goldie:gbg: Ich schätze, du hast alle so genannten Tathagatagarbha-Sutren ausgelassen (vor allem das gleichnamige hier: http://huntingtonarchive.osu.e…a/Tathagatagarbha.doc.pdf). Sonst wärst du nicht so gegen den atman eingestellt. Der Buddha hat ihm am Lebensende bewusst einen Platz zugewiesen (nach dieser Tradition, die wohl erkannt hatte, dass man sich auf den buddhistischen Konzilen zu einseitig auf den anatman konzentrierte). Etwas vereinfacht ausgedrückt ist das im Mahayana-Buddhismus die Buddha-Natur. Eine "Lösung vom atman" ist aus dieser Sicht nicht möglich. Der atman ist nämlich das einzige, was nach diesen Sutren (z.B. dam Mahaparinirwana-Sutra, wo svabhava unsere unsterbliche Essenz ist) als "ewig" gilt. Eine Seele ist es jedoch nicht, und reinkarnieren kann es nicht, denn es ist rein und immerdar. Auch ist es nicht personal, also kein Gott. Der Arhat ist z.B. einer mit entwickeltem Selbst (bhavit atto).
Im Zen kann man Pech haben und auf Lehrer treffen, die z.B. nur den Teil des Lankavatara-Sutras zitieren, in dem es heißt, der Tathagatagarbha sei nicht das atman. An anderer Stelle (oh ja, auch die Mahayana-Tradition hat ihre Widersprüche!) heißt es aber: Das reine atman ist der Zustand der Selbstverwirklichung und der Schoß des Tathagata.
Zitat
Der Brahma Sahampati ist der belehrte atman, der unbelehrte atman ist noch mara unterworfen und ihm aus Furcht vor scheinbarer Vergänglichkeit hörig.
Der belehrte atman ist immer noch, wenngleich durch Angst und Unwissenheit im Gegensatz zum anatman geschützt vor dessen aufkeimendem Hochmut doch immer noch in Gefahr mara wieder anheimzufallen.
Deshalb bleibt er für einen Buddhaschaft noch nicht erreicht habenden ein Wandelkönig, bei dem man schon genau überlegen muss ob man ihm nun folgen mag oder nicht, das kann er einem selbst nicht abnehmen, auch wenn er wollte, was ihn wiederum schützt aber ebensowenig zu einem Göttlichen oder Gott macht.
Liebe Grüße