Beiträge von Alex Gruber

    Lauscher:
    Geronimo:

    Aber wie kommt es nun, das sich der praktizierende Geist scheinbar immer dem Mitgefühl zuneigt, ob er will oder nicht?


    Das Mitgefühl entsteht, meines Erachtens, aus einer größer werdenden Achtsamkeit, bewusstem Leben, bis das Mitgefühl zu einer Gewohnheit wird und als normal, Teil von einem betrachtet wird.


    Leider ist meine Erfahrung nicht so wie deine, dass das Mitgefühl IMMER größer wird, es häng davon WIESO jemand praktiziert, meditiert. Manche bleiben stecken, weil sie bei sich manche Aspekte nicht anschauen möchten/können, manche verlieren von ihrer Mitgefühl, weil die Praxis selber zu eine Egobestätigung wird und manche werden tatsächliche empfindsamer und mitfühlend. Möge es viele von der letzte Sorte geben :)


    Es ist nicht nur die Achtsamkeit, obwohl sie maßgeblich dazu beiträgt, sondern auch das man über sein Ego hineinausschauen kann. Durch zunehmender Meditation wird dies möglich. Doch das hast du Recht, die Konfrontation um dieses Mitgefühl zu "erzeugen" beginnt bei sich selbst und jene die diese Konfrontation nicht bereit sind zu einzugehen, werden dieses Mitgefühl auch nie wirklich kennen.


    Da würde ich aufpassen so etwas zu behaupten... :D
    Nichts ist individuell, wir alle bestehen nur aus Zusammensetzungen. Der Körper z.b. er ist nicht mehr als Muskeln, Knochen etc.
    Sterben ist weiter im Samsara wiedergeboren zu werden. Während Nirvana dessen Überwindung ist.
    Spuren also sind nicht wirklich hier, weil alles unpersönlich ist.


    Eine Bestrafung? Nein das gibt es in diesem Sinn nicht... aber es gibt das Samsara, Rad des Lebens.
    Es zeigt wie du wiedergeboren wirst, wobei es nicht als "andere Welt" gemeint ist.
    Wenn du beispielsweise in deinem vorherigen Leben ziemlich Stolz warst, wirst du als
    "Gott" wiedergeboren, aber versteh das nicht zu wörtlich. Es ist aus ihrer Wahrnehmung
    heraus, sie fühlen sie also wie ein Gott. Jedes unreine Gefühl das vordergründig im vorherigen
    Leben war, wird dich auch ins Nächste "begleiten". Es ist keine Bestrafung "im Sinne Zorn Gottes",
    oder wie manche dazu sagen gedenken könnten, es ist die logische Schlussfolgerung...sozusagen.


    Ich glaube es ist wichtig, das Rad des Lebens nicht zu wörtlich zu nehmen, eher das
    System dahinter zu verstehen.


    Manche Menschen sind großzügig, weil sie gierig auf Dankbarkeit sind.
    Auch das ist meiner Meinung nach Gier.
    Reine Großzügigkeit besteht darin, sich nicht Dankbarkeit zu erwarten.
    Sondern frei geben zu können, ohne die Dankbarkeit "nehmen" zu wollen.
    _()_

    sumedhâ:
    Alex Gruber:

    Wir werden wiedergeboren, der Tod ist nicht das Ende. Es ist die Brücke von einem "leidvollen Leben" zum anderen.
    Die Befreiung von diesem Kreislauf (Samsara), ist Nirvana.


    das klingt für mich wie ein plakat in der U-bahn station ...


    Du musst in einer schönen Stadt leben, wenn in U-Bahn Stationen, so etwas auf Plakaten steht. :D


    Alex Gruber:

    Natürlich wäre es "einfacher" nur gut zu leben und zu genießen, aber
    wenn man erst erkannt hat das alles vergänglich ist, dann strebt man danach
    diesen Kreislauf zu unterbrechen, seinen Weg weiterzugehen.


    ich glaube, Buddha hat erkannt das alles vergänglich ist und hat es so angenommen, damit hörte das leid auf.
    wie man zu dem annehmen dessen kommt, beschreibt er im 8-fachen pfad.[/quote]


    Das erkennen der Vergänglichkeit ist eine Sache, es annehmen, also vollkommen zu akzeptieren ist eine andere.
    Die rechte Anschauung, ja es "zeigt" uns wie es ist, man erkennt.
    Aber es gibt unzählige Beispiele dafür, das es wirklich so ist.
    Selbst das schönste Erlebnis ist vergänglich. Wenn die Menschen gestorben sind, die es es erlebt haben.
    Eine noch so schöne Blume wird eines Tages vergehen, selbst die größten Bauwerke der Menschheit
    werden eines Tages nicht mehr da sein...etc.
    Nur den 8-fachen Pfad durchzulesen genügt da nicht.


    Wir werden wiedergeboren, der Tod ist nicht das Ende. Es ist die Brücke von einem "leidvollen Leben" zum anderen.
    Die Befreiung von diesem Kreislauf (Samsara), ist Nirvana.


    Siddhartha Gautama war im Zweifel ob er die endgültige Befreiung erlangt hat, aber als er Buddha wurde,
    war er frei von Zweifel, weil er komplett erkannt hatte.


    Natürlich wäre es "einfacher" nur gut zu leben und zu genießen, aber
    wenn man erst erkannt hat das alles vergänglich ist, dann strebt man danach
    diesen Kreislauf zu unterbrechen, seinen Weg weiterzugehen.


    _()_

    SeSi2704:

    Also ich fange mal an....
    Ich habe 2 Beziehungen gerettet
    ein Kind aus dem Fahrstuhl gerettet bin immer für andere da wenn, sie mich brauchen
    aber, ich persönlich erfahre kaum Glück in allen Lebenslagen und ich versuche wirklich immer meinen Weg zu bewahren und immer an das Gute zu glauben.
    Man wird ausgenutzt und ist immer der Psychologe für andere..ich kann nicht mehr ich möchte auch mal Glück haben:( muss immer zu sehen.
    Es belastet einen ziemlich. Glück in andere finden ist echt schwer auf Dauer:(


    Ich verstehe dich, doch versuche es anders zu betrachten.


    Auch ich habe lange Zeit so gedacht, ich habe schon oft bevor ich etwas Gutes getan habe, gedanklich schon abgewogen wie sehr
    sich die anderen Freuen werden.


    Es ist mir allerdings einiges klar geworden:
    Meinen Weg zu gehen, bedeutet das ich nicht andere Faktoren, oder Menschen brauche, die mir sagen: "Das hast du gut gemacht!"
    Wenn ich gut handle, dann erwarte ich mir keinen Dank. Ich brauche kein Gefühl der Freude von anderen, warum auch? Es ist doch nur
    ein Gefühl. Die einzig richtige Freude empfindest nur du in dir, wenn du anderen Gutes tust, dann ist doch allein das du etwas Gutes getan hast,
    Freude genug. Manche Menschen glauben Güte ist ein geben und nehmen. Du gibst eine gute Tat und nimmst dafür die Dankbarkeit.
    Reine Güte, ist reines geben...


    Und Glück? Mach dein Glück nicht von anderen abhängig, wenn du siehst das andere sich freuen, freu dich mit.
    Sei nicht neidisch...denn es ist nur weltliches Glück, es wird vergehen.


    Versuche Metta Bhavana zu üben, und zu verstehen. Es beginnt mit: Möge ICH...


    _()_

    Hanzze:

    Alex,
    du darfst nicht davon ausgehen, dass andere immer aufmerksam sind, wie du auch weiters nicht davon ausgehen darfst, das du selbst immer aufmerksam bist. So ein Forum ist ein guter Platz zu lernen und wenn immer man bemüht ist seine Lehren zu ziehen, man dies hier in jeder weise kann. Die Wahrheit findest du nur in dir selber. Sehe es daher im als Spiegel ohne das Spiegelbild wie auch den Spiegel persönlich zu nehmen. Es bleibt immer nur die eigne Vorstellung und in weiterer folge Emotion.
    *schmunzel*


    Frei nach dem Spruch: "Dieses Post ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinsieht kommt noch lange kein Heiliger raus" *schmunzel*


    Es ist wirklich ein guter Platz um zu lernen...danke Hanzze!

    Hanzze:


    genau genommen bringt dich das Sila auch dort hin und das ohne Stress. *schmunzel* Früher oder später kannst du dich nur mehr an die einzige zuverlässige Quelle richten.


    Das werde ich mir zu Herzen nehmen.


    Hanzze:


    Denn es ist alles nur geklaut. *schmunzel*


    Ja, es ist geklaut, ich könnte es auch in eigenen Worten schreiben, aber fürs allgemeine Verständnis hier,
    will ich mich doch lieber von eigenen Worten distantzieren. Weiß ich doch das meine eigenen Worte,
    oft für viel Missverständnis sorgen. :D


    _()_


    Lieber pops,


    Ich finde du hast Recht. Ich bin nicht in dieses Forum gekommen, um Harmonie-Erleuchtungs-Thesen aufzustellen...Ich bin hierhergekommen um
    von euch zu lernen. Aber das geht nicht, wenn einige wenige über mich insgeheim kichern, oder sehe ich das falsch pops?
    Es steht euch frei mit meinen Worten zu tun was ihr wollt, es sind nur Worte.
    Manche Worte von mir, sind vielleicht nicht 100 % richtig ausgedrückt, aber bevor ihr diese Wörter ausbessert, sollte man überlegen,
    was ich damit gemeint haben könnte, ein ausbessern dieser wird dann zwar noch immer notwendig sein,
    aber wenn ihr mich ausbessert, weil ihr meine Ansätze verstanden habt, so ist das ein Unterschied, als wenn
    man korigiert wie ein Lehrer, ohne ein Gefühl zu haben was ich überhaupt dafür ausdrücken möchte.
    Ich lerne, wir lernen um Samsara zu überwinden. Es geht hier nicht um uns gegenseitig Ideen reinzudrücken.

    Hanzze:

    Nur dieses Sila und alles andere kommt von alleine. Es beinhaltet auch sich selbst nicht zu belügen.


    Da stimme ich dir zu, aufgrund von Moha jedoch wird es gar nicht als Selbstlüge deklariert.
    Es gibt Menschen die fest davon überzeugt sind, das was sie tun, sei richtig, aufgrund
    ihrer eigenen Vorstellung vom "Selbst".


    Um dieses Sila auch wirklich umsetzen zu können, bedarf es glaube ich,
    aller erstens die Aufgabe und das Verständnis das es das "Ich" nicht gibt.
    Der "Ich bin" Gedanke sorgt nur für geistige Beschmutzung...und Leid.


    _()_.

    monikamarie:

    Hat obiger Beitrag einen Bezug zu der - von Dir entschuldigend - gestellten Anfängerfrage hier?


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=22&t=6007#p107606


    Irre ich mich oder willst Du uns damit etwas sagen?


    Du hast vollkommen Recht, sehr gut aufgepasst, das freut mich. Versteht mich nicht falsch, ich will
    euch nicht belehren...nur ein Meister dieser Lehre könnte das, aber davon bin ich weit entfernt.
    Aber eines habe ich bereits, noch bevor ich überhaupt irgendetwas von Buddhismus wusste,
    gelernt: Achtsamkeit ist die Basis des Lernens. Wenn man zwar zuhört, aber nur halb-herzig,
    so wird man nie verstehen. Wenn man selbst einen Narr aufmerksam zuhört, so wird
    man mehr verstehen.


    So jetzt seid ihr an der Reihe, zerpflückt meine Sätze und lasst mich wissen wie ihr darüber denkt. :D


    _()_

    nibbuti:
    Alex Gruber:

    Es gibt hier in diesem Forum viele Kritiker, die einzelne Worte von mir, in der Luft zerfetzen...das ist schön, ich freue mich...


    Mahāsuññata Sutta:

    "Ich werde dich nicht behandeln, wie der Töpfer den rohen, feuchten Ton behandelt. Ich werde zu dir sprechen, Ānanda, indem ich dich immer wieder ermahne. Ich werde immer wieder eindringlich zu dir sprechen, Ānanda. Der gesunde Kern wird bestehen."



    Genau, ich finde es aus diesem Grund schön und freue mich, weil ich daraus lerne. Ich könnte mich mit Ärger beflecken, doch es ist doch nur weil
    ich es dann als solches sehe. Ich bin achtsam genug diese Worte dankbar anzunehmen.


    _()_

    Liebe Freunde,


    Ich würde euch bitten, mir eine Frage zu beantworten.
    Es geht um den edlen Achtfachen Pfad,
    genauer gesagt um Samyag Vac (edle Rede).


    Meinte Buddha damit einen Dialog, oder einen Vortrag?
    Würde er einen Dialog meinen so würde
    es doch reden und zuhören beinhalten.


    Es ist doch die Basis das reden und zuhören im Buddhismus und deren Verbreitung.
    Wenn der Meister spricht, so hören die Schüler achtsam zu, denn wollen sie daraus lernen, als Beispiel.


    Was glaubt ihr?


    Entschuldigt meine Anfängerfrage...


    _()_

    pops:


    Nein...
    nein wirklich. "Es" ist "der Weg" der Leidensvernichtung. Das andere sind nur Nebenprodukte. Es geht darum nicht. Mittel zum Zweck.


    Ich bin mittlerweile der Meinung das ich sehr aufpassen muss welche Worte ich benutze, auch wenn sie gut gemeint sind.
    Wenn mich jemand fragt: "Wieso Buddhismus?" versuche natürlich richtig, aber auf Simple Art und Weise zu antworten.


    "Es ist der Weg der Leidensvernichtung", sagst du?
    Ja natürlich was sonst? Und was steht am Endes dieses Weges?


    Es gibt hier in diesem Forum viele Kritiker, die einzelne Worte von mir, in der Luft zerfetzen...das ist schön, ich freue mich...


    _()_

    Wieso Buddhismus?
    Buddhismus ist der Weg der Erleuchtung. Jeden achtsamen Schritt den man geht, wird belohnt.
    Ich meine damit nicht Geld, oder sonstige Dinge die unsere Menschheit erfunden hat.
    Die Belohnung ist diese wunderbare Zufriedenheit, je weiter du gehst, je klarer man sich dem Leid abschreibt und schrittweise abbaut,
    desto mehr steigt diese Zufriedenheit.
    Es ist kein einfacher Weg, ganz im Gegenteil...man könnte sich mit allen möglichen Genüssen und Dingen "zu betonieren" lassen, aber was ist daran wahr?
    Dieses "Glück" indem man seine Sinne befriedigt ist doch kein wirkliches Glück. Wohin wird das führen?
    Ein "schönes" Leben? Ich bin schon einmal ganz kurz in den Genuss gekommen, wahres Glück zu empfinden...diese kurzzeitige "abkühlung".
    diese umfassende Dankbarkeit, diese absolute Zufriedenheit, es ist das schönste was ich jemals in meinem Leben gefühlt habe.
    Ich weiß das dies erst der Anfang meines Weges ist, ich weiß das ich noch viele Jahre (sogar Jahrzehnte) die Wahrheit erkennen muss, aber
    es spornt mich an meinen Geist zu schulen, täglich zu meditieren und ein achtsames Leben zu führen.


    Weltenschmerz, lieber Bakram?
    Du weißt auch ich kenne das Gefühl. Doch habe ich etwas erkannt:
    Man muss unterscheiden zwischen zwei wesentlichen Dingen.
    Was kann ich ändern?
    Was muss ich akzeptieren?


    Ich kann den Mensch nicht ändern, davon sollte man Abstand halten, es zu versuchen wäre leidvoll.
    Ich kann versuchen einen Menschen die Menschlichkeit nahezulegen, aber es liegt nicht an mir, ob dieser es annimmt.
    Ich kann aber meinen Weg gehen und aufgrunddessen andere möglicherweise zu motivieren ihre Art des Lebens zu überdenken.


    Versuche nicht etwas zu erzwingen, das würde für niemanden etwas bringen.
    Versuche einfach gewisse Dinge aufzuzeigen, sozusagen Denkanstöße zu geben.


    Ich habe mir damit geholfen, ich hoffe ich konnte auch dir helfen.


    Die Wahrheit?
    Man kann die Wahrheit am besten bei sich selbst suchen, aber man muss schon bereit sein tief zu "buddeln".


    Irrtumsfrei erkennen?
    Es fängt damit an sich seinem Nicht-Ich bewusst zu werden.
    Grob formuliert: Ich versuche zu erkenen wie es ist, nicht wie ich es gern hätte.


    _()_


    Das ist eine sehr grobe Zusammenfassung dessen was ich gesagt habe. :D


    Aber ich erkläre es dir noch einmal. "durch meine Hand"...Handlung
    Ich meine damit die Handlung selbst.
    Der Tod selbst...ist nicht das auschlaggebende, ist der Tod doch nur die Brücke zwischen dieser und einer anderen Existenzebene, aber
    meiner Meinung nach ist der Akt des Leidzufügens das wirkliche, was schadet.


    Wenn ich auf der Wiese spazieren gehe und unabsichtlich Lebewesen zum Tod bringe, obgleich es mir leid tut, so handle ich nicht in bösen Absichten ( handle also nicht auf Grund einer Geistesbeschmutzung) so werden diese Wesen es nicht als Bösartigkeit empfinden und bin daher nicht "befleckt".


    Aber wenn es trotzdem, obwohl ich sehr achtsam durch die Wiese gehe, dann zum tot eines Wesens kommt, dann ist es nicht "durch meine Hand".

    Hanzze:
    Alex Gruber:


    Und ich gebe dir Recht Moha ist die eigentliche Geistesveruntrübung, sie ist aber auch die, die am schwersten zu überwinden ist.
    _()_


    Desto mehr dieses verschwindet und Klarheit entsteht, desto besser kannst du anderen helfen und ihnen erklären. Das ist doch dein eigentlicher Grund, deine Traurigkeit. Nimm dich einfach darum an. Die Voraussetzungen sind ja schon ideal.


    Du hast Recht...ein Ratschlag den ich zutiefst gebraucht habe. Danke!


    _()_

    nyalaana:

    Ist Selbstsucht eine Geistesbeschmutzung?
    Beispiel: Du willst auf die andere Seite einer Wiese. Um die Wiese herum führt ein zemetierter Weg, auf dem man die Insekten leicht sehen kann und deswegen kann man es vermeiden auf sie zu treten, wenn man aufpasst. Da Du aber schnell rüber willst rennst Du über die Wiese. Aus selbstsüchtigen Motiven ( Du willst halt schnell auf die andere Seite), nimmt man den Tot der Insekten in kauf, bzw denkt schon garnicht erst darüber nach dass man dabei Wesen töten kann/wird. Weil es Dir von nutzen ist sterben andere Lebewesen. Ok Du hast dabei nicht gedacht, "doofes Insekt Dich zertrete ich" , aber das ist auch schon alles...
    Wie oft nimmt man die Wiese anstelle des zementierten Weges? Oder aber man schlendert über eine Wiese weil es einfach schön ist in der Natur zu sein, aus genusssucht, weil es Dir Spass macht, stirbt dann das Insekt... und wer schaut schon unter jeden Grashalm bevor er einen Fuss vor den anderen setzt. Ich wil ja jetzt garnicht sagen, dass ich sowas verlangen würde... Ich für mich sage halt: Ich lebe, und dadurch werden andere Lebewesen sterben. Ich kann versuchen die Zahl meiner Opfer gering zu halten, aber oft versuche ich nicht einmal das... traurig aber wahr. Und das obwohl in vielen Textstellen verlangt wird :" Töte keine Lebewesen." Ich habe diesen Schwur auch schon mehrfach mitrezitiert. Es scheint ja auch relativ einfach, ich renne ja nicht rum und will hier rumschlachten. Aber als ich dann genauer darüber nachdachte habe ich gemerkt wie schwehr, oder gar unmöglich - will man ein normales Leben führen - ist das eigentlich. Und das bei sowas klarem wie dem nicht-töten. Wieviel schwerer ist da dann nicht stehlen, nicht lügen... Es geschieht so schnell .... und oft verdeckt....


    Ich denke da muss jeder selbst entscheiden...wie weit er "geht".
    Naja ich denke (für mich persönlich), wenn man jetzt von dem angeführten Beispiel ausgeht, man sollte sich schon für
    gewisse Dinge Zeit lassen. Man sollte ruhig und gelassen sein, und seine Taten und Handlungen sollten auch so sein.
    Klar, wirst du dir jetzt denken, die heutige Zeit ist so hektisch geworden, wie soll man wenn man ruhig und gelassen ist, überhaupt
    ein normales Leben führen? Aber wir leben in der Gegenwart...je achtsamer du einen Apfel isst, je gelassener du einen Weg gehst, desto
    zufriedener wirst du sein. Und die Wiese und die Natur ist doch erst schön, wenn man die ganzen Facetten dieser Natur aufnimmt und
    das geht nur wenn man aufmerksam ist. Die Aufmerksamkeit ist zugleich ein Garant das du nur sehr wenige Lebewesen tötest.
    Aber ich kann genauso gut verstehen, wenn du es anders machst, denn spreche ich von mir ganz persönlich...
    _()_

    Hanzze:

    Weist du, dass in der Wiese Lebenwesen sind? Ja. Verdrängen oder Ignorieren schützt da nicht vor einer falschen Handlung.
    Und selbst im Strafwesen gilt der Satz "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".


    Es ist ein Schritt für Schritt Weg und die Perfektion ist noch lange nicht erreicht. Moha (Wahn oder Illusion) im Subtilen ist die letzte und eigentliche Geistesveruntrübung die aber auch alle anderen, klarer ersichtlichen verursacht.


    Warum gehst du durch die Wiese und vorallem wie gehst du durch die Wiese?


    Natürlich ist die Perfektion noch nicht erreicht...
    Es ist ein Schritt für Schritt Weg, sagst du?
    Deine letzte Antwort ist damit beantwortet:
    Wenn ich durch die Wiese gehe, Schritt für Schritt, sollte ich auch diese achtsam machen, weil ich weiß das dort Lebewesen sind.
    Aber das muss ich ja euch nicht erzählen, das solltet ihr doch wissen? :)


    Und ich gebe dir Recht Moha ist die eigentliche Geistesveruntrübung, sie ist aber auch die, die am schwersten zu überwinden ist.


    _()_


    Das hast du schon richtig durchdacht, aber es steht "durch meine Hand". Ich meine damit die Handlung selbst.
    Der Tod selbst...ist nicht das auschlaggebende, ist der Tod doch nur die Brücke zwischen dieser und einer anderen Existenzebene, aber
    meiner Meinung nach ist der Akt des Leidzufügens das wirkliche, was schadet.


    Wenn ich auf der Wiese spazieren gehe und unabsichtlich Lebewesen zum Tod bringe, obgleich es mir leid tut, so handle ich nicht in bösen Absichten ( handle also nicht auf Grund einer Geistesbeschmutzung) so werden diese Wesen es nicht als Bösartigkeit empfinden und bin daher nicht "befleckt". Das mag jetzt bescheuert klingen, aber ich bin sozusagen für manche kleine Wesen eine "Naturkatastrophe".

    bel:


    Das sagst Du so theoretisch. Tatsächlich fühlst Du Dich aber überlegen - sogar mit dieser Attitüde "Ich habe kein Recht dazu"


    Warum glaubst du, das ich das theoretisch meine? Du glaubst ich fühle mich überlegen, weil ich geschrieben habe, das ich kein Recht dazu habe,
    anderen etwas vorzuschreiben? Es ist schade, wenn du dieser Meinung bist, aber ich respektiere sie.


    Mögest Du gesund sein und frei von Leiden.
    Mögest Du frei sein von Haß, Gier und Verblendung.
    Mögest Du angefüllt sein mit Ruhe, Gelassenheit und Frieden.
    Mögest Du glücklich sein.


    Ich wünsch es dir von ganzen Herzen.


    bel:


    Und dabei fängt man am besten bei sich selbst an. Und das ist wirklich die schwerste Sache von der Welt


    Es ist nicht die schwerste Sache der Welt, man muss nur dafür bereit sein. Ich bin 22 Jahre alt, die hälfte meines Lebens
    war ich von Leid zerfressen. Glaub mir, ich war schon am tiefsten Tiefpunkt meines Lebens, aber als ich vor einigen
    Jahren intensiv damit begann zu meditieren und begann meine Welt achtsam zu beobachten. Da erkannte ich das Dukkha
    allgegenwärtig ist und jeden Tag versuche durch Meditation und durch mein Handeln dies zu überwinden.
    Ich habe gemerkt: selbst der größte Narr, kann mir wenn ich achtsam seinen Worten lausche, mir Weisheit schenken...


    Jeden Tag lerne ich dazu, von Menschen, von Tieren und sogar von Pflanzen.
    Es nützt nichts nur zu reden, man muss auch achtsam genug sein zuzuhören. Das habe ich verstanden.
    Ich habe ein schon ein temporäres Nirvana gefühlt...
    Von der Erleuchtung bin ich noch viele Schritte entfernt, aber wer den ersten Schritt nicht wagt,
    wird ewig am gleichen Platz ruhen...


    bel:


    Ich schrieb schon: das sind allgemeine menschliche Eigenschaften, sie treffen auf jeden zu - d.h. Du bist dadurch nicht (negativ) herausgehoben - wenn Du allerdings ne andere Meinung von Dir hast, dann hebst Du Dich dadurch selbst heraus.
    i.Ü. war meine Frage (!) nach "naiv" an eine ganz bestimmte Voraussetzung geknüpfte, nämlich daran, ob Du glaubst, du würdest Du nicht an dem ganzen Töten und Verletzten in der Welt partizipieren - selbst wenn Du selbst nicht tötest.


    Wir sind alle Teil der Welt. Wir sind alle schuld und unschuldig zugleich...


    _()_


    Es tut mir leid, falls ich euch zu nahe getreten bin. Ich wollte euch nicht in irgendeiner Weise beleidigen...ich sagte nicht ihr würdet mir nicht zuhören, ich sagte nur ihr würdet mir "anders" zuhören...
    Und glaubt nicht ich würde euch nicht zuhören, jedes einzelne Wort nehme ich auf und lerne daraus. Dafür bin ich euch dankbar...


    Lieber bel,
    Ich verstehe deine Kritik, es wäre falsch alles zu glauben, was Menschen dir sagen, oder sagen wollen.
    Vergiss meine Worte, es sind nur Ansätze. Was ich eigentlich sagen möchte ist nicht in Worten zu beschreiben...


    Position und Werturteile
    Ich schreibe niemanden vor wie er zu denken hat. Ich habe kein Recht dazu. Ich habe nicht einmal das Recht, die Forderung
    zu stellen, das sie denken sollen. Ich kann nur darum bitten und falls die Menschen dieser Bitte nicht nachgehen, so
    ist eben so. Dann muss ich das akzeptieren. Mit "denken" meine ich keine Ideologie oder sonstiges.
    Einfach nur Dinge hinterfragen...


    "selbstzentristisch und naiv"
    Es ist leicht einen Menschen zu verurteilen, wenn man ihn nicht einmal kennt.
    Aber ja ich bin wahrscheinlich naiv.