Beiträge von Milou

    Losang Lamo:

    Meiner Wahrnehmung nach braucht man auch gar nicht lange suchen oder den Blick in unbekannte Fernen schweifen lassen, um Höllen (Japan) und Hungergeister (Heroinsüchtige) zu entdecken.
    Warum sollte es das nicht in verstärkter Form auf anderen Bewusstseinsebenen geben?
    Wo ist der zuverlässige Beleg, dass dies unmöglich sei?


    Das würde bedeuten, dass alle Dinge in den Schriften nur im übertragenen Sinne gemeint sind. Ich habe aber oft den Eindruck, dass ursprünglich alles genau so gemeint war, wie es geschrieben steht. Weil heute (fast) niemand mehr an Geister glaubt, hat man in der Moderne diese unbequemen Textstellen als metaphorisch uminterpretiert.


    Was meint ihr dazu?


    LG,


    Milou

    Zitat

    Erdmaus schreibt:
    ... Fermi Paradoxon.


    ... Die Gleichung selber ist einfach nur eine Gleichung. Logischerweise unvollständig und spekulativ. Mir ist keine Gleichung bekannt, die nicht unsicher und damit spekulativ wäre, da immer Prämissen vorliegen, die unsicher sind. ...
    ...


    Erstens: Das Fermi Paradoxon ist gar nicht so paradox. Vielleicht ist es ja unwahrscheinlich, aber dennoch kann es ja sein, dass wir - die Menschen - die älteste Spezies in unserer Galaxis sind. Schon ist das Paradoxon verpufft. :grinsen:


    Zweitens: Was soll das denn nun jede Gleichung ist spekulativ? Nun kochen die Emotionen aber hoch. Ich denke, wenn Du diese Aussage nochmal durchließt, erkennst Du, dass das Müll ist. (sorry , ist nicht persönlich gemeint :oops: )


    Gleichungen sind immer unschuldig :grinsen: . Gleichungen können Vereinfachungen natürlicher Prozesse sein und die grundlegenden Postulate der Wissenschaften kann man sicher auch bis zum Ende des Universums diskutieren. Aber Gleichungen sind gewiss nicht spekulativ. Auf Basis eines in sich konsistenten Systems von Grundannahmen, lässt sich ein sehr exaktes theoretiches Gebäude errichten, welches die uns umgebende Natur hinreichend genau beschreibt - daran ist nichts spekulativ!


    LG,


    Milou

    Ich höre hier zwar das erste Mal von der Drake-Gleichung (zumindest bewusst) und ich habe es auch nicht unbedingt mit Erich von Däniken und Co., aber dennoch muss man zugestehen, dass eine Gleichung, selbst mit vielen Unbekannten, dennoch hilft, die zugrundeliegenden Zusammenhänge zu erkennen.


    Man beginnt sich um Einflussfaktoren Gedanken zu machen und ermittelt, welche Parameter am unsichersten sind, bzw. vordringlich geklärt werden müssen, um genauere Informationen zu erhalten. Unser Modell vom Universum wird also - wenn auch nicht übermäßig - verbessert.


    Insofern ist Drake nicht vollständig der Buhmann - Populismis hin und P.M. her.


    LG,


    Milou

    Zusatz:


    Bei den Naturwissenschaften ist es wie beim Guttenberg oder bei Ärzten. Irgendwelche Leute, die keine Ahnung haben, heben sie auf ein Podest und erwarten Dinge, die niemals versprochen wurden. Und wenn dann alles anders läuft als erwünscht, wird die Naturwissenschaft als unfähig oder böse verteufelt.


    Wissenschaft versucht nur Wissen zu schaffen - mehr nicht!


    LG,


    Milou

    Zitat


    Erdmaus schreibt:
    ... Auf diese Frage zielte ich ab, als ich anmerkte, dass primitive Lebewesen ev. keine subjektive Innenwelt haben und somit auch gar nicht als Los zur Verfügung stehen. ...


    Buddha hat das nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern explizit betont. Ggf. lässt sich als Einzeller wohl kein gutes Karma anhäufen, aber möglicherweise gibt es ja sowas wie eine Halbwertzeit für Karma, so dass man nach genügend Wiedergeburten als niedere Lebensform auch ohne gute Taten (was immer das heißt - siehe anderer Thread) die Chance erhält, als Mensch geboren zu werden.


    Damit das System nicht zu sehr mit den Naturwissenschaften kollidiert, könnte man ja postulieren, dass Lebewesen bei geeignetem Karmakonto als die höchst mögliche aktuell existierende Lebensform wiedergeboren werden. Bei einer solchen Wiedergeburt konnte man zu einer Zeit, als es noch keine Menschen gab, die Evolution dabei unterstützen, den Menschen zu erschaffen. Die Spezies Mensch war also schon immer das Entwicklungsziel des Lebens, da von hier aus Nirvana erreicht werden kann.


    Vielleicht ist es ja auch ein Selbsheilungsmechanismus des Universums :grinsen: . Nachdem es ausversehen Lebewesen erzeugt hatte und unter diesen litt, hat es sich überlegt, wie es die Lebewesen wieder loswerden könnte (Antibiotikum gab es damals noch nicht). Die Lösung war, durch Evolution eine Lebensform zu erschaffen, die nicht mehr Wiedergeboren wird. Die Vorstufe dieser Lebensform ist der Mensch. Dieser hat zumindest die Chance, nicht mehr wiedergeboren zu werden. Die Lebensform, die definitiv nicht mehr wiedergeboren wird, kann nicht eigenständig existieren, da jeder Mensch, der diese Stufe zu Lebzeiten erreicht, selbst bereits nicht mehr wiedergeboren wird und somit keine zugehörige Zivilisation aufbauen kann.


    Ende der sinnlosen Philosophiererei :grinsen:


    LG,


    Milou

    Wieso argumentiert ihr beide eigentlich nur mit der Vergangenheit?


    1. Man nehme die Dauer der Existenz des Universums (inklusive vor dem Urknall [falls es den gegeben hat] sowie nach allen nachfolgenden Urknallen [was für'n Lärm :D ]).
    2. Man ermittle die Anzahl aller in diesem Zeitraum existierenden Lebewesen L
    3. Man ermittle die Anzahl aller in diesem Zeitraum exisiterenden Menschen M
    4. Man ermittle W = M/L


    M ist dann die bedingte Wahrscheinlichkeit als Mensch geboren zu werden, unter der Bedingung überhaupt als Lebewesen existiert zu haben.


    Wenn wir M ermittelt haben, können wir nochmal darüber diskutieren, ob es eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist, als Mensch geboren zuwerden. :grinsen:


    LG,


    Milou


    Ist schon erstaunlich, wie die Bedeutung des Wortes Konsum im Sinne von "kaufen" in den Köpfen der dieses Forum konsumierenden, eigentlich nicht anhaftenden Buddhisten und Buddhismussymphatisanten verankert, ja geradezu eingebrannt ist.


    Das erinnert mich an meinen donquichottischen Kampf in meinem Unternehmen das korrekte Wort Datum als Singular des Wortes Daten zu etablieren. Verwendet wird normalerweise das Wort die Date :oops: . Niemand schafft es, sich von der kalendarichen Bedeutung des Wortes zu trennen. Vielleicht sollte man froh sein, dass es von Zeit zu Zeit noch Leute schaffen, den Genitiv zu verwenden. Gute Nacht Deutsche Sprache!


    LG,


    Milou

    Wenn man zumindest sagen könnte, dass eine gute Tat dabei hilft, dass Leiden der Menschen zu verringern. Aber dann stellt sich als alternative Frage: Was ist echtes Leiden?


    Ein Kind weint, weil es Schokolade will - ich gebe ihm welche und sein Leid ist verschwunden. Ist das gut?
    Ein Kind weint, weil es Schokolade will - ich gebe ihm keine, weil das schlecht für die Zähne ist - das aktuelle Leid bleibt. Ist das schlecht?
    Ist das überhaupt Leid, um das ich mich kümmern soll, also wichtiges/echtes Leid?


    Meine Freundin leidet, weil Sie sich dick fühlt. Ist das echtes Leid? (war nur hypothetisch, sie ist nicht dick :grinsen: )


    Jemand leidet, weil er all sein Geld verloren hat. Ist das echtes Leid? Soll ich ihm Geld geben oder ihm klar machen, dass er ohne glücklicher ist?


    Jemand verliert sein Augenlicht und ist deprimiert. Ist das echtes Leid? Jemand ist von Geburt an Taub (siehe weiter oben). Ist das echtes Leid?


    Es gab mal eine Serie Reich und Schön (oder umgekehrt). Die Leute hatten große Probleme und haben gelitten. Jeder leidet in dem Maße viel oder wenig, wie er es aus seinem Leben kennt. Ist das Leid, welches ein reicher Mensch hat geringer, als das Leid eines armen Menschen? Wem sollte ich helfen, wenn ich nur die Zeit habe, mich um eine Person zu kümmern?


    Die Frage danach, was Leid, bzw. echtes Leid ist, schein mir nicht geeigneter zu sein, als die Frage nach der Definition einer guten Tat.


    LG, Milou


    P.S. 1: Hier ist Fozzy Bär :D
    P.S. 2: Oh Gott, oh Gott, oh Gott - Lob von The36Chamber im Thread - das pimpt mein Ego und wirft mich karmatechnisch um mehrere Leben zurück - womit habe ich das verdient????

    Tja, Mabuttar,


    genau das ist ja der Knackpunkt an der ganzen Problematik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest sind für den Geist des Menschen zu komplex, als dass er in der Lage wäre, die Dinge oder Taten zu identifizieren die objektiv gut sind.


    Aus buddhistischer Sicht kann es eigentlich nur Dinge und Taten geben. Gut oder schlecht werden diese erst in unserem Gehirn. Da es zu allen Dingen und Taten mindestens so viele Ansichten bzw. Interpretationen wie Gehirne im Weltall gibt, kann es nichts objektiv Gutes oder Schlechtes geben.


    Eine Gute Tat zu vollbringen sollte für Buddhisten daher unmöglich sein und somit von diesen auch nicht angestrebt werden - Karma hin oder her. Eine seiner Meinung nach schlechte Tat braucht der Buddhist aus gleichem Grunde nicht zu fürchten - Karma hin oder her.


    LG,


    Milou


    P.S.: Gehirne im Weltall klingt irgendwie wie Schweine im Weltall - kennt das noch einer von Euch? :grinsen:

    *Magie Modus ON, Brain OFF*


    Zitat

    Erdmaus schreibt:
    ... Das ist auch richtig so und ich finde deine Reaktion gut. Jeder Mensch sollte sein eigenes Hirn einschalten und eigenverantwortlich Schlüsse ziehen (das kann ihm niemand abnehmen). Ich kann nur Denkanstöße geben und meine Kritik formulieren und im allgemeinen Diskurs beisteuern. Jeder muss selber wissen was er damit anfangen möchte. Steht doch jedem frei an Zauberei und Paranormales zu glauben. ...


    Ich wollte genau, dass du das schreibts :shock: Ich hab's mir vorgestellt und Dir ins Gehirn gesendet :shock:


    Unglaublich, Magie funktioniert ...


    *Magie Modus OFF, Brain ON*


    :grinsen:


    LG,


    Milou

    Hallo peeter,


    entspricht das konsumieren aller vorhandenen Sinnesreize nicht unserem menschlichen Naturell? Es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Ansonsten würden wir noch als Einzeller in der Ursuppe schwimmen - oder aber in der Mittagssuppe einer anderen, erfolgreicheren Spezies - die wahrscheinlich auch schon den Buddhsimus erfunden hätte und sich die selben Fragen stellen würde. :grinsen:


    Wenn ich nicht mehr konsumiere, was mache ich dann mit meinen Augen, Ohren, der Nase, den Händen, meinen Druck- und Temperatursensoren in der Haut? Auf Ebay verkaufen und das Geld spenden?


    Ohne Konsumieren keine Intelligenz -> ohne Intelligenz keine Erkenntnis der Ursachen des Leidens sowie der Wege zur Befreiung vom Leid! Man könnte auch Sagen, unsere Intelligenz löst Probleme, die wir ohne sie nicht hätten :grinsen:


    Ich schweife ab - es ging ja um's konsumieren. Konsumieren ist gut, denn es hilft uns, die Welt zu verstehen!
    Ob das was wir konsumieren die Realität ist, ist eine ganz andere Frage!


    LG,


    Milou

    OFF TOPIC


    So langsam frage ich mich, ob ich im falschen Film bin. Glaubt hier wirklich einer an Magie im Sinne von Zauberei à la Gandalf, Merlin und Bibi Blocksberg?


    Oder versteht ihr unter Magie etwas anderes als ich. Ihr beschäftigt euch alle so ernsthaft mit dem Thema :shock:


    Als ZENnie bin ich mehr als verwirrt.


    LG,


    Milou

    Zitat

    Sven schreibt:
    ... Die wichtigste Erkenntnis war aber, dass sich Leute ein System nehmen und dann die Realität in das System einordnen. So wird dann dieses System zum geistigen Gefängnis und viele kommen da nie wieder heraus. Letztendlich muss man dadurch mehr Leiden als nötig! ...


    Machen das nicht alle Religionen - und damit auch der Buddhismus. Jeder Mensch interpretiert die Welt (Realität) im Rahmen des von ihm bevorzugten Systems. Zumindest für Menschen gitb es keine Relität außerhalb von Denksystemen. Die objektive Realität ist für den Menschen uninteressant, da er sie nicht erfahren kann.


    LG,


    Milou

    Hab gerade was bei Ajahn Brahm über Mitgefühl und Weisheit gelesen, was dem entspricht, was ich weiter oben schon beschrieben habe:


    Zitat

    ... Mitgefühl ohne Weisheit ist nie wirklich erhebend ...


    Ein junger Mann der von Geburt an gehörlos war, besuchte mit seinen Eltern anlässlich einer gesundheitlichen Routine-Überprüfung einen Arzt. Aufgeregt teilte der Arzt den Eltern mit, er habe in einer Fachzeitschrift etwas über eine neue Behandlung für taube Menschen gelesen. Eine einfache und billige Operation könnte zehn Prozent der Menschen, die taub zur Welt gekommen waren, ein hervorragendes Gehör verschaffen. Er fragte die Eltern, ob sie sich darauf einlassen wollten und beide stimmten augenblicklich zu.


    Es stellte sich heraus, dass der junge Mann zu den zehn Prozent gehörte, die nach der Operation perfekt hören konnten. Doch der junge Mann war wütend auf den Arzt und seine Eltern. Natürlich hatte er die vorangegangene Diskussion nicht gehört und niemand hatte ihn gefragt, ob er denn überhaupt hören wollte. Jetzt beschwerte er sich über den fortwährenden Lärm, der ihn entsetzlich quälte und dem er keinen Sinn entnehmen konnte. Er war überhaupt nicht am Hören interssiert gewesen. ...


    Aus: "Die Kuh, die weinte" von Ajahn Brahm.


    War das nun eine gute Tat?


    In dem Augenblick wo die Entscheidung getroffen wurde, war sie doch gut, oder? Später, als die Konsequenzen klar waren, wurde die Tat als schlecht eingestuft (Mitgefühl ohne Weisheit). Noch später, wenn der junge Mann gelernt hat zu hören und zu verstehen, ist er womöglich dankbar, dass jemand anderes für ihn die Entscheidung getroffen hat, da er selbst gar nicht wusste, was gut für ihn ist.


    LG,


    Milou

    bel:
    sumedha:

    "off topic"
    aus meiner sicht und wissensstand, finde ich keinen, das zeugt möglicherweise nur von meiner vorläufigen unwissenheit und meinem fehlenden interresse an vergleichen. :)


    Also, wenn der eine sagt, da gibt es einen "Trick" und er andere sagt, da ist überhaupt kein "Trick" dann ist das ja wohl ein bedeutender Unterschied - jedenfalls für mich.


    _()_


    Ist dass wirklich ein Unterschied? Klingt für mich voll nach ZEN :lol:

    Zitat


    Sumedha kam zum Meister und fragte: Meister, was ist das Geheimnis des ZEN? Der Meister antwortete: Es läßt sich nicht in Worte fassen, und doch ist irgendein besonderer Trick dabei. Kurze Zeit später kam Bel zum Meister und fragte ebenfalls: Meister, was ist das Geheimnis des ZEN? Der Meister antwortete dieses mal: Es läßt sich nicht in Worte fassen, und noch ist irgendein besonderer Trick dabei. Als Sumedha und Bel aufeinander trafen, waren sie erst verwirrt, dann empört. Sie liefen zum Meister und fragten: Meister, welches Spiel treibts Du mit uns? Zu Sumedha sagst Du es sei ein Trick dabei und zu Bel es sei kein Trick dabei. Willst Du uns zum Narren halten? Der Meister lächelte und sagte: Kommt morgen nochmal zu mir. Am Tag darauf kamen Sumedha und Bel wieder zum Meister und fragten: Meister, hast Du heute eine Antwort für uns? Der Meister lächelte und sagte: Kommt morgen nochmal zu mir. Am darauffolgenden Tag erschienen beide erneut vor dem Meister: Meister, heute wollen wir aber wirklich wissen, was die richtige Antwort ist! Blitzschnell sprang der Meister zwischen die beiden und schlug sie mit den Köpfen aneinander. Daraufhin wurden beide sofort erleuchtet.


    LG,


    Milou

    Zitat

    Dharma-chakra schreibt:
    ... Es gibt doch auch viele Leute, die um die 4 Edlen Wahrheiten wissen, aber immer noch unwissend und ignorant sind. ...


    Hmmm - das klingt so, als wären die 4EW ein Naturgesetz. Das ignoriert vollkommen, das das ganze auch nur eine Theorie von vielen ist. Allein der Begriff - Wahrheiten - hat an sich schon etwas zu Absolutes. Das klingt nach ditthupadana (Festhalten das aus philosophischen oder theologische Ansichten entsteht) :lol:


    LG,


    Milou

    Hallo sumi,


    da meinte meeps wohl Lao-Tse, den Begründer des Taoismus.


    Ich habe mich da auch durchgekämpft, es scheint mir aber noch ein stückweit schwieriger als ZEN zu sein. Weiterhin fehlt mir die Basis wie sie im Buddhismus zur Verfügung steht: die vier edlen Wahrheiten.


    Daher bin ich nicht beim Taoismus gelandet, obwohl das für einen Atheisten wohl das Naheliegendste ist. Es ist dennoch eine faszinierende Lehre, die man als ZENnie zumindest zur Kenntnis nehmen sollte.


    LG,


    Milou

    Tja, monikamarie,


    ich bin und bleibe wohl ein Zweifler. Mir fehlt leider (zum Glück?) oft die vielen anderen innewohnende Gewissheit, dass schon alles richtig sein wird, was man tut. Wie immer sollte man wohl versuchen, den mittleren Weg zwischen zu viel Selbsgewissheit und zu viel Zweifel zu gehen.


    Zitat

    Übertriebenes Selbstbewusstsein ist der Feind wahrer Größe!


    (Damit meinte ich nicht Euch, monikamarie und sumedha, sondern nur eine allgemeine Lebensweisheit als Einzeiler :D )



    LG,


    Milou

    Liebe Sumi,


    ich sehe es ja im Prinzip genau so.


    Es ist nur so: Wie wertvoll ist eine Lebensweisheit, wenn ich mir in jeder Situation selbst überlegen muss, welche meiner gesammelten Lebensweisheiten (mir) hier am besten passt?


    Lebe nur im Augenblick ist eben eine Aussage, die das genaue Gegenteil von Nachhaltigkeit ist. Wenn ich alle Kraft an den Augenblick gebe, ist für den nächsten Augenblick, wo ich diese vielleicht viel mehr gebraucht hätte, keine Kraft mehr übrig. Das Leben ist nunmal nicht schwarz-weis.


    LG,


    Milou

    Lieber The36Chamber,


    das eine Tat gut für Dich und gut für den anderen ist, ist ja erstmal nicht schlimm. Jemand hat im Chat mal gefragt, ob es buddhistisch ist, zum Frühstück eine Käsesemmel zu essen? Wir haben herzlich gelacht. Man muss sicher nicht alles mit Buddhsimus begründen. Der Buddhismus soll eine Richtlinie sein, aber kein Gesetz. Wenn man mal was unbuddhistisches macht, kommen halt ein paar zusätzliche Wiedergeburten dazu. ;)


    Letztendlich ist es natürlich im Buddhismus so, dass es keine Freude machen soll, Gutes zu tun (unabhängig von der Definition, was gut ist :D ). Alles Tun soll absichtslos geschehen. Wenn Du in der buddhistischen Ausbildung weiter fortgeschritten bist, wirst Du das verstehen.


    Wenn Du an Dir selbst arbeitest, wirst Du irgendwann merken, das es einfacher wird, Gutes für andere zu tun. Es läge ein roßer Fehler darin, sich selbst zu vernachlässigen, um anderen zu helfen. Dann endet man irgendwann als fundamentalisticher Eiferer. Nähert man sich der Erleuchtung, weiß man intuitiv was gut und richtig ist, ohne dem Guten und Richtigen anzuhaften.


    Aber vergiss nicht: Auch ich bin ein Blinder der von Farben redet!


    LG,


    Milou