdruck bringt (oder durch Erkenntnis usw.). So gibt es keinen schoeneren Weg, als es durch Freude zu meditieren beispielsweise, wenn man auf der Strasse geht. Dann freut man sich aber weil die Sonne scheint oder weil es regnet, egal. Das Auto ist also auch nicht der Grund, sondern die Freude der Seele bringt damit das Erleuchtete, Goettliche oder wie man es nennen will, zum Ausdruck. Pathetisch gesagt verbindet man das Vermoegen, etwas zum Ausdruck zu bringen mit der Kraft, die darin wohnen kann und als Ermoeglichende vielleicht soll, und feiert diese.
    Also wenn man einfach laecheln muss, dann passts schon :)
    (doch Vorsicht, sonst kommt man in eine Anstalt :D )

    Zorița Câmpeanu:
    Karnataka:

    Weisheit, wo bleibst du?


    sie ist überall .... nur weil "wir" sie nicht sehen (wollen, können) fragen wir wo sie bleibt :)
    ich meine es genau wie ich es geschrieben habe!


    _()_
    .


    Ja, wo ist die Weisheit? jedenfalls ist sie ziemlich weise und wir koennen sie nicht uebertoelpeln und mit einer List zu uns holen, sondern muessen dankbar sein, wenn sie kommt.


    Urlaubskarma...