Beiträge von pano

    Zitat

    »Subhuti, sage nicht, der Tathagata hege die Vor-stellung: ›Ich will die Lebewesen zum Ufer der Befreiung bringen.‹ Denke nicht in dieser Weise, Subhuti. Warum? In Wirklichkeit gibt es für den Tathagata kein einziges Wesen, das zum anderen Ufer zu bringen wäre. Würde der Tathagata meinen, dass es ein solches Wesen gebe, so wäre er der Vorstellung von einem Selbst, einer Person, einem Lebewesen oder einer Lebensspanne ver-haftet. Subhuti, das, was der Tathagata ein Selbst nennt, hat seinem Wesen nach kein Selbst in dem Sinne, in dem gewöhnliche Menschen denken, dass es ein Selbst gebe. Subhuti, für den Tathagata ist niemand ein gewöhnlicher Mensch.

    Und darum kann er sie gewöhnliche Menschen nennen

    aus dem Diamant sutra (25)

    Es ist ja aber schon so dass dem Buddhismus von außen gerne mal Nihilismus vorgeworfen wird.


    In der binnensicht finde ich dann aber schon diesen Vorwurf klar entkräftet, denn extremer asketismus wird mit Verweis auf den mittleren Weg vom Buddha in den suttas abgelehnt und auch im Mahayana ändert sich diese Sicht eigentlich nicht.


    Für mich ist aber auch klar dass der Buddhismus nicht unbedingt die Religion des rheinischen Karnevals ist.

    Das Yogasutra ist eine Zusammenfassung der Lehren vorher und schließt die des Buddha ein.

    Das Zitat von Petersen und der Filmausschnitt legen nahe, dass Buddha mit yogischen Praktiken sehr vertraut war und diese übernommen hat, eventuell aus seiner frühen Sozialisation oder der Zeit, in der er bei den Yogis in die Lehre gegangen ist. Man kann das nun aus heutiger Sicht wahrscheinlich nur schwer entscheiden, ob das Yogasutra nun buddhistische Lehren in sich aufgenommen oder der Buddhismus auf Yoga-Praktiken und Lehren aufgebaut hat. Die Sankhya Philosophie scheint so etwas wie ein Bindeglied zwischen Buddhismus und Yoga zu sein.

    In den Pali Suttas kann man ja auch nachlesen, dass Gotama Buddha bei Lehrern war, die ihm Meditation gelehrt haben und mit deren Hilfe er bis in die Jhānas kam. Der Buddha erkannte, dass die Jhānas noch nicht die letzte Antwort auf seine Fragen waren, und so suchte er weiter.


    Sprich: Es gibt klare Indizien aus der Buddhistischen Überlieferung heraus, dass der Buddha nicht in einem weltanschaulichen Vakuum war. Weitere Inhalte der Lehre sind auch a priori Dinge die in jeder Gesellschaft verhandelt werden (etwa Askese vs. Hedonismus, wo sich der Buddha im Pali-Kanon mit mittlerem Weg positioniert).

    Zitat

    Zwischen Nirvana und Welt gibt es nicht den geringsten Unterschied

    Und zwischen der Welt und Nirvana gibt es auch nicht den geringsten Unterschied


    Von der tatsächlichen Grenze von Nirvana bis bis zur Grenze der Welt

    wären die beiden (überhaupt) so begrenzt, gibt es nicht den haarfeinsten Spalt


    Dass es nach dem Verlöschen ein Nichts usw. gäbe, dass es abgegrenzt und beständig usw. sei,

    all diese Ansichten modellieren Nirvana gemäß einer zukünftigen oder vergangenen Welt


    Nagarjuna Die Lehre von der Mitte in der Übersetzung von Geldsetzer (Kapitel 25, Vers 19ff) erschienen im Meiner Verlag

    In gewisser Weise halte ich es ganz nach dem alten Fritz, Jeder solle nach seiner Façon selig werden. Der Buddha lebte und lehrte in einer Gesellschaft, in der die Wiedergeburt eine so anerkannte Tatsache war wie dass Wasser nass ist. Insofern ist für mich die Wiedergeburtslehre eher ein Kontext zum Dharma als ein zentraler Lehrinhalt. Wenn ich im Pali Kanon lese (was schwierig genug ist, trotz toller Übersetzungen und https://suttacentral.net/?lang=de ), habe ich auch nicht den Eindruck, dass die Passagen dieses mächtigen Textberges die mich interessieren nur verständlich sind durch glauben an Wiedergeburt.


    Für meine Lebensführung ist die Frage ob ich wiedergeboren werde eigentlich nicht relevant. Ich brauche kein Karma-Damoklesschwert um mich selbst für eine ethische Lebensführung zu motivieren. Und manche religiöse Buddhisten scheinen sich auch wiederum in einer sehr ungesunden Panik vor einer "schlechten Wiedergeburt" verstrickt zu sein. Da erkenne ich dann die vier edlen wahrheiten nicht wieder, wenn die Angst vor der Wiedergeburt dukkha ist.


    Leigh Brasington bringt meine Sicht wahrscheinlich besser auf den Punkt (http://www.leighb.com/rebirth.htm )

    I do not really understand the notion of rebirth. According to Buddhism, we are supposed to be reborn in a form of life that corresponds with the type of actions committed in this or a previous life.


    This is the standard teaching. This is the belief held by the majority of people at the time of the Buddha. The disagreement at that time was over what actions mattered. The Brahmins said sacrifice and other rituals such as bathing were all that mattered. The Buddha pointed out that wholesome and unwholesome is what matters. He also taught at a deeper level than the superficial one you mention above.

    Ergo: Jeder nach seiner Façon, gerne gegenseitige Augenhöhe, aber es gibt dann schon einen Punkt wo ich einer Wiedergeburts-Panikmache lieber widersprechen möchte (dir werfe ich das nicht vor Bosluk nur damit wir uns nicht missverstehen).

    Für Individuen ist (Auto-)Suggestion teils kaum von einer medizinisch effektiven Intervention zu unterscheiden. Letztere zeigt sich durch Doppelblindstudien nach wissenschaftlichen Standards (bestenfalls pre-registered). Wer heilt hat recht, aber kann es eben auch in Doppelblindstudien zeigen.


    Gerade der Buddhismus setzt ja ein Augenmerk nicht zuletzt auf unsere Wahrnehmung und auf Illusionen denen wir unterliegen. Die 4 edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad lehren uns, dass wir Dukkha nicht mit einer Dusche aus Angenehmen Dingen überwinden können, sondern das Problem an der Wurzel angehen müssen. Analog sehe ich es bei medizinischen Problemen, man muss das Leiden an den physischen und psychosomatischen Wurzeln packen. Der esoterische Gemischtwarenladen mit Gewinnerzielungsabsicht ist aber eher sugar coating und damit keine echte Hilfe.


    Damit das jetzt nicht falsch rüberkommt, es gibt sicherlich auch komplementärmedizinische Interventionen die stichhaltig sind. Soweit ich mich erinnere gibts Indizien dafür das Akupunktur bei bestimmten Problemen wirkt (wobei für die Wirkung nicht relevant ist dass die in der TCM beschriebenen Meridiane getroffen werden, es reicht die Nadeln grob zu setzen), für andere Probleme wirkt sie eben nicht über den Placeboeffekt hinaus.


    Hierzu ist zu sagen, dass davon auszugehen ist dass etwas was eine Wirkung hat auch eine Nebenwirkung hat. Der heilsame Wundverband tut der Wunde gut, aber auf ein gesundes Hautstück aufgebracht nimmt er der Haut die Luft zum Atmen. Insofern frage ich mich, ob blindlings eingesetzte Elektrizität die eine Wirkung haben sollen, nicht auch eine Nebenwirkung haben müssten. Das Arsenal des esoterischen Gemischtwarenhandels ist erstaunlich frei von Nebenwirkungen.


    Bei der angesprochenen "Befeldung" (Was ist das überhaupt für eine Wortschöpfung) mit 150 Mhz stellen sich einfach zu viele Fragezeichen. Warum 150 Mhz? Sind 155 Mhz auch noch okay? Was ist mit allerlei anderen Frequenzen die so in der Eso-Szene Kursieren (Planetenfrequenzen, Solfeggio, etc. pp). Mein Verdacht ist dass man sich eine Wellenlänge von 2 m gegriffen hat (Lichtgeschwindigkeit geteilt durch 2 m Wellenlänge ergibt 149.896229 Mhz korrespondierende Frequenz). Das ganze liegt im Spektrum der Ultrakurzwellen (UKW). Nun, wie viele Personen die sich "Befelden" lassen, würden gerne unter einem UKW Sendemasten einziehen? Unsere Erwartung informiert eben die Wahrnehmung, im positiven wie im schlechten.

    Wie funktioniert die 150MHz Befeldung?

    Die aktuellen Wirkmodelle gehen davon aus, dass über einen Resonanzeffekt und über die Induktion eines Feinstroms ein Energieeintrag in die Zelle erfolgt (Hochfrequenz-Zellresonanz-Therapie), infolgedessen der Körper infolge der Selbstheilungskräfte in seinen gesunden Ursprungszustand geführt wird.

    Als Naturwissenschaftler kann ich mit Sicherheit sagen dass es medizinisch gesehen esoterischer Unsinn ist. Man mag zugestehen dass Rituale die Seele streicheln können, ich will also nicht in Abrede stellen dass es kranke gibt die eine solche "Behandlung" als hilfreich empfinden.


    Meine Selbstheilungskräfte sind mein Immunsystem, die Erholungsphasen in denen der Körper sich regenerieren kann (Schlaf, in gewisser Weise auch Meditation, der Waldspaziergang), und die Fähigkeit des Körpers Verletzungen zu reparieren.


    Die ganzen "Alternativmedizin"-Methoden funktionieren einfach nicht, weshalb einfach niemand ohne naturwissenschaftlich-begründete Medizin auskommt (ansonsten bekommt man eben wieder mittelalterliche Sterberaten). Es ist ganz einfach, sollte sich die effektivität von Alternativmedizinischen Methoden in Studien unter Beweis stellen, so wären sie Teil der Medizin.


    Das Wörtchen Schulmedizin ist übrigens ein Kampfbegriff der die Medizin durch Relativierung diskreditieren soll.


    Worüber man eigentlich auch viel zu wenig spricht sind die Schäden, die durch unterlassene Medizinische Behandlung entstehen, weil Quacksalber konsultiert werden. Da gibts ganz prominente Beispiele wie Steve Jobs, Tina Turner (beide Buddhisten), aber auch Dinge im Alltag. Gebärenden wird von homöopathiegläubigen Hebammen wirksame Schmerzbehandlung verweigert, weil nur unwirksame Globuli angeboten werden. Das ist auch der Grund warum ich hier kommentiere, denn Widerspruch gegen Quacksalberei ist eine Frage der Verantwortung und ethisch erforderlich.


    Die moderne Medizin wurde von Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (Avicenna) begründet. Wir müssen ihm dankbar sein.

    Die große Koalition bereitet ja die Cannabis-Legalisierung vor. Ich habe nie gekifft (nicht mal probiert). Prinzipiell war ich da bzgl. Cannabis immer liberal eingestellt, war also offen für eine Legalisierung.


    Nachdem ich mich übers letzte Jahr intensiver mit dem Buddhismus beschäftigt habe, ist mir natürlich auch die 5 Silas gesehen, und eine Tugendregel sagt ja:


    Zitat

    Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an.


    Tatsächlich habe ich meinen Alkoholkonsum mittlerweile etwas zurückgeschraubt (von selten zu sehr selten). (ich finde die Fassung https://plumvillage.org/mindfu…e-5-mindfulness-trainings ja ganz ansprechend).


    Nun frage ich mich wie ihr die Frage der Cannabis-Legalisierung seht.


    Ich bin durchaus skeptischer geworden, nach der Beschäftigung mit den Silas, aber auch nach Gesprächen mit einer Psychologin die viel mit Jugendlichen arbeitet. Gleichzeitig sehe ich weiterhin die Bestrafung von CAnnabiskonsum kritisch. Irgendwie müssten Cannabis und Alkohol aus meiner Sicht nun gleichbehandelt werden, ohne zu sehr zu ermutigen sie zu konsumieren aber auch ohne drakonische Strafen.

    Ich bin über http://www.dasnilanjan.com/upl…ubandhu_twenty_verses.pdf gestolpert, "Twenty Verses with Auto-Commentary".


    Kontext: Hatte wo gelesen dass die 20 Verse Ein Grundlagentext für Yogacāra sind. Nun hab ich das PDF mal aufgemacht und Mir ist überhaupt nicht klar ob der komplette Text ("proponent:] In the Mahāyāna system ...") von Visubandhu ist, oder überhaupt wie so ein Text zu lesen ist...


    Also ein "Auto-Commentary", bedeutet dass Visubandhu 20 Verse formuliert hat und die in einem Umhüllenden Text kommentiert hat? Oder sind das 20 Verse die nur eingehüllt als Zitate in einem Kommentar überliefert wurden? Oder ist der Kommentar ein moderner Kommentar?


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.



    Kaum wurde das von mir gebraucht erstandene “die Weisheit des Lotus sutra” vom Buchhändler verschickt bin ich über diese Lesung gestolpert


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Kay Zumwinkel hat nicht direkt aus dem Pali sondern Bhikkhu Bodhi ins deutsche übertragen, und dabei nochmal den Pali-Text konsulitert. Das erklärt warum Zumwinkel's Übersetzung der von Bikkhu Bodhi gleicht.

    Der englische Bhikkhu Ñānamoli hinterließ bei seinem Tod das fragmentarische Manuskript einer neuen englischen Fassung der "Middle Length Discourses", die vom amerikanischen Mönchsgelehrten Bhikkhu Bodhi ergänzt und überarbeitet wurde. Dieses Werk gilt als eine der besten Übertragungen aus dem Pālikanon in eine westliche Sprache. Es diente als Ausgangsmaterial für das vorliegende Buch.

    Es wurde versucht, die Problematik der "Übersetzung über zwei Ecken" zu entschärfen, indem die Pāli Originalversion (romanisierte Fassung der "Sri Lanka Buddha Jayanti Tripitaka Series" und Fassung der Pali Text Society) vergleichend hinzugezogen wurde. Die Pālikenntnisse des Übersetzers sind einer ausschließlichen Übersetzung aus dem Pāli nicht gewachsen, aber sie sind ausreichend, um größtmögliche Gewißheit und Übersetzungssicherheit, zumindest in Hinsicht auf technische Ausdrücke des Buddhadhamma zu finden. In einer Reihe von Fällen sind gewisse Unterschiede zwischen der Übertragung ins Englische und der Übertragung ins Deutsche festzustellen.



    Ein Beispiel für die Fallstricke bei der Übersetzung

    (Quelle: https://tricycle.org/magazine/…fering-and-end-suffering/. Hier schreibt Bikkhu Bodhi dass der oft als "I teach only suffering and the cessation of suffering." wiedergegebenen Satz (Pali: pubbe c’aham bhikkhave etarahi ca dukkhan c’eva pannapemi, dukkhassa ca nirodham) korrekterweise mit "In the past, monks, and also now, I teach suffering and the cessation of suffering" wiedergegeben werden müsste.


    To see how the error arose requires a short excursion into the field of Pali syntax. To construct a conjunction in Pali, the word ca, meaning “and,” normally follows each noun or phrase that it links (...) Thus while in English we would say “The cat and the dog are playing on the mat,” in Pali one would say, “The cat and the dog on the mat are playing.”

    Often, though not always, the first ca in a conjunction is followed by the emphatic particle eva. By the Pali rules of liaison (sandhi), whereby sounds in close proximity affect each other, ca eva turns into c’eva. In some contexts, evahas an exclusionary sense, meaning “only, solely.” Taking eva in this sense seems to explain how the famous dictum of the Buddha came to be interpreted to mean that he teaches only suffering and its cessation. In conjunctions, however, eva does not have this exclusionary sense. It simply adds a slight emphasis to the initial ca of the conjunction. Thus, going back to our English example, the construction in Pali syntax would be as follows: “The cat and indeed the dog andon the mat are playing.”


    With a proper understanding of the c’eva . . . ca construction, the sentence about the Buddha’s teaching is more correctly translated: “In the past, monks, and also now, I teach suffering and the cessation of suffering.”

    Ich muss ehrlich sagen, ich traue mir kaum zu dass ich in irgendeiner Weise mit Familie und Job in meiner Freizeit nennenswert Pali Kenntnisse erwerben könnte, um solche Fußangeln zu umgehen. Zumal das Lehrmaterial für Pali durchaus eingeschränkt ist.

    Vielleicht wird insbesondere da wir hier im Anfängerbereich sind die Sache etwas klarer wenn man ins konkrete Beispiel geht. Ich erinnere mich wie ich die Bilder des Erdbebens in der Türkei sah. Es gab eine Flut von Bildern leidender Menschen, eine humanitäre Tragödie. Das kann einen eigentlich nicht "kalt" lassen. Wie, Igor07 sollte ich in einer solchen Situation karunā üben?

    Im Theravāda gibt es die "appamaññā cattāri brahmavihārā", die Die 4 Unermesslichen/ die 4 gottgleichen Geisteshaltungen

    Im Kontext wird es etwas klarer, mettā ist ein positiver Ausblick auf die Welt und ihre Geschöpfe, Liebe ohne Vorbedingungen. upekkhā (Gleichmut) ist eine Geisteshaltung sich nicht gleich verrückt machen zu lassen, gleichwohl bedeutet upekkhā eben nicht "mir ist alles scheißegal", denn mit den Mitgeschöpfen empfindet man Mitfreude (muditā) und Mitgefühl (karuṇā).


    In meinem "Weltbild" geht es dabei bei Mitgefühl nicht darum das Leid der anderen 1:1 zu spiegeln, damit würde man ja nur das dukkha mehren. Vielmehr geht es darum zu helfen, zu supporten (und dabei nicht paternalistisch zu werden, was leicht passieren kann).


    Wenn man diese 4 Geisteshaltungen in ihrer Gesamtheit betrachtet läuft man auch nicht gefahr eine Geisteshaltung "zu übertreiben". Mitgefühl ohne Gleichmut kann dich Unglücklich machen, mit Gleichmut ohne Mitgefühl kann kein soziales Gefüge entstehen, etc. pp.


    Das war nun eine Theravāda-zentrierte Antwort, was ich mir zu karuṇā (Mitgefühl) noch notiert habe ist, dass Graham Priest als Übersetzung von karuṇā statt engl. "compassion" das Wort "care" (kümmern) empfiehlt.



    Und irgendwer schrieb einmal dass Mitgefühl im Buddhismus explizit kein Mitgefühl ist, bei dem das Selbst ausgeklammert werden muss. Der Mitfühlende darf auch mit sich fühlen, während er / sie seine Aufmerksamkeit auf die andere Person richtet.

    Thailand war sehr wohl dem Kolonialismus ausgesetzt. Es musste seine Existenz als unabhängiges Königreich rechtfertigen. Vor Augen hatte es Birma und Vietnam, das Schicksal wollte man nicht teilen. Entsprechend gab es staatliche Programme zu Reform und Wiederbelebung alter Traditionen um den Kolonialmächten keinen Vorwand zu liefern dass “Siam” “zivilisiert” werden solle.


    Allgemein war die binnensicht im Theravāda des Mittelalters eher pessimistisch. Das Dhamma sei im Niedergang, und man besah sich auf das sammeln von Karmischen Meriten da a die Erleuchtung in diesem Leben nicht mehr geglaubt wurde (was zu Buddhas Zeiten geklappt hatte klappte nicht mehr).


    Der Zusammenbruch der Traditionen ging so weit dass auf Sri Lanka die Übertragungslinien der voll ordinierten Mönche zusammengebrochen war. Hier mussten Mönche aus Ostindien nachhelfen.


    Die Idee dass der Buddhismus im 21. Jahrhundert sich aus einer lückenlosen, kontinuierlichen Überlieferung speist ist wohl eher (und das gilt meines Ermessens auch für Mahayana und andere Strömungen) einfach eine romantische Fiktion. Wenn man davon ausgeht, dass der Buddha / der Buddhismus auf der (Selbst-)Beobachtung basiert, und dass wir schriftliche Quellen haben die Erfahrungen der letzten Jahrtausende beinhalten, so können doch eigentlich sicher sein, dass dass jede Generation neu austarieren kann, was das Dhamma ist und was es für sie und ihre Lebenssituation bedeutet.

    Ich bin etwas überrascht dass hier nicht erwähnt wird, dass die Meditationstradition im Theravāda erloschen war. Da ich keine Bessere Quelle zur hand habe hier aus der Perspektive eines Buddhisten aus tibetischer Tradition (https://vividness.live/theravada-reinvents-meditation). Die Waldtradition ist eben eine Tradition des 20. Jahrhunderts.


    Zitat

    In the 1880s, there is no evidence that anyone in Sri Lanka knew how to meditate. One biography of Dharmapala says flatly that “the practice had been neglected and then forgotten.” It’s possible that there were a few monks somewhere who still practiced vipassana, but there is no evidence for that. We do know that he travelled extensively in Sri Lanka, and “in spite of all his enquiries he never succeeded in finding even a single person, whether monk or layman, who could instruct him in… meditation practices.”


    Es gab wohl letztens ein paar Publikationen zu esoterisch-buddhistischen Traditionen in Thailand etc. die gerne als Gegenbeleg angeführt werden (gegen ein erlöschen der Meditationspraxis). Aber soweit ich das verstehe wurde trotz allem nicht eine unterbrechungsfreie Meditationstradition nachgewiesen.

    Hallo, die Graphic Novel (Erwachsenen-"Comic") https://atomicbooks.com/products/eightfold-path liegt hier in gebundener Form. Vorweg: Das Buch hat buddhistische Bezüge, ist aber eigentlich eine Sammlung von Horror- und Sci-Fi Geschichten.


    Falls jemand Interesse hat sende ich das Ding gerne zu (mit Bücherversand innerhalb Deutschlands).


    Ich brauche keine monetäre Kompensation, würde mir aber wünschen, dass die Person die das Buch empfängt (nach Möglichkeit und ich brauch da keine Bestätigung für) eine kleine Spende an eine humanitäre Hilfsoganisation leistet (Ärzte Ohne Grenzen, etc.).


    eightfoldpath_1600x.jpg?v=1649343417

    Ich suche aber nach den tatsächlichen lehren von Buddah.. was ist daran so schwer? Es wird doch Texte geben die man sicherlich auch übersetzt hat von dem was er seinen Anhängern als er unter den Bodhi Baum meditierend saß mit auf dem Weg gab.

    Das ist tatsächlich etwas komplizierter als im Christentum. Der Pāli Kanon ist so etwas, aber der Pāli-Kanon ist um ein mehrfaches größer als die bibel (NT und AT zusammen genommen). Ich glaube es war der Faktor 3.


    Schau dir SN56.11 an mal https://suttacentral.net/SN56.11/de/sabbamitta?lang=en&layout=plain&reference=none&WCF_AMPERSAND¬es=asterisk&highlight=false&script=latin Die gibt ein "gefühl" dafür wie sich der Pali Kanon liest.

    Zitat

    Und als der Buddha das Rad des Dhamma vorwärts gerollt hatte, erhoben die Erdgötter den Ruf: „Bei Varanasi, im Wildpark bei Isipatana, hat der Buddha das unübertreffliche Rad des Dhamma vorwärts gerollt. Und dieses Rad kann von keinem Asketen oder Brahmanen oder Gott oder Māra oder Brahmā oder von irgendjemandem in der Welt zurückgerollt werden.“

    Der Pali Kanon ist hauptsächlich für den Theravāda relevant. Im Mahayāna gibt es andere Suttras.


    Für eine Übersicht empfehle ich "Das Herz von Buddhas Lehre" von Thích Nhất Hạnh https://www.herder.de/religion…ehre-kartonierte-ausgabe/

    Falls man sich unsicher ist, es gibt ja auch Henna. Das ist nicht permanent (kann man direkt als Verweis auf anicca sehen) und das Regelmäßige Aufbringen einer Schrift in Henna kann auch ein persönliches Ritual sein. Vor Reisen kann man sich dann an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen und die Schrift verblassen lassen, etc.