Beiträge von Maybe Buddha im Thema „Sutten über Wiedergeburt vs Unruhe durch nachdenken darüber“


    Du hast diese und ähnliche Fragen schon öfter hier im Forum an die "Wiedergeurt-ler" gestellt, aber irgendwie bekommst du nie eine Antwort darauf, habe ich festgestellt.
    Vielleicht findet sich ja noch jemand der darauf eingeht... Aber ich bezweifel es leider.


    Mir gefällt deine Herangehensweise die Dinge logisch zu hinterfragen...

    auf zukünftige, nicht eine zukünftige Existenz... Denn eine ist persönlich und der Buddha Lehrte die un-persönlichkeit, die selbst-losigkeit:

    @Sukha:
    Mir wäre eine Antwort lieber gewesen als ein weiteres Zitat was ich interpretieren kann.
    Das Wort "existieren" in dem von dir rot hervorgehobenen Satz alleine, reicht ja schon aus in zich verschiedenen Arten interpretiert zu werden. Wikipedia zb sagt dazu ("existieren" = "Sein") in seinem einleitenden Satz...
    "Sein":
    "Der Begriff Sein (griechisch einai, lateinisch esse - Infinitiv) bedeutet in der Philosophie Dasein, Gegebensein, In-der-Welt-sein, etwas Allgemeines, allem Zugrundeliegendes, aber auch das alles umfassende Höchste"
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sein


    Und nu? ;)

    Elliot:
    Maybe Buddha:

    Und wie man den Text mit anderen Sutten in Verbindung und Einklang bringt, die dem möglicherweise entgegenstehen ist auch wieder Auffassungssache.


    Dann nenn doch ruhig mal ein paar Beispiele solcher Sutten.


    Viele Grüße
    Elliot


    Dafür habe ich doch schon Beispiele genannt (keine direkten Sutten-Angaben, aber Beispiele von Dingen die in Sutten vorkommen). Theoretisch kann man die gesamten Grundpfeiler der Lehre, wie anatta, kamma, anicca, gegen die wiedergeburtstheorie anbringen...

    Der Text steht da, keine Frage ;) .
    Aber wie man ihn interpretiert ist eine andere Sache unterscheidet sich ebend. Und wie man den Text mit anderen Sutten in Verbindung und Einklang bringt, die dem möglicherweise entgegenstehen ist auch wieder Auffassungssache.


    Ich könnte jetzt den ganzen Text auf mindestens 3 verschiedene Arten interpretieren. Zum einen die wörtliche und/oder 2-3 verschiedene Interpretationen das dies als Gleichnis genommen wird. Oder aber auch das es andere Gründe gab, wie die die ich oben (in meinem Post a Sukha) schon beschrieben habe.

    Onyx9:

    @ maybebuddha:


    ich hab das gefühl, das buddha seine lehre - an diesem punkt besonders - abgrenzen wollte
    vom hinduismus und brahmanentum; er wollte offensichtlich nichts sagen,
    das als these in den reigen der damaligen vorstellungen eingefügt werden könnte


    Ja, das wääre möglich... Und warum wollte er das nicht, wenn es doch Wiedergeburt gibt, an die man sich sogar erinnern kann wenn man nur gut genug praktiziert und den Geist zähmt...?


    Ich habe eher den Eindruck (ist nur ein Eindruck, vielleicht nichts bleibendes :lol: ;) ), er wollte seine Lehre lehren um den Menschen die Wahrheit zu zeigen, ohne aber gleich allen Brahmanen (und dem Rest des Volks) vor den Kopf zu stossen, weil er weidergeburt komplett ablehnt. Und dann hat er das wort wiedergeburt anders verwendet, um zu zeigen das alle Dinge zusammenhängen, das nichts entsteht und vergeht (ausser aus dualistischer Sichtweise), sondern das einfach nur ständig wandel stattfindet.


    Zu deinem ersten Satz und zitat:
    Ja, das ist logisch, denn wenn man "glaubt" an Wiedergeburt (ob es jetzt stimmt oder nicht sei dahin gestellt, das spielt keine Rolle) und das heilige Leben nur führt um als besseres Wesen wiedergeboren zu werden, kann man seine Illusion eines Selbst/einer Seele ja nicht ablegen, da dieser Wunsch/diese Begierde aus Unwissenheit (darüber das die Seele/"Ich"nur Illusion ist) ja weiteres Futter ist für Unwissenheit, Begierde und Hass.


    Zu Absatz 2:
    Ja, wie gesagt, kann man das auch als Gleichnis betrachten oder es war als Ansporn für die Mönche gedacht oder.... (siehe meinen Post an Sukha).


    Zu Post 3:
    Ja, wie gesagt, wie ich auch schon zu Sukha schrieb, da sind wir uns wohl alle recht einig das diese Dinge nicht gut sind zum erwägen. :)

    Alles klar, ich hatte deinen Post völlig anders gelesen. Ja, verstehe jetzt wie du es meinst :)


    Ja, das ist eine wirklich gute Frage...


    Nach einigem Nachdenken sind mir ein paar mögliche Antworten eingefallen...


    Möglicherweise hat er so versucht den Spagat hinzubekommen, auf der einen Seite die Lehre so
    dazulegen das sie nicht gänzlich den damaligen Glaubens- und Religions- Vorstellungen wiedersprach und den Menschen es so zu erklären wie sie es verstehen und ohne ihnen direkt vor den Kopf zu stossen (nach dem Motto: "Euer Gott/Götter existiert nicht... Es gibt keine Wiedergeburt und alles endet mit dem Tod etc.".). Möglicherweise hätte das viele Menschen damals extrem wütend gemacht. Das kann man ja heute noch sehen, was passiert wenn Religion "angegriffen" wird. Oder die Menschen die es vielleicht verstanden hätten, hätten sich dann wie du es sagst wirklich umgebracht, statt zu versuchen das beste aus dem Leben zu machen und gutes für sich und andere zu tun, was dann zu einer besseren Welt für die Menschen damals geführt hätte, wie zu einer besseren Zukunft für alle anderen die später auf dieser Erde leben werden (wie wir jetzt).


    Dann aber, wenn die Menschen etwas tiefer bewandert waren in der Lehre und genug vertrauen hatten, ihnen aufzuzeigen das sie sich um das "hier und jetzt" kümmern müssen und sich nicht um "Probleme" gedanken machen sollen/müssen die in der Zukunft liegen (wie zb die Wiedergeburt in höllischen Bereichen, woran sie ja glaubten).
    Und das sie möglicherweise durch mehr Verständnis in der Lehre, gar nicht mehr über so ein Thema wie wiedergeburt nachdachten, weil es ebend völlig unnötig und unsinnig ist darüber nachzudenken (da es ebend nicht im hier und jetzt ist).
    Oder sie hätten aufgrund des Verständisses der Lehre und von Anatta, den Glauben an Wiedergeburt, ganz automatisch abgelegt.


    Weiterhin könnte es ja auch möglich sein das Buddha ebend am Ende doch nur ein Mensch war und ebend nicht alles wusste. Ich meine, die Vorstellung das Gott (Brahma) in sekunden schnelle, wenn Buddha es wollte, bei ihm auftauchte und mit ihm sprach, klingt für die meisten schon recht unwarscheinlich und klingt eher nach einem Gleichnis für ein inneres Gespräch mit sich "selbst" (vertraust du zb auch auf den Wahrheitsgehalt solcher Erzählungen aus den Reden? bzw auf den Wahrheitsgehalt dieser ganzen Lehrreden wie auch zb die von seiner Geburt, ich weiss nicht wie die Sutte heisst, was Buddha direkt alles "konnte"?).
    Er wusste es vielleicht gar nicht ob es wiedergeburt gibt, oder ob alles zu ende ist. Daher hat er es vielleicht in verschiedenen Reden verschieden ausgelegt (wie man ja sehen kann ist das Thema Wiedergeburt, ein Thema das immer wieder auftaucht und immer wieder die verschiedensten Interpretationen und Standpunkte zeigt. Und das läuft warscheinlich schon 2500 Jahre so.). Damit die Menschen irgendwann daran verzweifeln und selbst einsehen was Buddha sagte, nämlich das man sich damit nicht beschäftigen sollte, weil es nur "Unruhe" im Geist verursacht.


    Teilweise wirkt es manchmal so als ob er zwar über wiedergeburt redet, aber im endeffekt nur, um sie dann in der Diskusion, im Gespräch, im Vortrag, wieder zu entkräftigen.
    Sinngemäß: Da sagt ein Brahmane "Das Selbst/die Seele wird wiedergeboren", der Buddha verneint und deutet darauf hin das das selbst eine Illusion ist, zusammengesetzt aus den Skhandas, vergänglich, mit dem Tod enden die Skandhas, bedingt entstanden und sind die bedingungen nicht mehr da, wieder vergangen.
    Dann sagt ein nächster Brahmane "Dann ist es das Bewusstsein das wandert. Das verneint der Buddha wieder und erklärt seine Lehre. Und so weiter...


    Aber das sind jetzt alles nur Gedanken die mir auf deine Frage (Sorry das ich dir Sarkasmus unterstellt habe) in den Kopf kamen, nicht zwingend meine Meinung.
    Vielleicht stimmen diese Thesen auch nicht und es gibt Wiedergeburt.
    Oder vielleicht gibt es auch Gott oder Brahma oder Allah...


    Eins ist allerdings relativ klar und darüber gibt es komischerweise nicht so oft Meinungverschiedenheiten:
    Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, wie Wiedergeburt oder "bin ich, war ich, werde ich sein, werde ich nicht sein, was werde ich sein etc." macht den Geist unnötig unruhig... Und wir tuen es trotzdem (immer wieder neu gebärend) :lol:


    Warum wirst du sarkastisch und gehst vom Thema weg? Vorhin hast du mir doch noch zugestimmt das aus 2 verschiedenen Standpunkten etwas gutes herauskommen kann.
    Was ich schrieb war ernst gemeint. Ausserdem geht es mir jetzt gar nicht so sehr um das alte Thema "gibt es wiedergeburt", "was ist wiedergeburt", "Was wird wiedergeboren", "Meinte der Buddha das wort-wörtlich oder als Gleichnis" etc.


    Mich intressiert eigentlich im Moment eher der Punkt des Wiederspruchs, das der Buddha auf der einen Seite ständig in seine Lehrreden von wiedergeburt und alten und neuen Leben sprach, sowohl seinen als den von anderen, obwohl er doch andererseits oft genug gesagt hat das man sich mit solchen Themen nicht beschäftigen soll (wenn man auf dem Weg ist).


    Würde mich über eine ernste Antwort freuen, liebe Sukha:
    viele Sutten über andere Welten, Götter, Höllen, Wiedergeburten etc. vs unheilsame Geisteszustände, Unruhe, Zerstreutheit und getrübter Geist durch beschäftigen mit Themen wie Hölle, Geister, Wiedergeburten, andere Welten etc.


    Mich würde wirklich deine Meinung, aber auch die von anderen intressieren.