(Veranschaulichung von Nicht-Selbst)
Wenn jemand sagt, 'Das Ohr ist Selbst', 'Klänge sind Selbst', 'Hörbewußtsein ist Selbst', 'Hörkontakt ist Selbst', 'Empfindung ist Selbst' oder 'Begehren ist Selbst' so ist das nicht haltbar. Das Entstehen und Vergehen des Ohrs, von Klängen, von Hörbewußtsein, von Hörkontakt, von Empfindung und von Begehren wird deutlich, und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird, würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.' Daher ist das Ohr nicht Selbst, Klänge sind nicht Selbst, Hörbewußtsein ist nicht Selbst, Hörkontakt ist nicht Selbst, Empfindung ist nicht Selbst, Begehren ist nicht Selbst.
(Der Ursprung der Persönlichkeit)
Man betrachtet das Ohr so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Klänge so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Hörbewußtsein so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Hörkontakt so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Empfindung so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Begehren so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.'
(Das Aufhören der Persönlichkeit)
Man betrachtet das Ohr so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Man betrachtet Klänge so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Man betrachtet Hörbewußtsein so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Man betrachtet Hörkontakt so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Man betrachtet Gefühl so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Man betrachtet Begehren so: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'
(Neigungen)
Abhängig vom Ohr und Klängen entsteht Hörbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Gefühlte. Wenn man von einer angenehmen Empfindung berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde. Wenn man von einer schmerzhaften Empfindung berührt wird, falls man dann bekümmert ist, trauert und klagt, weint, sich die Brust schlägt und zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung zugrunde. Wenn man von einer weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Empfindung berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl nicht der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit zugrunde. Daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, ohne die Neigung zur Begierde nach angenehmer Empfindung zu überwinden, ohne die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhafter Empfindung zu vernichten, ohne die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhafter-noch-angenehmer empfindung auszurotten, ohne Unwissenheit zu überwinden und wahres Wissen zu erwecken - dies ist unmöglich.
(Das Aufgeben der Neigungen)
Abhängig vom Ohr und Klängen entsteht Hörbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Empfundene. Wenn man von einer angenehmen Empfindung berührt wird, falls man sich dann nicht daran ergötzt, es nicht willkommen heißt und nicht daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde nicht zugrunde. Wenn man von einer schmerzhaften Empfindung berührt wird, falls man dann nicht bekümmert ist, nicht trauert und klagt, nicht weint, sich nicht die Brust schlägt und nicht zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung nicht zugrunde. Wenn man von einer weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Empfindung berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit nicht zugrunde. Daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, indem man die Neigung zur Begierde nach angenehmer Empfindung überwindet, indem man die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhafter Empfindung vernichtet, indem man die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhafte-noch-angenehme Empfindung ausrottet, indem man Unwissenheit überwindet und wahres Wissen erweckt - dies ist möglich.
(Befreiung)
Indem ein wohlunterrichteter edler Schüler so sieht wird er ernüchtert dem Ohr, ernüchtert gegenüber Klängen, ernüchtert gegenüber Hörbewußtsein, ernüchtert gegenüber Hörkontakt, ernüchtert gegenüber Gefühl, ernüchtert gegenüber Begehren. Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit ist er befreit. Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.
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