Beiträge von Dalai

    Zitat

    Im Grunde genommen hängt implizit, ungesagt sogar den Frauen nach, dass sie eigentlich erst als Mann wiedergeboren werden müssten.


    Das ist falsch. Buddha hat ausdrücklich betont, dass auch Frauen in diesem Leben erwachen können. Das ist der Grund, warum er auch Nonnenorden zugelassen hat.


    Wieviel Unwissenheit hier manche mitbringen... :roll:


    Edit: Aber auch die lässt sich durch Karma erklären. Zum Beispiel, weil man sich wenig informiert hat in der Vergangenheit.

    Onda:


    Die Verkürzung der Sexualität allein auf den Aspekt des Begehrens ist ein Denkfehler.


    Aber wer macht das denn? Der Dalai Lama ganz sicher nicht.


    Seine Sicht: Sexualität kann zwar mit Mitgefühl einhergehen, aber Mitgefühl kann genausogut ohne Sexualität existieren.


    Sexualität kann zwar auch ohne Anhaftung praktiziert werden; aber es ist eben wesentlich schwieriger, Sexualität ohne Anhaftung zu praktizieren, als ganz auf sexuelle Handlungen zu verzichten. Warum es sich also komplizierter machen, als es ist?


    Das hat wirklich gar nichts mit Verteufelung zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

    Zitat

    Sven: Der Dalai Lama ist nicht unbedingt eine Leuchte (selbst was Buddhismus betrifft).


    Ob du ihn als Leuchte oder Nicht-Leuchte siehst, bleibt dir überlassen. Das wird das allumfassende Mitgefühl seiner Heiligkeit nicht beeinträchtigen. Aber, dass er sich nicht gut über Buddhismus auskennt, das kannst du ihm nicht unterstellen. Das klingt eher etwas arrogant im Sinne, dass du dich besser auskennst.

    Onda:

    eine Allianz der Verklemmtheit und Leibfeindlichkeit.


    Eine Frage: Würdest du einen Siddharta oder einen Jesus als verklemmt zu diesem Thema ansehen?


    Oder kritisierst du eher ihre Nachfolger, wie den Papst oder den Dalai Lama? Oder beide?


    Zitat

    In den Büchern Mose


    Ich würde die Bibel niemals (!) 1:1 auf die Botschaft des Christentums übersetzen.


    1. Um sich vom "Wollen" (also der Gier) zu befreien.


    2. Weil man keine Lust mehr hat, sein Dasein mit unnötigem Leid zu verbringen.


    3. Man hilft niemandem damit, wenn man nicht ins Nirvana kommt.

    Nightrainmonk:

    So könnte man auch die Haltung von B16 zusammenfassen... :grinsen:


    Bei diesem Thema scheint das traditionelle religiöse Establishment alle einer großen Familie anzugehören...


    Naja, ich bin sowie der Meinung, dass alle Religionen im Kern das gleiche aussagen...


    Sie drücken es nur ein wenig anders aus.

    Japanfan:

    "Der Dalai Lama, Oberhaupt der tibetanischen Buddhisten, beschreibt die Homosexualität als „ein schlechtes sexuelles Verhalten“"


    Mich wundert es nur, dass ein mensch, der eigentlich der weltoffenste Mensch der Welt ist/sein soll, so negativ über uns Homosexuelle redet.


    Stopp. Ich bezweifle, dass der Dalai Lama Homosexuelle als "minderwertige" Wesen ansieht.
    Was ich denke, ist, dass er die sexuellen Handlungen kritisch sieht.
    Weil sie seiner Meinung einfach nur die Gier und die Anhaftung am Sinnlichen verstärken.


    Ob er die gleiche Meinung über heterosexuelle Handlungen hat, weiß ich nicht.
    Wobei bei heterosexuellen Handlungen natürlich auch, neben dem Sinnlichen, die Kinderzeugung möglich ist.


    Aber ich sehe die Position des Dalai Lama nicht als unbuddhistisch.
    Er respektiert homosexuelle Menschen wie jeden anderen, alles andere würde mich schon schwer überraschen.
    Aber er lehnt eben Handlungen ab, deren vorrangiges Ziel die Befriedigung der Sinne ist. Diese Ansicht ist SEHR buddhistisch.

    Da Hanzze darum gebeten hat, eröffne ich nun also einen separaten Thread.


    Wer weiß, wie der Dalai Lama zur Homosexualität steht, bzw. wie er sich dazu geäußert hat, möge hier schreiben.
    Besonders Japanfan bitte ich, sich dazu zu äußern (da er mit dem Thema angefangen hat. :P )

    9) Sich sehr viel mit der Theorie beschäftigen, und dabei die Praxis vernachlässigen. (Oder sich wenig mit der Theorie beschäftigen, und trotzdem die Praxis vernachlässigen.)


    Ich glaube, das dürfte mit die häufigste Stolperfalle sein.

    Zu Mantras allgemein denke ich:


    Ein Mantra kann helfen.
    Ein Mantra kann aber auch stören. Nämlich dann, wenn man Anhaftung daran entwickelt.


    Es ist ganz abhängig davon, wie man veranlagt ist und mit welcher Einstellung/Motivation man das Mantra wiederholt.

    Ja, den Dharma auswendig zu lernen, ist ähnlich wie ein Kochrezept auswendig zu lernen.


    Wenn man ein Kochrezept auswendig gelernt hat, dann kann man jederzeit das jeweilige Rezept kochen.
    Aber es bringt alles nichts, solange man nicht auch mit dem Kochen anfängt.

    Hanzze:

    Novizen wie auch Laien in Südostasien würden sich dieser Suttas annehmen und sie beherzigt lernen und rezitieren. Metta ist dein Beschützer, Sila ist dein Beschützer. So beschützen sie alle Wesen, nicht nur dich.


    Ganz persönlich: Ich halte nichts davon das Dhammapada auswendig zu lernen, es ist nur sehr anziehend so treffende Sprüche zu verwenden und daher vielleicht bei uns sehr verbreitet. Da wird man schnell zum "G'scheitmayer" wenn man noch nicht selbst nobel ist.


    Warum sollte man deiner Meinung nach diese Suttas lernen, das Dhammapada aber nicht?
    Den Kern der Lehre gibt schließlich auch das Dhammapada wieder.


    Und der Sinn des Auswendiglernens ist ja gar nicht so sehr, dass man es am Ende auswendig kann.
    Der Hauptsinn ist, dass man es wieder und wieder wiederholt, und so immer mehr Nuancen versteht.

    Hanzze:

    Vielleicht hat jemand eine deutsche Übersetzung von "The Book of Protection"


    Es hat ja auch Vorteile, englische Übersetzungen zu lernen.
    -Englisch hat mehr Möglichkeiten und drückt sich meist eleganter aus als das Deutsche
    -Englisch ist meist direkt aus dem Originaltext übersetzt, wohingegen das Deutsche oft den Umweg über das Englische genommen hat


    Ich werde das Dhammapada jedenfalls auf englisch lernen.
    Noch besser wäre es sicherlich, es in Pali zu lernen, aber dazu fehlt mir leider die Geduld, Pali zu lernen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. :P

    Silberstreif:

    Jedoch wenn man zum Beispiel eine Familie hat ist das fragwürdig, da man dieser großen Schaden zufügen würde, was wohl gegen den Dharma verstoßen würde.


    Die Frage ist: Hat Siddharta gegen den Dharma verstoßen, als er seine Frau Yasodhara und seinen Sohn Rahula für einige Jahre verließ, um den Weg zu finden?


    Ich denke nicht. Denn hätte er nicht nach dem Weg gesucht, wäre er zweifelslos immer unglücklicher geworden, was noch zu mehr Leid für seine Familie geführt hätte. (Aber Siddharta war natürlich auch viel zielstrebiger als die meisten Menschen.)


    Zitat

    Sind nicht die, die in dieser Welt, voller Gier, Hass und Verblendung, versuchen den Dharma zu leben und unter Berücksichtigung des Achtfachen Edlen Pfades ihren Angehörigen Gutes zu tun, nicht auch bewundernswert


    Ja klar. Aber auch Mönche können ihren Angehörigen etwas Gutes tun.


    Zitat


    Kann ein achtsamer Haushälter ein Bodhisattva werden?


    Ja.

    1.)

    Zitat

    Erzeuge ich dadurch schlechtes Karma, wenn ich mir den Tod eines solchen Menschen herbei wünsche, auch wenn ich weiß, dass durch diesen Tod wahrscheinlich hunderten oder tausenden Menschen viel Unglück und Leid erspart bliebe?


    Eine gute Frage. Ich würde sie mit ja beantworten. Denn wenn wir hinter die Fassade schauen, sehen wir, dass eh alles Leiden nur vergänglich ist. Der Diktator ist vergänglich, in spätestens 100 Jahren ist er tot.
    Es gibt in der Realität außerdem immer die Chance, dass er auch ohne seinen Tod entmachtet wird.
    Gewaltloser Widerstand, wie Mahatma Ghandi ihn lebte, kennt keine Grenzen.


    Buddha lehrte: Gewalt führt nicht zu Frieden. Nur Nicht-Gewalt führt zu Frieden.


    2.)

    Zitat

    Um ehrlich zu sein, fällt es mir jedoch manchmal etwas schwer an solche Dinge, wie Karma oder Wiedergeburt uneingeschränkt zu glauben.


    Es ist gut, dass du nicht daran glaubst, solange du es nicht überprüft hast, wie ein Goldschmied prüft, ob das Gold echt ist.
    Jedoch solltest du vielleicht versuchen, die Begriffe "Karma" und "Wiedergeburt" nicht zu eng zu sehen.


    Karma: Was man tut, ob Gutes oder Schlechtes, es kommt irgendwann wieder zurück.
    Wie es in den Wald hineinruft, ruft es hinaus. Wenn man Karma so auffasst, kann man in seinem eigenen Leben erfahren, dass es wahr ist.


    Wiedergeburt: Alles im Universum ist Energie. Du bist Energie, ich bin Energie, alle Wesen und Atome sind Energie.
    Wenn du stirbst, wandelt sich diese Energie lediglich in eine andere Form um, aber bleibt in vollster Reinheit erhalten.
    Energie kann niemals erzeugt und vernichtet werden.
    Das höhrt sich ein wenig theoretisch an, aber man kann es vorallem in der Meditation in aller Tiefe spüren.


    3.)

    Zitat

    Wisst ihr, was die Einstellung dieser Schule bezüglich der Erleuchtung von Laien betrifft?


    Laien können die Erleuchtung genauso erlangen wie Mönche. Ganz besonders wichtig im Zen ist die Praxis.
    Tägliches Zazen können auch Laien praktizieren. Wenn du täglich Zazen praktizierst, kommst du der Erleuchtung zumindest immer näher.

    Hallo,
    bevor der Dharma aufgeschrieben wurde, wurde er mehrere Jahrhunderte von Lehrer zu Schüler mündlich weitergegeben und auswendig gelernt.
    Auch heute werden noch von vielen Mönchen Texte auswendig gelernt. (Soweit ich weiß, berichtigt mich, wenn es gar nicht soo viele sind.)


    Meint ihr, auch als Laie macht es Sinn, bestimmte Texte auswendig zu lernen?


    Beispielsweise könnte man das Dhammapada auswendig lernen - nicht zu umfangreich, und trotzdem sehr intensive Verse.
    In 1 bis 2 Jahren, denke ich, könnte man die 423 Verse mit ein paar Minuten Zeitaufwand pro Tag gut auswendig lernen.


    Hat jemand von euch schon mal einen buddhistischen Text auswendig gelernt?

    Hanzze:

    Um was gehts? Was hat das mit dir zu tun?


    Was es mit mir zu tun hat? Gute Frage - solange man sich nicht damit identifiziert, hat selbst die eigene Nasenspitze nichts mit einem zu tun.
    Danke - deine Frage hat mir tatsächlich weitergeholfen.

    Es gibt sie häufig, die Situation:


    In einer Diskussion weiß man zu 100 %, dass man Recht hat, man spürt es.
    Der Gesprächspartner sieht das leider nicht so, und versucht seine Meinung mit aller Gewalt "durchzuboxen", ohne sich seiner Scheuklappen bewusst zu sein.


    Meist ist hier natürlich das Beste, nachzugeben, wenn es nicht um etwas sehr Wichtiges geht. Meist sind die "Seitenschäden" größer als der eigentlich Gewinn, wenn man weiter diskutiert.


    Nur wie lernt man, nachzugeben? Wie lernt man, zu akzeptieren, dass der Gesprächspartner in seinem Unrecht glaubt, im Recht zu sein?


    Mantra? Atemtechnik? Mund mit Paketband zukleben? Habt ihr eine spezielle Technik für diese Fälle?