Karuna:
"Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher:
das Leiden und des Leidens Ausrodung." M. 22
So der Buddha und das der Sinn der Lehre.
Gäbe es kein Leiden, dann brauchten wir auch kein Buddha
und keine Lehre.
Karuna:- ins Nibbana.
"ins Nibbana" ist ein Ausdruck für das Beenden des Leidens.
Da kann also nie einer drinnen sein sondern entweder das
Leiden ist beendet oder nicht.
Karuna:
Was wir im Zen sagen - und Roland Rech sagt das hier
auch - Nibbana kann zwar herbeigesehnt werden, aber es
kann nicht DADURCH erreicht werden. Denn es ist schon.
Wie kann man im Leiden stehend auf so einen Unfug verfallen?
Wo Leiden ist, ist schließlich keine Leidlosigkeit. "Nibbana" ist
nur ein Wort für das Erlöschen des Leides nicht mehr und nicht
weniger. Und die Erlöschung des Leidens ist solange nicht, wie
noch Leiden vorhanden ist und nicht gibt es Leidlosigkeit wenn
Leiden ist. Sowas zu denken ist reine Geistesverwirrung.
Karuna:
Nibbana ist nicht das Ergebnis unserer Bemühungen.
Ach so, alle Praxis ist sinnlos?
Wer verbreitet solche Lehren?
Wozu glaubst du hat der Buddha denn die Leute motiviert?
Natürlich ist die Erlöschung des Leides, das Ergebnis von Bemühungen.
Von alleine kannst du da lange warten. Von der "Gnade Gottes" kommt's nicht.
Andrerseits stimme ich dir zu, daß wenn das Leiden erst einmal überwunden
ist, es dann dafür keiner Bedingung mehr bedarf. Das mußt du dir vorstellen nach
dem Beispiel des Buddha vom Löschen des Feuers. Daß das Feuer gelöscht wird,
dessen bedarf es des Bemühens sonst brennt es eben immer weiter. Wenn es
aber erstmal vollkommen gelöscht ist, dann bedarf es keiner Bemühung mehr.
Ein solcher heißt "schulungsledig". Die vier großen Kämpfe sind zu Ende gekämpft.
Die vier großen Kämpfe gehören zum achtfachen Pfad, sie sind das sechste Glied.(sammā-vāyāma)
Sammā-vāyāma weglassen, bedeutet den achtfachen Pad wegzulassen. Wo aber der
rechte achtfache Pad nicht mehr ist, da ist auch die Lehre des Buddha nicht mehr.
Karuna:Alles anzeigen
Roland Rech sagt ja - wie man es erreicht. Indem man losläßt, sich nicht mehr
darauf ausrichtet, sondern sich z.B. um Absichtslosigkeit bemüht und das Ziel
einfach aufgibt. Und dann, wenn wir uns nur um Absichtsloigkeit bemühen, im
täglichen Leben, wirklich täglich, jederzeit, hört dieses Verlangen auf und uns
interessiert nicht mehr, wie das Wort für ... wie hieß das noch? Nibbana. Ach,
vergiß das.
Ja, das mache ich dann auch schnell mal, denn so erreicht man das
in der Praxis nicht - und zwar auch dann nicht, wenn man gelegentliche
Erfolge damit hat. Dazu bedarf es des gesamten achtfachen Pfades
mit Samādhi an der Spitze. Erst dann, wenn die sieben Erwachungsglieder (bojjhanga)
voll entfaltet sind, kann sich der Geist von allem Anhangen für immer lösen.
Das ist wie in M 24 dargelegt: Jede Etappe auf dem Wege muß zunächst
bewältigt werden, bis der letzte Rest des Weges gegangen werden kann.
Man kann nicht nur den letzten Rest eines Weges gehen. Das ist unmöglich.
Karuna:
Denn wenn du absichtslos bist, weil du das als ein Mittel betrachtest um
ein Ziel zu erreichen, dann ist das keine Absichtslosigkeit, sondern absichtsvolle
Absichtslosigkeit. Wenn du aber dich in die Dinge des Lebens ganz einläßt
und mitwirkst, ganz nach den jeweiligen Gesetzen, dann entfaltet sich
Absichtslosigkeit und es mehrt sich das Ersehnte.
Das halte ich für einen wirklich gefährlichen Traum der
nicht klappen wird und hat der Buddha so auch nicht gelehrt.
Was er gelehrt hat, was man machen muß um alle Einflüsse
der Absicht zu besiegen, das hat er in M2 gesagt. Lies es.
mfg.
accinca