Beiträge von Maybe Buddha im Thema „Selbstmord aus buddhistischer Sicht“


    Ja, das ist schon so, bezieht sich allerdings auf dieses eine Leben. Das dem so ist ist klar. Aber wie soll das bitte bei Wiedergeburt funktionieren.


    Absolut deiner Meinung! In jedem Punkt...

    Sag ich doch...

    Geronimo:

    Nun, es kommt mir nicht unbedingt wie Leid vor sehr leckere Dinge zu essen oder mit sehr schönen Frauen zu schlafen oder gemäßigt die Nächte zum Tag zu machen. Ich hätte so keinen Grund das jemals aufzugeben. Da ich jedoch an Fort- bzw. Rückschritt über dieses eine Leben hinaus glaube, macht es Sinn für mich, mich immer weiter zu zügeln.


    Im Moment ist beides angenehm für mich, das Abstehen und das Auskosten. Aber da mir die Begrenzungen des Auskostens immer klarer werden, neigt sich mein Geist langsam dorthin. Ich würde diese Begrenzugen jedoch einigermaßen ignorieren und meinen Geist definitiv wieder ein wenig in die andere Richtung neigen, wenn ich wüsste das "meine" Triebe mit dem Tod vollständig vergehen.


    Da ich dies jedoch nicht weiß, gehe ich lieber auf Nummer sicher. ;)


    Es spricht ja nix dagegen leckere Dinge zu essen. Aber das anhaften daran ist ja das "gefährliche". Wenn dann mal nix leckeres da ist, dann zufrieden mit dem zu sein was hat oder auch nicht hat.


    Auch das schlafen mit einer schönen Frau, wenn weder sie, noch du, daran haftest, ist theoretisch kein Problem.
    Nur der Wunsch danach wenn das nicht geschieht oder die Angst davor das zu verlieren, ist ja das Problem.
    Und selbst wenn du selbst zb völlig befreit wärst, könntest du dir nicht sicher sein das sie es auch ist.
    Dann trennst du dich von ihr, sie leidet und (Vorsicht! dramatisiert) bringt sich deswegen um. Deshalb leidet dannihre Familie etc.
    Würdest du dich nicht schuldig fühlen und dann darunter leiden?
    (natürlich würdest du nicht leiden weil du ja vollkommen befreit bist und gar nicht erst mit ihr schlafen würdest, aber sollte ja nur ein Beispiel sein ;) )


    Klingt vielleicht übertrieben, aber solche Dramen passieren tagtäglich. Der eine Partner hängt nicht sehr daran, der andere schon... Schon entsteht ein riesen Berg an Leiden (für andere und sich selbst). Und das wegen ein paar Stunden Lust-Befriedigung...

    Aber dann würdest du doch sehr viel mehr leiden als jetzt... Oder denkst du nicht?


    Mir persönlich is bewusst das meine unheilsamen Angewohnheiten, das ständige Über-befriedigen meiner Lüste und Wünsche mich nicht glücklicher bzw glücklich machen, sondern zu leid-en führen.


    Ich habe früher oft so gelebt. Lüste befriedigt wo es nur ging, jeden Wunsch erfüllt den ich hatte (wenn ich konnte) etc. Aber es hat mich nicht glücklicher gemacht, eher im gegenteil. Vorallem sind dann die Wünsche und Lüste immer mehr geworden und konnten aus verschiedensten Gründen dann nicht mehr befriedigt werden, weil ich nicht die Möglichkeit dazu hatte (falsche Umstände, zu wenig Geld, Faulheit etc). Und auch das führte wieder zu leiden.
    Bei den meisten Wünschen habe ich erst festgestellt das sie nicht glücklich machen wenn ich sie hatte.
    Ich habe immer nur geglaubt "Wenn ich das und das habe, das und das mache, dann bin ich glücklich und/oder ufrieden". Aber hat man es erreicht, geschafft, gemacht, stellt man fest das das nicht war. Und dann kommt der nächste Wunsch und man denkt sich, das ist es, wenn ich diesenWunsch habe, dann... usw.


    Bis ich irgendwann festgestellt habe, das der wunsch nach befriedigung nur eine illusion ist. Man muss keine Wünsche erfüllen, Lüste befriedigen, sondern ebend diese Wünsche und Lüste loslassen, dann hat man frieden.
    Ich habe sicherlich noch nicht bei weitem alle wünsche undlüste losgelassen, aber ich bin im moment schon recht zufrieden mit der erkenntns, das der nächste Wunsch den ich habe mich wieder nicht befriedigen wird. Somit gehich schon mal viel lockerer und ohne zu grosse erwartungen daran. Bis ich hoffentlich irgendwann komplett verinnerlicht habe, das es nix bringt und mich einfach zurücklehne und zufrieden bin mit den Umständen, wie auch immer sie sein mögen.

    Geronimo:

    Und trotzdem ist Befreiung etwas das hart erarbeitet werden muss. Es kommt nicht einfach so, wenn wir eine Weile im Einklang mit den Dingen sind.


    Bambus:

    Und warum die Mühe machen wenn eh bald Schluss ist.


    Machen wir uns nichts vor. In diesem Leben, in diesem Körper, werden die wenigsten von uns erwachen. Die Chancen sind recht gering. Vernünftig wäre es gar nicht erst zu probieren.


    Natürlich ist es nicht einfach. Die Konditionierungen zu durchbrechen und das Leid langsam immer mehr zu minimieren ist ein langsamer Prozess, der jahre lang andauert und in den meisten Fällen nicht mal mit dem Tod (des Körpers) erreicht ist.


    Aber ist es, wenn es keine Wiedergeburt "geben sollte" weniger lohnenswert, sein Leiden und das der anderen immer mehr, wenn auch nur ein wenig, stück für stück, zu minimieren bzw sein Glück und das der anderen, immer mehr, stück für stück, zu maximieren? (Ich finde nicht... :) )

    Geronimo:

    Man könnte hier mit der physischen Komponente argumentieren. Aber das unsere Persönlichkeit nicht durch die Organe bedingt ist sollte offensichtlich sein.


    Es ist deiner Meinung nach offensichtlich das unser Bewusstsein, unser Geist nicht durch unseren Körper (Organe) bedingt ist.
    Mir ist das nicht offensichtlich, eher im Gegenteil. Könntest du das versuchengenauer zu Eräutern? Das würde mich wirklich intressieren weshalb das für dich so offen-sicht-lich ist...

    Bambus:


    Aber Deine Erinnerungen sind andere als meine. Deine Wiedergeburten der letzten 10 Tage sind von mir (und meinen Widergeburten) verschieden. Und wenn sie verschieden sind muss es etwas geben was die individuell einzelne auszeichnet. Und dieses auszeichnende Moment was bei Dir heute und Dir gestern gleich ist kann auch gleich sein bei Dir heute und Dir im nächsten Leben und in den 50 Leben an die sich laut Zitat erinnert werden kann.


    Natürlich sind meine Erinnerungen anders als deine. Ich habe ja auch andere Dinge mit meinen Sinnesorganen wahrgenommen und sie aufgrund meiner konditionierung anders interpretiert.
    Die Grundlage für die erinnerung ist allerdings das Bewusstsein. Und das bewusstsein hat den Körper als Bedingung.
    Und der Buddha hat gelehrt, das wenn die die Ursache wegfällt auch die Wirkung wegfällt.


    Nochmal zum Thema:
    Hier wird ständig (jetzt nicht unbedingt von dir) argumentiert, das wenn nach dem Tod "schluss" sein sollte, man sich ja einfach umbringen könnte um dem ganzen Leiden zu entgehen.


    Dann mal eine Frage in die Runde:
    Wer würde Selbstmord begehen um dem Leiden zu entgehen, wenn er zu 100%iger Sicherheit wüsste, das nach dem Leben für immer schluss ist?


    Das Leben ohne Leiden bzw mit wenig Leiden ist ja lebenswert, da es ebend kein bzw wenig Leiden gibt.
    Also weshalb unbringen? Der Buddha hat ja aufgezeigt wie man das Leiden verringernbzw auslöschen kann und sein Leben lebenswert zu gestalten. So lange wie es ebend dauert.

    Geronimo:

    Das ist die eine Seite, die andere warum du und ich entstanden sind und wir so sind wie wir sind, und nicht anders.


    Dinge ballen sich zusammen und zerfallen wieder. Das ist vergänglichkeit, (bedingtes) entsehen und vergehen.
    Vater und Mutter haben Sex, daraus entsteht ein neues Wesen. Gene mischen sich. Das ist der 1.Punkt.
    Ein Wesen entsteht, mit seinen Sinnen und Bewusstsein entsteht. Aus Bewusstseinseindrücken entstehen Gefühle, welche zu anhaften, Leid etc führen. Das ist Punkt 2.


    Verschiedene Gene und verschiedene Bewusstseinseindrücke sorgen dafür das du so "bist" wie du bist und "ich" so bin wie ich bin.
    Aber würden wir uns beide von diesem Kreislauf der Wiedergeburten (des Ichs) befreien und das leiden beenden, dann wäre auch kein Unterschied mehr zwischen dir und mir. Im Endeffekt gibt es diesen Unterschied jetzt auch nicht, nur wissen wir es beide noch nicht.


    Warum ist der Baum vor meiner Tür wie er ist?
    durch bedingtes entstehen. Ein Samen, Regen, Wind, Sonne, Boden, Mineralien, Vitamine, Jahreszeit etc. Das alles hat dazu geführt das der Baum vor meiner Tür so ist wie er ist und nicht anders. Einfach so. So-Heit.


    Wieso sollte das Konzept von Kamma und Stromeintritt etc. obsolet sein?
    Durch anhaften entsteht mehr kamma. Je grösser der Berg an Kamma, umso grösser ist die warscheinlichkeit der Wiedergeburt (der ich-illusion). Ursache und Wirkung.


    Und auch beim Stromeintritt kann man das wunderbar auf diese eine "Lebensspanne" beziehen

    Bambus:
    Simo:

    In dem Text ist aber nirgendwo die Rede von einem Bewusstseinskontinuum im Speziellen.


    Explizit nicht, aber implizit schon. Wer erinnert sich denn an "fünfzig Geburten"? Wer wurde da 50 mal geboren? Was haben die 50 gemeinsam?


    Die Illuson haben sie gemeinsam. Ich wurde in den letzten 10 Tagen sicherlich 50 mal wiedergeboren.
    Alte erinnerungen oder ideen, neue ideen, Pläne, Wünsche, haben ständig zu wiedergeburt neuer Ich-Illusionen geführt.


    Und könnte er damit nicht die Geburten meinen die jeden Moment stattfinden (in uns)?
    Diese neuen aufeinandertreffen von ("unseren") Sinnesorganen, ("unserem") Bewusstsein, dieser Kontakt der dann entsteht und der zu Gefühlen führt, welche dann wiederum zu anhaften (also "Geburt" einer neuen Ich-Illusion) führt.... Denn die Illusion des "Ich's" ist ja auch keine konstante. Sieh entsteht und vergeht ständig wieder.
    Aber es gibt ebend alte Sinneseindrücke (Gedanken, Erinnerungen), sozusagen altes Kamma von früheren anhaftungen (Geburten), welches durch Kontakt mit diesen alten Erinnerungen und dem erneuten entstehen von Gefühl aufgrund dieser alten Erinnerungen, zu neuem entstehen einer Ich-Illusion führt und somit Leiden mit sich bringt.
    Und dann gibt es noch das entstehen von neuen Sinneseindrücken, durch Dinge die wir jetzt sehen, hören, riechen, fühlen etc. wodurch aufgrund von Kontakt, Gefühl und anhaften neues Kamma und neues Leid entsteht. Diese kommen dann auf den Berg der Erinnerungen (des Kamma's) und mehr Kamma häuft sich an. Und eine neue Ich-Illusion entseht.


    Das ist mMn die ständige Wiedergeburt die stattfindet. Das ständige geboren werden von Ich-Illusion, von anhaften, von Leid.


    Ich finde das ist ein schönes Zitat! Und hierrin sagt der Buddha für mich deutlich das man ebend nicht erklären (wissen)kann was nach dem Tod kommt. Und das mit dem Ende der 6 Sinnesgrundlagen auch "die Welt" endet und Ruhe einkehrt.
    Und weil es ebend nix mit der Lehre des Buddha zu tun hat (beenden des Leids), sagt er sprich nicht darüber...


    Du nennst es zwar anders, bzw sagst "nennt es wie ihr wollt: Strom, Seele etc."... Aber das was du beschreibst ist ebend genau die Vorstellung von Atman die der Buddha ablehnte.
    Und wenn es in den Schriften heisst der Buddha erinnerte sich an frühere Leben und er damit wirklich frühere Leben in anderen Körpern meint, dann ist das doch genau dieser wandernde Kern der bleibt, den Buddha aber ablehnte mit seiner Lehre (vom Leiden, von Anatta, von anicca). Und genau dort ist der wiederspruch zur Lehre des Buddha.

    Moin Geronimo...
    Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen diesem Text und einem weiterbestehen von Citta.
    Buddhadasa sagt nur das wir um Nibbana erreichen zu wollen, loslassen müssen (vom Leben), also schon sterben (geistig, das sterben des "Ich's") bevor wir sterben (körperlich). Und das die letzte Möglickeit dafür der Moment vor dem Tod (körperlich) ist.
    Aber man kann das sicherlich auch so lesen, wie du es gelesen hast.


    Allgemein gesehen hätte ich Buddhadasa, von dem ganzen was ich von ihm kenne an Büchern und Texten, so eingeschätzt das er sich eher von Wiedergeburt distanziert, aber dennoch ein Türchen offenhält.


    Und wenn es wirklich wiedergeburt geben sollte, dann muss man sich im Leben nur richtig anstelln und schon gibts keine mehr ;)

    Geronimo:
    Maybe Buddha:

    Ja, man kann da viel diskutieren... Aber im Endeffekt, ob die Entscheidung jetzt richtig oder falsch ist, ob sie spontan und im affekt entschieden oder gut überlegt ist, die Entscheidung trifft jeder für sich. Mehr kann man dazu mMn gar nicht sagen.
    Meistens bringt es Leid mit sich, weil es höchstwarscheinlich Menschen gibt die an der Person hängen.


    MMn kann man nicht sagen was richtig oder falsch ist. Es ist wie es ist...


    Ab einer gewissen Einsicht kann man das.


    Ich rede aber von den Menschen die sich das Leben nehmen. Die wenigsten haben die Einsicht das zu entscheiden. Aber dennoch sollte man ihnen dort ihren Willen lassen, sage ich.
    Ein Mensch kann das wenigste in "seinem" Leben wirklich bestimmen. Aber das gehört zu den wenigen Dingen die jedem freigestellt sind. Ob diese Entscheidung richtig ist oder nicht spielt keine Rolle.

    Ja, man kann da viel diskutieren... Aber im Endeffekt, ob die Entscheidung jetzt richtig oder falsch ist, ob sie spontan und im affekt entschieden oder gut überlegt ist, die Entscheidung trifft jeder für sich. Mehr kann man dazu mMn gar nicht sagen.
    Meistens bringt es Leid mit sich, weil es höchstwarscheinlich Menschen gibt die an der Person hängen.


    MMn kann man nicht sagen was richtig oder falsch ist. Es ist wie es ist...

    Geronimo:

    Ich finde es kommt gerade nicht darauf an was man selbst glaubt, sondern was aus allen verfügbaren, möglichen Blickwinkeln das sinnvollste ist.


    Sagt ja keiner das diese nicht abgewogen wurden.Und wenn dann die Einsicht kommt das Selbstmord die "beste" Alternative ist, dann ist das eben so und derjenige hat mMn das recht dieses zu tun.


    Ich finde es da zb um einiges schlimmer wenn soche Menschen dann davon abgehalten und dann in die Psychatrie eingewiesen werden.