Dem Selbstmordgedanken geht der Hochmutsgedanke der Persönlichkeit voraus.
Gruß, Beth
Dem Selbstmordgedanken geht der Hochmutsgedanke der Persönlichkeit voraus.
Gruß, Beth
Geronimo:Maybe Buddha:Ja, man kann da viel diskutieren... Aber im Endeffekt, ob die Entscheidung jetzt richtig oder falsch ist, ob sie spontan und im affekt entschieden oder gut überlegt ist, die Entscheidung trifft jeder für sich. Mehr kann man dazu mMn gar nicht sagen.
Meistens bringt es Leid mit sich, weil es höchstwarscheinlich Menschen gibt die an der Person hängen.
MMn kann man nicht sagen was richtig oder falsch ist. Es ist wie es ist...
Ab einer gewissen Einsicht kann man das.
Ich rede aber von den Menschen die sich das Leben nehmen. Die wenigsten haben die Einsicht das zu entscheiden. Aber dennoch sollte man ihnen dort ihren Willen lassen, sage ich.
Ein Mensch kann das wenigste in "seinem" Leben wirklich bestimmen. Aber das gehört zu den wenigen Dingen die jedem freigestellt sind. Ob diese Entscheidung richtig ist oder nicht spielt keine Rolle.
Maybe Buddha:
Ich rede aber von den Menschen die sich das Leben nehmen. Die wenigsten haben die Einsicht das zu entscheiden. Aber dennoch sollte man ihnen dort ihren Willen lassen, sage ich.
So sehe ich das auch. Es ist dies eine Entscheidung, die wahrlich kein Mensch leichtfertig trifft. Als Mitmensch bleibt einem nichts anderes übrig, als eine solche Entscheidung, einen solchen Schritt eines anderen Menschen zu respektieren, so bitter das für die Hinterbliebenen sein mag. Jeder kann mit seinem Leben anfangen, was er will. Es ist ein Kardinalfehler der "Religiösen", anderen häufig und viele Vorschriften bezüglich ihrer Lebensführung zu machen. Moralische Bewertungen und belehrende Hinweise auf die karmamäßigen Kollateralschäden eines Suizids sollten unterbleiben. Besonders aus der Ecke derjenigen, deren Lesart des Buddha-Dharma ("Beendigung der Wiedergeburten") nichts anders als eine in eine ferne Zukunft verlagerte verkappte Suizid-Pantasie ist.
Onda
Onda:Maybe Buddha:
Ich rede aber von den Menschen die sich das Leben nehmen. Die wenigsten haben die Einsicht das zu entscheiden. Aber dennoch sollte man ihnen dort ihren Willen lassen, sage ich.
So sehe ich das auch. Es ist dies eine Entscheidung, die wahrlich kein Mensch leichtfertig trifft. Als Mitmensch bleibt einem nichts anderes übrig, als eine solche Entscheidung, einen solchen Schritt eines anderen Menschen zu respektieren, so bitter das für die Hinterbliebenen sein mag. Jeder kann mit seinem Leben anfangen, was er will. Es ist ein Kardinalfehler der "Religiösen", anderen häufig und viele Vorschriften bezüglich ihrer Lebensführung zu machen. Moralische Bewertungen und belehrende Hinweise auf die karmamäßigen Kollateralschäden eines Suizids sollten unterbleiben. Besonders aus der Ecke derjenigen, deren Lesart des Buddha-Dharma ("Beendigung der Wiedergeburten") nichts anders als eine in eine ferne Zukunft verlagerte verkappte Suizid-Pantasie ist.
Onda
Wow, du hängst also immer noch bei den Lesarten und falsch verstandenem "Suizid" fest?
Geronimo:
Wow, du hängst also immer noch bei den Lesarten und falsch verstandenem "Suizid" fest?
Ja, ich bin schon vor einiger Zeit zu dieser Einschätzung bezüglich der hinduistisch geprägten wortwörtlichen Lesart der "Wiedergeburtstheorie" gelangt und es gab bislang keinen Anlass, diese zu revidieren. Das Threadthema legte einen entsprechenden Hinweis nahe.
LG
Onda
Onda:Geronimo:
Wow, du hängst also immer noch bei den Lesarten und falsch verstandenem "Suizid" fest?
Ja, ich bin schon vor einiger Zeit zu dieser Einschätzung bezüglich der hinduistisch geprägten wortwörtlichen Lesart der "Wiedergeburtstheorie" gelangt und es gab bislang keinen Anlass, diese zu revidieren. Das Threadthema legte einen entsprechenden Hinweis nahe.
LG
Onda
Warum legst du dich denn überhaupt fest?
Geronimo:
Warum legst du dich denn überhaupt fest?
Wenn man sich entscheidet, den eigenen Praxisweg an einem Begriffskonstrukt auszurichten, dann spricht nichts dagegen, ein solches Konzept (und mehr ist es nicht) zuvor einer sehr kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Konzept der "Beendigung der Wiedergeburten" (im wörtlichen Sinne) ist für mich persönlich nicht attraktiv und motivierend (und auch nicht im geringsten plausibel).
LG
Onda
Onda:Geronimo:
Warum legst du dich denn überhaupt fest?
Wenn man sich entscheidet, den eigenen Praxisweg an einem Begriffskonstrukt auszurichten, dann spricht nichts dagegen, ein solches Konzept (und mehr ist es nicht) zuvor einer sehr kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Konzept der "Beendigung der Wiedergeburten" (im wörtlichen Sinne) ist für mich persönlich nicht attraktiv und motivierend (und auch nicht im geringsten plausibel).
LG
Onda
Und ein Leben lang das gleiche tun, nur in immer anderen Verkleidungen ist attraktiv?
Ich denke, dass es ziemlich einfach ist über Suizid zu theoritisieren, wenn man nicht ganz persönlich vor dieser Entscheidung steht oder stand..!
Denn dann kann auf plötzlich alles ganz anders aussehen, und Schriften oder Lehren sind da auf einmal für den Wind.
Rasmuss:Ich denke, dass es ziemlich einfach ist über Suizid zu theoritisieren, wenn man nicht ganz persönlich vor dieser Entscheidung steht oder stand..!
Denn dann kann auf plötzlich alles ganz anders aussehen, und Schriften oder Lehren sind da auf einmal für den Wind.
Hi Rasmuss
ich habe mal vor der Erfahrung gestanden und denke es ist genau andersherum. der/die Betroffene ist zwar vom Todeswunsch überwältigt, sodass alles weltliche inkl. Schriften an Bedeutung verliert
aber gerade das Dhamma kann in der Hinsicht Hoffnung spenden, da es sich auf nichts 'äußeres' stützt und das GLück im Innern, im 'Sterben vor dem Tod', in 'Selbstmord' ohne Körperanhaftung, in der völligen Aufgabe des Selbst aufzeigt (& nicht weh tut)
Grüße
Hier Onda, damit wirst du dich wahrscheinlich anfreunden können, und es geht immer noch konform mit Stromeintritt etc.:
Geronimo:Hier Onda, damit wirst du dich wahrscheinlich anfreunden können, und es geht immer noch konform mit Stromeintritt etc.:
Ja, Buddhadasa ist gut!
Den Text kenne ich!
Futter für Wiedergeburtsgegner!
Onda
Onda:Alles anzeigenGeronimo:Hier Onda, damit wirst du dich wahrscheinlich anfreunden können, und es geht immer noch konform mit Stromeintritt etc.:
Ja, Buddhadasa ist gut!
Den Text kenne ich!
Futter für Wiedergeburtsgegner!
Onda
Nee, das ist ja gerade die Kunst an seiner Formulierung Da steht das gleiche wie im Pali Kanon.
Geronimo:
Nee, das ist ja gerade die Kunst an seiner FormulierungDa steht das gleiche wie im Pali Kanon.
Buddhadasa in dem von dir verlinkten Artikel:
"Traurigerweise finden sich sogar im Tipitaka (Kanon buddhistischer Schriften) selbst Stellen, die sagen "diese Person wurde geboren", an diesem oder jenem Ort. Wenn diese Widersprüche auftreten, müßt Ihr selbst herausfinden, welches Verständnis das richtige ist. Den Hauptprinzipien zufolge gibt es kein atta- oder atman. Also kann man nicht wirklich von körperlicher Geburt als Wiedergeburt sprechen. Von der geistigen Geburt kann man nicht als Wiedergeburt sprechen, weil es die Geburt eines anderen citta ist."
"Wir beenden diesen Vortrag mit der Feststellung, daß wenn Ihr anatta- wirklich und wahrhaftig versteht, Ihr selbst entdecken werdet, daß es keine Wiedergeburt und keine Reinkarnation gibt. Damit ist diese Angelegenheit abgeschlossen."
"Es gibt Geburt, Geburt, Geburt - natürlich, das ist offensichtlich. Geburt findet die ganze Zeit statt, aber es ist nie die selbe Person, die ein zweites Mal geboren wird. Jede Geburt ist neu. Es gibt also Geburt, endlos, dauernd, aber wir werden sie nicht Wieder-geburt oder Re-inkarnation nennen."
[quote='Onda']" … Damit ist diese Angelegenheit abgeschlossen."
Wenn es denn damit getan wäre …
Im Anguttara Nikaya steht z.B. ein Hinweis:
ZitatAlles anzeigenWer einen Lebenskeim zerstört (*1),
wer selber sich das Leben nimmt,
begreift nicht, was er damit tut:
Aus Zorn erwächst ihm Untergang.
So mag denn aus dem Zorn entstehen
ein ganz versteckter Todesstrick.
Ihn rottet aus durch Selbstbeherrschung,
Erkenntnis, Weisheit, Strebsamkeit!
Im dem schon erwähnten Sutta wird Selbstmord als verwerflich gesehen, die gebilligten Ausnahmefälle sind für gewöhnliche Menschen nicht relevant:
ZitatSāriputta aber ging zum Erhabenen, berichtete ihm, daß Channa zum Messer gegriffen habe und fragte, welchen Gang Channa nun gehe, welches Schicksal ihm bevorstehe. Der Erhabene erwiderte: «Hat dir Channa nicht erklärt, daß er nicht zu tadeln sei?» – «Es gibt aber», sagte darauf Sāriputta, «in dem Dorf Pūbbajira im Lande der Vajji Familien, die mit Channa befreundet sind und die ihn tadeln.» – «Das mag sein», sprach der Erhabene, «ich aber sage nicht, daß er deswegen zu tadeln sei. Wenn jemand, der den gegenwärtigen Leib ablegt, einen andern Leib ergreift, dann sage ich, daß er zu tadeln ist. Das trifft aber bei dem Bhikkhu Channa nicht zu.
Das sind die anderen zwei Suizid-Sutten, diese drei Fälle gibt es im Palikanon glaube ich.
http://www.palikanon.com/samyutta/sam22_090.html#s22_87
http://www.palikanon.com/samyutta/sam04_25.html#s4_23
Im Vinaya steht auch irgendwo dass es ein schwerer Verstoß gegen die Ordensregeln ist, Suizid zu empfehlen. Der Buddha hat das ja auch nicht getan, nur in diesen speziellen Fällen im Nachhinein nicht getadelt.
Hab noch die Stelle im Vinaya gefunden:
Zitat3. Welcher Mönch auch immer vorsätzlich ein menschliches Wesen des Lebens beraubt oder ihm eine Waffe [tauglich zum Selbstmord] beschafft oder den Vorteil des Todes preist oder ihn zum Freitod anstachelt [in dem er auf diese Weise spricht]: "Guter Mann, was ist dieses üble und elende Leben für dich? Der Tod ist besser für dich als das Leben!" - wenn er mit solchem Gedanken und Geist, mit solchem Gedanken und Motiv, auf vielfache Weise den Vorteil des Todes preist oder ihn zum Freitod anstachelt, auch der ist zu Fall gekommen und von der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Onda:Alles anzeigenGeronimo:
Nee, das ist ja gerade die Kunst an seiner FormulierungDa steht das gleiche wie im Pali Kanon.
Buddhadasa in dem von dir verlinkten Artikel:
"Traurigerweise finden sich sogar im Tipitaka (Kanon buddhistischer Schriften) selbst Stellen, die sagen "diese Person wurde geboren", an diesem oder jenem Ort. Wenn diese Widersprüche auftreten, müßt Ihr selbst herausfinden, welches Verständnis das richtige ist. Den Hauptprinzipien zufolge gibt es kein atta- oder atman. Also kann man nicht wirklich von körperlicher Geburt als Wiedergeburt sprechen. Von der geistigen Geburt kann man nicht als Wiedergeburt sprechen, weil es die Geburt eines anderen citta ist."
"Wir beenden diesen Vortrag mit der Feststellung, daß wenn Ihr anatta- wirklich und wahrhaftig versteht, Ihr selbst entdecken werdet, daß es keine Wiedergeburt und keine Reinkarnation gibt. Damit ist diese Angelegenheit abgeschlossen."
"Es gibt Geburt, Geburt, Geburt - natürlich, das ist offensichtlich. Geburt findet die ganze Zeit statt, aber es ist nie die selbe Person, die ein zweites Mal geboren wird. Jede Geburt ist neu. Es gibt also Geburt, endlos, dauernd, aber wir werden sie nicht Wieder-geburt oder Re-inkarnation nennen."
Ja, und dann schaue mal im Kernholz des Bodhibaums, da erklärt er, das eben doch noch etwas zu tun sei um neuerliche Geburt aufzulösen. Alles was im Pali Kanon steht funktioniert auch ganz ohne Selbst. Buddhadasa spricht von der gleichen Sache, nur mit anderen Worten.
Hier, Onda, ich hab's noch mal rausgesucht für dich, auch weil es zum Thema passt. Wenn citta nicht über den Tod hinaus Bestand hätte, dann würden diese Erklärungen keinen Sinn machen. Du siehst also, Buddhadasa ist sicher kein "Wiedergeburtsgegner".
Buddhadasa - Kernholz des Bodhibaums: http://buddhadasa.de/downloads/KernholzDesBodhibaums.pdf
ZitatAlles anzeigenKapitel 13 Üben im Moment des Kontakts und Üben im Moment des Todes
Wir haben bereits die erste Gelegenheit zur Übung besprochen: die "normalen Zeiten". Die zweite Gelegenheit zur Übung ist der Moment, in dem die Sinnesobjekte mit den Sinnesorganen und dem Sinnesbewusstsein in Kontakt treten. Wenn sichtbare Formen, Geräusche, Gerüche, Geschmackswahrnehmungen und Tastobjekte mit den Augen, den Ohren, der Nase, der Zunge und dem Körper in Kontakt treten, müssen wir uns darin üben, den Kontakt (phassa) im Moment des Kontakts anzuhalten. Den Kontakt im Moment des Kontakts anzuhalten und daran zu hindern, vedana- (Gefühl) zum Entstehen zu bringen, ist die hervorragendste Form der Übung. Auf der gewöhnlicheren Übungsebene entwickelt sich Kontakt zu vedana-, und wir halten da an, ohne eine Weiterentwicklung zu Begehren und Ergreifen von "Ich" und "Mein" zuzulassen. Wir haben diese Methode schon vorher betrachtet, als wir die Kontemplation der Bedingten Zusammen- entstehung besprochen haben.
Manche der Prediger und Lehrer in den Klosterhallen und buddhistischen Kollegien sagen, dass das Anhalten zum Kontaktzeitpunkt unmöglich sei und dass sich Gefühl immer entwickelt. Solche Leute halten sich an ihren Büchern fest, sie kleben an den Buchstaben oder an bestimmten Beispielen, anstatt sich an die Wahrheit zu halten.
Tatsächlich lehrte der Buddha, dass man, wenn man Formen sieht, einfach sehen soll, wenn man Gerüche riecht, einfach riechen soll, wenn man Geschmäcke schmeckt, einfach schmecken soll und wenn man Fühlbares fühlt, einfach fühlen soll. Wenn Du das tun kannst, gibt es Dich nicht. Das Ego wird nicht geboren. Das ist das Ende von dukkha, das ist kontinuierliche Leerheit.
Beobachtet einfach Eure Reaktionen zu Zeiten, wenn Euer Blick in die Richtung einer neutralen Form schweift. Versucht Eure Augen auf die Tür oder ein Fenster zu richten und Ihr werdet bemerken, dass einfach nur Kontakt da ist; es gibt kein Gefühl der Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit dem, was Ihr seht. Wenn also Formen, Geräusche, Geschmäcke und Fühlbares mit dem Geist in Kontakt treten, haltet einfach da an, ohne Zufriedenheit oder Unzufriedenheit auftreten zu lassen.
Seid wie der Soldat, der neben einer grossen Kanone schläft. Wird ein Schuss abgefeuert, registriert er einfach das Geräusch ohne etwas dabei zu empfinden und schläft genüsslich weiter. Ganz gleich wie schwer das Gefecht auch sein mag, er schreckt weder auf noch lässt er sich stören. Es ist nur das Geräusch der Kanone, der mit seinem Ohr in Kontakt tritt und dann wieder vergeht.
Wenn Ihr ein Geräusch hört, das von einem Mann, einer Frau oder einem Geliebten kommt, könnt Ihr dann auf diese Weise den Kontakt im Kontaktmoment anhalten? Wenn Ihr es könnt, seid Ihr wirklich erfahren. Hier mögen die Tiere den Menschen etwas voraus haben, denn sie haben all das überflüssige geistige Gepäck nicht, das wir mit uns herumtragen. Wenn wir den Gipfel der Vortrefflichkeit erreichen wollen, müssen wir uns darin üben, phassa einfach phassa sein zu lassen.
Wenn Ihr das nicht tun könnt und Eure Niederlage eingesteht, könnt Ihr immer noch bei vedana- anhalten. Sobald ein Gefühl des Angenehmseins oder Unangenehmseins, der Zufriedenheit oder Unzufriedenheit auftritt, dann löscht es sofort, ohne die verschiedenen Arten der Wünsche zu gebären, die dem Drängen der Herzenstrübungen, des Begehrens und des Anhaftens entspringen. So übt man zum Zeitpunkt des Kontaktes mit den Sinnesobjekten.
Die letzte Chance
Die dritte Gelegenheit zur Übung ist der Moment, in dem der Geist erlischt. Der Körper zerfällt und stirbt; wie können wir zu dieser Zeit suññata- üben? In dieser Situation sind wir davon abhängig, uns während unseres gesamten Lebens an das "rückstandslose Erlöschen" als grundlegendes Prinzip gehalten zu haben.
Der natürliche Tod der Betagten ist etwas Feststehendes und Sicheres. Wenn jemand ein hohes Alter erreicht, sagt man, dass er nur noch wenig Zeit hat. Was kann in dieser kurzen verbleibenden Zeit erreicht werden? Um zu vermeiden, dass ihnen nicht genügend Zeit bleibt, können jene, die alt und ungebildet sind, die keine Zeit mehr haben, um viel zu studieren und deren Gehirne nicht mehr so gut sind, wie sie früher einmal waren, sich an das Prinzip des rückstandslosen Erlöschens des "Ich" halten, das wir besprochen haben.
Kontempliert regelmässig, dass es keinen Spass macht, ein Mensch zu sein, dass es keinen Spass macht, ein himmlisches Wesen zu sein, dass es nicht angenehm ist, ein Vater oder eine Mutter zu sein. Ein Sohn, eine Tochter, ein Ehemann, eine Ehefrau, ein Diener, ein Herr, ein Gewinner, ein Verlierer, ein guter Mensch, ein schlechter Mensch, ein Glückspilz, ein Pechvogel zu sein ist unangenehm, nichts davon macht Spass, es zu sein. Erkennt man das, wird der Geist nicht darauf hoffen, irgend etwas zu haben oder zu sein. Man könnte sagen, "man lässt alle Hoffnung fahren".
Dieser Ausdruck, "alle Hoffnung fahren zu lassen", kann auch im Bezug auf die Errungenschaft der Heiligkeit (arahant) gebraucht werden. Aber das hat nichts mit der Resignation der Dummen und Faulen zu tun, das ist eine völlig andere Sache. Es handelt sich um die Hoffnungslosigkeit einer Person, die wahre Weisheit besitzt, die sieht, dass es in dieser oder irgendeiner anderen Welt nichts gibt, das man sich wünschen sollte, es zu haben oder zu sein. Wirklich, nichts ist es wert, es zu haben oder zu sein, zu keiner Zeit und an keinem Ort.
Welchen Weg wird der Geist einer "hoffnungslosen Person" einschlagen? Überhaupt keinen Weg, denn er sieht nirgends etwas, das es wert wäre es sich zu wünschen. So neigt sich dieser Geist seiner eigenen Auflösung entgegen. Da kein Verlangen vorhanden ist, etwas zu haben oder zu sein, löst er sich in suññata- auf. Das ist das geschickte Mittel, um die Natur ein wenig zu beschummeln. Wenn für den Geist wirklich die Zeit zum Verlöschen gekommen ist, dann erweckt das Gefühl in Euch, dass es nirgendwo etwas gibt, das es wert wäre, es zu haben oder zu sein. Wenn dieses Gefühl im Geist, im Moment seines Verlöschens gegenwärtig ist, wird er nibba-na unausweichlich erreichen. Lasst den Körper und den Geist mit diesem Gefühl erlöschen und nibba-na wird im Moment des physischen Todes verwirklicht. Was für ein Geschäft: mit so einer kleinen Investition, sich des besten aller Resultate sicher sein zu können!
Wenn der Geist dem Tod mit dem authentischen Gefühl, dass es nirgends etwas gibt, das es wert wäre, es zu haben oder zu sein, gegenübertritt, wird er eine Art Auflösung durch das Element der Kühle (nibba- na-dha- tu) erfahren. Er wird nibba-na-dha-tu selbst sein. Lasst die grössten Gelehrten des Landes kommen und erforschen, wie das ist. Jeder, egal wie gelehrt oder wie ungebildet, der das erlebt, wird feststellen, dass es für die Befreiung ausreicht.
Ihr solltet daran denken, dass der Geist, wenn er sich dem Tode nähert allmählich entgleiten wird. Sowie der Körper seinem Ende entgegengeht, wird die Bewusstheit langsam schwinden. Ihr werdet mehr und mehr vergessen, bis Ihr alles vergessen habt. Ihr werdet nicht wissen, welche Zeit es ist, ob es Tag oder Nacht ist; Ihr werdet nicht sagen können, wo Ihr seid oder in wessen Haus Ihr Euch befindet; Ihr werdet nicht einmal mehr im Stande sein, Euch an Euren Namen zu erinnern. Aber die Bewusstheit, dass nichts wert ist, es zu haben oder zu sein, kann als ein Gefährte des Geistes bis zum Ende dabeibleiben. Meldet Euch freiwillig zum rückstandslosen Erlöschen! Behaltet das Gefühl des "sich dem rückstandslosen Erlöschen freiwillig anzubieten", einschliesslich der Bereitschaft es anzunehmen, als geistigen Partner bei Euch bis zum Schluss. Mit diesem geschickten Mittel wird der Geist in die Lage versetzt sich in der Art suññata-, die nibba-na ist, aufzulösen. So müssen Menschen von geringem Wissen im Moment des physischen Todes üben. Mit Hilfe dieses Tricks kann ein unwissender Grossvater, oder eine Grossmutter das vollkommene Erlöschen erreichen. Wir nennen das den Trick, den unkontrollierten Fall von einer Leiter in einen kalkulierten Sprung zu verwandeln.
Die Kunst des Springens
Der Körper muss unausweichlich sterben; er ist alt und hat sein Ende erreicht. Mit anderen Worten, Du bist im Begriff von der Leiter zu fallen. Sobald du fällst, musst du springen. Spring in das rückstandslose Erlöschen indem du im Geist erlebst, dass nichts wert ist, es zu haben oder zu sein. Das kann man einen Sprung in die richtige Richtung nennen. Bei diesem Sprung gibt es keinen Schmerz irgendeiner Art. Ganz im Gegenteil, er führt zum bestmöglichen Resultat: der Errungenschaft des rückstandslosen Erlöschens. So springt man wie ein Stuntman, der wirklich weiss, wie man von der Leiter fällt.
Bitte fallt nicht wie die Narren herunter, die sich den Hals und alle Glieder brechen. Sogar jene die viel studiert haben und herumreisen und tolle Vorträge in den Klosterhallen geben, können immer noch von der Leiter fallen und sich alle Knochen brechen. Sie können sich nicht mit jenen vergleichen, die auf die richtige Weise interessiert waren und sei es auch nur an dieser einen Sache und die dadurch Ihre Haut retten können.
Was macht man nun im Fall eines Unfalltodes? Wenn man zum Beispiel von einem Auto überfahren wird, ein Haus über einem zusammenfällt, man hinterrücks von einem Stier aufgespiesst oder von einer Atombombe in die Luft gesprengt wird. Wenn Ihr etwas Intelligenz besitzt, werdet Ihr sehen, dass es genau das Gleiche ist. Wenn in diesem Moment auch nur ein winziges Bisschen Bewusstheit übrig ist, müsst Ihr Euch zum rückstandslosen Erlöschen entschliessen. Dadurch, dass Ihr vorausgehend das Gefühl, dass nichts es wert ist, es zu haben oder zu sein entwickelt habt bis es völlig reibungslos und natürlich aufsteigt, werdet Ihr es in dem Sekundenbruchteil vor dem Ende in den Geist bringen können. Jemand, der vom Auto überfahren wird, stirbt nicht sofort. Es ist immer ein Zeitintervall vorhanden, und sei es nur eine Millisekunde oder ein einziger Gedankenmoment. Für die blitzartige Bewusstheit, die sich zum rückstandslosen Erlöschen entschliesst, ist das genügend Zeit.
Was, wenn der Tod zu plötzlich, ohne Bewusstheit eintritt? Das ist dann auch das rückstandslose Erlöschen, denn wir haben uns ja in normalen Momenten darin geübt, diese Bewusstheit, dass nichts wert ist, es zu haben oder zu sein, ununterbrochen im Geist gegenwärtig gehalten. Wie ich bereits erklärt habe: wenn nichts Besonderes geschieht, übt Eure Bewusstheit, bis der Geist sich immer dem rückstandslosen Erlöschen zuneigt. Auch wenn der Körper vom Tod überrascht wird, ohne die Gelegenheit etwas zu denken oder zu fühlen, wird es zum rückstandslosen Erlöschen kommen, wenn diese Bewusstheit durchgängig gegenwärtig war. Und haben wir eine halbe Sekunde oder auch nur einen Gedankenmoment, können wir in aller Ruhe daran denken. Seid also nicht feige und fürchtet Euch nicht! Lasst nicht zu, dass Euch Feigheit und Furcht in die Quere kommen. Schreit nicht nach einem Arzt oder verlangt, dass man Euch ins Krankenhaus bringt. Fahren sie Euch hin, dann werdet Ihr halt dort sterben, warum also die verbleibende Zeit verschwenden?
Die Menschen nennen es einen "unnatürlichen Tod" wenn jemand nicht sterben will, aber dann unerwartet oder sogar gewaltsam ums Leben kommt. Das über allem stehende Dhamma schützt nicht nur absolut gegen einen unnatürlichen Tod, es bringt einen zu nibba-na genau unter den Rädern des Autos, unter dem zusammengestürzten Haus oder in dem Haufen der Körper, die von der Nuklearexplosion verbrannt wurden. Anstelle eines gewaltsamen unnatürlichen Todes steht dann nibba-na.
Diejenigen, die wenig studiert haben und nicht viel wissen, sind absolut dazu fähig, diese Lehre zu verstehen. Sie sollten sich alle darin üben, damit sie im Moment des Todes von der Leiter springen können. Was den Tod jener anbelangt die perfektes Wissen, wahre Geistesgegenwart und Weisheit besitzen, jene, die ausreichend studiert haben und sowohl in der Theorie als auch in der Praxis des Dhamma bewandert sind: für solche Menschen gibt es keinen Sprung, wenn sie von der Leiter fallen. Sie waren todlos, lange bevor eine körperliche Krankheit auftrat. Da sie schon lange vorher die höchste Dhammaebene erreicht haben, gibt es für sie keinen Tod.
Bei einem Menschen von solch reichhaltigem Wissen wird, wenn der Zeitpunkt des Todes wirklich eintritt, ihre oder seine Vorbereitung viel besser sein, als für die, die springen müssen, wenn sie von der Leiter fallen. Weiss man, wie man makellose Geistesgegenwart und klare Bewusstheit (sati- sampajañña) festbegründet, kann man dem Tod ins Gesicht lachen. Wir können auch sagen, dass die Weisen die Leiter herabgleiten. Weil sie nicht fallen, müssen sie auch nicht springen. So ist das für jene mit vollkommenem Wissen. Die, welche nicht so viel wissen. sollten besser schlau genug sein zu springen noch bevor sie von der Leiter fallen. Das ist die Übung der Leerheit in der letzten Sekunde.
Bereit zu Sterben
Nun möchte ich darüber sprechen, auf welche Weise sich die Kranken und Sterbenden auf Ihren Tod vorbereiten sollten. Wenn man weiss, dass der Tod unvermeidlich ist, wenn man etwa an einer tödlichen Krankheit wie Krebs leidet, sollte man mit Hilfe von sati-sampajañña das Beste daraus machen, ohne Feigheit und Furcht.
Ich möchte Euch von einer Beschreibung, auf die ich einmal gestossen bin, berichten: wie sich Menschen in der Zeit des Buddha auf den Tod vorbereitet haben. Für jene die sich an die Tugendregeln und religiösen Praktiken hielten, war Fasten gar nicht schwer, weil sie es gewohnt waren, sich des Abendessens an den uposatha51-Tagen zu enthalten. Wenn ihre Krankheit den Punkt erreichte, an dem sie glaubten, dass sie nicht mehr als noch zehn Tage zu leben hätten, hörten sie zu essen auf. Nicht wie wir. Wenn heutzutage jemand dem Tode nahe ist, gehen wir aus und suchen das teuerste und beste Essen, und manche sterben sogar daran. Damals vermieden sie zu essen, um einen völlig ungestörten Geist zu haben. Wenn sich der Körper seinem Ende nähert, verliert er die Fähigkeit richtig zu verdauen und so werden aus der aufgenommene Nahrung Giftstoffe freigesetzt, die den Geist unruhig und verwirrt machen.
Sie bereiteten sich also auf den Tod vor, indem sie nur noch Wasser und Medizin zu sich nahmen und auf Essen verzichteten. Rückte der Tod noch näher, gaben sie auch Wasser und Medizin auf, um ihre Geistesgegenwart und Bewusstheit noch stärker auf das rückstandslose Erlöschen auszurichten und so zu sterben.
Menschen, die am Gutsein und der Tugend hängen, bereiten sich auf den Tod vor, indem sie sich an Gutsein und Tugend klammern. Die Weisen bereiten sich jedoch auf das Loslassen vor und erlöschen rückstandslos. Es gibt nichts, was sie wollen, und die Injektion lebensverlängernder Drogen wäre ein grosses Ärgernis.52 (Leider schenkt diesem Satz und sonstigen in diese Richtung gehenden Aussagen anscheinend niemand Beachtung. Nur so ist es-zu erklären, daß immer wieder hochgeachtete Mönche wie Ajahn Buddhadasa oder Ajahn Cha so lange wie möglich künstlich am Leben gehalten werden.) Dieses Loslassen entspricht dem "Aufgeben des Körpers". Indem sie den Körper aufgeben, während sie noch leben, bereiten sie sich darauf vor, aus seinem Zerfall das Beste zu machen, während sich der Geist dem rückstandslosen Erlöschen zuneigt.
Wir in dieser modernen Zeit Lebenden bedrängen den Doktor dem Sterbenden mehr Medizin, Essen oder Injektionen zu verabreichen. Wir veranstalten Tumult in Sterbezimmern und versuchen so vieles zu tun, dass der Sterbende ängstlich und durcheinander wird und keinen geistigen Frieden mehr findet. Er weiss dann nicht mehr, wie er sterben wird und ob er überhaupt sterben wird. Es gibt nur noch Zweifel und Angst für ihn. Dieser Sterbende erfährt den Sieg über den Tod nicht, noch verwirklicht er suññata- und das rückstandslose Erlöschen.
Ganz im Gegensatz zu den Menschen der Zeit Buddhas suchen die Menschen heute nach dem bequemsten Bett, dem angenehmsten Zimmer, den teuersten Nahrungsmitteln und Medikamenten und dann sterben sie mit grossem Getue. Wir wollen weiterleben, den Tod so lange wie möglich zurückhalten und sei es auch nur für eine einzige Minute. Wir verlangen alle möglichen Spritzen und Behandlungen und sterben so ohne Geistesgegenwart und Bewusstheit. Aktivitäten dieser Art sind verblendet. Um in der rechten Weise zu sterben, müssen wir die Kühnheit des Dhamma besitzen und siegreich den Tod überwindend sterben. So zu sterben bedeutet suññata- in der letzten Sekunde des Lebens zu verwirklichen. Bitte vergesst nicht, dass wir bis zum letzten Moment eine Chance haben.
Wenn wir auch jetzt oder in der Folgezeit den Tod nicht schlagen können, im letzten Moment können wir immer noch siegreich sein.
Das sind also die Möglichkeiten, suññata- zu üben: Wir können das bedingte Zusammenentstehen kontemplieren; wir können Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbst in allen Dingen beobachten; und wir können sie illusorische Qualität der Gefühle betrachten. Wir wenden unsere Übung zu "normalen Zeiten", im Moment des Sinneskontaktes und zum Zeitpunkt des Todes an.
Das sind Themen, die zum Nachdenken, zum Besprechen und zur regelmässigen Diskussion auf den Tisch gebracht werden sollten, gerade so, wie wir uns über Radio- und Fernsehprogramme, über Politik, Wirtschaft und was sonst so in der Welt los ist, unterhalten. Menschen, die sich fürs Boxen interessieren, können sich darüber so erregen, dass sie das, was sie sagen wollen, gar nicht schnell genug herausbringen. Warum können wir Tag und Nacht über Politik und Sport reden, aber so etwas Wichtiges wie den Sieg über den Tod selbst besprechen wir nie?
Warum diskutieren wir niemals den Kampf mit dem Tod, das Besiegen des Todes und die Freiheit von Geburt und Tod? Täten wir es, würde das Leben sofort leichter werden. Sprächen wir darüber so viel, wie wir über andere Dinge reden, würde die Übung von suññata- im Handumdrehen so leicht werden wie eine Freizeitbeschäftigung. Wenn wir die richtige Methode anwenden, ist nichts schwierig und alles leicht, sogar die Verwirklichung von nibba-na und das Springen, während wir von der Leiter fallen.
nibbuti:Alles anzeigenRasmuss:Ich denke, dass es ziemlich einfach ist über Suizid zu theoritisieren, wenn man nicht ganz persönlich vor dieser Entscheidung steht oder stand..!
Denn dann kann auf plötzlich alles ganz anders aussehen, und Schriften oder Lehren sind da auf einmal für den Wind.
Hi Rasmuss
ich habe mal vor der Erfahrung gestanden und denke es ist genau andersherum. der/die Betroffene ist zwar vom Todeswunsch überwältigt, sodass alles weltliche inkl. Schriften an Bedeutung verliert
aber gerade das Dhamma kann in der Hinsicht Hoffnung spenden, da es sich auf nichts 'äußeres' stützt und das GLück im Innern, im 'Sterben vor dem Tod', in 'Selbstmord' ohne Körperanhaftung, in der völligen Aufgabe des Selbst aufzeigt (& nicht weh tut)
Grüße
Ich habe den Unterschied von Selbstmord und Selbsttötung erkennt.
Selbstmord geschieht immer um andere zu verletzen oder zu bestrafen.
Selbsttötung ist ein Akt der Freiheit. Sie ist einfach das beenden dieses Lebens. Selbsttötung hat auch immer etwas stark erschütterndes, ratlos zurücklassen der Mitmenschen. Denn da gibt es keinen Abschied, keinen Hilferuf, keine Drohung, da ist nur die Leiche. Gestorben und mehr nicht. Eher zerfallen durch freies Handeln. Wie Buddha es getan hat. Wer will bestimmen wann ich mein lebend sein nicht mehr tragen kann. Ich habe mir die Freiheit erobert zu sagen: Töten kann ich mich immer noch, doch nun werde ich leben um jeden Preis.
liebe Grüsse
Helmut
Moin Geronimo...
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen diesem Text und einem weiterbestehen von Citta.
Buddhadasa sagt nur das wir um Nibbana erreichen zu wollen, loslassen müssen (vom Leben), also schon sterben (geistig, das sterben des "Ich's") bevor wir sterben (körperlich). Und das die letzte Möglickeit dafür der Moment vor dem Tod (körperlich) ist.
Aber man kann das sicherlich auch so lesen, wie du es gelesen hast.
Allgemein gesehen hätte ich Buddhadasa, von dem ganzen was ich von ihm kenne an Büchern und Texten, so eingeschätzt das er sich eher von Wiedergeburt distanziert, aber dennoch ein Türchen offenhält.
Und wenn es wirklich wiedergeburt geben sollte, dann muss man sich im Leben nur richtig anstelln und schon gibts keine mehr
Hallo Geronimo,
ich kenne die von dir zitierte Stelle. Ich denke aber nicht, dass man sie so interpretieren kann, dass Buddhadasa auf einmal doch dem Wiedergeburtsgedanken zuneigt. Seine Äußerungen bezüglich der Wiedergeburt, die sich an vielen Stellen in seinen Schriften finden, sind klar und eindeutig:
"Der Buddha lehnte es ab, sich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht zum Erlöschen von dukkha führen. Er sprach nicht über sie. Nehmt zum Beispiel die Frage, ob es eine Wiedergeburt nach dem Tod gibt oder nicht. Was wird denn wiedergeboren? Wie wird es wiedergeboren? Worin besteht seine "karmische Erbschaft"? Diese Fragen zielen nicht auf das Erlöschen von dukkha ab. Da dem so ist, sind sie nicht die Lehre des Buddha, noch stehen sie damit in Zusammenhang. Sie liegen einfach nicht im Bereich des Buddhismus.
"Es ist nur dieses "Ich"- und "Mein"-Gefühl vorhanden, das entstanden ist, weil wir uns von der trügerischen Natur der Sinneserfahrung verblenden liessen. Mit dem höchsten Verständnis weiss man, dass, weil niemand geboren wurde, es auch niemanden gibt, der stirbt und wiedergeboren wird. Deshalb ist diese ganze Frage der Wiedergeburt ziemlich dumm und hat mit Buddhismus überhaupt nichts zu tun."
(Kernholz, 17)
Ich nehme Buddhadasa da einfach beim Wort. Er nimmt "anatta" ernst - und muss folglich nein zur Wiedergeburt sagen. Denn: was sollte da auch wieder-geboren werden?
LG
Onda
Ich denke das klügste ist sich einfach überhaupt nicht fest zu legen, bis man es denn selbst erkannt hat was ist und was nicht.
Interessanterweise sehe ich in dem was Buddhadasa zu Geburt sagt und dem was uns vom Buddha überliefert wurde keinen Widerspruch.
Geronimo:Interessanterweise sehe ich in dem was Buddhadasa zu Geburt sagt und dem was uns vom Buddha überliefert wurde keinen Widerspruch.
Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen Buddhadasa und dem im PK dargestellten Konzept von annatta. Im Gegenteil! Allerdings - und darauf weist auch Buddhadasa hin - gibt es im PK einige Stellen, in denen ein (personales) Verständnis von Wiedergeburt zum Ausruck kommt, das nicht in Einklang zu bringen ist mit dem anatta-Gedanken. Die Widersprüche finden sich innerhalb der überlieferten Lehre - im PK und in seinen Auslegungen.
LG
Onda