Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt falsch verstehe, Hotei, aber wenn ich vom Nicht-Bewerten schreibe, dann entspringt eben genau dieses meiner Erfahrung. Es ist ein wichtiges Empfinden in mir, wenn ich, einfach aus alter Gewohnheit und weil ich vielleicht etwas überdreht an einer Diskussion teilnehme, Bewertungen vornehme, die ich im Endeffekt wieder zurücknehmen muss, weil mir meine innere Stimme sagt, dass die andere Meinung auch stimmen könnte oder aber ich zugeben muss, dass ich überhaupt keine Ahnung habe. Ich habe nämlich mein Leben lang gerne alles und jedes bewertet - und kam mir dabei sehr klug vor. Nach Meinungsaustausch über Gott und die Welt, über Klopapier oder Kinohits war ich direkt süchtig. Obwohl ich schon lange behauptete, nicht zu bewerten, stellte ich vor nicht allzu langer Zeit fest, dass ich dies doch immer noch tue - ohne es zu merken. Nach dem Motto "wir kämpfen für den Frieden ..." mit der geschlossenen Faust voraus. Huch, das hat mich Vieles über mich gelehrt.
Gerade aus dieser Erfahrung heraus habe ich dann gelernt und lerne immer wieder neu!, nicht vorschnell bzw. gar nicht zu bewerten. Etwas anderes ist es natürlich, wenn es sich um Hundenahrung oder sonstwas handelt, das ich entscheiden muss. Alltägliche Entscheidungen gehören für mich nicht in diese Kategorie.