Beiträge von Doris

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    Mein Problem ist, dass es nicht entspannend ist und ich nicht ruhig sondern eher unruhig werde, manchmal ist ein Nasenloch nicht frei, was das Ein- oder Ausatmen "blockiert" bzw. erschwert, dann fang ich schwitzen oder manchmal bekomme ich auch leichte Schmerzen im Brustbereich, aber nochmal entspannend empfinde ich das nicht und das obwohl ich sogar in der Liegeposition es mache. Nach dieser Übungen mache ich das selbe ohne zählen und nur ruhig ein- und ausatmen, was besser klappt.


    Könnte auch ein körperliches Problem sein.
    Verengte Nasenscheidewände. Chronische Schwellungen der Nasenschleimhaut. Asthma – worauf das Schwitzen und die Brustschmerzen deuten können und die entstehende Unruhe. In diesem Fall wäre die Liegeposition fatal. Der entstehende Sauerstoffmangel durch das Atmen durch nur ein Nasenloch ist dann auch kontraproduktiv.

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    es nimmt euch keiner hier etwas weg


    Wieso denkst Du, es ginge mir darum?
    Ich trinke überhaupt nicht, schon mehr als 25 Jahre nicht, und früher ab und zu nur sehr wenig.
    Du nimmst mir also nichts weg.
    Allerdings wundere ich mich über Deine Ausführungen.

    Brot ist verdorbenes Getreide.
    Käse ist verdorbene Milch. Ebenso Joghurt, Quark, Saure Sahne …
    Vanille ist verdorbene Vanilleschote.
    Tee ist verdorbenes Teeblatt.
    Sauerkraut ist verdorbenes Weißkraut.
    ...


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    aus spiritueller Sicht bewirkt Alkohol verstärkte Anhaftung an den Geist (Spiritus)


    Ach!

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    Ich bezweifle, dass ich mit ganz(!) gütigem Herzen liebevoll wen anders als "mein kleines Scheißerle" o.ä. bezeichnete.


    Hast Du denn noch keinen Umgang mit kleinen Kindern und Säuglingen gepflegt?
    Hast Du keine Haustiere?
    Ich schätze, Du bist nicht aus dem süddeutschen Raum.

    "Barsch" ist aber was anderes.
    Das bedeutet so viel wie aggressiv, abweisend …
    Es bezieht sich also auf die Kommunikationsstruktur, nicht auf einzelne Begriffe. Er könnte demnach sehr wohl "mein kleines Scheißerle" sagen.
    Und wie schon gesagt, "Kot" löst bei mir größten Ekel aus.


    http://www.duden.de/rechtschreibung/barsch


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    zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen.


    Das auch gelesen?

    Der Ausdruck ist Deutsch.
    Was ihr da als "Palikanon" liest, ist eine Übersetzung. Der Übersetzter hätte auch Sch… verwenden können, es stand in seiner Wahl, welchen deutschen Ausdruck er verwendet. Er hat einfach seine eigenen sprachlichen Vorlieben gewählt und damit seinen Lesern gefallen wollen.


    So stand es übrigens in meinem allerersten Buch mit Texten aus dem Kanon, das ich vor vierzig Jahren gekauft hatte. Natürlich habe ich mir das gut gemerkt. War eine dtv-Ausgabe, die ich erst letztes Jahr entsorgt habe.


    Ich fände Sch… übrigens appetitlicher, denn bei "Kot" wird mir regelmäßig schlecht, da ich es mit "Straßenkot" in Verbindung bringe, und der ist was, dem man sich nicht entziehen kann. So assoziiert jeder anders …


    Kann es sein, dass es da so Vorstellungen gibt, wie der Herr Gautama gewesen sein muss? Also, er darf keinesfalls Worte benutzt haben, vor denen wir abgestossen sein könnten. Er hat sich anmutig bewegt, ging stets gemessenen Schrittes, hatte ein mildes Lächeln in seinem Gesicht und und und. Das ist eine sehr genussvolle Vorstellung, die keinerlei Widerstände hervorruft, an der wir uns ad libitum ergötzen können :D

    Stimmt, das ist ja ein erheblicher Unterschied, ob jemand "Kot und Harn entleert" oder "scheißt" :oops:


    Leute, das ist eine Übersetzung! Eine in recht altertümelndem und geschwollenem Deutsch. Kein vernünftiger Mensch würde heute noch so ins Deutsche übersetzen, es sei denn, er möchte imitieren.

    Ich behaupte, dass es nichts gibt, das einem vor der Erkenntnis abhalten kann, wenn es soweit ist.
    Da kann einer hundert Jahre täglich sein Kissen malträtieren und bleibt der gleiche Depp wie immer und ein anderer spielt Roulette und hat die große Erkenntnis.
    Das ist ein Karma-Ding, also ein Ding der Gewohnheit. Man kann sich gewohnheitsmäßig mit allem die Birne zuballern und man kann alles mit wachem Geist tun. Sagte Herr Gautama darselbst nicht: "… wenn ich scheiße, dann scheiße ich …"


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    Das macht mich neugierig. Wer ist / sind solche Kuenstler (namentlich)?


    Da hat sich jemand nicht mit Kunst beschäftigt.

    Ich denk mir das so:
    Einfach "nur Sitzen" bedeutet, dass der Körper in einer regungslosen Stellung verharrt. Durch das Sitzen, die Regungslosigkeit ist die Möglichkeit durch Tätigsein von der Konzentration abzuweichen stark reduziert. Jede Bewegung kann ja Ablenkung werden. Ablenkung wird aber möglichst reduziert, damit der Geist sich vor lauter Langeweile mit sich selber beschäftigen muss. Da kommen dann allerlei Erscheinungen hoch. Nur-Sitzen ist dann eben das Ausüben nur der einen einzigen Tätigkeit. Das ist erst mal ganz konkret: Sitzen. Im Laufe der Zeit kann es dann Nur-Essen werden, Nur-Trinken, Nur-Arbeiten, Nur-Gehen, Nur-Geschirrspülen, Nur-Autofahren … Nur-Sitzen ist bewährte Tradition, weil auch schon die Alten um die Ablenkbarkeit und den Affengeist bestens bescheid wussten. Die Formalität des Sitzens ist erst mal ein probates Mittel. Gleichzeitig – aber ich bin mir nicht sicher, ob das sofort verstanden werden kann – ist es auch schon das "Ziel", vor allem, wenn es zum Nur-Sitzen wird.
    Deshalb kann überall praktiziert werden als Übung und als vollendete Praxis (ich mag diese Unterscheidung nicht).


    Das ist im Vajrayana auch nicht anders, obwohl dieses "Nur" so bunt rüberkommt.

    Natürlich verstehe ich Dich.
    Keinesfalls bin ich abgebrüht und mache oft Dinge, die meinem Verstand zuwiderlaufen.


    Anscheinend hast Du meine Beschreibungen so gelesen, als ob ich alles "im Griff" hätte. Das habe ich nicht. Ich beschrieb, wie ich das bei mir beobachte, was da für Mechanismen ablaufen.
    Das Abwägen ist sehr wohl auch "irrational". Da kann das Drängen als wichtiger erachtet werden, als das was der Verstand sagt. Oft genug entscheide ich mich für die Dummheit. Aber es bleibt dennoch eine Entscheidung, meine Entscheidung. Es spielt keine Rolle, wie bewusst ich mir darüber bin. Ich sehe nirgendwo mehr für mich eine Ausrede, ich bin für alles was ich tue voll verantwortlich. Ich sehe mich nicht mehr als Getriebene, sondern als jemand, der sich manchmal dafür entscheidet sich treiben zu lassen. Und damit bin ich für alles verantwortlich. Verstehst Du, wie ich das meine? Ich habe der Verantwortungslosigkeit entsagt.
    Weil ich mich voll verantwortlich fühle und weiß, dass ich es "besser" kann, übe ich mich darin, es "besser" zu machen – und scheitere hundert mal am Tag. Das ist die Scheiße, in der ich sitze. Aber ich weiß darum. Das ist mir ehrlich gesagt lieber. :D

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    Mit Entsagung meine ich auch eigentlich den Akt, für sich festzustellen, dass der Buddha recht hatte in dieser Thematik. Das kann jeder nach einer Sauftour selbst feststellen...früher oder später kommt das Leiden...seien es Kopfschmerzen, das Vermissen dieser schönen Momente am Wochenende, das "Ausbrechen" aus dem Alltag dass uns Hochs bescherte, die aber jetzt nicht mehr da sind usw.


    Und das kannst Du nicht? Bevor Du auf Sauftour gehst, zu überlegen, was danach kommt? :shock:


    Ich weiß nicht so recht, was Du mit "Entsagung" meinst? Verzicht?


    Bei mir:
    Es gibt ein paar Dinge, auf die verzichte ich ganz bewusst, obwohl es mich dazu drängt. Das geschieht aus einer Einsicht heraus. Diese Entscheidung wiegt dann schwerer als das Drängen. Es kann also noch Drängen da sein, aber ich gebe dem nicht nach. Das Drängen wird nur dann stärker, wenn ich den Grund beiseite schiebe, aus dem ich verzichte. Sobald ich diesen Grund in den Fokus rücke, lässt das Drängen nach.


    Außerdem ist das Drängen ein zeitlicher Vorgang. Indem ich mich auf das Drängen fokussiere, verlängere ich es. Das empfinde ich als künstlich (Ich nehme da Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Pipi, Schlaf … raus. Dem muss ich früher oder später nachgeben.). Wenn die Gedanken nur darum kreisen, dann halte ich was am Leben, das eigentlich schon vorbei ist oder erst wiedererscheinen wird.
    Manchmal ist es bei mir so und manchmal eben so.


    "Druckausgleich" – so empfinde ich das Nachgeben nicht (außer bei Pipi). Ich muss das ja nicht machen, sondern ich habe mich entschieden, dem Drängen nachzugeben. Das verhindert nicht, dass das Drängen wieder erscheint. Es kann sogar das Wiedererscheinen fördern, z.B. Rauchen (habe ich vor 20 Jahren aufgegeben).


    Es gibt so Dinge, denen entsagt werden kann, die mir grundlegender erscheinen. Z.B. dem zu entsagen, den Phänomenen mehr Realität zuzusprechen als sie haben. Dazu gehört dann auch das Phänomen des Drängens. Dann drängt da gerade was, aber das ist nur ein Phänomen und ich muss dem keine besondere Beachtung schenken.


    Ich möchte noch was anfügen:
    "Drängen" kann auch was Nützliches sein. Wenn es mich dazu drängt, etwas aufzugeben, weil die Langzeitfolgen mir weniger sinnvoll und unangenehmer erscheinen, so wie das Rauchen, so kann ich diesem Drängen nachgeben, indem ich mit dem Rauchen aufhöre. Ich finde es daher wichtig, dass ich unterscheide, welches Drängen welche Auswirkungen hat und welchem Drängen was zugrunde liegt. Dem Drang zu Rauchen lag etwas anderes zugrunde, nicht das Rauchen selbst. Im Grunde geht es nur darum, das zu tun, was mir und anderen wohltut. Das erscheint mir auch das Kriterium dafür zu sein, welchem Drängen ich nachgeben kann und welches ich vorbeirauschen lassen sollte. Im Zentrum scheinen mir daher zu sein: Zu erkennen, dass Drängen ein Phänomen ist, zu erkennen, dass ich dem nicht nachgeben muss und zu unterscheiden lernen. Dann stellt das Drängen kein Problem mehr dar.

    Elke hat vollkommen recht.
    Sprite enthält extrem viel Zucker und macht deshalb nicht nur dick und krank, sondern kann süchtig machen.

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    Sucht ist eine Krankheit!


    Aus zügellos ausgelebter Gier kann Krankheit resultieren.
    Ich finde, der Andreas beschreibt das recht anschaulich.
    Es deckt sich damit, wie ich angefangen habe zu rauchen und wie ich nach Zigaretten süchtig wurde. Da war erst Neugierde.
    Dann habe ich entdeckt, was das für Effekte hat, und die Erfahrung wiederholt. Solange bis ich süchtig wurde.

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    Alle aufgezählten Teile werden vom Buddha in den Achtsamkeits-Grundlagen als asuci² bezeichnet.


    ² unrein, im Text asucino


    Ja sicher. Er verwendet "unrein", weil das konventionell so gesehen wird, das sagt man halt so. Das sagt nicht, dass er selbst meint, das sei unrein.


    Da ist keine Aufforderung Unreinheit zu kultivieren. Das würde sämtlichen Aussagen des Buddhas widersprechen, da Reinheit und Unreinheit Konzepte sind, geistgeboren, dualistisch.
    Lehrt der Buddha irgendwo Dualismus?
    Es geht doch darum, all das zu betrachten, als nüchterne Bestandsaufnahme, ohne Bewertung, ohne irgend ein Drama, ganz entspannt: Das ist der Körper. Fertig.
    Gleichmut üben, auch dem Körper gegenüber, auch dem gegenüber, das wir laut Konvention als schön bewerten und dem gegenüber, das wir laut Konvention als ibäh erachten.
    Alle diese Bewertungen über unseren Körper erzeugen Emotionen. Im Grunde sollen wir die aufkommenden Gedanken und Emotionen bei der Betrachtung von diesem und jenem beobachten. Was diese Gedanken und Emotionen bei uns bewirken, welche Probleme sie schaffen. So wie die Mönchlein Probleme erschufen, weil sie sich vor dem kranken Bruder ekelten.
    Ekel zu erzeugen wäre das Hinzufügen eines weiteren Konstruktes und vieler damit verbundenen Probleme. Dukkha in Reinkultur.

    Ich möchte noch was hinzufügen:


    Hier werden die inneren Teile des Körpers betrachtet, die uns nicht ersichtlich sind und deshalb leicht der Kategorisierung in "unrein" anheimfallen, zusammen mit alles Ausscheidungen.
    Für gewöhnlich wird der Innenraum tabuisiert oder ignoriert, auch bei der Betrachtung des Körpers. Wenn wir uns von jemanden angezogen fühlen, dann denken wir nicht an seinen Darm, das würde uns sofort abtörnen. (Bis auf wenige Ausnahmen :D ) Darum schämen wir uns auch am Anfang einer Liebesbeziehung sehr oft ob unserer Körperfunktionen, und tun alles, um den Anschein zu erwecken, wir hätten das alles nicht. Ein Mordsbohau um den Körper und viel Trara, was anderes ist das nicht. Aber die Realität ist, wir sind alle so. Und dem kommen wir nicht aus. Egal wie chic wir uns machen, welche Cremes wir benutzen, welche Kleidung wir tragen oder zu welchem Chirurgen wir unser Doppelkinn tragen.

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    (4. Nichtschönheit - Die Körperteile)


    10. "Wiederum, ihr Bhikkhus, reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, wie er, von Haut umhüllt, von vielfältigen unreinen Dingen angefüllt ist: 'In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere und Urin [10].' So als ob es einen Sack gäbe, mit Öffnungen an beiden Seiten, gefüllt mit vielfältigen Körnern, wie zum Beispiel Bergreis, rotem Reis, Bohnen, Erbsen, Hirse und weißem Reis, und ein Mann mit guten Augen würde ihn öffnen und so systematisch darüber reflektieren: 'Dies ist Bergreis, dies ist roter Reis, dies sind Bohnen, dies sind Erbsen, dies ist Hirse, dies ist weißer Reis;' genauso reflektiert ein Bhikkhu systematisch über diesen seinen Körper, wie er von vielfältigen unreinen Dingen angefüllt ist: 'In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Muskelfleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Dickdarm, Dünndarm, Mageninhalt, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Talg, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere und Urin.'"


    11. "Auf diese Weise verweilt er, indem er den Körper innerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper äußerlich als einen Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er den Körper sowohl innerlich als auch äußerlich als einen Körper betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren im Körper betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da ein Körper vorhanden ist, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet."


    Ich habe das schon aufmerksam gelesen …


    Ja, so ist der Körper.
    Aber hier ist keine Rede von "Nichtschönheit". Da steht nur, dass das alles der Körper ist.
    Da steht was von "systematischem" Reflektieren.
    Da steht nämlich drin, dass er "unabhängig verweilt, an nicht in der Welt anhaftet". Ekel und Abneigung sind Anhaftung.
    Wenn da oben von "unreinen Dingen" die Rede ist, so meint das nicht, dass der Übende sich eine Kategorie von Unreinheit schaffen soll. "Unrein" ist der Begriff, die Kategorie, mit der der Übende die Übung beginnt. Er muss das aber loslassen. Und das ist für mich die einzig logische Konsequenz. Rein/unrein ist ein Produkt der Vorstellung, Dualismus.
    Hier wird der Körper, und das Bewusstsein über den Körper geschult, ohne jegliche Bewertung, sondern im Sinne von namarupa.


    Mein Lehrer hat uns eine spezielle tibetische Opferungsübung gelehrt. Unter dem, was wir als Opfer darbringen, sind auch Kot und Urin.
    Ich fragte ihn, wieso wir solche Dinge als Opfer darbringen sollen, wo sie doch ibäh seien. Er lachte und sagte, dass ein Fliege sich sehr über dieses Opfer freuen würde …


    Es gibt ibäh nicht wirklich. Das entsteht in unserem Kopf. Der Körper ist nicht ibäh. Er ist Körper, bestehend aus diesem und jenem, er ist vergänglich, und dennoch ein Wunderwerk.
    Hätte der Buddha diesen angeekelten Blick gehabt, hätte er den Mönch, der krank in seiner Sch… lag nicht umsorgt, sondern wäre wie seine Schüler zu der "reineren" Sache der Meditation gelaufen.
    Auch Jesus sagte, dass nicht das, was in den Mund hineinkommt unrein sei, sondern das, was aus ihm herauskomme. Der Samariter kannte die Kategorie Reinheit nicht und hat den Überfallenen gerettet und gepflegt. Der Pfleger und Pflegerinnen haben von dieser Kategorie losgelassen, die Eltern, die dem Kind die Windeln wechseln, die Katzenmutter, die den Welpen den Popo putzt …

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    Auch auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet.


    Das scheint mir die Hauptaussage zu sein. Das ist ohne Wertung.
    Der Körper ist einfach ein Körper. Ohne all das, was wir dazu dichten wollen.
    Das ist gerade die Aufforderung den Körper wissenschaftlich zu betrachten, ihn zu untersuchen und dabei nichts auszulassen, keine Tabus zu erschaffen, keine Idealisierungen.
    Für mich ist das das völlige Gegenteil von Erzeugen von Ekel. Denn das wäre wieder Dukkha zu erzeugen, was hinzuzufügen, Vorstellungen zu pflegen. Die genaue Untersuchung aller Aspekte der Körperlichkeit bedeutet, von Vorstellungen abzulassen.
    Ekel und Abneigung gegen den Körper zu erzeugen, der doch einfach bloß Körper ist, bedeutet doch eine neue Anhaftung zu produzieren.


    Ich bezweifle, dass die Praxis in Burma, wenn sie denn so ist, wie sie hier beschrieben ist, funktioniert.