Beiträge von Elliot im Thema „Sujato über Buddhas Hauptbeitrag zur indischen Philosophie“

    Für Brahmas allemal:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, da erkannte der Brahmā Sahampati mit seinem Herzen den Gedanken in meinem Herzen und er erwog: 'Die Welt wird verloren sein, die Welt wird zugrunde gehen, weil der Geist des Tathāgata, verwirklicht und vollständig erwacht, eher zur Untätigkeit als zum Lehren des Dhamma neigt.' Dann verschwand der Brahmā Sahampati aus der Brahmawelt und erschien vor mir, gerade so schnell, wie ein starker Mann seinen gebeugten Arm strecken oder seinen gestreckten Arm beugen könnte. Er rückte seine obere Robe auf einer Schulter zurecht, und indem er mich ehrerbietig mit zusammengelegten Händen grüßte, sagte er: 'Ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene das Dhamma lehren, möge der Vollendete das Dhamma lehren. Es gibt Wesen mit wenig Staub auf den Augen, die zugrunde gehen, wenn sie das Dhamma nicht hören. Es wird jene geben, die das Dhamma verstehen werden.'


    (MN 26)


    Viele Grüße
    Elliot

    Buddhaghosa:

    Die Frage, die sich mir dann stellt ist: muss die höchste Erkenntnis noch interpretiert werden, und kann damit auch unterschiedlich interpretiert werden, oder ist die höchste Erkenntnis klar und leuchtend und kann nur auf eine eineindeutige Weise verstanden werden?


    Was genau ist "höchste Erkenntnis"? Doch wohl das Versiegen der Triebe und das Wissen darum:



    Viele Grüße
    Elliot

    hedin:
    Elliot:

    In der vierten Vertiefung sind (gewöhnliche) angenehme und unangenehme Gefühle ebenso überwunden, wie "Freude und Trauer", die in den ersten drei Vertiefungen entstehen (können).


    Freude und Trauer entstehen (Anhaftung) ihrerseits bedingt durch die Gefühle. Wenn also die 3 Arten der Gefühle durch das Erreichen der vierten Vertiefung überwunden sind, ...


    Das weder-angenehme-noch-schmerzhafte Gefühl (adukkhamasukhā, die Bezeichnung "neutrales Gefühl" ist nicht so richtig passend) ist in der vierten Vertiefung nicht überwunden.


    hedin:

    ... dann fehlen die Bedingungen für die Entstehung von Trauer und Freude, wieso also könnten diese verschwinden, wenn sie erst gar nicht entstehen können?


    Freude beginnt mit der ersten Vertiefung, Trauer mit der zweiten und beide schwinden im Verlauf der dritten Vertiefung.


    hedin:
    Elliot:

    In der vierten Vertiefung herrscht ein bestimmtes "weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl" vor:


    Gemeint ist also: Die vierte Vertiefung hat aufgrund von Gleichmut ein neutrales Gefühl und reine Achtsamkeit in sich.


    Wie gesagt, "neutrales Gefühl" trifft es nicht so ganz:


    Zitat

    "Nicht drei Arten von Gefühl sind vom Erhabenen dargelegt worden, ehrwürdiger Udāyin; zwei Arten von Gefühl sind vom Erhabenen dargelegt worden: angenehmes Gefühl und schmerzhaftes Gefühl. Dieses weder-schmerzhafte-noch-angenehme Gefühl ist vom Erhabenen als eine friedvolle und erhabene Art des Glücks dargelegt worden."


    (MN 59)


    Zitat

    "Ehrwürdige, was ist angenehm und was ist schmerzhaft in Bezug auf angenehmes Gefühl? Was ist angenehm und was ist schmerzhaft in Bezug auf schmerzhaftes Gefühl? Was ist angenehm und was ist schmerzhaft in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl?"

    "Freund Visākha, angenehmes Gefühl ist angenehm, wenn es anhält, und schmerzhaft, wenn es sich verändert. Schmerzhaftes Gefühl ist schmerzhaft, wenn es anhält, und angenehm, wenn es sich verändert. Weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl ist angenehm, wenn man (davon) weiß, und schmerzhaft, wenn man nicht (davon) weiß."


    (MN 44)


    Gemeint ist die bewusste Wahrnehmung dieses Gefühls.


    Viele Grüße
    Elliot

    Zitat

    "Udāyin, da tritt ein Bhikkhu mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin.


    (MN 66)


    hedin:

    Diese Stelle verstehe ich nicht ganz. Was ist genau an dieser Stelle mit „Glück und Schmerz“ gemeint?


    Stark vereinfacht lassen sich alle Gefühle in zwei Klassen einteilen: Angenehme ("Glück") und unangenehme ("Schmerz"):


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet [13]? Wenn ein Bhikkhu ein angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein angenehmes Gefühl;' wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.' Wenn er ein weltliches angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles angenehmes Gefühl [14];' wenn er ein weltliches schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.'"


    (MN 10)


    hedin:

    Daran schließt sich meine zweite Frage an, wie kann Freude und Trauer verschwinden, wenn „Glück und Schmerz“ noch nicht eingetreten sind?


    In der vierten Vertiefung sind (gewöhnliche) angenehme und unangenehme Gefühle ebenso überwunden, wie "Freude und Trauer", die in den ersten drei Vertiefungen entstehen (können):


    Zitat

    "Freund Visākha, völlig abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, tritt da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Ausrichtung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Damit verläßt er die Begierde, und dem liegt keine Neigung zur Begierde zugrunde."


    "Da erwägt ein Bhikkhu folgendermaßen: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung entwickelt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Damit verläßt er die Abneigung, und dem liegt keine Neigung zur Abneigung zugrunde."


    (MN 44)


    hedin:

    Dann noch einmal, die vierte Vertiefung hat durch Gleichmut weder „Schmerzhaftes noch „Angenehmes und „Reinheit der Achtsamkeit“ in sich.


    In der vierten Vertiefung herrscht ein bestimmtes "weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl" vor:


    Zitat

    "Wenn es folgendermaßen von mir nicht erkannt, nicht gesehen, nicht gewußt, nicht verwirklicht, nicht mit Weisheit berührt wäre: 'Wenn da jemand eine bestimmte Art weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühls empfindet, nehmen unheilsame Zustände in ihm ab und heilsame Zustände nehmen zu', wäre es dann schicklich für mich, obwohl ich jenes nicht weiß, zu sagen: 'Tretet in solch eine Art weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühls ein und verweilt darin'?" - "Nein, ehrwürdiger Herr."


    "Aber weil es folgendermaßen von mir erkannt, gesehen, gewußt, verwirklicht, mit Weisheit berührt ist: 'Wenn da jemand eine bestimmte Art weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühls empfindet, nehmen unheilsame Zustände in ihm ab und heilsame Zustände nehmen zu', sage ich: 'Tretet in solch eine Art weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühls ein und verweilt darin.'"


    (MN 70)


    Viele Grüße
    Elliot

    Mario Felten:

    Man lernt dadurch einfach nur, nicht mehr blind auf die Emotionen zu reagieren (was oft negative Folgen in der Zukunft zur Wirkung hat), sondern die Emotion (nen) von außen zu betrachten (wie sie kommt, sich verändert u. wieder vergeht).


    Zwischen betrachten und kontrollieren besteht aber schon ein Unterschied, finde ich.


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet [13]? Wenn ein Bhikkhu ein angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein angenehmes Gefühl;' wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.' Wenn er ein weltliches angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles angenehmes Gefühl [14];' wenn er ein weltliches schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.'"


    "Auf diese Weise verweilt er, indem er Gefühle innerlich als Gefühle betrachtet, oder er verweilt, indem er Gefühle äußerlich als Gefühle betrachtet, oder er verweilt, indem er Gefühle sowohl innerlich als auch äußerlich als Gefühle betrachtet. Oder er verweilt, indem er die Ursprungsfaktoren in Gefühlen betrachtet, oder er verweilt, indem er die Auflösungsfaktoren in Gefühlen betrachtet, oder er verweilt, indem er die Ursprungs- und Auflösungsfaktoren in Gefühlen betrachtet. Oder die Achtsamkeit, daß da Gefühle vorhanden sind, ist einfach in dem Ausmaß in ihm verankert, das für bloße Vergegenwärtigung und Achtsamkeit nötig ist. Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an. Auf jene Weise verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet."


    (MN 10)


    Viele Grüße
    Elliot

    Aiko:
    Zitat

    ... Wenn die Menschheit endlich zurückkehrte zu ihrer wahren Natur, dann würden sich alle ihre Probleme lösen. Doch bis heute drehte sich alles nur um's Geld, Ficken und Fressen - das reinste Tollhaus!


    Enthaltsamkeit ist aber auch nicht immer gern gesehen:


    Zitat

    Da ging der Wanderasket Māgandiya, während er zum Zwecke körperlicher Ertüchtigung umher ging und wanderte, zur Feuerkammer des Brahmanen, der zum Bhāradvāja-Klan gehörte. Dort sah er eine Grasstreu vorbereitet, und nachdem er sie gesehen hatte, fragte er den Brahmanen: "Für wen ist diese Grasstreu in Meister Bhāradvājas Feuerkammer vorbereitet worden? Es scheint das Bett eines Mönchs zu sein."

    "Meister Māgandiya, da gibt es den Mönch Gotama, den Sohn der Sakyer, der einen Sakyer-Klan verließ, um in die Hauslosigkeit zu ziehen. Nun eilt Meister Gotama ein guter Ruf voraus, der folgendes besagt: 'Jener Erhabene ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter, vollkommen im wahren Wissen und erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter, ein Erhabener.' Dieses Bett ist für jenen Meister Gotama vorbereitet worden."

    "In der Tat, Meister Bhāradvāja, es ist ein schlimmer Anblick für uns, wenn wir das Bett jenes Zerstörers von Wachstum [1], Meister Gotama, sehen."


    (MN 75)


    Wobei wir wieder bei der Wirkung von samadhi wären:


    Zitat

    "Was meinst du, Māgandiya? Da hat sich vielleicht jemand früher mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen, vergnügt. Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Berührungsobjekte der Wirklichkeit entsprechend kennt, könnte er das Begehren nach Berührungsobjekten überwunden haben, das Fieber nach Berührungsobjekten entfernt haben, und ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat, verweilen. Was würdest du zu ihm sagen, Māgandiya?" - "Nichts, Meister Gotama."

    "Māgandiya, früher, als ich ein Leben zu Hause führte, vergnügte ich mich, versorgt und ausgestattet mit den fünf Strängen sinnlichen Vergnügens: mit Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Klängen, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Gerüchen, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Geschmäckern, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen; mit Berührungsobjekten, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Ich hatte drei Paläste, einen für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter."

    "Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem ich den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der Sinnesvergnügen der Wirklichkeit entsprechend kannte , überwand ich das Begehren nach Sinnesvergnügen, entfernte ich das Fieber nach Sinnesvergnügen, und ich verweile ohne Durst, mit einem Geist, der inneren Frieden hat. Ich sehe andere Wesen, die nicht frei von Sinnesbegierde sind, die vom Begehren nach Sinnesvergnügen verzehrt werden, die vor Fieber nach Sinnesvergnügen brennen, die in Sinnesvergnügen schwelgen, und ich beneide sie nicht, auch ergötze ich mich nicht daran. Warum ist das so? Māgandiya, weil es eine Freude gibt, abseits von Sinnesvergnügen, abseits von unheilsamen Geisteszuständen, welche himmlische Glückseligkeit übertrifft. Da ich mich an jenem erfreue, beneide ich nicht, was geringer ist, auch ergötze ich mich nicht daran."


    (MN 75)


    Denn:


    Zitat

    Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres [2], so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen."


    (MN 14)


    Viele Grüße
    Elliot


    Um es noch einmal klar zu sagen: Der Buddha ist über die Samadhi-Erfahrung seiner Lehrer und anderer Zeitgenossen hinaus gegangen, er hat nicht nur Bekanntes uminterpretiert:




    Viele Grüße
    Elliot

    Buddhaghosa:

    dass die aruppa für die Befreiung nicht notwendig sind, ist glaube ich kein Geheimnis. Die Frage ist eher, warum hat der Buddha sie trotzdem gelehrt?


    Seine berühmten Lehrer hatten sie ihn gelehrt. Seine Lehrer hatten sicher noch andere Schüler. Der Buddha wird auch diesen Schülern seine Lehre zugänglich gemacht haben. Daher werden in den Lehrreden die Details der Unterschiede zwischen den formlosen Verweilungen und samma samadhi erläutert.


    Ausserdem sind die formlosen Verweilungen besonders "friedvoll":



    Buddhaghosa:
    Zitat


    "Von Form (erfüllt) sieht er Formen: dies ist die erste Richtung...(MN 137)


    dies ist aber deine Interpretation, dass dies kein jhana ist. Hast du eine Quelle, um dies zu untermauern?


    Meine Auffassung dazu habe ich hier beschrieben: http://www.buddhaland.de/viewt…&t=12284&start=30#p235074


    Buddhaghosa:

    U.a. Sujato, der nun wahrlich kein Prediger der Kommentarliteratur ist, interpretiert die ersten Schritte auch als jhana.


    Hat er eine Quelle, um dies zu untermauern?


    Viele Grüße
    Elliot

    Buddhaghosa:

    Der Buddha hat seine arahant ja noch einmal unterteilt, u.a. in Beiderseits-Erlöstem/Körperzeuge. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch die aruppa aus deinem ersten Zitat verwirklicht haben.[ Also scheinen diese Bewusstseinszustände durchaus wichtig für den Buddha zu sein.


    Oder auch nicht, denn es wird ja dadurch ganz klar, dass die "aruppa", also die formlosen Verweilungen, für die Befreiung nicht praktiziert werden müssen:


    Zitat

    "Was für eine Art von Person ist einer, der auf beide Arten befreit ist? Da nimmt eine bestimmte Person mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren, und verweilt darin, und ihre Triebe sind vernichtet, dadurch, daß sie mit Weisheit sieht. Diese Art von Person nennt man einen, der auf beide Arten befreit ist. Von so einem Bhikkhu sage ich nicht, daß er noch Arbeit mit Umsicht zu erledigen hat. Warum ist das so? Er hat seine Arbeit mit Umsicht erledigt; er ist nicht mehr in der Lage, nachlässig zu sein."

    "Was für eine Art von Person ist einer, der durch Weisheit befreit ist? Da nimmt eine bestimmte Person nicht mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren, und verweilt nicht darin, aber ihre Triebe sind vernichtet, dadurch, daß sie mit Weisheit sieht. Diese Art von Person nennt man einen, der durch Weisheit befreit ist. Von so einem Bhikkhu sage ich nicht, daß er noch Arbeit mit Umsicht zu erledigen hat. Warum ist das so? Er hat seine Arbeit mit Umsicht erledigt; er ist nicht mehr in der Lage, nachlässig zu sein [5]."


    (MN 70)


    Buddhaghosa:

    Und es gibt entsprechende Lehrreden in denen die 4 jhana klar den 4 aruppa vorgelagert sind.


    Es gibt einen Weg zu den formlosen Verweilungen ohne Jhana:


    Zitat

    "Von Form (erfüllt) sieht er Formen: dies ist die erste Richtung. Während er innerlich Formen nicht wahrnimmt, sieht er äußerlich Formen: dies ist die zweite Richtung. Er entschließt sich nur zum Schönen: dies ist die dritte Richtung. Mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem er sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Raumunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die vierte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Raumunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'Bewußtsein ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die fünfte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'da ist nichts', tritt er in das Gebiet der Nichtsheit ein und verweilt darin: das ist die sechste Richtung [mit Āḷāra Kālāma]. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Nichtsheit tritt er in das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung ein und verweilt darin: dies ist die siebte Richtung [mit Uddaka Rāmaputta].


    (MN 137)


    Wichtiger für die Befreiung ist aber samma samadhi:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Konzentration? Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird Richtige Konzentration genannt [5]."


    (MN 141)


    Denn:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, ohne die Neigung zur Begierde nach angenehmem Gefühl zu überwinden, ohne die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl zu vernichten, ohne die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl auszurotten, ohne Unwissenheit zu überwinden und wahres Wissen zu erwecken - dies ist unmöglich."


    (MN 148)


    Und da hilft samma samadhi:



    Viele Grüße
    Elliot

    Buddhaghosa:

    Warum nimmt er diese recht lang zurückliegende Erfahrung und nicht die kürzlich und viel tiefergehende Erfahrung bei seinen Lehrern, wenn es doch die gleichen "jhana" sind?


    Es sind nicht die gleichen. Dies lernte er bei seinen Lehrern, es wird aber nicht Jhana genannt, zumindest nicht im Palikanon:


    Zitat

    "Von Form (erfüllt) sieht er Formen: dies ist die erste Richtung. Während er innerlich Formen nicht wahrnimmt, sieht er äußerlich Formen: dies ist die zweite Richtung. Er entschließt sich nur zum Schönen: dies ist die dritte Richtung. Mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem er sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Raumunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die vierte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Raumunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'Bewußtsein ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die fünfte Richtung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit, indem er sich vergegenwärtigt 'da ist nichts', tritt er in das Gebiet der Nichtsheit ein und verweilt darin: das ist die sechste Richtung [mit Āḷāra Kālāma]. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Nichtsheit tritt er in das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung ein und verweilt darin: dies ist die siebte Richtung [mit Uddaka Rāmaputta].


    (MN 137)


    Aber später fiel ihm etwas anderes ein:



    Und nur dies wird eigentlich als Jhana - oder auch als samma samadhi - bezeichnet, zumindest im Palikanon.


    Viele Grüße
    Elliot

    Ich stimme Simo zu, er ist darüber hinaus gegangen:


    Zitat

    "Ānanda, da erwägt ein edler Schüler so: 'Sinnesvergnügen hier und jetzt und Sinnesvergnügen in künftigen Leben, Sinneswahrnehmungen hier und jetzt und Sinneswahrnehmungen in künftigen Leben, Formen hier und jetzt und Formen in künftigen Leben, Wahrnehmungen von Formen hier und jetzt und Wahrnehmungen von Formen in künftigen Leben, Wahrnehmungen des Unerschütterlichen, Wahrnehmungen des Nichtsheitsgebiets und Wahrnehmungen des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung - dies ist Persönlichkeit, soweit sich Persönlichkeit erstreckt. Dies ist das Todlose, nämlich die Erlösung des Geistes durch Nicht-Anhaften [6]."

    "Somit, Ānanda, habe ich den Weg gelehrt, der auf das Unerschütterliche ausgerichtet ist, ich habe den Weg gelehrt, der auf das Nichtsheitsgebiet ausgerichtet ist, ich habe den Weg gelehrt, der auf das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung ausgerichtet ist, ich habe erklärt, wie man den Strom überquert, in Abhängigkeit von der jeweiligen Grundlage, ich habe edle Erlösung gelehrt."

    "Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, Ānanda. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert, Ānanda, seid nicht nachlässig, ihr sollt es später nicht bereuen müssen. Dies ist unsere Anweisung an euch."


    (MN 106)


    Viele Grüße
    Elliot