Beiträge von Punk im Thema „Vertrauen, Glaube und Zweifel“

    Buddhaghosa:

    die Theravadins unterscheiden halt 2 Arten von Nirvana: Nirvana mit und ohne skandha. Das mit skandha tritt im Moment der Erleuchtung ein und das "mit" bezieht sich auf die 5 Daseinsgruppen. Gier, Haß und Verblendung sind erloschen, daher wird es auch Nirvana als Erlöschen der Leidenschaften/Trübungen (klesha) bezeichnet. Das Nirvana ohne tritt im Moment des letzten Sterbens ein.


    Interessanter Ansatz. Deckt sich gut mit meiner Erfahrung.
    Diese Ansicht würde einige Paradoxien zwischen meinem Denken und dem was ich bisher von Buddhadhamma vernahm vernichten.


    Kann man dies aus einer verlässlichen (d.h frühbuddhistischen) Quelle nachlesen ?

    Hallo


    Ich möchte zuerst eine persönliche Antwort auf eine persönliche Frage geben


    stiller_raum:

    Nun meine Frage an euch:
    Was bedeuten euch diese Begriffe und was verbindet ihr damit. Zu wem oder was habt ihr volles Vertrauen? Wo sind eure Zweifel und wie geht ihr damit um?
    Ich freue mich auf eure Sichtweisen.


    Ich glaube fest - das heisst ich bin überzeugt - wenn meine eigenen Erfahrungen dem zu Glaubenden entsprechen.


    Ich glaube vorläufig, das heisst ich glaube vertrauensvoll, wenn das zu Glaubende aufgrund meiner Erfahrungen plausibel ist und gleichzeitig aus einer glaubwürdigen/vertrauenswürdigen Quelle stammt.
    Was ich als glaubwürdig/vertrauenswürdig erachte ist natürlich immer sehr subjektiv und deshalb potentiell Irrtum unterworfen.


    Zweifel steigen empor in allen Fällen wo obiges nicht zutrifft.



    Nun möchte ich gerne auch auf die aktuelle Diskussion eingehen:


    mukti:

    Ich meine damit die erste edle Wahrheit - Dasein ist untrennbar mit Leid (dukkha) verbunden


    Das ist falsch. Du musst die 4 Wahrheiten als Gesamtheit erkennen und nicht einfach eine aus dem Zusammenhang nehmen:


    Zitat

    http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html
    1.»Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; das Nichterlangen dessen, was man begehrt, ist Leiden; kurz gesagt: die 5 mit Anhaften verbundenen Gruppen des Daseins (khandha) sind Leiden (vgl. dukkha, dukkhatā).


    Es gibt auch eine Wahrheit der Leidenserlöschung und eine Wahrheit des zur Leidenserlöschung führenden Pfads.


    Zitat

    3.»Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidenserlöschung? Es ist eben dieses Begehrens restloses Erlöschen, Aufgeben, Loslassen, Befreiung unt Loslösung davon.
    4.»Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Leidenserlöschung führenden edlen Pfade? Es ist jener edle Achtfache Pfad


    Demnach kann Leiden nicht untrennbar mit Dasein verbunden sein. Das heisst es kann schon, aber dann wären die 2. und 3. Wahrheit falsch.