Wir haben hier eine komprimierte Darstellung des buddha-Dharma, die an einigen zentralen Begriffen festgemacht wird und den Schwerpunkt aufs Erwachen legt:
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Alles ist im Fluss.
Alle Phänomene unterliegen ständigem Wandel (= anicca).
Alle Phänomene sind eingebettet in ein komplexes Netz von Bedingtheiten (Bedingtes Entstehen).
Im Zentrum der Buddha-Lehre stehen die Drei Daseinsmerkmale. Meine Darstellung beginnt mit anicca - dem Wandel. "Alles ist im Fluss".
Der Buddha wurde nie müde, auf dieses Merkmal des Daseins zu verweisen. Ein weiteres Merkmal der Phänomene ist ihr Eingebettetsein in Bedingtheiten.
Zitat
In dieser Welt des ständigen Wandels und der Allverwobenheit ("Dies ist, weil jenes ist") gibt es keinen Raum für einen festen Wesenskern, gibt es kein dauerhaftes autonomes Selbst (= anatta).
Ausgehend vom Faktum des Wandels und dem Konzept des bedingten Entstehens, wird ein weiteres Daseinsmerkmal erläutert: anatta.
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Der Mensch "leidet" (dukkha), weil er sich dem Wandel entgegenstemmt und er der Illusion verhaftet ist, er sei ein autonomes Ich. Er leidet, weil er von einer Welt Dauer verlangt, die nur Veränderung bieten kann und weil er sich als isoliertes, von anderen Dingen getrenntes Wesen erlebt.
Hiermit wären wir beim dritten Daseinsmerkmal angelangt: dukkha. Es wird erklärt, wie dukkha entsteht.
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Durch "Erwachen" kann dieses Leiden an seiner Wurzel zum Verlöschen gebracht werden. "Erwachen" ist die tiefe Ein-Sicht in die Gesetzmäßigkeit des Wandels und der Allverwobenheit. Erwachen ist kein intellektueller Prozess, sondern transrationale Ein-Sicht auf einer Seinsebene jenseits aller Konzepte.
Hier wird erklärt, wie dukkha überwunden werden kann. Dieser Gedankengang lehnt sich an das Muster der Vier Edlen Wahrheiten an.
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Der Buddha hat eine Methode entwickelt, die zu dieser Art Ein-Sicht und damit zur Leidbefreiung, zum Erwachen, führen kann: den Achtfachen Pfad. Dieser verbindet Reflektion und Anleitung zu sittlichem Verhalten mit Unterweisung in meditativem Training.
Zum Abschluss der Verweis auf den Achtfachen Pfad: eine Anleitung zur Überwindung von dukkha.
Der Gedankengang ist recht transparent und klar strukturiert: Ausgehend von der Erläuterung der Drei Daseinsmerkmale im Verbund mit dem Konzept des Bedingten Enstehens wird dargelegt, dass Erwachen die Überwindung von dukkha darstellt und dass der Achtfache Pfad der Weg zum Erwachen ist. Ein klarer roter Faden. Wer lesen kann, ist in der Tat im Vorteil. Zur Lesekompetenz zählt das Erfassen von Textstrukturen, Gedankengängen und zentralen Schlagwörtern.
Onda