Hallo, think.
think:Interessanter Punkt, daran hab ich noch gar nicht gedacht ... Um sicherzugehen, dass ich deinen als Frage formulierten Gedankenanstoß richtig verstehe, werde ich mal versuchen, diese Frage zu beantworten ... also, ich denke, dass die Erfahrung des Leides keinem Lebewesen auf dieser Welt erspart bleibt. Soweit ich weiß, sind mit Dukkha auch mildere Formen des Leidens gemeint, z.B. das Erleben der eigenen Unzulänglichkeit etc. So gesehen - ja, natürlich empfinden Menschen (inklusive meiner Person) bei offenen Fragen eine gewisse (leidvolle) Unsicherheit. Allerdings wäre dieses Leiden ja erst beendet, wenn ALLE Fragen beantwortet wären, was aber gar nicht möglich ist, da sich ja bekanntlicherweise nach jeder Antwort eine neue Frage auftut. Also MUSS ein anderer Weg gefunden werden, weil das Frage-Antwort-Spiel nie zur Erlösung führen wird. Habe ich das richtig verstanden?
Ja. Man kann das auf unterschiedliche Weise auslegen. Für mich persönlich liegt da der Kernpunkt darin, dass man auch Glücklich wird, ohne in der Lage zu sein und auch tatsächlich ohne dies zu erfahren. Jedoch ist dieser Zustand ein Teil dessen welcher nötig ist um jenes zu erfahren. Nur wird man das dann noch brauchen? Vermutlich wird es nicht verkehrt sein jenes zu wissen, jedoch ist der Zustand der Glückselligkeit im Bezug auf diesen Gegenstand notwendig, da es um Glückselligkeit geht und nicht um Spielerein mit diesem Gegenstand.
think:Andererseits denke ich aber, dass auch simple Wissenserweiterung den Menschen weiterbringen kann.
Wissenserweiterung gibt durch das Hören/Lesen von anderen und durch eigene Erfahrungen. Bei eigenen Erfahrungen, ist meiner Ansicht nach, vor allem eine gewisse Art von "Nicht-Nachdenken", sondern z.B. nur schauen, beobachten, Gefühle ignorieren o.ä., wichtig. So ähnlich wie ein trübes Wasser klar werden lassen... manche Sachen werden auch eher auf einen zukommen, als dass man diese Bewusst hervorruft.
think:Die Erleuchtung wird er durch die (naturwissenschaftliche) Erforschung des Universums sicher nicht erreichen, aber Wissen formt den Geist ja auch und macht ihn auf eine gewisse Weise reifer bzw. erweitert den Horizont, oder? Z.B. habe ich kürzlich einen (zugegebenermaßen sehr populärwissenschaftlichen, aber für mich mangels Bildung trotzdem interessanten) Artikel über Quantenphysik gelesen, der an meinem vorhin erwähnten eingeschränkten Schwarz-Weiß-Weltbild gerüttelt und meinen Blickwinkel für Phänomene, die ich früher als "zu esoterisch/unmöglich" abgetan hätte, doch ein wenig geöffnet hat.
Ob du in dich hineinschaust und etwas siehst oder nach Außen schaust und IN DIR etwas siehst, wo ist da der unterschied? Ich denke, dass wenn durch Nach-Außen-Schauen etwas zufällig in dir siehst und wissen gewinnst, dass das ok ist. Aber wenn du nicht weiß welcher äußerer Gegenstand dich in deinem inneren Weg weiter bringt, was willst du dann tun? Aber, wenn du nach Innen schaust, dann musst du nichts suchen. Soweit meine derzeitige Ansicht.
think:Hmmm ... kompliziertes Thema. Wenn Buddha von Wissen und Unwissenheit spricht, meint er damit aber wohl doch etwas anderes, oder?
Ich bin kein absoluter Kenner der Lehre des Buddha und kann nur mein WIssensstand vermitteln. Aber Unwissenheit kann auch Dukha sein, wie du richtig erkannt hast.
Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen.