Mirco:
Hallo mukti,
mukti:
ahhh... Verstehe. Nein. das meine ich nicht. Das ist ja eher schwarz-weiß Denken. Es gibt auch etwas zwischen Härte und alles-Durchgehen lassen.
Ich meine einen einmaligen Akt des Vergebens bei Verfehlung und den darauf folgenden aufrichtigen Wunsch/Erklärung, es fortan richtig zu tun.
Ja gut, und wie siehst du das bei einer laufenden Verfehlung, bei lange eingewurzelter Gewohnheit? Der Wunsch es richtig zu tun kann sich da schwer durchsetzen, Vergebung greift auch nicht so recht, es besteht ein schlechtes Gewissen, wegen der Diskrepanz des Soll - und des Ist - Zustandes. Die gewohnte unheilsame Regung oder Handlung geschieht mit dem Wissen dass sie unheilsam ist.
Ich habe einmal einen Raucher getroffen bei dem war das Rauchen bereits lebensgefährlich, er hatte schon ernste Krankenhausaufenthalte hinter sich. Er hat zu mir gesagt, während er sich eine angeraucht hat: Jede Zigarette ist ein Sargnagel, aber ich kann einfach nicht aufhören.
Solche Beispiele gibt es viele, sogar vom Apostel Paulus sind die Worte überliefert: "Ich unglückseliger Mensch, was ich tun will das tue ich nicht, was ich nicht tun will, das tue ich".
Ich glaube Mitgefühl mit sich selber würde dann Härte gegen sich selbst bedeuten, also eine radikale Ausrottung des Unheilsamen. Ein krasses Beispiel wäre ein Heroinsüchtiger, der die Leiden des Entzugs auf sich nimmt.
Es ist ja fast jeder an irgendwas angehaftet, und man schiebt es immer hinaus oder will den Weg der kleinen Schritte gehen, kommt aber kaum oder nur sehr langsam voran. Die Schüler des Buddha sind damals wirklich in die Hauslosigkeit gezogen, haben meistens in freier Natur gelebt, nur ein paar Tücher und ein weniges mehr gehabt, sind mit einer Schale herumgegangen damit ihnen jemand was zu essen gibt und haben schließlich alles losgelassen. Daher sind sie für mich verehrungswürdig.
Zitat
Für einen vertrauensvollen Schüler, der darauf bedacht ist, die Lehre des Lehrers auszuloten, ist es angemessen, daß er sich so benimmt: 'Von mir aus soll nur meine Haut, meine Sehnen und Knochen übrig bleiben und das Fleisch und Blut in meinem Körper austrocknen, aber meine energie soll nicht nachlassen, solange ich noch nicht das erlangt habe, was mit mannhafter Stärke, mannhafter Energie und mannhafter Beharrlichkeit erlangt werden kann.
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Da fällt es mir schwer mir zu vergeben, dass ich nicht mal fünf Sila perfekt einhalten kann.