Moin moin allemann,
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Hanzze schreibt:
... Die Dinge die du nicht brauchst, gibst du nach und nach jenen, die es brauchen können. ...
... und fördere damit die Anhaftung anderer Menschen - woher weiß ich denn schließlich, dass sie diese Dinge wirklich brauchen?
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Hanzze schreibt:
... Nur zu nehmen was man bracht, oder vielleicht irgendwann nur mehr zu nehmen was einem gegeben wird, dass ist Gut sein. ...
... und hindere andere Menschen daran, Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen - dass ist sehr unheilsam!
Ich kann Stunden und Tage so weitermachen, dass bringt uns nicht weiter.
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Hanzze schreibt:
... Sila (nichts neues anhäufen - gut sein) ... Als kluger Praktizierender fängt man mit Sila - ich nenne es Mitgefühl -, an ...
... womit wir wieder am Anfang stehen: Was heißt es gut zu sein? (als Erweiterung zur Frage: Woran erkennt man eine gute Tat?)
Das bringt uns auch nicht weiter.
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Milou schreibt:
... jede Tat ist sowohl gut als auch schlecht ...
... und damit sinnlos? Das ist wohl zu fatalistisch und bringt uns auch nicht weiter.
Ausgelöst wurde meine Frage durch die Überlegung, was Buddhisten dazu motiviert, Gutes zu tun. Im Extremfall könnte man natürlich sagen: NICHTS. Das ist aber m.E. die für die Menschheit am wenigsten erstrebenswerte Auslegung des Buddhismus.
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Erdmaus schreibt:
...
Wenn ein Mensch einen anderen Mensch schlägt, so bewerte ich dies als schlecht und greife ein. Wenn jemand andere Klamotten wie ich gut findet, so bewerte ich das nicht. Es gilt sparsam mit Bewertungen umzugehen und diese nur zu erzeugen, wenn dies wichtig erscheint. Auch im Hinblick auf gesellschaftliche Courage und Verantwortung wende ich Bewertungen an. Ich finde Atomkraft nicht gut und gehe deshalb dagegen auf die Straße. Ich finde es nicht gut, wenn wir den nachfolgenden Generationen einen strahlenden Müllberg hinterlassen. Ich möchte nicht die Augen vor Ungerechtigkeiten verschließen. Natürlich ist dies unbequem und der Geist wird dadurch in einen gewissen Status der Unruhe versetzt. Aber für mich ist es kein erstrebenswertes Ziel mich ruhig zu stellen - ja mehr noch ich empfinde dies als pathologisch und traurig. Die Menschheit wird so nicht weiterkommen. Ich bin ein Wesen in einem sozialen Wertegefüge und möchte meine Verantwortung warnehmen. ...
Vielleicht ist das ja ein Zugang zu dem Thema.
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Eine gute Tat ist nur gut in dem Augenblick, in dem sie getan wird.
Menschen werden nie in der Lage sein, die nichtlineare Komplexität von Ursache und Wirkung zu durchschauen (siehe z.B. http://www.amazon.de/Schein-We…TF8&qid=1301134083&sr=8-1). Natürlich ist der eine dümmer und der andere schlauer, aber letztendlich wird jeder scheitern, atwas für alle Zeiten absolut Gutes zu tun.
Praktiziert man auf dem Achtfachen Pfad, sowie Dana, Sila und Bhavana, so kann man sich möglicherweise von den schlimmsten menschlichen Eigenarten befreien und hat eine größere Chance, dass das was man tut gut ist. Man sollte sich allerdings auch mit seiner Umwelt auseinandersetzen, um zumindest die deutlichsten (schlechten) Wirkungen von Taten im Vorhinein abschätzen zu können. Ich bin sicher, dass bei der Hexenverbrennun im Mittelalter viele gute, tiefreligiöse Menschen mit durchaus guten Absichten beteiligt waren, die einfach nur zu ungebildet waren, die Falschheit ihrer Handlungen zu erkennen. Ich bin im Sozialismus aufgewachsen und war als Kind im tiefsten Inneren überzeugt, dass die meisten Menschen im Westen schlecht sind und alles was die DDR macht gut ist. Dahinter lag bei mir keine böse Absicht, sondern nur Unwissen (und Indoktrinierung).
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Lebe achtsam im Augenblick!
Wenn man bereit ist, fehlerhafte Taten zu erkennen, aus diesen zu lernen und sein Handeln zu ändern, so braucht man über eine unbeabsichtigt schlechte Tat nicht zu trauern.
LG,
Miliou