Der Satz an sich ist allerdings vollkommen richtig. Das Bodhisattva-Gelübde ist eher ein Privileg / Geschenk als eine Verpflichtung;
Nichts davon ist richtig.
Der Satz an sich ist allerdings vollkommen richtig. Das Bodhisattva-Gelübde ist eher ein Privileg / Geschenk als eine Verpflichtung;
Nichts davon ist richtig.
Es ist mir ein Herzensanliegen nochmals zu betonen, dass diese Gelübte eher Privilegien sind, die dem Eingeweihten großen Nutzen bringen.
Es ist mir ein Herzensanliegen zu betonen, dass ich weder bei Porsche noch bei bei einem Räucherstäbchengroßhändler Sonderkonditionen genieße.
ich versuche mich ein wenig zurückzunehmen, was die Nach-richten betrifft, nach denen wir uns richten sollen. Ich richte mich nicht danach.
Lieber Son,
vorneweg: wie geht es mit Deinen Augen? Du schreibst hier wieder mehr, das ist schön!
Zu den Nachrichten/Nach-richten: meiner Ansicht nach erwartet niemand, dass "wir" uns nach Nachrichten richten sollen oder gar müssen.
Es geschehen vermutlich Millionen von Verbrechen tagtäglich,
Ja. Das ist so. Und es ist meiner Ansicht nach wichtig, das nie zu vergessen, daher sehe/höre/lese ich Nachrichten.
Es geschehen aber auch jeden Tag Milliarden großer und kleiner "Wunder".
Zwei Menschen begegnen Dir. Einer zeigt Dir "den Finger", der andere ein Lächeln.
Wer bleibt in Deinem Kopf?
Auf meinem Schreibtisch blüht eine Kamelie.
Herzliche Grüße
Andreas
Das ist schon wörtlich gemeint
So ganz grundsätzlich wünschte ich mir bei religiösen oder politischen Themen im Buddhaland den Einsatz der drei Worte meiner Meinung nach.
Keine persönliche Kritik Kaffeebohne, es geht nur oft unter.
Die meiner Meinung nach wörtliche Auslegung der Bibelstelle:
Zollbeamte können die göttliche Wahrheit nicht erkennen.
Dem lieben Gott ist es völlig egal, ob jemand gut oder böse ist.
Wenn es Dir auch völlig egal ist, bist Du gottgleich.
(wir sind uns alle klar darüber, dass wir über bei obigem Bibelzitat von einer modernen Übertragung wohl der Luther-Übersetzung reden. Was sagen wohl die Vulgata dazu, gar die Vetus Latina?)
Alles anzeigen43audistis quia dictum est diliges proximum tuum et odio habebis inimicum tuum
44ego autem dico vobis diligite inimicos vestros benefacite his qui oderunt vos et orate pro persequentibus et calumniantibus vos
45ut sitis filii Patris vestri qui in caelis est qui solem suum oriri facit super bonos et malos et pluit super iustos et iniustos
46si enim diligatis eos qui vos diligunt quam mercedem habebitis nonne et publicani hoc faciunt
47et si salutaveritis fratres vestros tantum quid amplius facitis nonne et ethnici hoc faciunt
48estote ergo vos perfecti sicut et Pater vester caelestis perfectus est
Hervorhebung von mir
Das Verb "diligere" lässt sich, wie in der christlichen Tradition gern gesehen, mit "lieben" übersetzen. Die Bedeutung "achten" lässt die lateinische Sprache aber auch zu.
Spaßeshalber: ersetzt "lieben" durch "achten" und schaut mal, was das mit der Wahrnehmung dieser Bibelstelle macht.
Darüber hinaus reden wir auch hier von einer der mehreren lateinischen Bibeln, die auf den - da steige ich jetzt religionswissenschaftlich leider aus - meiner Meinung nach hebräisch?? verfassten Originaltexten beruhen, die als ältestes der Evangelien ca. 50 Jahre nach jesu Tod geschrieben wurden. Wobei wir nicht wissen, ob die historische Person Jesus von Nazareth je gelebt hat.
Also meiner Meinung nach wissen "wir" nicht, was Jesus, unterstellt, es hat ihn als Menschen(Sohn) gegeben, gesagt hat.
Es wäre meiner Meinung nach in politischen oder religiösen Themen hin und wieder sinnvoll, die eigene meinung nicht für "die Wahrheit" zu halten.
Liebe*r Cfant, jetzt hat Dich mein Ärger allein getroffen, so ist das nicht gemeint.
Ich ärgere mich immernoch darüber, dass ich hier in den letzten Tagen einige islamfeindliche Beiträge unkommentiert habe durchgehen lassen, die mit einer vermeintlich "objektiven" Darstellung der Positionen des Buddha und Jesus von Nazareth begannen.
Also bitte nicht persönlich nehmen, nur, weil ich Dich oben zitiert habe
Andreas
Wenn Du Jesus Worte dazu verstehen willst dann interpretiere mal diese Worte:
ZitatIhr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen." 44Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen,45auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? 48Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist
Wenn Du die tiefe dieser Weisheit wirklich verstehst, dann hast Du auch eine Antwort auf die Frage wo das erklärt wird und was Dir dies im hier und jetzt nützt.
Guten Morgen zusammen!
Eine wunderschöne Bibelstelle, nicht wahr?
Und das beste daran ist: rund 2,25 Milliarden Christen auf der ganzen Welt müssen das tagtäglich genau so leben, sonst sind sie gar keine!
Schön daran auch, dass Jesus hier keine Unterschiede zwischen den Religionen macht. Jeder Christ muss also alle Juden lieben, immerhin waren Jesus und seine Jünger welche, aber auch die, die sie möglicherweise als Ungläubige bezeichnen, sie beleidigen oder gar bedrohen: mit offenen Armen empfangen, sie lieben und ihnen Gutes tun.
Auch für Leute, denen die wortwörtliche und damit möglichst radikale Auslegung sogenannter "Heiliger Schriften" ein Anliegen ist, eine Fundgrube:
Zollbeamte können die göttliche Wahrheit nicht erkennen.
Dem lieben Gott ist es völlig egal, ob jemand gut oder böse ist.
Wenn es Dir auch völlig egal ist, bist Du gottgleich.
Viele Grüße
Andreas
Schneelöwin:Alles anzeigenkesakambalo:Das einfachste ist es, sämtlichen Konflikten aus dem Weg zu gehen, nicht darauf eingehen.
Das einfachste ist es, aber ob es wohl das Beste ist, kesakambalo?
Liebe Grüße Schneelöwin
Danke Schneelöwin
accinca:Alles anzeigenAndreas:
Das bedeutet jetzt was?
Das soll bedeuten das es viele Dinge gibt die
Leiden verursachen wie z.,B. Geburt oder Tod und
das er sowieso nicht bestimmen kann wer sich als
"Buddhist" bezeichnet oder nicht. Ich würde z.B.
jemanden der Nihilist ist und an eine völlige
Vernichtung seines Geistes mit dem Tode glaubt nicht
unbedingt mit einem Buddhisten in Verbindung bringen,
sonder vielmehr mit einem Materialisten.
Danke Dir.
Sei Dir diese Sicht unbenomen.
accinca:Moosgarten:Jedem anderen, (...), sollte doch klar sein, dass er mit seinem Selbstmord sehr viel Leiden verursacht. Wenn ihm auch das egal ist, kann man ihn schwerlich als "Buddhist" bezeichnen.
Was es nicht alles geben soll.
Das bedeutet jetzt was?
Moosgarten:Jedem anderen, (...), sollte doch klar sein, dass er mit seinem Selbstmord sehr viel Leiden verursacht. Wenn ihm auch das egal ist, kann man ihn schwerlich als "Buddhist" bezeichnen.
Danke!!!
Arthur1788:Folgende Situation gestern im Zug:
Ich sitze in einem Abteil mit einer Gruppe die sehr unangenehm auffällt. Trinkt und pöbelt, auf freundliches Bitten ihre Musik leiser zu machen nicht reagiert. Ich versuche das auszuhalten und mich auf mein Buch zu konzentrieren, aber als die sich dann auch noch Zigaretten anstecken platzt mir der Kragen und ich sage ihnen die Meinung. Die Folge ist ein verbaler Schlagabtausch, die Leute werden noch aggressiver, wäre ich nicht so groß und breit wären sie mich vielleicht sogar körperlich angegangen. Irgendwann steigen sie aus, aber für mich ist der Tag irgendwie gelaufen. Klassischer Fall von Dukkha durch Aggression.
Allerdings weiss ich auch nicht was ich sonst hätte tun sollen. Mich umsetzen wenn es mir zu blöd wird ginge natürlich. Aber soll man solchen Leuten wirklich immer alles durchgehen lassen? Das Unangenehme verschwindet ja nicht nur weil man ihm ausweicht. Ich bitte um "buddhistische" Lösungsvorschläge.
Angst haben, eins auf die Fresse zu kriegen und mit dem Gefühl, ein Halberwachter zu sein ins Nachbarabteil wechseln.
Max14232:
Ich weiß das hört sich evtl. banal an, aber es hängt ja viel mehr daran. Für mich ist es eine Grundsatzentscheidung:
Wenn ich rational bleibe werde ich mich in einem Leben wiederfinden das logisch konstruiert ist und in dem ich jeden Tag willensstark sein muss und beim kleinsten Moment der Schwäche kommen alle Dinge hoch die ich machen wollte aber nicht getan habe,
beim zweiten bin ich der Spielball meiner Gefühle und ich werde hier und da Energie, Zeit und Geld für Dinge ausgeben die eigentlich nicht zielführend waren
Hallo Max,
und herzlich willkommen im Forum.
Nicht Askese und nicht Völlerei war Buddhas Vorschlag.
Der "mittlere Weg".
Also wenn "Ding" Dir gefällt und dafür nicht für 20 Jahre in die Ratenzahlung musst oder dafür die Kinder hungern: viel Spaß damit:)
Was mich interessieren würde zum Thema "Grundsatzentscheidung": wenn Du Dich jetzt für "Ding" entscheidest, dann musst Du den Rest Deines Lebens alles andere auch kaufen, was Dir vor die Flinte springt? Und wenn Du jetzt beschließt, "Ding" ist doch irgendwie Blödsinn, kriegst Du nie wieder irgendwas schönes?
Herzliche Grüße
Andreas
MFS:Alles anzeigenHallo Leute.
Ich bin gerade dabei mich zu verlieben, das erste Mal seit ich praktiziere. Früher mochte ich diese Gefühle. Ich habe mich stundenlangen Tagträumerein hingegeben, dauernd Phantasiegespräche mit der betroffenen Person geführt, mich mit der Verliebtheit abgelenkt und mir damit die Zeit vertrieben, sie "konsumiert" wie eine Droge. Mittlerweile finde ich all das aber ziemlich lästig, ich fühle mich benebelt und "nicht nüchtern". Was mich aber mit am meisten stört ist, dass ich mich während der Meditation nun sehr viel schlechter konzentrieren kann. Ähnlich geht es mir übrigens mit starker Vorfreude.
Wie seht ihr das, ist Verliebtheit für euch nur eine Ablenkung unter vielen oder hat sie einen besonderen Stellenwert? Wie geht ihr während der Meditation damit um? Versucht ihr Verliebtheit eher zu vermeiden? Welche Ratschläge könnt ihr mir geben, um mich davon nicht so vereinnehmen zu lassen (ich kann es ja leider nicht einfach abstellen )?
Ich freue mich auf eure Antworten, vielen Dank.
Eine wunderschöne Frage und meinen herzlichen Glückwunsch zur Verliebtheit. Schmetterlinge im Bauch, das ist das Leben. Auch der Buddha wurde gezeugt;)
Für die Meditation aus meinem Zen-Verständnis: beobachten. Es ist halt da und lenkt Dich ab. Und?
Ansonsten alles liebe Dir und Deiner Liebe und wenn's dann doch nicht funkt: Du warst verliebt. Ist doch wunderschön!
Darauf wollte ich eigentlich nicht eingehen, aber hier stehe ich und kann nicht anders:
Carneol:Das erinnert mich an einen Text, den ich mal gelesen habe:
Ute Strohbusch (2015): Das weibliche und männliche Urprinzip
Ute Strohbusch:Alles anzeigenDas weibliche Prinzip
Die weibliche Energie ist erschaffend, bringt die Idee in die Manifestation.
Die weibliche Energie ist diffus, in die Tiefe und Breite zerfließend, strömend, emotional und ohne Form.
Sie ist schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend.
Die weibliche Energie ist überfließende Liebe und dient sich selbst.
Das weibliche Prinzip ist HINGABE, es ist EMPFÄNGLICH und PASSIV.
Das männliche Prinzip
Die männliche Energie ist der Impuls, die Idee.
Die männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet wie der Phallus.
Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und zerstörend.
Die männliche Energie schützt und hält die weibliche Energie, gibt ihr ein Gefäß, einen Rahmen, eine Sicherheit und Struktur, in der sie sich an sich selbst hingeben und entfalten kann.
Das männliche Prinzip ist STRUKTUR, es ist HALTEND und AKTIV.
Da muss man erstmal drauf kommen.
Und ich meine jetzt nicht, da müsse Mann erstmal drauf "kommen".
Ich hab' jetzt keine Ahnung, was dieser armen Frau im Leben alles begegnet ist, aber ihre Coaching-Opfer tun mir leid.
Es gibt halt schon einen unterschied zwischen der nicht geschützten Berufsbezeichnung "Coach" und einem Mediziner mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung oder einem Psychologischen Psychotherapeuten (PP). Etwa 16 Semester an der Universität und eine gründliche Supervision durch ausgebildete PP, in auch die eigene Lebensgeschichte inklusive ihrer darin möglicherweise verborgenen Übertragungsfehler beleuchtet werden.
Ich bin jetzt weder Arzt noch PP und will auch beides nicht mehr werden, ich halte gerade die PP - Ausbildung für reformbedürftig und wünsche mir eine Öffnung für Psychologiestudierende M.Sc., auch, wenn sie die dreijährige PP Zusatzausbildung nicht selbst bezahlen können oder wollen.
Aber wenn ich so einen Mist lese,
Ute Strohbusch:Ich bin metaphysische Lebensberaterin
, dann können meiner Ansicht nach die Hürden für eine Zulassung als Therapeut*in gar nicht hoch genug sein!
ZitatDie männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet wie der Phallus.
also meiner hängt, selbst, wenn er steht, so'n bisschen nach links unten. Und nu'?
Aber das soll Dich, lieber MFS, nun wirklich nicht stören.
Sei verliebt und hab' Freude an Deinem Leben, ohne jemand anderen dafür leiden zu lassen oder selbst darunter zu leiden.
LG
Andreas
edit: ich hatte versehentlich "psychologischer Psychotherapeut mit "pTT" abgekürzt. Das ist natürlich Quatsch, es muss PP heißen, ich habe es ersetzt. pTT ist die probabilistische Testtheorie, mit der ich mich gerade beschäftige;))
Hallo medi:)
medi1210:wahrscheinlich macht mich/hat mich das Koffein auch schon abhängig(gemacht).
medi1210:Aber wieso trinke ich ihn dann trotzdem immer wieder?
Das Konzept der Abhängigkeit ist Dir bekannt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Coffeinismus
http://www.icd-code.de/icd/code/F15.-.html
Herzliche Grüße
Andreas
accinca:Ellviral:Religion ist immer eine gute, stabile Fessel für den Verstand. Mitleid statt sehen was da ist.
Welche Religion hat die Führung in Nordkorea als Fessel des Verstandes?
Heiligerführerismus.
Hatten wir hier auch mal.
LG
Andreas
IkkyuSan:Alles anzeigenZitatIch bin da ehrlich gesagt auch selber mehr hin und her gerissen, als das sich jetzt vielleicht lesen mag und ich kann Deine Einwände durchaus nachvollziehen.
Schön, das freut mich. Man kann das Ganze ja ruhig bedenken, spricht ja nichts dagegen.
ZitatDie Zentren sind da vielleicht derzeit durchaus etwas überfordert, aber mMn gilt es sich weiter zu entwickeln und passendere Formen zu finden, anstatt rückwärts zu blicken.
Die Frage ist ja, sollte man sich weiter entwickeln oder die Lehre?
Wozu sollte man etwas verändern, was jahrhundetelang schon Früchte gebracht hat? Der moderne Mensch glaubt, nur weil er ein bischen Technikfirlefanz um sicher herum sammelt, dass er in der Stellung wäre, einfach mal alles zu verändern, auch Sachen die einfach so, wie sie sind, funktionieren.
Warum erneuert man nicht das klassische Shaolin Kung Fu? Weil das keinen Sinn machen würde. Aber Religionen, oder Philosophien, wie Zen, haben großen Zulauf. Viele kommen über 10 Ecken darauf. Dann ist dein Bedenken:
ZitatWas nützt es, wenn die spirituellen Wege nur noch für ein paar wenige Nostalgiker eine Anlaufstelle bieten?
Eigentlich nicht real vorhanden. Eher ist es umgekehrt - die spirituellen Wege sind für eine Vielzahl von Menschen zur Anlaufstelle geworden. Und ich für meinen Teil finde es gut, ja sogar wichtig, diesen Menschen auch die klassischen/traditionellen Inhalte zu vermitteln. Ob man diese annimmt, bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber er sollte die Chance erhalten, wenigstens mal von ihnen zu hören und sich dabei nicht einschüchtern zu lassen, von Stimmen wie: "Das ist unzeitgemäß", "Ewiggestriger", "was für ein Reaktionär", "na dann geh doch zu den Samurai".
Ich höre solche Sätze ständig. Das Ding ist aber: Ich praktiziere. Jeden Tag. Nicht nur 1x die Woche wenn ich in ein Zentrum gehe. Das soll jetzt keine Selbstbeweihräucherung sein, denn ich bin sicher, hier gibt es eine Vielzahl, die viel mehr investieren als ich.
Was ich damit nur sagen möchte: Die Tradition hat mir klar gemacht, dass es Dinge gibt, die man unangetastet lassen sollte. Unbedingte Annahme ist das Schlüsselwort, auch wenn man mit harten Bandagen angefasst wird.
Ich selbst wurde z.B, im Kampfsportkontext, von meinem Meister 2x vor versammelter Mannschaft gedemütigt. Einmal mit mehreren Backpfeifen und einmal wurd ich K.O. geschlagen. Mein Meister war bekannt dafür, dass er öfter einmal austickt. Gut, soviel zur persönlichen Story.
Jetzt stellte sich natürlich für mich die Frage, ob ich empört das Dojo verlasse, oder ob ich bleibe. Heutzutage würde man wahrscheinlich sofort Randale auf Facebook machen - damals gab es das noch nicht. Natürlich war ich auch schockiert und verärgert. Ich schlief eine Nacht darüber. Dann hab ich mir gedacht: "Ok, du hast gestern richtig eingesteckt und die Leute drum herum haben dich ausgelacht. Wenn du jetzt nicht mehr hingehst, dann bleibst du eine Lachnummer. Aber noch schlimmer: Du lernst deine Kampfkunst nicht weiter"
Also ging ich wieder hin. Der Meister nickte mir zu. Seitdem war nie wieder so etwas vorgefallen und ich wurde gut trainiert und auch zu seinem Geburtstag eingeladen. In das Kämpferteam kam ich auch, obwohl ich erst 1 Jahr trainiert hatte.
Das sind halt so Erfahrungen, die mich und meine Sicht der Dinge prägten. Manchmal wird man mit harten Bandagen angefasst und es kann rauh zugehen. Bei uns im Dojo waren auch die Mädels taff - und sie waren gute Kämpferinnen. Aber all das nur, weil sie zurücksteckten. Nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke. Mal ein blaues Auge, mal ein Rippenbruch. Aber all dies formt den Charakter. Wäre ich damals nicht mehr hingegangen - ich hätte es wahrscheinlich heute bereut. Denn solch eine Einstellung behält man bei, wenn man sie sich in solchen Situationen erworben hat. So hab ich das erfahren.
Man muss natürlich unter- und für sich selbst entscheiden, was noch Lernen und was schon Grenzüberschreitung ist.
Was die Ohrfeige im Zen angeht: es geht auch ganz schnell zur offiziell anerkannten Erleuchtung, wenn man, wie ich, 193 cm groß ist und ordentlich trainierte 103 kg Kampfgewicht auf die Waage bringt und dem verehrten Meister in echter Zen-Manier eine zurückscheuert.
Hallo zusammen!
Tychiades:Ich will das Thema hier nicht übersprapazieren, weil es so aussehn mag, dass der thread wieder mal ins OT abdriftet. Das ist nicht meine Absicht.
Als OP und damit Threadpapi: macht mal!
Ich habe aus diesem Faden schon viel mitgenommen, auch wenn es vielleicht mal OT war.
Passt schon.
Liebe Grüße
Andreas
Lieber fotost & all,
fotost:
Mit dem zweiten - goldene Regel - habe ich keine Probleme.
Mit dem nicht Töten kommen wir schon wieder ganz schnell in Problemzonen.
Wie sieht es mit Selbstverteidigung aus? Trolley-Problem? Fremdverteidigung? Nationaler Verteidigung? Verteidigung im Bündnisfall?
Hättest Du geschrieben: Du sollst nicht morden, wären wir wieder beieinander
Meine Aufforderung zu einem konkreten Formulierungsvorschlag drückt im Prinzip die gleiche Hilflosigkeit (und zum Teil Wut) aus, die Du auch artikulierst.
Ok. Mit der Töterei ist das echt schwierig, totale Nichtverteidigung ist zwar theoretisch ein schönes Konzept, aber wohl nicht lebbar. Lassen wir's einfach bei der goldenen Regel.
Frieden-und-Freude:Mehr an Leugnung, Rechtfertigung und Relativierung kann ich mir kaum vorstellen.
Ich bin an dieser Stelle vor allem erstmal von mir selbst entsetzt: reagiert habe ich auch erst, als mich Son 'draufgestupst hat. Ich bin auch gern vorneweg mit dabei, wenn z.B. Stellungnahmen und Bekenntnisse von offizieller Seite der Muslime gefordert werden, wenn wieder irgendein Knallkopp irgendwo gemeint hat, Gewalt wäre legitim und dabei auch noch Allahs Namen brüllt.
Und verschließe nur zu gern die Augen vor dem eigenen Dreck am eigenen Stecken.
Insofern ist dieser Faden einfach mal wieder ne gute Gelegenheit, sich an die eigene Nase zu packen.
Viele Grüße
Andreas
Lieber Frieden-und-Freude,
Frieden-und-Freude:Das Ausmaß an Leugnung oder Relativierung der Tatsache, dass eine buddhistische Bevölkerungsmehrheit unter Beteiligung von nationalistischen Mönchen gegenwärtig ein Verbrechen in großem Stil verübt, ist in diesem Forum offenbar ganz erheblich.
ich bin da ganz bei Dir. Es ist verblüffend und enttäuschend zu sehen, wie einfach Verleugnung ist.
Ich hatte es weiter oben schon geschrieben und wiederhole es:
Ich als Buddhist verurteile die Taten, die derzeit in Myanmar an der muslimischen Minderheit begangen werden und distanziere mich davon. In keiner mir bekannten Auslegung der Lehre des Buddha ist ein solches Vorgehen mit dem Buddhismus vereinbar. Und es ist mir von ganzem Herzen und aus tiefster Überzeugung dabei scheißegal, wer angefangen hat. Ich finde es traurig und aus buddhistischer Sicht unbegreiflich, ansehen zu müssen, wer nicht aufhört.
Sollte ich hier tatsächlich Fake-News aufsitzen und auf islamistische Propaganda reinfallen: das Risiko nehme ich gern in Kauf.
Es kotzt mich an, zusehen zu müssen, was Menschen Menschen antun. Das hat nichts mehr zu tun mit wer wieso wann warum.
Das hat auch nichts mehr mit Akzeptanz der Wahren Wirklichkeit zu tun.
Die Welt ist eben so? Friss' oder stirb? Setz' Dich auf Dein Kissen und leb' damit?
Nein.
Ganz sicher: Nein!
Andreas