Beiträge von Elliot im Thema „Papanca“

    mukti:

    Warum entstehen Nachdenken und Konzepte bei der Wahrnehmung der Geistobjekte? Wohl nicht weil es unangenehm ist.


    Mangels Gleichmut:



    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Gerade das Angehme führt ja zum Anhaften.


    Zunächst einmal ist ja nicht jede Form von Papanca angenehm:


    Zitat

    "Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen."


    (Majjhima Nikāya 18: Der Honigkuchen - Madhupiṇḍika Sutta)


    Diese Art von Papanca ist bedrängend, also bereits unmittelbar unangenehm.


    Und auch angenehmes Papanca, das zu Ergreifen und Anhaftung führt, führt damit erst mittelbar zu Dukkha:


    Zitat

    "Wenn er mit dem Geist (manas, dem Denken) ein Geistesobjekt (dhamma, Gedankengebäude) erfährt, ist er begierig nach ihm, wenn es angenehm ist, lehnt es ab, wenn es unangenehm ist. Er lebt ohne verankerte Achtsamkeit auf den Körper, mit begrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, nicht der Wirklichkeit entsprechend. Derart in Zu- und Abneigung verwickelt wie er ist, ergötzt er sich am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es willkommen und hält sich daran fest. Weil er dies tut, erscheint Ergötzen in ihm. Ergötzen an Gefühlen ist Anhaftung. Bedingt durch Anhaften ist Werden; bedingt durch Werden ist Geburt; bedingt durch Geburt entstehen Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung. So ist der Ursprung dieser ganzen Masse von Dukkha."


    (Majjhima Nikāya 38: Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Man kann aber unterscheiden zwischen dem, was Dukkha ist:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha [3]."


    (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)


    ... und dem, was zu Dukkha führt. Zum Beispiel zuviel Papanca. Wobei Papanca vielleicht wirklich bereits eine Form des Anhaftens in den Daseinsgruppen ist.


    Viele Grüße
    Elliot

    Wobei Papanca an sich nicht unbedingt Dukkha sein muss. Im Gegenteil, Papanca kann ja auch recht angenehm sein. Aber Papanca führt im Allgemeinen zu mehr Dukkha, nicht zu weniger:


    Zitat

    "Wenn man den Geist (manas, das Denken) nicht der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Geistesobjekte (dhamme, Gedankenkonstrukte) nicht der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Geistbewußtsein nicht der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Geistkontakt nicht der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man das nicht der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, was als angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm gefühlt wird und bedingt durch den Geistkontakt entsteht, dann ist man gierentbrannt nach dem Geist, nach Geistesobjekten, nach Geistbewußtsein, nach Geistkontakt, nach dem, was als angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm gefühlt wird und bedingt durch den Geistkontakt entsteht."


    "Wenn man gierentbrannt verweilt, gefesselt, betört, die Befriedigung betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftigem Wachstum; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - nimmt zu. Die körperlichen und geistigen Schwierigkeiten nehmen zu, die körperlichen und geistigen Qualen nehmen zu, das körperliche und geistige Fieber nimmt zu, und man erfährt körperliches und geistiges Leid."


    (Majjhima Nikāya 149: Die große sechsfache Grundlage - Mahāsaḷāyatanika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Das könnte auch unter das Hindernis "Rastlosigkeit und Gewissensunruhe" fallen:


    Zitat

    "Es gibt diese fünf Hindernisse, Student. Was sind die fünf? Das Hindernis der Sinnesbegierde, das Hindernis des Übelwollens, das Hindernis von Trägheit und Mattheit, das Hindernis von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und das Hindernis des Zweifels. Dies sind die fünf Hindernisse. Der Brahmane Pokkharasāti wird von diesen fünf Hindernissen beeinträchtigt, gehemmt, aufgehalten und eingehüllt. Daß er einen übermenschlichen Zustand, Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, kennen, sehen, verwirklichen oder ausüben könnte - das ist unmöglich."


    (Majjhima Nikāya 99: An Subha - Subha Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Erst ganz am Ende des Weges wird auch die Lehre aufgegeben, wie ein Boot das am anderen Ufer angekommen ist. Dann umfasst Papanca alles Nachdenken und Ergründen. Bei einer Lehrtätigkeit ist dann aber das Erklären wohl auch kein Papanca.


    So gesehen ist auch richtige weltliche Ansicht ( sammaditthi ) Papanca, das stimmt. Aber weises Erwägen ( Yoniso Manasikara ) wiederum nicht.


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Mir scheint aber dass sich Papanca nicht auf jede Art des Denkens und Sprechens bezieht, sondern nur auf dasjenige, das nicht zur Befreiung führt. Sonst wären ja Lehrreden auch ein Hindernis.
    Papanca zu vermeiden bedeutet demnach, nicht über die Dinge der Welt nachzudenken - von der wissenschaftlichen Forschung bis zu den "philosophischen" Fragen ob die Welt ewig ist usw. Sowie vermutlich alles unnötige Gerede über Mode, Vergnügungen, und dergleichen.


    Ja, das sehe ich auch so.


    Dies zum Beispiel ist alles Papanca:



    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Wenn das Denken und die Sprache aufhört, dann hört natürlich auch Papanca auf.


    Stimmt, nehmen wir gern die Übersetzung von accinca:


    Zitat

    "Wenn kein Körper, kein Berührungsobjekt und kein Berührungsbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich das es zu Berührung/Kontakt kommen kann. Wenn kein Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich das Gefühl entsteht. Wenn keine Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich das Wahrnehmung entsteht. Wenn keine Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich das Denken (Vitakkapaññattiyā) entsteht (asati). Wenn kein Denken vorhanden ist, ist es unmöglich das die ständig herantretenden Wahrnehmungen (papanca, genau: papañcasaññāsaṅkhāsamudācaraṇapaññattiṃ) und Konzepte erscheinen werden. "(Majjhima Nikāya 18)


    Dafür braucht es nicht gleich das Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl, dafür genügt auch die erste Vertiefung:


    Zitat

    "Ānanda, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entsteht, nennt man das Glück der Sinnesvergnügen."


    "Sollte jemand sagen: 'Das ist das äußerste an Glück und Freude, das Lebewesen erleben', so würde ich ihm das nicht zugestehen. Warum ist das so? Weil es noch eine andere Art von Glück gibt, höher und erhabener als jenes Glück. Und was ist jene andere Art von Glück? Ānanda, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Dies ist jene andere Art von Glück, höher und erhabener als das vorhergehende Glück."


    (Majjhima Nikāya 59: Die vielen Arten von Gefühl - Bahuvedanīya Sutta)

    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."


    (Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)


    Das sollte genügen, um das, was ich unter Papanca verstehe, zu verhindern.


    Aber auch in der ersten Vertiefung kann sich ja noch einiges abspielen, was Wahrnehmung und Gefühl betrifft:


    Zitat

    "Nachdem er diese fünf Hindernisse überwunden hat, die Unvollkommenheiten des Herzens, die die Weisheit schwächen, tritt er ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind.


    Er läßt die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist. So wie ein geschickter Bademeister oder sein Gehilfe Seifenpulver in eine Metallschüssel häuft, dieses nach und nach mit Wasser benetzt und knetet, bis die Feuchtigkeit seine Kugel aus Seifenpulver durchnäßt, sie durchweicht und innen und außen durchdringt, wobei die Kugel dennoch nicht trieft; genau so läßt ein Bhikkhu die Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, diesen Körper durchtränken, durchsättigen, anfüllen und durchdringen, so daß es kein Körperteil gibt, das nicht von der Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, durchdrungen ist."


    (Majjhima Nikāya 39: Die längere Lehrrede bei Assapura - Mahā-Assapura Sutta)


    Für mich ist dies kein Papanca. Wem dies aber noch zu viel ist, der mag weiter gehen:


    Zitat

    "Wenn kein Körper, kein Berührungsobjekt und kein Berührungsbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich das es zu Berührung/Kontakt kommen kann. Wenn kein Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich das Gefühl entsteht. Wenn keine Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich das Wahrnehmung entsteht. Wenn keine Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich das Denken (Vitakkapaññattiyā) entsteht (asati). Wenn kein Denken vorhanden ist, ist es unmöglich das die ständig herantretenden Wahrnehmungen (papanca, genau: papañcasaññāsaṅkhāsamudācaraṇapaññattiṃ) und Konzepte erscheinen werden. "(Majjhima Nikāya 18)

    Zitat

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können [3]."


    (Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)

    Zitat

    "... Ānanda, mit dem völligen Überwinden des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung tritt der Bhikkhu in das Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl ein und verweilt darin. Dies ist jene andere Art von Glück, höher und erhabener als das vorhergehende Glück."


    "Es ist möglich, daß Wanderasketen anderer Sekten so sprechen könnten: 'Der Mönch Gotama spricht vom Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl und er beschreibt das als Glück. Was ist dies und wie ist dies möglich?' Den Wanderasketen anderer Sekten, die so sprechen, sollte gesagt werden: 'Freunde, der Erhabene beschreibt Glück nicht nur in Bezug auf angenehme Gefühle; Freunde, der Tathāgata beschreibt vielmehr jegliche Art von Glück als Glück, wo und wie es auch immer angetroffen wird [3].'"


    (Majjhima Nikāya 59: Die vielen Arten von Gefühl - Bahuvedanīya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Zumindest wird ja auch relativ klar gesagt, wie Papanca vermieden werden kann:


    Zitat

    "Wenn kein Körper, kein Berührungsobjekt und kein Berührungsbewußtsein vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation von Kontakt aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Kontakt vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Gefühl aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Gefühl vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation von Wahrnehmung aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation von Wahrnehmung vorhanden ist, ist es unmöglich, die Manifestation des Denkens aufzuzeigen. Wenn keine Manifestation des Denkens vorhanden ist, ist es unmöglich die Manifestation der Bedrängnis durch die Konzepte, die von begrifflichem Ausufern geprägt sind, aufzuzeigen."


    (Majjhima Nikāya 18: Der Honigkuchen - Madhupiṇḍika Sutta)


    Das ist also schon eine Frage der Praxis und der Übung:



    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Da bilden sich infolge von Übersetzungen so manche Vorstellungen und Aspekte.


    Die Übersetzung von Palikanon.com ist auch nicht notwendig zutreffend:



    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Was aber nicht bedeutet das eine kein papanca bedeuten würde.


    Nein, soweit ich mich erinnere (ist schon einige Jahre her), ist Sex nicht so schön, wenn man sich dabei auch noch Papanca hingibt, jedenfalls, wenn man unter papanca gedankliche Ausuferung versteht. Sex ist sogar besonders schön, wenn man sich dabei nur den unmittelbaren Sinneseindrücken hingibt, und nicht viel darüber nachsinniert, jedenfalls nicht währenddessen:


    Zitat

    "Bedingt durch Körper und Berührungsobjekte entsteht Berührungsbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus ( papañceti ). Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind ( papañcasaññāsaṅkhā ), und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, beziehen."


    (Majjhima Nikāya 18: Der Honigkuchen - Madhupiṇḍika Sutta)


    Hört sich für mich nicht nach gutem Sex an.


    Jedoch:


    Zitat

    "Ānanda, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entsteht, nennt man das Glück der Sinnesvergnügen."


    "Sollte jemand sagen: 'Das ist das äußerste an Glück und Freude, das Lebewesen erleben', so würde ich ihm das nicht zugestehen. Warum ist das so? Weil es noch eine andere Art von Glück gibt, höher und erhabener als jenes Glück. Und was ist jene andere Art von Glück? Ānanda, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Dies ist jene andere Art von Glück, höher und erhabener als das vorhergehende Glück."


    (Majjhima Nikāya 59: Die vielen Arten von Gefühl - Bahuvedanīya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Aber ob nun mit oder ohne Papanca: Das Genießen der Sinneseindrücke ist ohnehin nicht so zielführend:



    Viele Grüße
    Elliot

    JazzOderNie:

    ... es ist also nicht das direkte genießen der sinneseindrücke, sondern erst bestimmte bedingungen (paccayas) dazu. stimmt das so?


    Das Geniessen der (Fünf-)Sinneseindrücke hat mit Papanca eigentlich nicht viel zu tun, das geht mit und ohne Papanca.


    Viele Grüße
    Elliot

    JazzOderNie:

    Und das Honigkuchen-Sutra... Bezieht sich "papanca" nun (wie oben erwähnt) auf Ausschweifungen mit Identifikation oder alle geistigen Ausschweifungen oder nur auf die, die zu einer Manifestation führen und in Anhaftung enden?


    Papanca = ausufernde und nicht zielführende gedankliche Aktivität, Gedankengebäude, Luftschlösser, ... würde ich sagen.


    Zitat


    "Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus ( papañceti ). Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen."


    (Majjhima Nikāya 18: Der Honigkuchen - Madhupiṇḍika Sutta)


    Daraus können natürlich auch Objekte der Anhaftung entstehen:



    Viele Grüße
    Elliot