Beiträge von Elliot im Thema „Askese“

    Syia:

    Na, dann gib doch mal die Quelle deiner Weisheit preis. Bisher habe ich nämlich noch nicht gelesen, dass Haushälter Nibbana nicht erreichen können.



    Es kommt also darauf an, was unter "Fessel des Haushälterlebens" verstanden wird.


    Viele Grüße
    Elliot

    Amitabha:

    klingt schwierig. nach Anstrengung.


    Ja, genau:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Anstrengung? Da erweckt ein Bhikkhu Eifer um das Nichtentstehen noch nicht entstandener übler, unheilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Überwinden bereits entstandener übler, unheilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Entstehen noch nicht entstandener heilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Beibehalten, das Nicht-Verschwinden, die Stärkung, das Anwachsen, die Entfaltung und Vervollkommnung bereits entstandener heilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Dies wird Richtige Anstrengung genannt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Es lässt sich auch nicht die "Glückseligkeit, die von Sinnesvergnügen abgetrennt ist, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen" erreichen, wenn nicht das mit der Sinnes- und Geistesbefriedigung verbundene Leid durchschaut ist und daraufhin Enthaltung praktiziert wird.


    Jedenfalls kann das durchaus auch etwas für "Hausväter" sein:


    Zitat

    "Glaubst du, Hausvater, dem Asketen Gotamo: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'?"

    "Nicht gehe ich hierin, o Herr, nach Glauben an den Erhabenen: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'".... "Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, fern von Begierden und unheilsamen Dingen, in erwägendem, sinnendem, einsamkeitgeborenem Verzückungswohl, in der Weihe der ersten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, nach Beruhigung des Erwägens und Sinnens in der inneren Meeresstille, in der Einheit des Gemütes ohne Erwägen und Sinnen, in dem einigungsgeborenen Verzückungswohl, in der Weihe der zweiten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, nach Entreizung der Verzückung gleichmütig, achtsam, klarbewußt und empfinde ein Glück im Körper, von dem die Edlen sagen, 'Der gleichmütig Achtsame lebt beglückt'. So verweile ich in der Weihe der dritten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch nach Überwindung von Wohl und Wehe, nach Zur-Ruhekommen des einstigen Frohsinns und Trübsinns ohne Wehe und Wohl in der gleichmütig achtsamen vollkommenen Reine, in der Weihe der vierten Schauung. Der ich so erkenne, o Herr, der ich so sehe, brauche nicht nach dem Glauben an irgendeinen Asketen oder Brahmanen zu gehen: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'". (http://www.palikanon.com/samyutta/sam41.html#s41_8)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    "Etwas noch friedvolleres", das betrifft dann wohl auch diesen Gleichmut und das Weitere.


    Der "Gleichmut der einheitlich ist" ist der Gleichmut in den unkörperlichen, formlosen Vertiefungen, auch "friedvolle Verweilungen" genannt:


    Zitat

    "Und was, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht? Es gibt Gleichmut, der sich auf das Gebiet der Raumunendlichkeit stützt, das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit, das Gebiet der Nichtsheit und das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Dies, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m137z.html)


    "Es ist möglich, Cunda, daß da irgendein Bhikkhu mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem er sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', er in das Gebiet der Raumunendlichkeit eintritt und darin verweilt. Er könnte denken: 'Ich verweile in Selbstentsagung.' Aber diese Erreichungszustände sind nicht das, was in der Disziplin des Edlen 'Selbstentsagung' genannt wird; diese werden in der Disziplin des Edlen 'friedvolle Verweilungen' genannt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html)


    Auch diesen Gleichmut gilt es zu überwinden:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Nicht-Identifikation stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheitlichkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m137z.html)


    Denn:


    Zitat

    "So setzte Āḷāra Kālāma, mein Lehrer, mich, seinen Schüler, auf gleichen Rang mit sich selbst und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Nichtsheit-Gebiet.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m085z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Wir wissen zwar dass alles veränderlich und vergänglich ist, aber ziehen trotzdem Freude daraus, weltliche Freude.


    Ja, deshalb geht es ja auch noch weiter:



    Denn:


    Zitat

    Jenes ist gestaltet und grob, aber es gibt ein Aufhören der Gestaltungen. Weil der Tathāgata weiß, 'es gibt dies', und weil er sieht, wie man jenem entkommt, hat er jenes überschritten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m102z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Man muss immer auf etwas Unheilsames verzichten und sich um Heilsames bemühen, das Heilsame heilt eben und man lebt erstmal gesund und im Einklang mit allem. Und das ist die notwendige Basis für das Streben nach Überweltlichem.


    Es ist die Grundlage für Sammlung:



    Auch wenn einige das abstreiten mögen:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, sogar jene Lehrer aus Okkala, Vassa und Bhañña, die die Lehrmeinung von der Nicht-Ursächlichkeit ( ahetuvādā ), die Lehrmeinung vom Nicht-Handeln ( akiriyavādā ) und die Lehrmeinung des Nihilismus ( natthikavādā ) vertreten, würden nicht meinen, daß diese Dhamma-Lehrrede über die Großen Vierzig getadelt und abgelehnt werden sollte. Warum ist das so? Aus Angst davor, getadelt, angegriffen und widerlegt zu werden." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m117z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Grund:

    Denn was du geschrieben hast, ist nicht das, was ich geschrieben habe.


    Oh. Ich nahm an, dass jemand der sagt


    Grund:

    Alles ist in Ordnung


    damit in etwa auch meint: "... jetzt bin ich gesund und glücklich und nichts bereitet mir Leid." Das war offenbar ein Irrtum.


    Viele Grüße
    Elliot

    Grund:

    Reine Askese ist nichts anderes als da zu bleiben wo man ist oder nicht ist und sich nicht von der Stelle zu bewegen. Alles ist in Ordnung.


    Diese Art der Selbstzufriedenheit kann ja auch bis hin zu erstaunlichen Begriffsverwechslungen führen:


    Zitat

    ... Nach diesen Worten, rieb der Wanderasket Māgandiya seine Glieder und sagte: "Dies ist jene Gesundheit, Meister Gotama, dies ist jenes Nibbāna; denn jetzt bin ich gesund und glücklich und nichts bereitet mir Leid [2]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m075z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Es gibt ja beispielweise diese fünf Hindernisse:


    Zitat

    "Es gibt diese fünf Hindernisse, Student. Was sind die fünf? Das Hindernis der Sinnesbegierde, das Hindernis des Übelwollens, das Hindernis von Trägheit und Mattheit, das Hindernis von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und das Hindernis des Zweifels. Dies sind die fünf Hindernisse. Der Brahmane Pokkharasāti wird von diesen fünf Hindernissen beeinträchtigt, gehemmt, aufgehalten und eingehüllt. Daß er einen übermenschlichen Zustand, Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, kennen, sehen, verwirklichen oder ausüben könnte - das ist unmöglich. (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m099z.html)"


    Denn:


    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m043z.html)


    Und:


    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich. Wenn da ein großer Baum voller Kernholz steht, so ist es nicht möglich, daß irgendjemand sein Kernholz schneiden wird, ohne durch seine Rinde und sein Weichholz zu schneiden, ebenso gibt es einen Pfad, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich." ...


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. ..." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m064z.html)


    Wenn nun jemand beispielsweise unter Trägheit und Mattheit leidet, weil er sich ausgiebig dem Angenehmen des üppigen Speisens und der gepflegten Faulenzerei auf dem Sofa hingibt, dann könnten diese fünf Hindernisse dadurch unüberwindbar werden. Er oder sie könnte also beginnen, weniger und anders zu essen und sich mehr zu bewegen, beispielweise regelmässig durch einen Wald zu laufen. So etwas bringt anfangs eine Reihe von körperlichen Schmerzen mit sich: Luftnot, Seitenstiche, Knieschmerzen, Muskelkater ... aber irgendwann hören diese Schmerzen zusammen mit Trägheit und Mattheit für gewöhnlich auf. Ein Vorgang also ganz in diesem Sinn:


    Zitat

    "Wiederum, ihr Bhikkhus, erwägt da ein Bhikkhu: 'Während ich nach dem für mich Angenehmen lebe, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir zu und heilsame Geisteszustände nehmen ab; aber wenn ich mich in dem bemühe, was schmerzhaft ist, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Wie wäre es, wenn ich mich in dem bemühte, was schmerzhaft ist?' Er bemüht sich in dem, was schmerzhaft ist. Wenn er dies tut, nehmen unheilsame Geisteszustände in ihm ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Zu einem späteren Zeitpunkt bemüht er sich nicht in dem, was schmerzhaft ist. Warum ist das so? Der Zweck, für den sich jener Bhikkhu in dem bemühte, was schmerzhaft ist, wurde erfüllt; aus diesem Grund bemüht er sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht in dem, was schmerzhaft ist [7]."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m101z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Tautropfen:

    Hi Elliot. Ich bin einfach die aufgeführte Beispiel-Liste in Wikipedia durchgegangen, und hab diese als Vorlage genommen. (nicht für meine Askese, sondern nur was es von diesen Punkten über mich zu Erzählen gibt...)


    Und da ist als letzer Punkt "körperliche Schmerzen und Verwundungen, die der Asket sich selbst zufügt" aufgeführt, was aus meiner Sicht klar unter selbstschädigende Askese fällt und damit nicht zum mittleren Weg gehört; der für mich Grundlage für meine Askese darstellt.


    Achso ja. Das scheint zumindest damals nicht selten gewesen zu sein:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, welche Art von Person quält sich selbst und verfolgt die Praxis der Selbstfolter? Da läuft eine bestimmte Person nackt herum, Sitten und Gebräuche verwerfend, ihre Hände ableckend, kommt nicht, wenn sie darum gebeten wird, bleibt nicht stehen, wenn sie darum gebeten wird; sie nimmt kein Essen an, das ihr gebracht oder für sie zubereitet wurde, auch keine Einladung (zum Essen); sie erhält nichts aus einem Topf, einer Schüssel, über eine Türschwelle, einen Stab, einen Mörserstößel gereicht, von zwei zusammen Essenden, einer Schwangeren, einer Stillenden, einer Frau, die bei einem Mann liegt, von einem Ort, wo Essensverteilung angekündigt ist, wo ein Hund wartet, wo die Fliegen summen; sie nimmt keinen Fisch oder Fleisch an; sie trinkt keinen Schnaps, Wein oder fermentiertes Gebräu. Sie hält sich an einen Haushalt, einen Bissen; sie hält sich an zwei Haushalte, zwei Bissen; sie hält sich an drei Haushalte, drei Bissen; sie hält sich an vier Haushalte, vier Bissen; sie hält sich an fünf Haushalte, fünf Bissen; sie hält sich an sechs Haushalte, sechs Bissen; sie hält sich an sieben Haushalte, sieben Bissen. Sie lebt von einem Löffelvoll am Tag, von zwei Löffelvoll am Tag, von drei Löffelvoll am Tag, von vier Löffelvoll am Tag, von fünf Löffelvoll am Tag, von sechs Löffelvoll am Tag, von sieben Löffelvoll am Tag. Sie nimmt einmal täglich Essen zu sich, alle zwei Tage, alle drei Tage, alle vier Tage, alle fünf Tage, alle sechs Tage, alle ; und so weiter, bis zu einmal alle zwei Wochen, beschäftigt sie sich mit der Praxis, Essen nur in festgelegten Abständen zu sich zu nehmen. Sie ißt Laub oder Hirse oder wilden Reis oder Rindenspäne oder Moos oder Reisspelzen oder Reisabfall oder Sesam-Mehl oder Gras oder Kuhdung. Sie lebt von Wurzeln und Früchten des Waldes, sie ernährt sich von Fallobst. Sie kleidet sich in Hanf, in hanfhaltigen Stoff, in Leichentücher, in Lumpen vom Müll, in Baumrinde, in Antilopenfell, in Fetzen von Antilopenfell, in Gewirke aus Kusa-Gras, in Gewirke aus Baumrinde, in Gewirke aus Hobelspänen, in Wolle aus Menschenhaar, in Wolle aus Tierhaar, in Eulenflügel. Diese Person ist jemand, der sich die Haare und den Bart ausreißt, der die Praxis des Haare- und Bartausreißens ausübt. Sie ist jemand, der fortwährend steht, Sitzgelegenheiten verwerfend. Sie ist jemand, der fortwährend auf dem Boden hockt, der sich der Beibehaltung der Hockstellung hingibt. Sie ist jemand, der eine Matte aus Dornen benutzt; sie macht eine Matte aus Dornen zu ihrem Bett. Sie beschäftigt sich mit der Ausübung der Praxis, bei der sie dreimal täglich, auch abends, im Wasser steht. So verweilt sie, indem sie auf solch vielfältige Weise die Praxis ausübt, den Körper zu quälen und abzutöten. Dies nennt man die Art von Person, die sich selbst quält und die Praxis der Selbstfolter verfolgt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m051z.html)


    Ist aber mit dem mittleren Weg wohl nicht so gut vereinbar:


    Zitat

    "Als es Abend war, erhob ich mich aus der Meditation und ging zu den Nigaṇṭhas dort. Ich fragte sie: 'Freunde, warum praktiziert ihr fortwährendes Stehen, wobei ihr Sitzgelegenheiten verwerft und äußerst schmerzvolle, quälende, bohrende Gefühle aufgrund eures Strebens empfindet?'" (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m014z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Tautropfen:

    Ich muss an der Stelle ehrlich sagen, ich habe mehrere Anläufe gebraucht, bis ich es wirklich Durchhalten konnte, gegen die Versuchung stark zu bleiben.


    Wenn jemand beispielsweise drogenabhängig ist, dann kann der Entzug schon regelrecht körperliche Schmerzen verursachen. Und es gibt ja viele Formen "sinnlicher" Abhängigkeit, die durchaus auch zu "unheilsamen Geisteszuständen" führen können:


    Zitat

    "Māgandiya, früher, als ich ein Leben zu Hause führte, vergnügte ich mich, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens: mit Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen.


    Ich hatte drei Paläste, einen für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m075z.html)


    Tautropfen:

    Was andere aufgezählte Punkte betrifft; vor allem der Punkt mit den selbst zugefügten Schmerzen/Wunden; finde ich aus meiner sicht dann schon ein Wenig "strange" was in meiner Interpretation vom mittleren Weg abweicht, und ganz klar in die Kategorie selsbtschädigende Askese gehört


    Welche Punkte meinst Du da konkret?


    Viele Grüße
    Elliot

    Der - anfangs sicher schmerzliche - Verzicht auf Rauchen, (zuviel) Alkohol, zuviel Essen, andere Genussmittel, zuviel Bequemlichkeit, Ablenkung, Nervenkitzel usw. kann sinnvoll sein, wenn dadurch "unheilsame Geisteszustände" abnehmen:


    Zitat

    "Wiederum, ihr Bhikkhus, erwägt da ein Bhikkhu: 'Während ich nach dem für mich Angenehmen lebe, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir zu und heilsame Geisteszustände nehmen ab; aber wenn ich mich in dem bemühe, was schmerzhaft ist, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Wie wäre es, wenn ich mich in dem bemühte, was schmerzhaft ist?' Er bemüht sich in dem, was schmerzhaft ist. Wenn er dies tut, nehmen unheilsame Geisteszustände in ihm ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Zu einem späteren Zeitpunkt bemüht er sich nicht in dem, was schmerzhaft ist. Warum ist das so? Der Zweck, für den sich jener Bhikkhu in dem bemühte, was schmerzhaft ist, wurde erfüllt; aus diesem Grund bemüht er sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht in dem, was schmerzhaft ist [7]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m101z.html)


    Aber grundsätzlich gilt:



    Die Praxis hilft dann umgekehrt "von allein":


    Zitat

    "Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres [2], so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden.


    Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m014z.html)


    Viele Grüße
    Elliot