Quote from GeronimoDisplay MoreQuote from Zorița Câmpeanu
nach meinem veständnis soll gerade durch die praxis diese trennung "aufgehoben" werden.....
aber vieleicht erleuterst du mir den sinn deiner aussage.
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Gern. Um es einfach zu machen: Wenn ich die Lehre des Buddha erst in Dojos durch die dort Praktizierenden kennengelernt hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich nie mit der Praxis angefangen. Und das bezieht sich nicht nur auf ein Dojo einer bestimmten Schule, sondern auf alle die ich bisher in Berlin besucht habe.
Das lag jedoch aber nur zum Teil an den Praktizierenden selbst. Hauptsächlich lag und liegt es eher an meinen persönlichen Neigungen die mich einen etwas anderen Zugang zur Lehre haben finden lassen, als er gemeinhin angeboten wird. Zum Beispiel kann ich persönlich so überhaupt nichts mit Mantra Rezitationen anfangen, und das wäre ein großes Hindernis für mich gewesen, wenn ich nicht schon vorher einiges über die Lehre gewusst hätte. Und ich war auch im Nachhinein sehr erleichtert das ich davon nichts in der ursprünglichen Lehre des Buddha fand. Aber das ist noch eine andere Art von Hindernis, als die von der ich weiter oben sprach.
Nehmen wir das Beispiel Christentum. Wenn ich nur die Bischöfe und Priester und Freizeit-Christen und ein paar Bibelauszüge kennen würde, dann würde ich das Christentum für eine sehr ineffektive Lehre halten. Sprich die Praktizierenden repräsentieren ihre Lehre nicht wirklich gut. Aber da ich die Bergpredigt kenne und sehr viel von ihr halte, kann ich die Praktizierenden von der eigentlichen Praxis abkoppeln, und so einen wirklichen Zugang zu ihrem Ursprung finden.
Und das ist beim Buddhismus genau das gleiche. Wenn ich da nur die Praktizierenden kennen würde und nicht die Praxis als solche, dann wäre ich wohl nie beim 8fachen Pfad gelandet. Das kann man ja auch sehr schön hier im Forum sehen. Wie viele Leute sich da direkt wieder abwenden weil sie erschrocken sind von dem Wind der hier weht. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber dabei hat das mit den Ursprüngen oft kaum etwas zu tun. Das meine ich eben mit "die Praxis von den Praktizierenden trennen".
Die Praxis von Mönchen in Klöstern, sieht aber wiederum ganz anders aus als die der Laien (in Berlin).
Von daher kommt es denke ich immer darauf an wo man die Praxis kennenlernt und ob es einem zusagt. Wärst du zufälligerweise ins "richtige" Dojo gegangen, hätte es dir vielleicht auch gefallen.