Beiträge von Son

    Hallo Kelisat,


    ich kann immer nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen. Da kann ich dir sagen, dass ich wie du gesundheitlich (seelisch wie körperlich) "angeschlagen" bin, aber das ist halt so. Ich kämpfe nicht wirklich dagegen an, würde keinen Sinn machen.


    Für "Anfänger" oder auch andere wie mich ist der Buddhismus in der ganzen Tiefe und Vielfalt kompliziert. Daher praktiziere ich das, was ich verstehe bzw. halte mich auch an die einfachen Dinge. Ich beschäftige mich nicht mit Fachausdrücken, außer halt den Basics wie Dharma usw. - aber die einzige Entscheidung für mich ist ,so wohl mein Leben so gut es geht zu leben, wie auch für andere. Das ist das Ziel.


    Wobei aus meiner Sicht und das hat ja auch Buddha so gesehen, das Meiste von einem selbst kommen muss, der Buddhismus ist aus meiner Sicht eine Lebensphilosophie oder Glaubensrichtung, die jedem Menschen weiterbringen kann, ob er nun Leid hat oder nicht.


    Wobei leider beschäftigen sich meist eher die Menschen mit "einem" Weg zu einem besseren Leben, die eben Leid haben (wobei dies viele Glaubensrichtungen betrifft).


    Ich habe mich für den Zen-Buddhismus entschieden, aber vielleicht auch weil ich ihn einfach fand, keine Ahnung, wobei eigentlich für den Buddhismus. Das Wichtigste ist die Praxis, die regelmäßige Meditation, jeden Tag, die Achtsamkeit, die man immer und überall einsetzen kann. Meditieren kann man ja auch beim Gehen, beim Autofahren, beim Joggen oder eben auch in Ruhe.


    Wenn du psychisch angeschlagen bist würde ich dir eine einfache Entspannungstechnik bzw. Meditationstechnik empfehlen, maximal versuchen auf deinen Atem zu achten und die Gedanken eben lassen bzw. loslassen. Mehr würde ich nicht tun. Weil sich was Falsches einlernen ist auch blöd.


    Der Buddhismus ist glaube ich wirklich ein hochwirksames Instrument für Menschen, die gewisse Arten von psychischen Problemen haben, vor allem Angsterkrankungen aller Art, Depressionen, Schlafstörungen.


    In Wirklichkeit und das bekomme ich als Betroffener seit Jahren mit, leiden so viele Menschen unter diesen Erkrankungen, aber es ist nach wie vor tabuisiert bzw. bei einem Outing wird man stigmatisiert. Sogar teils bestraft, die Menschen sind heute sehr liberal geworden und tolerant was sexuelle Neigungen aller Art angeht und manchmal habe ich das Gefühl, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen da mehr gemieden werden, was ich seltsam finde ohne jetzt zu sagen, dass ich etwas gegen Menschen habe, die eine andere Form der Sexualität leben wollen.


    Mir hat ein Freund vor kurzem gesagt, da bekannt ist in meiner Arbeit und auch sonst, dass ich Probleme habe, gehen die Menschen automatisch auf Distanz zu mir, was mich schon getroffen hat, weil aufgrund seiner Arbeit sollte er das beurteilen können.


    Der Buddhismus in Kombination mit starkem Willen kann dir sehr helfen und im Idealfall brauchst du auch keine ärztliche Behandlung mehr oder Medikamente. Ich bin nur dann ein Befürworter dieser Dinge, wenn es gar nicht geht, aber es nehmen viel zu viele, die es nicht brauchen.


    Der Buddhismus ist auch eng verknüpft mit einigen Bewegungstechniken, sanften (Yoga, Tai Chi usw.) und "Kampfsportarten" - heißt die Kombination aus Entspannung und Bewegung finde ich gut, das würde ich dir mit auf dem Weg geben, aber wie gesagt, ich bin selbst schwer am Kämpfen und es ist meine persönliche Sicht ausschließlich, LG Son

    Hallo,


    ein kurzer Nachtrag zu dem Thema. Ich sehe es wie Daniela. Zumindest bei einigen unserer Beiträge hat man vielleicht bemerkt, wie sehr Einige das Thema emotional beschäftigt, weil sie eben auch Menschen verloren haben, die ihnen sehr wichtig waren und dieser Beitrag eben ein Stück Gelegenheit gegeben hat die eigene Trauer, die wir in uns tragen auch zum Ausdruck zu bringen.


    So empfand ich es - obwohl zugegeben Andis Frage da etwas untergegangen ist, weil eben viele persönliche Geschichten abseits der Meinen auch erzählt wurden. Ich denke ob Buddhist oder nicht oder wie intensiv man sich damit auch beschäftigt, was bei vielen bleibt ist doch eine Form von Wehmut, auch wenn wir unseren Glauben haben.


    Für mich ist die Lehre das was blieb, was mir ein Stück Lebensfreude gibt und einen Sinn im Leben. Das mag sehr übertrieben klingen, aber ich empfinde es so, LG Son

    Hallo,


    das Thema ist ja schon von sehr vielen Seiten beleuchtet worden. Ich habe ja auch einige mir sehr nahestehende Menschen verloren, allen voran meine Eltern.


    Jeder Tod bzw. das Erleben war anders. Vielleicht habe ich seinerzeit auch gedacht, was sich irgendwer denkt. Das würde ich heute nicht mehr. Beim Tod meiner Mutter habe ich über einen Zeitraum oft geweint als sie im Wachkoma war, ich sah einen sterbenden Menschen, denn ich sehr liebte. Ich war hin- und hergerissen, was ich mir den "wünschen" würde in der Situation.


    Als ich sie das letzte Mal besuchte, das war 2 Tage vor ihrem Tod begann sie unruhig zu werden als ich das Zimmer betrat bzw. ich bei ihr war und ihr Hand hielt, Tränen kamen aus ihren Augen. Das war sehr berührend und ich bin da auch innerlich zusammengebrochen. Ich dachte es wären vielleicht Tränen der Freude, dass ich da bin, später war mir irgendwie klar, dass es eher Tränen der Trauer waren, weil sie trotzdem sie in dem Zustand war glaub ich entgegen dem was mir die Ärzte einredeten sehr wohl etwas mitbekam.


    Sie verstand, in welcher Situation sie war und dass sie Menschen zurückließ, die sie brauchten. Sie wurde aus dem Leben gerissen, ich denke das ist wieder ganz anders als wenn man weiß, dass jemand stirbt, wobei natürlich am Ende wusste ich es.


    Aber am Tag, wo sie eigentlich für mich ging, da wollte sie mich besuchen und mit mir reden über was Wichtiges, was sie sehr belastet hat, dass lässt mich bis heute nicht los, dass ich es vielleicht verhindern hätte können bzw. die Todesumstände total unklar waren und nie aufgeklärt werden.


    Ich war noch nie so traurig und bin es auch fast 5 Jahre später immer noch, es hat sich da nichts verändert. Die Trauer habe ich bis heute versucht mit Dankbarkeit zu begegnen für die Zeit, die ich hatte mit ihr, für das was sie mich lehrte, für ihre bedingungslose Liebe und vieles mehr.


    Ich bin traurig, weil ich weiß, wie gern sie ihr Leben hatte, was sie für Pläne hatte und wie positiv sie allem gegenüber war. Mein Verlust ist für mich schlimm, aber noch trauriger bin ich, dass sie gehen musste und sie eben das Leben so liebte.


    Zu Andis Grundfrage zurück. Wir hatten zwei Begräbnisse auf verschiedenen Orten. Ich habe die anderen Menschen kaum wahrgenommen, die dort waren, weil da war niemand, der mir so nahestand außer eben meiner Mutter.


    Mit ihr ist alles gegangen, was mir wichtig war an Menschen - ich hätte damals nicht im Ansatz gedacht, dass mein Leben so weitergehen würde, wie es geschah.


    Meine Mutter war kein Thema mehr nach ihrem Tod, ich kann mich an keine Gespräche erinnern, dass da irgendwer drüber reden wollte, als ob sie nie gelebt hätte.


    Ich bin nicht immer so emotional, wenn heute Menschen sterben, zu denen ich wenig oder keinen Bezug habe dann reagiere ich kaum. Es gibt auch Niemanden mehr, der sterben könnte, wo ich emotional sehr berührt wäre. Es gibt nun keine Anhaftungen mehr. Tja, jetzt habe ich mir das nochmals durchgelesen und mir gedacht, was hat diese Geschichte mit der Frage von Andi zu tun? Der Beitrag ist lange geworden und persönlich wie immer bei mir, aber letztendlich viel zu kurz um zu erklären, wie ich das Thema generell sehen würde.


    Son

    Zitat

    Niemand kann das Denken seiner Mitmenschen beeinflussen, (das Reden und Handeln kann man schlimmstenfalls unterbinden); Sinneswandel und Einsicht muss stets von innen heraus stattfinden, und bedarf leider nicht nur der nötigen geistigen Kapazität, sondern auch des Wollens; (auch ein Mensch mit hohem IQ kann seine Fähigkeiten zu unser aller Untergang einsetzen.)


    Für diese/deine Erkenntnis brauchte ich SEHR lange, sie ist richtig in meinen Augen und ich habe mein Handeln danach angepasst mittlerweile. Wobei wie Lilli sinngemäß sagte, auch die besten Vorsätze gelingen nicht immer. Die Erkenntnis von der du schreibst spart immens Energie, wenn man es versteht.


    Intelligenz in Kombination mit Gutmütigkeit ist wünschenswert, aber wie du sagst, es gibt leider auch sehr intelligente Menschen, die es weniger gut meinen mit ihren Mitmenschen.


    Wobei unser aller Untergang eher nicht durch kluge Menschen geschehen wird. Die Welt wird weiterbestehen, aber anders als heute.


    LG Son

    Hallo Sherab,


    sorry den Link habe ich nicht angesehen bzw. übersehen.


    Ich möchte nur kurz zu deinem Auszug darauf eingehen, keine Ahnung wie das gemessen wurde. Ich kann nur sagen, in der Zeit, wo Mitarbeiter nicht dienstlich sprechen ist der Prozentsatz immens höher bei UNS in der Arbeit.


    So sehr ich mich auch bemühe, also bei dem Thema kann ich wirklich kaum Positives erkennen.


    Wobei ich ja so selbstkritisch bin, dass ich ja zugegeben habe auch manchmal Teil davon gewesen zu sein. Wenn heute jemand zu mir kommt und sich negativ äußert versuche ich dagegen zu halten, ich habe Kollegen, die haben gute und weniger gute Eigenschaften, dann spreche ich eben über die Guten.


    Ich beobachte ALLE Menschen, mit denen ich Kontakt habe sehr genau, natürlich auch mich und wie gesagt, das Fazit ist fatal, leider, ich wünschte ich könnte was Anderes sagen. Weil da sind wirklich hochgradig auch Menschen dabei die ich schätze, vielleicht muss ich es aber anders sehen, dass es das was ich mir vorstelle schlichtweg nicht gibt, vielleicht gelang es Jesus und Buddha?


    LG Son

    Zitat

    Wie würdet ihr "lästern" , "klatschen" und "tratschen" eigentlich definieren?


    Hallo,


    sorry, dass ich jetzt nicht auf alles eingehen kann, wobei toll, dass so viele ihre Sichtweisen und Erklärungen geschrieben haben, die allesamt lehrreich waren bzw. ihre Wahrheiten haben.


    Ich habe es ja schon betont bei dem Thema verliere ich jeden "Gleichmut", da steigt bei mir der Blutdruck.


    Weil ich tagtäglich fast überall damit konfrontiert bin, am ärgsten in der Arbeit, aber auch auf der Straße, in Cafes, einfach überall. Es wird von allem gelästert, in der Arbeit über Kollegen, die nicht anwesend sind, über Führungskräfte, über die Führungsebene. Würde einfach jeder auf sich sehen, hätten wir viele Probleme nicht, ich weiß nicht, warum jeder schaut, was der andere tut oder nicht. Ich kenne keinen einzigen Mitarbeiter oder Führungskräfte, die das Recht hätten zu lästern über andere!


    Detto im privaten Umfeld, da lästern die Großeltern über die Kinder und Enkelkinder, umgekehrt auch und das in Familien wo ich mir dachte, die sind "in Ordnung" - auch spirituelle Familien, die sich zumindest selbst so sehen. Das ist befremdlich für mich.


    Ich habe einmal ein Gespräch von zwei älteren Herren in einem Restaurant gehört, wo sie sich über ihre Bergtouren austauschten, daran erinnere ich mich - warum? Weil das eines der wenigen Gespräche zwischen Menschen war, die über ein neutrales Thema sich austauschten einerseits und es nicht NEGATIV besetzt war.


    Ich kenne keinen einzigen Menschen in MEINER Welt, der noch nie sich negativ über Dritte geäußert hat, auch nicht meine Lehrer.


    Klatschen und Tratschen? Schwer zu unterscheiden, aber sagt die Rechte Rede nicht, dass man auch das nicht soll? Weil wenn ich was Positives für jemanden erreichen will, wird das nicht unter Klatsch fallen sondern dann führe ich ein Gespräch und versuche zu helfen, das fällt weder unter Tratsch noch Klatsch, auch nicht positiv besetzt (also Klatsch und Tratsch - für mich nicht).


    Ich hoffe IHR habt deutlich andere Erfahrungen gemacht, ich bin was das Thema betrifft schlichtweg sehr enttäuscht, ich nehme auch mich nicht davon aus, wenn man ausschließlich mit solchen Menschen Umgang hat, ist es aus meiner Sicht sehr schwer nicht auch manchmal eben Teil dieses Negativen zu sein. Ich arbeite aber seit langer Zeit daran und wenn es mir phasenweise gelingt, dann macht mich das sehr zufrieden, LG Son

    Hallo Sternenkind,


    schau einfach auf die vielen Sachen, die dir gelingen schon und nicht auf das was noch nicht so perfekt ist. Wir Menschen neigen immer auf das zu sehen, was nicht klappt, was wir nicht haben, aber sehen nicht das was funktioniert. Nicht von mir, sondern ein psychologischer Ansatz, der vermutlich nicht falsch ist.


    Sherab hat ein gutes Zitat dagelassen.


    Meine persönliche Erfahrung ist, dass man weder Gesellschaft noch andere verändern kann - wobei diese Erkenntnis habe ich erst seit kurzer Zeit, lange dachte ich es wäre möglich.


    Wenn in meiner Arbeit gelästert wird gehe ich weg, ich stemme mich nicht dagegen, weil man mich nicht hören würde, noch verstehen von was ich überhaupt rede. Bleibe ich bin ich Teil des Negativen, daher gehe ich bzw. vermeide ich es. Immer geht das leider nicht, ich arbeite in einem System, wo das besonders ausgeprägt ist und wenn man da Jahre dabei ist, ist es wirklich eine Herausforderung nicht Teil dessen zu werden, dagegen "kämpfe" ich seit langem. Mal gelingt es besser, mal weniger.


    Du hast auch über deine Mutter gesprochen. Ich habe mir auch lange Vorwürfe gemacht, dass ich meine Mutter mit Dingen belastet habe, die sie eben letztendlich belastet haben, vermutlich auch gesundheitlich. Ein Freund von mir der selbst Vater von mehreren Kindern ist meinte dazu, also zu meinem Selbstvorwurf, er wäre als Vater eher enttäuscht, wenn seine Kinder nicht zu ihm kämen, wenn sie Sorgen hätten. Und ein Stück Wahrheit ist da drinnen, wenn man ein gegenseitiges gutes Verhältnis zu einem Elternteil hat ist es okay, wenn man sich auch über Sorgen austauscht - gegenseitig wohlbemerkt sollte das dann der Fall sein.


    LG Son

    Hallo Dan,


    ich hoffe, du liest noch mit bzw. es geht dir gut.


    Für mich ist der Buddhismus eine große Unterstützung von der Lehre her, von den Möglichkeiten der Praxis und es ist ein Austausch möglich hier auf dieser Plattform, denn ich sonst nirgendwo habe.


    Du fragst ja nach Tipps. Ich würde einfach mit sehr leichten Entspannungsübungen bzw. Meditationen beginnen, vor allem wenn du unruhig bist, weil wenn man unruhig ist, ist es ganz schwer zu meditieren oder zu entspannen.


    Wenn es einen Weg gibt bzw. deine "Erkrankung" - Schlafmangel, Unruhe oder was auch immer - irgendwie anders als mit Medikamenten zu bekämpfen wäre, dann würde ich da ansetzen. Der Buddhismus mag kein Heilmittel für Alles sein, aber er ist mehr als ein Angebot für alle Menschen, egal welche Probleme sie haben ihr Leid deutlich zu mindern.


    Die Lehre geht ja weit über das Meditieren hinaus und bietet sehr viele Möglichkeiten dein Leben nachhaltig in eine gute Richtung zu entwickeln, weil du die Dinge im Idealfall anders zu sehen beginnst und sich Probleme lösen.


    Gut, sofern du noch mitliest, wünsch ich dir, dass es dir gut geht bzw. du positive Fortschritte machst und die Beiträge der verschiedenen Standpunkte bzw. Menschen hier für dich eine Form von Hilfe waren, LG Son

    Liebe mhka,


    auch dir ein Dankeschön für deinen Beitrag und die Worte deines Lehrers. Wobei zugegeben, richtig aber unglaublich schwer für "mich" zu leben, auch wenn ich bemühe und all das mit dem Verstand erfasse, manchmal bin ich echt fassungslos.


    Vor allem denke ich mir, dass der Gleichmut bei den "anderen" Menschen zunimmt, heißt denen, also den meisten Nicht-Buddhisten sind die Dinge gleichmütiger als den Buddhisten positiv ausgedrückt, negativ formuliert, es ist ihnen einfach alles egal und das bekommt man auch im Alltag zu spüren und das ist für mich befremdlich - diese Entwicklung, auch wenn es sie schon früher gab, aber es verstärkt sich immer mehr.


    Wie gesagt, die Rechte Rede ist mir ein besonders wichtiger Punkt beim 8fachen Pfad, wobei klar ertappe auch ich mich, dass ich mich des Öfteren unbewusst nicht dran halte, aber wenn man umgeben ist von diesen Strömungen über Jahrzehnte kostet es unheimlich viel Kraft nicht Teil davon zu werden.


    LG Son

    Hallo, ich bekomme die Krise wenn ich nur mit dem Thema Tratsch konfrontiert bin, weil man trifft es überall an wo Menschen sich aufhalten und es ist meiner Ansicht nach oder Erfahrung zu 99% negativ über einen Dritten, ein System oder was auch immer.


    Ich reagiere extrem allergisch, ich komme in der Früh in die Arbeit und werde schon mit eine Shitstorm an negativen Tratsch überhäuft, ich sage dann immer, ich muss dringend aufs WC oder habe einen Termin. In der Arbeit ist der Tratsch von höherem Stellenwert als die Arbeit selbst und was mich am meisten ärgert ist wie sehr er anderen schadet und der Gesundheit somit.


    Aber ich bin längst drauf gekommen, dass das kein Phänomen ist meiner Arbeit sondern immer und überall stattfindet, auf der Straße, im Cafe, innerhalb der Familien, auch derer wo ich denke, die wären gut, ist aber nicht so. Ich bin ohne jedes Verständnis für das und das aus gutem Grund, arbeite ich doch im Zentrum dieser Tratsch Spirale und sehe die fatalen Folgen für die Menschen dort.


    Wenn ich beim Kaffee am Morgen reinkomme und mir einen Tee hole, ist das schon Belastung, vor allem wenn man was Positives einwirft, dann hört das niemand!


    Gestern hat ein hochrangiger Mitarbeiter über meinen Chef geschimpft, ich habe ihm 30 min. sämtliche anderen Abteilungsleiter aufgezählt und ihre Qualitäten und er war MUNDTOT danach. Es sollen die Menschen doch endlich beginnen ihr Leben anzusehen, wie viele Fehler sie tagtäglich bzw. in ihrem Leben gemacht haben, wenn das jemand tut, dann urteilt er gar nicht mehr.


    Tratsch ergibt Ärger, Ärger ergibt Leid und Krankheit, für mich ist das fahrlässige Körperverletzung und nicht eine Form von Mobbing.


    Zu sagen ist auch, dass Menschen, die irgendeinen Glauben haben ein Stück besser agieren, weil die wenigstens im Hinterkopf haben, dass ihr Agieren und Handeln vielleicht eine Konsequenz haben könnte, während die anderen Leben als ob es kein Morgen gäbe.


    Ein gedämpft emotionales Statement, wenn ich hier schreibe bin ich fern von jedem Gleichmut, weil ich so viel Neid, Bösartigkeit und Missgunst tagtäglich erlebe und ich bin einfach nur wütend!!!!!


    LG Son


    PS: Sorry, das musste raus!

    Hallo,


    ist nicht Qualität vor Quantität zu setzen? Wobei ich damit nicht sagen will, dass deine Meditationen nicht qualitativ "gut" sind.


    Wir leben in einem anderen Kulturkreis als Menschen in Asien und wenn Menschen von hier einen normalen Arbeitsalltag haben, wobei sich hier ja die Frage mittlerweile stellt inwieweit das noch zeitgemäß ist, aber gut, so ist unser derzeitiges System eben.


    Ich zweifle daran, dass Menschen, die jeden Tag 10 Stunden meditieren "besser" sind als die, die vielleicht nur eine Stunde meditieren, außerdem ist das nicht machbar bei unserem Lebensstil.


    Es kommt auch immer auf die Lebensumstände drauf an, wenn man einen stressigen Job hat, eine Familie und zwei Kinder, dann kann man Zeit Management betreiben wie man will, da wird nicht viel über bleiben an Freizeit, die zur freien Gestaltung über bleibt.


    Wenn das nicht so ist und man "nur" arbeitet hat man Zeit, man muss sie sich nur nehmen. Ich höre von 99% der Menschen, die ich kenne, dass sie keine Zeit haben, egal was sie machen. Woran liegt das? Daran dass sie halt alles Mögliche andere für wichtig erachten bzw. es heute viel mehr Ablenkung gibt als früher und wenn man dem "erliegt" dann hat man zu wenig Zeit.


    Wenn ich jeden Tag zwei Mal 45 min. regelmäßig schaffen würde, was mir nicht immer gelingt, dann wäre das schon sehr hilfreich, ich denke nicht, dass es noch besser wäre wenn ich 4 Stunden pro Tag meditiere.


    Was die Arbeit betrifft, da kann ich gar nicht abschalten, ich brauche einfach Ruhe für die Meditation, das gilt auch für meine Freizeit, es muss ein gewisses Level an innerer Ruhe da sein sonst bringt mir die Meditation nicht. Also ich kann mich nicht hinsetzen oder hinlegen voller Ärger und drauf hoffen, die Meditation funktioniert, weil das würde sie bei mir nicht.


    Größere Firmen bieten mittlerweile Ruheräume an, wobei in dem Teil der Welt wo ich lebe nicht, aber ich habe es gehört. Wobei wenn das Motiv der Firmen Effizienz Steigerung der Leistung der Mitarbeiter ist, wäre das nicht im Sinne des Buddhismus.


    Ich habe auch eine Bekannte, die regelmäßig und lange meditiert, aber im täglichen Leben absolut kaum etwas davon mitnimmt, auch das gibt es. Und natürlich gibt es auch Menschen, die gar nicht meditieren und auch gute Menschen sind bzw. gut leben.


    Aber zugegeben auch für mich ist die Meditation ein sehr hilfreiches Instrument um die anderen buddhistischen Tugenden im Leben auch in Handeln umzusetzen. LG Son

    Hallo Mukti,


    wie gesagt, ich weiß es nicht, ob es eine Wiedergeburt in welcher Weise auch immer gibt.


    Was für mich persönlich schon dafür spricht, dass es mal irgendwas gab ist eben das mit dem ich in dieses Leben kam. Wobei vielleicht ist es wie Thich Nhat Hanh mal erwähnte, dass jeder von uns eben Teile seiner Ahnen in sich trägt und vielleicht ergibt sich daraus unsere Persönlichkeit.


    LG Son

    Hallo Ihr Lieben,


    „leider“ bin ich so gestrickt bzw. ist meine Persönlichkeit so oder meine Erziehung, dass ich mich gerne bedanke (ich habe übrigens auch noch gelernt in meiner Kindheit Bitte zu sagen bzw. zu Grüßen, aber das nur nebenbei), daher erneut ein Dank an Alle, die sich die Mühe und Zeit genommen haben zu schreiben, weil Schreiben ist ja nicht nur Vergnügen sondern kostet auch Energie und jeder ist bemüht, etwas Hilfreiches zu schreiben, also auch eine Form von Geistesarbeit.


    Alephant

    Leid ist für mich ein zentrales Thema des Lebens, abseits von jedem Glauben. Dass sich der Buddhismus explizit mit der Linderung des Leids auseinandersetzt gefiel mir. Ich halte den Buddhismus auch für keine Erfindung, Buddha hat ja gelebt.

    Wie gesagt, ich bin in vielen Laie, daher schreibe ich nach wie vor im Anfängerbereich, ich kenne viele buddhistische Haltungen nicht, was ich in und auswendig kenne sind die 4 edlen Wahrheiten, den 8-fachen Pfad und die 3 Geistesgifte. Und ganz ehrlich das sind auch die Dinge, mit denen ich mich am meisten auseinandersetze, zeitlich gesehen. Weil ich brauche nicht 100te Bücher lesen oder was auch immer, ich finde das ist Herausforderung genug.

    Vielleicht ist es ja ganz falsch aus buddhistischer Sicht, aber an eine Form von eigenem Bewusstsein glaube ich schon. Selbst wenn der Buddhismus dies anders sieht.

    Ich glaube auch, dass unser Bewusstsein in irgendeiner Form weiterbesteht und zwar aus der eigenen Erfahrung heraus, dass ich eben gemerkt habe, dass da noch was anderes ist als „Ich“.


    mukti

    „Verantwortlichkeit akzeptieren, Konsequenzen tragen und an Verbesserung arbeiten.“

    Das gefällt mir, damit kann ich was anfangen, kurz aber prägnant.

    Weiter fühle ich mich zu der Gruppe hingezogen, die sehr wohl daran glaubt, dass Handlungen Wirkung zeigen. Das Leben wäre ohne jeden Sinn für mich, wenn ich daran nicht glauben würde. Wobei du hast Recht, Menschen, die auf der anderen Seite stehen gehen teils sehr egoistisch durchs Leben und das beobachte ich auch täglich, wo ich mir denke, glauben die echt, dass ihr Handeln keinerlei Konsequenzen hat und scheinbar ist das bei denen so.

    Ich habe das schon oft gesagt, ich versuche nicht gut zu leben um ein besseres Karma oder weniger Leid zu bekommen, das ist ein Teil von „mir“ – woher er kam weiß ich nicht, es war immer da. Ich kann Menschen nicht verstehen, die bewusst gute Handlungen setzen um ihr „Karma“ zu verbessern, das geht für mich am Sinn vorbei, auch Mönche praktizieren dies zum Teil.

    Wie gesagt, ich lebe wie ich lebe alles was ich tue ist nicht auf einen bestimmten Zweck ausgerichtet.


    daniela

    Danke für das wunderschöne Foto bzw. deinen Text dazu, deine Erklärungen.

    Zu deiner Frage, die ich nur für mich beantworten kann, ich beschäftige mit dem Tod seitdem ich Denken kann bzw. so weit ich mich eben zurückerinnere, ich glaube ich war 4 Jahre alt, also eher noch nicht von Tod bedroht oder vielleicht doch, begann doch mein Leid in dieser Zeit.

    Also wie erwähnt, für mich ein Lebensthema und nicht unbedingt mit Bezug auf eine aktuelle Krise, auch der Wunsch für andere Leid zu vermeiden war immer da.

    Alles Liebe.


    Sunu

    Nun, da ich im christlichen Kulturkreis aufgewachsen bin kenne ich die christliche Religion ein Stück. Hier unterscheide ich übrigens ganz stark „christlich“ bzw. „Amtskirche“. Die christlichen Werte vor allem über die Jesus sprach, da kann ich mich teilweise gut damit identifizieren. Mit vielem anderen nicht. Schon gar nicht mit dem Gottesbild. Und das Wort „Schuld“ ist für mich ein Wort mit dem ich nichts anfange, was ja in der christlichen Religion eine maßgebliche Rolle spielt, gesellschaftlich gesehen übrigens auch. Da wehre ich mich immer, weil es unerheblich ist, wer „schuld“ hat, wenn irgendwas geschieht oder auch nicht.


    @Monika

    An eine Hölle habe ich nie geglaubt, vielleicht als Kind kurz. Wie gesagt an eine Form eines eigenen Bewusstseins glaube ich, was aber nicht heißt, dass ich an eine Wiedergeburt glaube. Vielleicht gibt es irgendeine Form der Transformation oder es ist wie du sagst, dass es einfach nur vorbei ist, ich schließe Beides nicht aus, ich weiß es nicht.


    Helmut

    Du hast auch Recht, es gibt mehrere Arten die man wie den Tod empfindet, für mich ist jeder Abschied eine Form des Todes.

    Gut sein zu wollen oder müssen wäre mir zu anstrengend, entweder man ist es oder eben nicht.

    Wobei klar, gewisse Sachen, da muss ich mich doch immer wieder selbst ein Stück bemühen, also ein kleiner Widerspruch doch.


    LG an Alle, Son

    Helmut

    Zitat

    Eine wesentliche Frage in diesem Zusammenhang ist ja was passiert nach unserem Tod, wie geht es nach unserem Tod mit uns weiter und welche Rolle spielen dabei die Prägungen unseres Geistes durch Handlungen, Taten dieses und vorheriger Leben.


    Genau das wäre was mich interessiert, worauf es aber eher kaum eine gesicherte Antwort geben kann, also nicht dass ich wüsste, vermutlich heißt es ja deshalb "Glauben".


    Schön, dass du den Bogen zurück gemacht hast zum Ausgangsthema, wobei die anderen Themenbereiche durchaus spannend zu verfolgen waren, wie gesagt ich lese gerne die verschiedenen Standpunkte auch wenn sich das Thema manchmal ändert, LG und erneut einen Dank an die Beitragsschreiber, Son

    Hallo Daniela,


    Danke für den schönen Vergleich mit Fluss, wunderschön, danke für deine Wertschätzung für mich, ich kann im Außen nichts bewirken, wobei das Außen sehr hilfreich ist zu verstehen. Die mir wichtigen Menschen hatten eines gemeinsam, sie waren alle sehr positive und starke Persönlichkeiten und da sollte doch irgendwas "geblieben" sein.


    Weglaufen ist kein Weg für mich mehr, es gilt hinzuschauen und zu Handeln, nur dadurch kann Veränderung passieren - hoffe ich, alles Liebe und Gute für dich, Son


    Quelle: Privatfoto Nationalpark Hohe Tauern - Dorfer Tal 1.800 m - mein Ort der Ruhe, ein Lieblingsplatz.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Hallo,


    ich meine das natürlich ehrlich, auch in Anbetracht meiner Lebensgeschichte bin ich sehr dankbar für alles, was so an guten Dingen an mich herangetragen wird, wobei ist nicht ganz richtig formuliert, weil ich habe ja danach gefragt.


    @mhka

    Freu mich, dass ich da nicht alleine bin mit dieser Erkenntnis, dass es im realen Leben schwerer ist, zumindest für Einige oder in dem Fall für mich.


    @Monika

    Ich spreche ja oft über den Wandel in der Gesellschaft, wobei ich mich das fast nicht mehr getraue, weil dann werde ich immer gleich als sehr negativ empfunden. Aber ich sehe es auch so, dass in meiner Jugend der "Intellekt" der Menschen, die ich persönlich kannte wirklich hoch war.


    Ich bin eigentlich ohne Eltern aufgewachsen, das ist schwer zu erklären, aber aufgrund dessen habe ich mich schon mit 14 Jahren an Menschen orientiert, die teilweise 10-15 Jahre älter waren als ich. Das hat mich sehr geprägt. Das war eine wirklich interessante Gesellschaft, mein späterer bester Freund und Vaterersatz nach dem Tod meines Vaters als ich 15 Jahre alt war hatte das erste vegetarische Lokal in unserer Stadt und es war Treffpunkt der Künstler, aber auch sehr spirituellen Leuten. Echt spannend wenn ich mich jetzt daran erinnere, was ich da eigentlich alles erlebt habe.


    Ich glaube, der Schriftsteller Handke war auch mal dort, also auch berühmte Menschen, Schauspieler. Nun woran lag das? Genau an meinem Freund, der ein Magnet war, er konnte andere Menschen gut unterhalten und war zu der Zeit selbst sehr spirituell.


    Wenn ich jetzt über diese Zeit wieder nachdenke, denke ich mir wie großartig das war, das war zwischen 1982 und 1996. Es war 14 Jahre mein Zu Hause.


    Heute ist alles anders geworden, gar nicht mal so schleichend sondern so schnell unglaublich. Ich hatte viele schöne Jahre, das vergaß ich fast. Jetzt bin ich sehr demütig geworden vom Leben.


    Helmut

    Deine Gedanken haben mir sehr gut gefallen, über deinen eigenen Gott bzw. den Gott der für deine Lieben da ist und für dich. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du auch gesagt, du kommunizierst mit diesen lieben Menschen, die nicht mehr in der Form hier sind, wie sie es waren. Auch das hat mich sehr nachdenklich gemacht bzw. habe ich gedacht, diese Konversation könnte auch mir helfen mit denen, die gegangen sind.


    Verzeiht, dass ich nicht auf alle tollen Beiträge eingehen kann, aber meine Konzentration ist begrenzt, ich habe heute 3 Stunden lang intensive Gespräche gehabt und bin leer.


    Ich kann mit dieser Reizüberflutung, die da täglich auf mich einströmt ganz schwer umgehen, alles stresst mich.


    Wobei um positiv abzuschließen, all die Sichtweisen haben mir auf die konkrete Fragestellung eine Form der Erleichterung gebracht und auch die Bestätigung, dass ich zielstrebig und konsequent den Weg zu mir weitergehen "muss".


    LG Son

    Vielen Dank für diese breit gestreuten Meinungen und Sichtweisen. Auch für die viele Zeit, die ihr euch genommen habt und die Fragestellung wirklich von sehr vielen Seiten beleuchtet wurde.


    Ich habe es mit großem Interesse gelesen bzw. werde es wohl noch ein, zwei Mal lesen um es auch richtig zu verstehen, weil wie gesagt, für mich waren die Antworten breit aufgestellt.


    Derzeit habe ich zum Thema selbst wenig mehr zu fragen oder zu sagen, weil eben so viele gute Antworten bzw. Beiträge kamen, die allesamt auch wenn sie teils verschiedene Zugänge hatten alle ihre Wahrheit haben und meine "Arbeit" ist nun auch dies positiv für mich bzw. mein Leben zu verarbeiten und daraus die Schlüsse zu ziehen - im Sinne von Veränderung im Handeln.


    Ich sehe nichts als selbstverständlich an, umso größer meine Wertschätzung, wenn sich jemand Zeit nimmt und versucht meine persönlichen Fragen, die so immer wieder mal auftreten beantwortet. Im realen Leben habe ich solche "Quellen" leider nicht, LG Son

    Hallo und guten Morgen,


    nochmal Danke für die viele Zeit und Gedanken, die ihr euch gemacht habt zu dem Thema. Wenn ich so die Beiträge mir durchlese sind doch sehr verschiedene Zugang zum Thema zu erkennen, was ich mir auch dachte, dass dies im Buddhismus so ist.


    Jemand der geschrieben hat, der in der Hospiz Betreuung von Menschen Erfahrung hat, hat ja auch darüber berichtet, dass da viele Aspekte mitspielen, wie Menschen mit ihrem bevorstehenden Tod umgehen. Wobei die meisten Aufzählungen hier für abseits dessen, wie jemand sein eigenes Leben selbst sieht in Richtung Anhaftungen gehen, die eben viele Menschen haben. Partnerschaften, Familien in allen Varianten usw.


    Wobei das sucht man sich nur sehr bedingt aus, einige haben diese Anhaftungen oder andere haben einen Umgang damit gefunden gerade im Buddhismus und dann gibt es noch eine Gruppe von Menschen, die kaum Anhaftungen abseits von sich selbst haben aufgrund dessen eben dass im Außen wenig haben.


    Ich habe das schon öfter geschrieben einen persönlichen Gott gibt es aus meiner Sichtweise gar nicht, heißt Naturkatastrophen oder auch persönliche Schicksalsschläge haben mit Gott wenig zu tun. Ich stehe hier wirklich kritisch zur Amtskirche, zum Wirken eines Jesus nicht.


    Ich glaube weder an einen Himmel im christlichen Sinn noch an eine Hölle. An was ich glaube ist, dass da Vieles ist auf unserer Welt, was wir eben mit unseren Fähigkeiten nicht wahrnehmen können. Klingt vielleicht etwas pathologisch, aber ich denke wir sind nicht "allein" hier. Damit meine ich dass es eben etwas gibt, was irgendeine Form von Bewusstsein hat, ob dies nun Menschen sind, die von uns gegangen sind oder was auch immer, ich weiß es nicht.


    Mein Zugang zu Dingen, die ich mir nicht erklären konnte kam erst spät, ich sah alles sehr pragmatisch, aber als ich selber Erfahrungen machte, dass da eben etwas anderes auch noch ist machte mich dies zumindest dahingehend nachdenklich, dass für mich klarer wurde, dass die These nur wir leben hier und wenn unser Leben beendet ist, dass einfach alles vorbei ist eher nicht stimmen kann. Wobei ich natürlich nicht einschätzen kann, was das ist. Ist es gut, ist es nicht gut, kann man es in gut oder nicht gut einteilen?


    Buddhas Erkenntnisse weg von den Religionen sind sehr interessant für mich, das wusste ich gar nicht in der Form.


    Kurz noch zurück zu unserer heutigen Gesellschaft. Ich habe nicht das Gefühl, dass das Thema physisches Lebensende beim Mainstream ein Thema ist. Es ist schade, dass ich so wenig Menschen kenne, die einerseits Achtsamkeit leben in Kombination mit einer rechten Gesinnung. Das würde dieses jetzige Leben deutlich verbessern, aber das kann man niemanden verordnen, da stößt man rasch an seine Grenzen.


    Ich habe insgesamt vier sehr nahestehende Menschen "verloren" - zwei davon haben mir aber gezeigt, wie man würdevoll geht, das fand ich sehr lehrreich. Es hat mir zwar die Angst nicht genommen, aber gezeigt, dass es sicher viele Menschen gibt, die einen guten Zugang zum Thema Tod haben, weil Beide haben in keiner Form gehadert mit ihrem Schicksal, obwohl sie sehr früh gingen, LG Son

    Hallo,


    vielen Dank für Eure rege und interessante Beteiligung an dem Thema. Über den Tod zu sprechen ist ja zumindest gesellschaftlich gesehen kein populäres Thema.


    Was Monika sagt, das habe ich auch so gehört, nämlich, dass die Angst vor dem Tod entscheidend davon abhängt, wie man sein eigenes Leben gelebt hat bzw. selbst sieht.


    Und ein Aspekt wurde auch genannt, dass Religionen die Angst vor dem Tod nur sehr bedingt mindern können, auch das ist sowohl wissenschaftlich erforscht wie auch von der Praxis christlicher Geistlicher bestätigt, dass es nur ganz wenige Gläubige gibt, deren Glauben so "stark" ist, dass ihnen der Glaube bei der Angst hilft.


    Übrigens soweit mir bekannt haben ja auch sowohl Schoppenhauer wie auch Nietzsche den Buddhismus sehr geschätzt, ob als Religion oder als Lebensphilosophie kann ich nicht sagen.


    Wobei ich pragmatisch denke und mir wirklich vorstellen kann, dass das Hauptmotiv der Entstehung der Religionen eben die Angst vor dem Tod war, wobei bei der einen Religion vielleicht mehr, bei der anderen weniger. Beim Christentum glaub ich sehr daran, wobei dies eine sehr "junge" Religion ist.


    Mich hat hier fast der Pragmatismus mehr überzeugt als der Glaube um eine Antwort auf die Frage zu geben. Ich schätze die Weisen und spirituellen Lehrer sehr, sie lehren auch sehr gute Dinge Großteils. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wobei ich kenne viele Religionen nicht, ich bin der Überzeugung, dass dieses Leben das Wichtigste ist, ob es irgendeine Form von einer weiteren Existenz nach dem physischen Tod gibt weiß ich nicht.


    Bis dato war ich sehr überzeugt davon und bin es nach wie vor, dass der Buddhismus sehr viele Fragen oder eigentlich alles was für unser derzeitiges Leben wichtig ist beantworten kann.


    Ein bitterer Aspekt ist natürlich auch das Religionen in der Vergangenheit bis in die Gegenwart neben den guten Dingen auch viel Leid gebracht haben, ich denke jede/r weiß wovon ich hier schreibe.


    Mich hätten natürlich eure persönlichen Sichtweisen auch zum Kern des Themas interessiert, was jede/r Einzelne von Euch denkt über den eigenen Tod, weil ich denke nicht, dass es hier Einheitsstandpunkte gibt, also dass alle alles gleich sehen. Wobei die Frage sehr vermessen ist, weil wie soll man die beantworten, kommt nach dem Tod noch irgendetwas oder ist da das NICHTS? Verzeiht bitte meine laienhaften Formulierungen bzw. wenn ich Sachen nicht richtig manchmal verstehe und ihr sie eigentlich schon beantwortet habt. Vielen Dank, LG Son

    Danke für deine Erklärungen, warum es aus deiner Sicht so ist wie es ist in Bezug auf die Religionen bzw. die Unterschiede von Christentum und Buddhismus.


    Ich habe wie gesagt einige Vorträge gehört von Buddhisten, aber auch anderen "Fachleuten", also Philosophen vor allem, also was so interessant war für mich bei "Sternstunde Philosophie" im Schweizer Fernsehen - das kann man auch im Netz schauen.


    Einige Interviews fand ich sehr interessant und daraus ergeben oder ergaben sich eben Erkenntnisse aber auch Fragen.


    Von buddhistischer Seite her ging die Tendenz gar nicht mehr so in Richtung, Reinkarnation bzw. was nimmt man mit ins nächste Leben sondern der Fokus sowohl von Thich Nhat Hanh wie aber auch von Matthieu Ricard, der seit 40 Jahren buddhistischer Mönch und auch erfolgreicher Buchautor ist, geht in die Richtung das sie vorwiegend über unser Leben im Hier und Jetzt sprechen. Ich habe von Beiden eigentlich nichts gehört über ein Leben nach dem Tod, wobei Thich Nhat Hanh sagte glaube ich es gibt ja keinen Tod sondern nur eine Transformation, nichts sterbe auf dieser Welt.


    Aber wie gesagt, sämtliche Aussagen über unser Leben bezogen sich ausschließlich auf dieses Leben, also der Tod kam eigentlich so weit ich mich erinnere nicht wirklich vor. Ich weiß im Buddhismus gibt es so viele Lehrmeinungen und Strömungen, aber das Interview von Ricard war wirklich gut und lehrreich, okay alles verstand ich nicht, aber viele Sachen waren gut. Vielleicht einfach gesprochen für eben Laien.


    Also schließe ich mal mit der Erkenntnis der Buddhismus anerkennt den Tod wohl nicht als Solches und die anderen Religionen - hm, schwer zu sagen, aber wie gesagt, die These, dass sie aufgrund der Angst vor dem Tod "entstanden" sind kann ich durchaus verstehen.


    Wobei ich würde mich freuen, wenn es einen Gott gäbe, aber ehrliche Antwort - ich weiß es nicht, wobei ich immer wieder fasziniert bin Menschen zu treffen vorwiegend christlicher Prägung mit denen man gar nicht diskutieren kann, ob es denn Gott gibt oder nicht, weil die behaupten nicht dass sie es glauben sondern sie sagen sie wissen es, weil sie persönliche Erfahrungen gemacht haben, das fand ich auch spannend bzw. wie stelle ich mir das vor, dass da jemand oder etwas vor denen stand und sich vorstellte "Hallo, ich bin Gott" - ich muss dem mehr nachgehen, aber bis dato waren die Antworten unbefriedigend, LG Son

    Hallo,


    ich beschäftige mich ja auch sehr mit anderen Dingen und da stolpere ich des Öfteren auf Dinge, die mich dann interessieren, wie eben diese Fragestellung.


    Jeder Mensch hat Angst vor dem Tod behaupte ich in irgendeiner Form, Religion gibt es schon so lange es die Menschheit gibt.


    "Jemand" hat behauptet und das ist ja keine große Überraschung, dass es natürlich weder Gott gibt noch irgendwelche Glaubensrichtungen. Mich würde Eure Meinung dazu interessieren aus der Sicht "unserer" Religion. Als ich mich noch wenig mit dem Buddhismus beschäftigt habe dachte ich die Reinkarnation wäre quasi die Antwort des Buddhismus auf Menschen, die sterben, aber mittlerweile glaube ich, dass es "hier" sowohl einige gibt, die den Buddhismus vielleicht als Lebensphilosophie sehen und trotzdem an einen Gott glauben bzw. welche die vielleicht nicht an die Reinkarnation glauben.


    Ich meine, der Verdacht, dass viele Dinge Erfindungen der Menschen sind liegt ja nahe, weil wie gesagt, Fakt ist wir alle müssen sterben und die meisten haben Angst davor und so gesehen wäre es ja wenig verwunderlich, wäre die Antwort der Menschen eben alles mögliche zu erfinden, um eben diese Angst abzufedern. Aber nochmals konkreter formuliert, wie ist die buddhistische Haltung zum Tod bzw. danach. Gibt es da mehrere Theorien? Gibt es auch welche, die sagen, da gehen eben einfach die Lichter aus und das war es?


    Vielen Dank, ich hoffe, die Frage wurde nicht bereits x-Mal gestellt, falls ja - bitte eben in einen anderen Beitrag wo es reinpasst hin verschieben. LG Son


    PS: Ich gebe übrigens zu Angst zu haben vor dem Tod, wobei ein Angstforscher meinte, je weniger ein Mensch mit seinem bisher gelebten Leben zufrieden ist, um so größer seine Angst vor dem Tod, was eine gewisse Logik hat und ich fürchte in diese Gruppe würde ich fallen.

    Hallo June und SGM,


    ich will da jetzt mich nicht wichtig machen und vermitteln, aber für mich ist der gegenseitige Respekt und die Toleranz immer sehr wichtig. Was für mich nicht wichtig ist, ist Recht zu haben. Oft im Leben geht es Menschen darum aber, dabei ist es komplett irrelevant. Weil wer Recht hat oder nicht ändert ja nichts an den Fakten.


    SGM - deine Beiträge kenne ich und schätze ich, ich kenne dich nicht böse und June, ja du bist neu hier und fühlst dich angegriffen, vielleicht ist es auch so, aber ich würde es nicht so eng sehen, was du ja auch versuchst. Ich finde diese Plattform sehr frei und die meisten sind sehr nett und die eben nicht so als nett empfunden werden, die sind anders aber das heißt ja nicht, dass sie einem schlecht gesinnt sind.


    Ich bin am Anfang selbst oft ziemlich verdutzt gewesen, weil harte Kommentare kamen, ich weiß nicht, aber heute berührt mich das nicht mehr, nicht in der Richtung, dass es mich böse macht. Das gelingt mir immer besser grad im realen Leben, wo die Herausforderung noch viel größer ist, weil da muss man ja zwangsläufig mit gewissen Menschen sich arrangieren, auch wenn die einen nicht mögen.


    Wobei zugegeben Menschen können natürlich sehr verletzen, mit gesprochenen oder geschrieben Worten, Taten, Gedanken... - ich bin ja ein großer Verfechter der Rechten Rede im Buddhismus, aber auch der Toleranz. Die Toleranz ist anders, da geht es eher darum zu überdenken, wer oder wie bin ich selbst und dann über die Situation mit anderen Menschen nachzudenken. Ich habe das sicher schon geschrieben, aber würden viele Menschen auf ihr Leben blicken und ein Stück reflektieren, dann gäbe es deutlich weniger Konflikte. Ich weiß nicht in meiner Arbeit ist das ganz extrem, da verstehe ich es am Wenigsten, wobei dort würde ich mir die Toleranz am meisten wünschen.


    Dann wäre die Gemeinschaft bzw. das miteinander Gut Meinen wieder da.


    Mein Lehrer hat mir immer gesagt, wie wichtig ist es ist negative Erfahrungen zu machen, weil daran kann man am meisten wachsen und auch erkennen. Vielleicht habe ich deshalb auch so viele gemacht... - keine Ahnung, aber zu erkennen, wie andere sind ist eine gute Sache, auch wenn sie nicht gut wären, auch das ist wertvoll, weil man dann weiß, wie man damit umgeht.


    Vielleicht geht es auch um Akzeptanz des Andersdenkenden. Ich bin da nicht perfekt, aber wie gesagt deutliche Fortschritte gemacht, ich ärgere mich deutlich weniger und habe auch kaum mehr Feindbilder, früher sah das anders aus. Heute sehe ich andere nur als anders, aber nicht als Schlechter.


    Es ist auch leichter an sich zu arbeiten, als an anderen. Wenn auch das nicht einfach ist, aber erfolgsversprechender. Ich hoffe für dich June, dass du auch Kritik stehen lassen kannst ohne böse zu werden, es wäre schade. Mir hat mal ein Pfarrer gesagt, man muss immer das Gesamtpaket sehen in seiner Kirche, da gibt es solche Menschen und andere - so wie im Staat, da kann man wenn man mit anderen nicht einverstanden ist auch schwer gehen.


    Gut, wie auch immer, ihr seid zwei sicher sehr vernünftige Menschen und das Forum ist eine gute und wertvolle Sache, SGM weiß das schon, weil er eine Zeit hier ist und du wirst es hoffentlich auch noch so sehen, weil es so ist, alles Gute Euch Beiden, LG Son

    Hallo,


    ich arbeite in einem Bereich, wo es viel um Recht geht und wo es auch immer wieder Prozesse gibt. Ich persönlich bin gegen rechtliche Schritte, ich würde gehen und hoffen dass ich einen besseren Platz finde.


    Wobei ich hätte ein größeres Problem, weil ich Besitzer meiner Wohnung bin. Aber im Zweifelsfall dann eben verkaufen. Streit, Stress, Ärger, Sorgen schaden mir sehr, auch ohne toxische Belastung.


    Wie gesagt, es ist bedauerlich, dass man mit vielen Menschen nicht sprechen kann, wie schon vorher erwähnt, ohne Unterschied der Herkunft.


    Ich wäre vermutlich traurig und enttäuscht, wenn ich meine Wohnung verlieren würde, aber wie gesagt kein Kampf. Mir reichen schon die normalen Ereignisse die ich jeden Tag erlebe, wo ich mir denke, ich muss immer achtsamer sein um den neuen Herausforderungen unserer Gesellschaft gerecht zu werden.


    Offtopic: Gestern hat mich wirklich knapp ein Scooter getroffen, als ich um die Hausecke ging von meinem Arbeitsplatz nach Hause, ich war am Gehsteig und habe vertraut, dass keine 25 km/h schnelle 85 kg schwere Gefahr auf mich zu kommt, falsch gedacht.


    Übrigens dachte ich mir da, hm, hat das was mit dem Schild "Begegnungszone" zu tun? LG Son

    Hallo,


    von meinen ehemals 15 Nachbarn sind noch 2 geblieben, die aus unserem Kulturkreis stammen und ganz ehrlich - es ist nicht ganz leicht, weil wie der Beitragsschreiber sehe ich einerseits keine Chance auf ein vernünftiges Gespräch und zweitens bräuchte ich keinen Krieg, weil da kann man nichts gewinnen. Und nein, ich bin sehr liberal - kein Ausländerproblem, aber die leben halt anders und denken auch anders.


    Wenn das Gespräch versagt, ein Vernünftiges, höfliches ist man chancenlos. Die Hausverwaltung sagt, sie können nichts tun und wenn man was tun wolle, müsse man den Rechtsweg einschlagen und das würde ich auch nicht tun.


    Alles Gute Son

    Hallo,


    also ich bin jetzt nicht so tief im Buddhismus, was die Leerheit betrifft. Mein Menschenverstand sagt mir aber, wenn ich toxische Substanzen in welcher Form auch immer "konsumiere", dass das Leid erzeugen wird.


    Lösungsansätze? Wenn man dies nachweisen kann, muss dein Nachbar das einstellen. Ideal wäre natürlich in so einem Fall das friedlich lösen zu können. Ausziehen wäre zwar auch ein Ansatz, aber ein seltsamer, weil warum sollst du ausziehen?


    Wie gesagt Leerheit bei toxischen Substanzen, also dass man sich das wegdenken kann daran glaube ich persönlich nicht. Da ist wirklich Handeln gefragt, wobei sich die Frage stellen würde, wenn das giftig oder toxisch ist, warum vergiftet sich dein Nachbar freiwillig?


    Problem kann aber auch sein, dass es leider Menschen gibt mit denen man nicht vernünftig reden kann, dann hast du wahrlich ein Problem.


    Ich habe einen Nachbar der hat eine Pendeluhr, die alle halbe Stunde schlägt und jede Stunde mehrfach und das ist so laut, dass ich das in meiner Wohnung höre. Da frage ich mich auch wie ertragen die das? Aber scheint sie nicht zu stören, wobei ich in dem Fall, auch weiß, dass wenn ich mich drüber aufregen würde, das wäre sinnlos - Positiv, ich weiß in der Nacht wenn ich aufwache meist wie spät es ist oder generell wenn es ruhig genug ist.


    Alles Gute Son