Beiträge von diamant im Thema „Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion“

    Also, meistens ist es doch einfach. Wenn man sich nicht wünscht, es wäre anders. Ist eigentlich bei mir der Regelfall. Erst wenn die Schmerzen kommen, wird es eine Herausforderung, aber es gibt doch Ärzte und Medizin für das Meiste. Darum denke ich, gar nicht so schwer. Man muss demnach vor allem mit dem zufrieden sein, was man hat, ist und wie es so um einen herum steht. Dann könnte man ja auch einfach die Umstände wechseln, bis sie wieder so sind, dass man sich keine anderen wünscht.

    bel:

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    Ja, meistens wird es als Aufzählung übersetzt, ich meine aber, im Pali steht ein Relativsatz.


    Wie würdest du das dann übersetzen?


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    Das ist auch logisch, weil Vedana was anderes als Dukkha ist.


    Was ist daran logisch? Krankheit und Schmerz sind doch gar kein Vedana. Und dann schreibst du ja selbst, dass sie "per se" auch kein dukkha sind.


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    also nicht das Altern, Krankheit ist per se Leiden


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    weil das nicht Dukkha ist, sondern nur der Gang der Dinge, Dukkha kommt erst mit Durst und Ergreifen.


    Tut mir leid, das bringe ich nicht zusammen. Ohne Durst kein dukha, mag ja sein, aber was bringt denn das im Verhältnis zum anderen Leiden?


    Wir leiden doch am meisten an Schmerzen, Krankheiten und vielleicht auch an Altern. Das definieren wir als Leiden.
    Wenn das "nur" der Gang der Dinge ist, hätte der Buddha das eigentlich nicht erwähnen brauchen. Aber es steht alles da, eins nach dem anderen. Und außerdem, Relativsatz hin oder her, beruht es ja auf dem Spaziergang, den er machte, wo er genau das sah, den Kranken, den Alternden und so fort. Er war also vom Leiden so geschockt, wie wir es auch als Leiden verstehen.


    Ich will es mal mit Bezug auf die Textstelle von den zwei Pfeilen sagen: Ich habe gar kein Wehgefühl, wenn mir das Bein bricht, das ist nur der erste Pfeil. Mein eigentliches Leiden ist der erste Pfeil. Hat der Buddha vielleicht die Macht dieses ersten Pfeiles unterschätzt?


    Er sagt, da ist ein körperliches und ein Gemütsgefühl. Aber das Problem ist das körperliche. "Ist er von einem Wehgefühl getroffen worden, so leistet er Widerstand." Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der Widerstand sich bereits aus dem körperlichen Unwohlsein allein ergibt. Man wechselt zum Beispiel ohne nachzudenken die Stellung, wenn sie unbequem ist, auch im Schlaf, wo man eh nicht drüber nachdenken kann. Der Widerstand geht in diesem Fall vom Körper aus, nicht von der Wehmut.


    Ich bin etwas irritiert, dass hier Körper und Gemüt so gegeneinander gesetzt werden, als Pfeile, die so unterschiedlich wirken.

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    Er hat Altern und Krankheit nur unter der Voraussetzung des Festhaltens als dukkha bezeichnet.


    Das lese ich aber anders in Samy.Nik.:


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    Das ist, ihr Mönche, die edle Wahrheit vom Leiden; Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, von Lieben getrennt sein ist Leiden, mit Unlieben vereint sein ist Leiden, nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Leiden. Kurz, die fünf Gruppen des Anhaftens sind Leiden.


    Das ist die erste Wahrheit. Korrigiere: Da werden Leidensformen aufgezählt. Am Ende heißt es: "Kurz, die fünf kandha des Anhaftens sind Leiden".
    Der Buddha setzt also, so meinst du das wohl, seine erste Aussage damit außer Kraft. Siehe unten meine letzte Frage. Denn die fünf Gruppen des Anhaftens sind ja nicht identisch mit Krankheit und Altern. Da ist etwas nicht stimmig.


    Zweite Korrektur: Ich glaub ich weiß was da nicht stimmt. Erst wird etwas gesagt, was allgemein nachvollzogen werden kann, dann wird auf diese allgemeine Erkenntnis am Ende einfach eine neue These gepflanzt, die behauptet, das kurz zusammenzufassen. Das tut sie aber nur, wenn man die These kennt und zustimmt. Beim ersten Lesen muss man sagen: Nö, Geburt ist Leiden, ja, aber ob das Anhaften Leiden ist, darüber muss ich erst mal nachdenken.


    In der zweiten Wahrheit sagt er, dass der Durst die Ursache des Leidens ist (Sinnlichkeitsdurst etc.)


    In der dritten, dass der Durst aufgehoben werden kann.


    In der vierten erklärt er die Methode (achtfacher Pfad).


    Aus den vier Wahrheiten kann man schließen, dass der "Durst" für die Leiden verantwortlich ist.
    Demnach müssten die Leiden (Geburt, Krankheit, Tod, Schmerz usw.) verschwinden, wenn der Durst verschwindet.


    Wie verschwinden Altern und Krankheit bei irgendjemandem?

    bel:

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    Ich-Ansicht meint, daß es ein isolierte, nur mir zugehöriges "Ich" gäbe, was es aber außerhalb von Ansichten tatsächlich nicht gibt.


    Außerhalb von wessen Ansicht? Also, wenn ich nicht an mein Ich glaube, aber mein Psychotherapeut schon, dann gibt es dieses Ich doch - zumindest für ihn. Eine ganze Wissenschaft arbeitet also demnach mit etwas, was es nicht geben soll.


    Zitat

    Das Festhalten der Daseinsgruppen", upadana khandha. (mit Ich- und Mein-Ansicht)


    Ja und weiter? Meine Frage an AikO war doch: Verschwindet damit, dass man keine Ich-Ansicht hat, das Leiden, dass der Buddha mit Krankheit und Altern bezeichnet hat?


    Zitat

    Khandha ohne Ich- und Mein-Ansicht


    In welchen khandha soll es denn deiner Ansicht nach Ich- und Mein-Ansicht geben?

    Aiko:

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    Leiden ist nur mit der Ich-Ansicht verbunden. Dasein ohne Leiden kann es deshalb geben, weil es eben Dasein ohne Ich-Ansicht geben kann.


    Das verstehe ich nicht. Leiden ist doch Krankheit und Altern zum Beispiel. Hat jemand hier seine Ich-Ansicht überwunden und aufgehört, krank zu werden und zu altern? Das kann ich mir aber nicht vorstellen.


    Zitat

    mit Daseinsrest - ohne Ansicht.


    Das versehe ich auch nicht. Was ist ein "Daseinsrest"? So was wie der letzte Atemzug?
    Was ist eine Ansicht? Ist gemeint, dass man kein Ich hätte, nur weil man keine "Ich-Ansicht" hat? Meint man also, dass Ich verschwände dadurch, weil man nicht daran glaubt oder denkt oder es irgendwie "sieht"?