Beiträge von Yofi im Thema „Gibt es ein Selbst?“

    Das würde ich auch so sagen, Ideen entstehen aus den im Speicherbewusstsein abgelegten Erinnerungen, Assoziationen und Verhaltensmustern, teilweise durch Instinkte.


    Zitat

    Kommt Erleuchtung stufenweise oder blitzartig?

    Beides. Erleuchtung ist immer plötzlich, in dem Sinne, daß sie ein intuitives Verstehen ist. Sie ist nicht etwas, das Ihrem Denken entspringt. Sie kommt aus einem schweigenden Geist, ein intuitives, plötzliches, wortloses Verstehen. Aber diese Art des intuitiven Verstehens geschieht nicht zufällig. Es gibt eine bestimmte Ausgewogenheit des Geistes, die entwickelt worden ist und die dieses plötzliche Verstehen möglich macht.


    http://www.palikanon.com/vipassana/goldstein/goldstein26.htm


    Das umschreibt auch das, was während der Visualisierung oder Versenkung manifest wird. Schweigender Geist, da möchte man vielleicht an etwas Statisches denken, es ist aber doch eine Bewegung da, nur nicht zu den Objekten hin, sondern in sich selbst = innere Dynamik.


    Zitat

    Weisheit, Willenskraft und Verzückung erwecken den Geist; sie machen ihn wach und aufmerksam. Gestilltheit, Sammlung und Gleichmut beruhigen den Geist und machen ihn still. Sie alle müssen in Harmonie zueinander stehen: Wenn der Geist zu sehr erweckt wird, wird er ruhelos; wenn der Geist zu sehr beruhigt wird, wird er schläfrig. Der Faktor Achtsamkeit ist so voller Energie, daß er nicht nur alle anderen Faktoren erweckt und stärkt, sondern sie auch in ihrem richtigen Gleichgewicht hält.


    http://www.palikanon.com/vipassana/goldstein/goldstein26.htm


    Hier ist genügend Stoff zum Nachdenken über das Zusammenspiel:


    http://www.palikanon.com/tables/tabelle2.htm

    hedin02:

    Intuition aus der Sicht der analytischen buddh. Philosophie:


    Grundsätzlich gehen Intuitionen, genauso wie die Absicht und der Wille, den Handlungen voraus.
    Die intuitiv entstandenen Handlungen werden hierbei von der Geistpforte, dem sechsten Sinn in Gang gesetzt und diese fordert im Gegensatz zu den anderen 5 Sinnen keinen Kontakt mit äußern, dingfesten Formen.
    Dadurch entsteht der Eindruck des intuitiven, des spontanen und grundlosen Handelns.


    Ich ergänze nur: Sechster Sinn darum, weil bei der Wahrnehmung 6 geistige Aktivitäten vorkommen. Der zentrale Geist und 5 seiner Faktoren.

    Zitat

    Die volle Auswertung eines einzelnen Moments der Intuition mag von entscheidender Bedeutung sein für den Fortschritt auf dem Heilsweg der Buddha-Lehre. Wenn jedoch der geistige Zugriff zu langsam oder zu schwach ist, so mag eine flüchtige intuitive Klarblickserkenntnis entgleiten, bevor man sie voll für das Werk der inneren Befreiung auswerten kann; und es mag sein, daß eine solche Intuition sich erst nach Jahren oder überhaupt nicht mehr im gegenwärtigen Leben des Übenden wiederholt. Schulung im beobachtenden Innehalten aber wird es leichter machen, einen flüchtigen intuitiven Moment tief und voll zu erfassen.


    http://www.palikanon.com/diver…atthana/satipatt_08b.html


    "Intuition" kommt in diesem Text 14 mal vor.

    Bakram:

    Damit ist gemeint, dass wir falsche Vorstellungen, die schöne Gefühle auslösen schnell und kritiklos als Wahrheit akzeptieren. Wahrheiten hingegen, die Schmerzen bereiten genauso schnell und kritiklos als Unwahrheiten abtun.


    Es scheint eine solche "unangenehme" Wahrheit hattest du im Zitat von Thich gefunden, hätte das nicht so gewesen sein können?


    Grüße

    Bakram:
    Yofi:

    Intuitiv macht man nach und nach immer mehr richtig, denn Intuition bedeutet auch Entwicklung. Und das funktioniert eben nur dann, wenn man das urteilende Denken weg lässt.


    ..................ansonsten muss ich annehmen, dass deine Aussagen nicht Buddhadhamma verkörpern sondern lediglich eben diesen, deinen persönlichen phantasievollen Intuitionen entsprungen sind.


    vipassanā wird als intuitiver Klarblick umschrieben, falls du ein Problem mit der "Intuition" hast. Das ist eine Methode, die direkt im Palikanon erwähnt wird.


    Wenn man sich nur an der Schrift im Hinblick auf Worte und Sätze halten will, ist das nicht so effektiv als wenn man sich direkt mit den Inhalten auseinander setzt.

    Bakram:
    Yofi:

    Dhamma aber, wie du schreibst, bedeutet den eigenen Geist mit der Weisheit zu verbinden, seine positive Eigenschaften stärken um sich so von den negativen befreien zu können. Das hat mit 'den anderen' und 'ihrem dhamma' überhaupt nichts zu tun.


    Mit Dhamma bezeichne ich die unverfälschte Lehre Buddhas wie sie im Palikanon zu finden ist. Was du da beschreibst sind deine eignen Ideen, welche sich möglicherweise an die Lehre Buddhas anlehnen, diese aber nicht explizit verkörpern.


    Also etwas von dir Getrenntes. Das bezeichne ich als eine nicht besonders hilfreiche Idee.


    Zitat

    Unter der Formulierung "den eignen Geist mit der Weisheit verbinden" kann ich mir leider nichts vorstellen. Ich verstehe nicht was du damit meinst und wo und wie Buddha dies als Quintessenz seiner Lehre gelehrt haben soll.


    Das ist auch gar nicht verwunderlich, s. o.


    Genau das wäre auch mein Vorschlag.


    Zitat

    Eigentlich wollte ich ja nur bemerken, dass der zitierte Anapanasativerschnitt von TNH imho nicht der Lehre Buddhas entspricht. :)


    Das ging für mein Verständnis in einem umfangreichen Pensum an Schmähungen unter, ich freue mich aber trotzdem, dass du nun doch einsichtig bist. Deine Vorstellung vom Sinn der Worte des THN werde ich ohne mich daran zu stören unkommentiert lassen.

    Bakram:
    Yofi:


    Wer sich in diesem Opfer-Modus befindet, dem bleibt sicher keine andere Möglichkeit, als sich gegen "äußere" Einflüsse in der Art zu wehren, dass er Feindbilder postuliert. Wenn es kein "anderes Selbst" gäbe, wären auch Karmaformationen nicht möglich. Das "andere Selbst" findet man übrigens auch im Tibetischen Buddhismus, und einen "Vernichtungsglauben" findet man im gesamten Buddhismus nicht.


    Wie soll ich Dir nun am besten Antworten ? Ich habe am Anfang meines Posts doch extra vermerkt, dass sich niemand davon betroffen fühlen soll. Jeder hat eine Ansicht.
    Ich kenne keine Feindbilder, allerdings unterscheide ich wohl zwischen Buddhadhamma und Adhamma.
    Was Sankhara betrifft (Karmaformationen) existieren viele verschiedenen Vorstellungen in den Köpfen genauso wie über "Vernichtungsglauben" den du mir unterstellst.


    Ich fühle mich nicht betroffen und habe, hoffe ich, auch niemanden ge-troffen. Dhamma aber, wie du schreibst, bedeutet den eigenen Geist mit der Weisheit zu verbinden, seine positive Eigenschaften stärken um sich so von den negativen befreien zu können. Das hat mit 'den anderen' und 'ihrem dhamma' überhaupt nichts zu tun.


    Intuitiv macht man nach und nach immer mehr richtig, denn Intuition bedeutet auch Entwicklung. Und das funktioniert eben nur dann, wenn man das urteilende Denken weg lässt. Womöglich kennst du auch das Zitat vom C. G. Jung über das Denken und Urteilen.

    hedin02:

    Die Turbulenz, die durch „TNH“ mit seinem Gedicht (Ich vs. Nicht Ich) aufgetreten ist, liegt m.E. nicht nur an seinen „tiefgründigen“ Worten begründet, als vielmehr an dem Personenkult, der "TNH" bereits zu seiner Lebzeit zu begleiten scheint.
    Worte, Verse und Gedichte bieten einen breiten Interpretations Spielraum.


    Die Turbulenzen stammen m. E. von Menschen, die ihn und seine Lebensgeschichte gar nicht kennen. Das heißt man könnte ihn wahrscheinlich in der Vorstellung der Leute, die am lautesten rufen, beliebig z. B. für den Horst Seehofer oder Frau Merkel eintauschen, und es käme auf das Gleiche heraus. Vom Personenkult kann man sich beeindrucken lassen oder eben nicht, auch das ist ein Kriterium der inneren Reife. Für die Schüler des TNH wird schätzungsweise auch der Interpetationsspielraum viel geringer sein. N. Norbu z. B. bringt nebenbei auch Texte heraus, die man ausschließlich nach seinen Unterweisungen erwerben kann.

    Monday:

    Nein, da müssen erst Widersprüche aufgedeckt werden und Hemmungen (nivaranas) überwunden werden. Davon hat auch Buddha in einer Lehrrede gesprochen:
    http://www.palikanon.com/angutt/a10_061_070.html#a_x61


    Ich habe gehört, dass es auch andere Methoden gibt Hemmungen zu überwinden.. z. B.


    "Der höchste Weg ist nicht schwer, nur ohne Unterscheidung"


    Wie würdest du nun in diesem Kontext deine Sichtweise den Zen-Freunden erklären?


    Zitat

    Wenn du also durch schlechte Lektüre falsche Lehren verbreitest, tust du dies schon aus Unwissenheit.


    Danke, es ist nett von dir, dass du mich daran erinnerst. Das Verbreiten von Texten ist eine Aufgabe der Autoren und Verlage, dachte ich. Für mich wäre aber auch ein Forum denkbar, in dem Laien bestimmen, was buddhistisch ist und was nicht, in dem Autoren auf Index gestellt werden und nur vorgeschriebene Denkweisen erlaubt sind. Wir könnten eine kleine Diktatur proben - ganz nach geschichtlichen Vorbildern, von denen es zur Genüge gibt.


    Gruß, Yofi

    Bakram:


    TNH verdreht in seiner Anspielung auf Anapanasati (Achtsamkeit auf den Atem) nun diese von Buddha gelehrte Meditationsmethode völlig, da er suggeriert es gäbe ein "anderes Selbst" zu entdecken. Damit zieht er all jene in seinen Bann, die dukkha bequem verdrängen wollen statt dukkha mit Disziplin und harter innerer Arbeit zu versiegen. Damit zieht er Menschen unserer westlichen Konsumentengesellschaft zwar in seinen Bann tut ihnen damit aber keinen guten Dienst.


    Wer sich in diesem Opfer-Modus befindet, dem bleibt sicher keine andere Möglichkeit, als sich gegen "äußere" Einflüsse in der Art zu wehren, dass er Feindbilder postuliert. Wenn es kein "anderes Selbst" gäbe, wären auch Karmaformationen nicht möglich. Das "andere Selbst" findet man übrigens auch im Tibetischen Buddhismus, und einen "Vernichtungsglauben" findet man im gesamten Buddhismus nicht.

    Monday:

    Deine Zitate von Thich sind da spezieller und beispielhafter Gegenstand der Diskussion, da sich hier eben die subtile Form nachweisen lässt, wie sich der atta-Glaube einschleicht.


    Hier nochmal der Beitrag von Yofi
    http://www.buddhaland.de/viewt…25638&hilit=Thich#p325638


    Atta-Glauben findet man nicht in Worten, sondern bei sich selbst - er ist ein Aspekt der Unwissenheit. Wenn jemand das richtige Verständnis der Bedingtheit erlangt hat, kann er kein anderes Denken entwickeln - er kann keine Beständigkeit mehr wahrnehmen, nirgendwo.


    Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Menschen, die einen Teil der Übertragungslinien darstellen, mehr Unwissenheit anhäufen als Laien. Es wäre rein vom Vergleich der Lernzeit, der Anzahl von Unterweisungen und Meditationserfahrungen unvernünftig, das Gegenteil anzunehmen. Deshalb würde ich sagen, dass der Atta-Glaube, dem hier so viel Abneigung gewidmet wird, eine ausschließlich eigene Idee ist, die im verblendeten Zustand diversen Objekten zugeschrieben wird.


    Eine Idee kann man durch nichts anderes widerlegen als durch eine andere Idee, die ebenso die Eigenschaft besitzt, von der nächsten Ideee widerlegt zu werden. Man kann diese Vorgänge auch Polemik nennen. Wenn jemand im Kontext dessen, was für ihn als äußere Welt erscheint, sagt: 'Ich schließe auf etwas', dann ist das für ihn völlig in Ordnung. Er hat eine Vorstellung entwickelt, die zu seinem bisherigen Weltbild passt, was ihm für eine gewisse Zeit ein Gefühl der Sicherheit bietet. Ist diese Zeit vergangen, können neue Ideen entwickelt werden, neue Beweise für ihren Wahrheitsgehalt gesucht und verkündet werden. So kann das Spiel ewig fortgesetzt werden.


    Dass solche Texte eine andere andere Qualität haben als die, die die Eigenschaft besitzen kontemplative Zustände einzuleiten, kann man annehmen. Und da gilt auch wieder das Prinzip der vollen Gefäße und der, die ohne Boden sind. Und da hilft eben das Leeren, Bearbeiten.... den Glauben als Glauben bei sich selbst erkennen.

    bel:

    ...wenn man von den dort auftauchenden buddh. Fachbegriffen keine Ahnung hat - war n wichtiger Hinweis von Sudhana. (s. Zen-Unterforum)


    bel:

    Also mit n bissel Nachschlagen kommt man leicht darauf daß...


    bel:

    Es sollte eigentlich bekannt sein, daß...


    bel:

    ]Die haben wir auch hier in diesem Thread auch schon besprochen.


    bel: "Nachdem ich dich nun nicht nur einmal, aber letztlich vergeblich, darauf aufmerksam gemacht habe, daß du - wie auch hier wieder - pejorativ wirst"


    Nein, es ist deine eigene abwertende Art, über die du beim anderen klagst.
    Deine Sätze oben sind Antworten auf sachliche und zur Diskussion beitragende Fragen gewesen.


    Es ging ursprünglich um das Thema Selbst, nicht wahr?

    bel:

    Es ist zwar meine Sicht - aber sei doch so freundlich und stelle deine Alternativen für ein nichtdiskursives Forum dar. Wenn Du im Forum eine Plattform für ein individuelles Berichten ohne Diskussion siehst, dann bleibt dir das unbenommen - mach einfach deine eigenen Threads mit dem Hinweis "Darüber möchte ich nicht diskutieren" auf. Ich werde das ganz sicher respektieren. Anderseits wäre es dann aber auch für dich sicherlich nicht unbillig, wenn du auch ganz ohne Verwendung von Pejorativa respektieren könntest, daß es andere gibt, die Interesse an diskursiver Klärung haben..


    Bitte, kein Problem. Ich habe gestern um 21:50 gleich am Anfang des Beitrags fünf Zitate von dir verlinkt, Nr. 2 bis 5 sind der Grund dafür gewesen, warum ich nicht weiter schreiben wollte. Es heißt also von mir nicht: "Darüber will ich nicht diskutieren", sondern "So will ich nicht diskutieren". Querverweis auf Morpho.


    bel:
    Yofi:

    Darum ging es auch nicht, sondern:


    Wenn es nicht darum ging, warum hast du es erwähnt?


    Steht alles oben, mit Unterstreichung. Ich setze nicht das voraus, was du vom Punkt 11. bis 13. ableitest. "Das setzt alles voraus, daß es etwas Impermanentes gibt".


    Zitat

    Aber weder der Buddha noch seine Nachfolger haben irgendwas "stehen gelassen", von dem sie meinten, das wäre im Rahmen ihrer Prämissen unrichtig oder sogar unheilsam. Dazu mußten sie sich auch nicht angegriffen fühlen.


    Ich hoffe doch, dass hier niemand an diesem Größenwahn leidet.


    bel:
    Zitat

    Das geht nur dann, wenn man erkennt, dass alle subjektive Ansichten einen Pfifferling wert sind.


    Wenn die eigenen Darstellungen als Bericht von individuellen Erfahrungen "keinen Pfifferling wert sind" wieso sollte man sich dann die Mühe machen, davon zu begrifflich berichten?


    An den Unterstreichungen kann man den Unterschied sehen. Und noch ist mir im letzten Beitrag aufgefallen: Du setzt "Geistige Fähigkeiten" mit "Denken" gleich. Zwischen Geist und geistigen Faktoren besteht der gleiche Unterschied wie zwischen Fähigkeit als Eigenschaft auf der einen, Funktionsweise auf der anderen Seite.

    Zitat

    Doch nur dann, wenn darüber auch Verständigung und begrifflicher Austausch möglich wäre - was etwas "wert" ist.
    Ich persönlich verzichte hier übrigens gern auf das "Berichten eigener Erfahrung" - einfach deshalb, weil sie hier für niemanden nachprüfbar sind - wie auch aus der Einsicht, daß Erinnerungen zu einem guten Teil auch Dichtung sind.
    Das heißt aber wieder nicht, daß ich überhaupt nix "berichte", es scheint mir für mich aber sinnvoller, das dort zu machen, wo ich mein Leben (und nicht nur einen virtuellen Ausschnitt daraus) mit anderen unmittelbar teile, da fällt dann auch jede Dichtung auf.


    Ich meinte auch nichts Privates. Der spirituelle Weg ist nichts Persönliches. Personelle Besetzungen sind nun mal ein Irrglaube.


    Als Zusammenfassung sehe ich die Kontemplation von Thich Nhat Hanh als hilfreich für die Menschen, die ihren Sinn verstehen, die die Worte in einem Kontext deuten können, der positive Veränderungen bewirkt. Immerhin fanden sich hier zwei solche Menschen, und das Buch soll in kurzer Zeit ausverkauft gewesen sein.

    bel:

    Ich bin darauf schon in einem vorherigen Beitrag eingegangen: Versuch doch mal von Deinen Pejorativa abzusehen. Ich bin kein "Verfechter des Diskurses" sondern hier im Forum ist jeder bei jeder Wortmeldung Beteiligter eines Diskurses, anders geht das nicht, wer das anders wünscht, kann nicht anders, als hier fern zu bleiben.


    Diese Sicht ist ein Problem, das ist eben deine Art, die du den anderen nicht aufzwingen solltest, weil es dazu etliche Alternativen gibt.


    bel:

    Es dürfte klar sein, daß das Forum kein Ersatz für einen "spirituellen Weg" (oder überhaupt einfach leben) ist. Was gibt dir konkreten Anlaß, das mir gegenüber noch mal ausdrücklich zu betonen? Weißt du, was ich sonst so treibe?


    Darum ging es auch nicht, sondern:


    bel:
    Zitat


    11. "..... dieser Körper nicht von einer Lebensspanne begrenzt ist"
    12. ".....dieser Körper der fünf Aggregate todlos und geburtlos ist. ....dass ich geburtlos und todlos bin."
    13. ".....dieses Selbst geburtlos und todlos ist"


    Das setzt alles voraus, daß es etwas Impermanentes gibt, daß nicht an "diesen Körper", "diese Aggregate", "dieses ich". "dieses Selbst" gebunden ist, also nicht dem "Bedingten Entstehen" unterworfen ist - und "geburtlos und todlos" ein Metapher für Nibbana - und zwar auschließlich für Nibbana - und ausdrücklich nicht für Phänomene, wie "Körper", "Aggregate", "ich" und "selbst".


    Für mich setzt es das von dir Erwähnte nicht voraus, und für den Autor der Kontemplation offenbar auch nicht. Man kann auch bereit sein, zwei unterschiedliche Sichtweisen nebeneinander stehen zu lassen ohne sich durch die Vielfalt in seiner Ehre angegriffen zu fühlen oder was auch immer.


    bel:
    Zitat

    Nibbana und Samsara werden als "zwei Seiten einer Medaille" bezeichnet, und anhand dieser Sichtweise kann man zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht notwendig sei, sich diesen Stolperstein in den Weg zu legen.


    Erklär das doch bitte.


    Das mache ich später, nicht heute.


    bel:
    Zitat

    Intuition ist Energie, die das Gegenteil des diskursiven Denkens, das Gegenteil von Unterscheidung, Kategorisierung, Trennung, Bevorzugung und Ablehnung, das Festhalten an sprachlichen und sonstigen Regeln nahe legt. Es ist eine Energie, die in dem Bereich lenkt, in dem das diskursive Denken aufhört.


    Merkwürdige Definition.


    Verstanden, du hast eine "bessere", z. T. ja:


    bel:

    Die Intuition oder die Empfindung, nach ahd. „in sich ('m') finden“, die geistige Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes (eine andere geistige Fähigkeit) , also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.
    Wir hier haben in beiden Fällen geistige Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen - und nicht etwa ausschließen.
    Nicht zuletzt gerade deshalb, weil wir als Menschen nicht vereinzelte Dingens, sondern auf Dialog angewiesen sind - der beinhaltet auch diskursiven Austausch, schon der innere Dialog ist zu guten Teilen diskursiv.


    Es gibt zig Methoden, den inneren Dialog aufzuhalten, das haben schon Yaki-Indianer lange vor dem Buddha praktiziert. Durch einen Diskurs hält man ihn fest.


    Als Alternative zum Diskurs bietet sich das einfache Berichten. Berichte von der Vielfalt der Sichtweisen und individuellen Erfahrungen. Inspirativ. Das geht nur dann, wenn man erkennt, dass alle subjektive Ansichten einen Pfifferling wert sind.

    bel:
    Zitat

    11. "..... dieser Körper nicht von einer Lebensspanne begrenzt ist"
    12. ".....dieser Körper der fünf Aggregate todlos und geburtlos ist. ....dass ich geburtlos und todlos bin."
    13. ".....dieses Selbst geburtlos und todlos ist"


    Das setzt alles voraus, daß es etwas Impermanentes gibt, daß nicht an "diesen Körper", "diese Aggregate", "dieses ich". "dieses Selbst" gebunden ist, also nicht dem "Bedingten Entstehen" unterworfen ist - und "geburtlos und todlos" ein Metapher für Nibbana - und zwar auschließlich für Nibbana - und ausdrücklich nicht für Phänomene, wie "Körper", "Aggregate", "ich" und "selbst".


    Als Verfechter des Diskurses begegnest du eben dieser Thematik mittels des diskursiven Denkens. Das ist von dir so gewünscht, ist aber kein allgemein gültiges Rezept. Und zwar deshalb, weil in der Konvention keine allgemein gültige Wahrheit zu erwarten ist. Wäre dem so, würde sich ein spiritueller Weg erübrigen.


    >>und zwar auschließlich für Nibbana<<


    Nibbana und Samsara werden als "zwei Seiten einer Medaille" bezeichnet. Anhand dieser Sichtweise kann man zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht notwendig sei, sich diesen Stolperstein in den Weg zu legen.


    Intuition ist Energie, die das Gegenteil des diskursiven Denkens, das Gegenteil von Unterscheidung, Kategorisierung, Trennung, Bevorzugung und Ablehnung, Festhalten an sprachlichen und sonstigen Regeln nahe legt. Es ist eine Energie, die in dem Bereich lenkt, in dem das diskursive Denken aufhört.

    Morpho:

    Es geht aber ganz schnell, dass man der Intuition auch wieder verlustig geht. Wenn man zuviel (mit)denkt. In Diskursen bleibt das nicht aus.


    Meine Rede.

    Zitat

    Man kann dass das shinjinmei nahezu beliebig "übersetzen" , ...


    Zitat

    ...wenn man von den dort auftauchenden buddh. Fachbegriffen keine Ahnung hat - war n wichtiger Hinweis von Sudhana. (s. Zen-Unterforum)


    Zitat

    Also mit n bissel Nachschlagen kommt man leicht darauf daß...


    Zitat

    Es sollte eigentlich bekannt sein, daß...


    Zitat

    Die haben wir auch hier in diesem Thread auch schon besprochen.


    Auf der sachlichen Ebene finde ich nichts, was zu meinen Fragen beitragen würde, und dabei habe ich sie, wie ich denke, ziemlich klar formuliert. Ich und womöglich einige andere Leser im Forum interessieren sich gar nicht für Zen und überlesen aus dem Grund Mitglieder, die im Allgemeinen Forum ihre Beiträge schreiben, die von ihrer Thematik her in das Zen-Unterforum gehören.


    Für mich ist der Zusammenhang mit Shinjinmei nur in Bezug auf das Todlose/die Leere im Zitat von Thich Nhat Hanh wichtig gewesen, was ich auch hinreichend erläutert habe.


    Zitat

    Im PK wird klar erläutert, was "atta" ist -


    Nein, die Frage ist auch hier anders gewesen. Du hattest angegeben atta als eine Empfehlung in Lankavatarasutra entdeckt zu haben und darüber berichtet, dass dies der Grund dafür sei, dass diese Schrift nicht als "buddhistisch" anerkannt wird.


    Die Frage lautete: Von wem sie nicht anerkannt wird, und wo du das in Lankavatarasutra gelesen hast.



    Das habe ich für diejenigen abgetippt, die mitlesen und das Buch gerade nicht zur Hand haben. Leider hast du nicht vollständig zitiert, das Wesentliche weggelassen und klagst dabei an, dass das Wesentliche fehlt. Das ist unlogisch. Aber lass nur. Der Austausch über den verlinkten Text scheint keine positive Wendung mehr nehmen zu können.

    Zunächst: Hast du Seng-Ts'an von O. W. Barth? Ist das Zitat mit diesem identisch? -

    "Der Wandel des Reiches der Leere erscheint abhängig von Täuschungen" (S. 67 in der 1. Auflage 1991)


    Wo wäre da der Unterschied zum obigen Zitat?


    bel:

    Also mit n bissel Nachschlagen kommt man leicht darauf, daß sich "轉變", bei dir ohne Kommentar als "Wechsel" übersetzt, ein Ter­mi­nus tech­ni­cus ist, der sich auf die im Lankavatara Sutra aufgezählten "7 Arten von Impermanenz" (七種無常) bezieht...


    Woraus schließt du auf den Zusammenhang mit Lankavatarasutra?


    Zitat

    ... die nicht vom Buddha gelehrt werden, weil sie jeweils ein "atta" (Selbst) voraussetzen - also wieder den Aufzählung in D.1.4.4 des PKs entsprechen.


    Wer bestimmt, was von Buddha gelehrt wurde und nicht, welche Schriften "zugelassen" werden? Und - was deutet auf ein atta hin?


    Zitat

    Im Lankavatara kann man das im Abschnitt LXXIX nachlesen, in der deutschen Übersetzung von Golzio steht es auf der Seite 207.


    Die selbe Frage: Wer lehnt ab? (informativ gemeint)


    (S. 207) -


    >> Die von Philosophen, aber "nicht von mir" [Erhabener] gelehrte Unbeständigkeit:


    1) Enstehen und Vergehen
    2) Veränderung des Aussehens
    3) Form selbst
    4) Wechsel der Form
    5) Wesenheit, die Unbeständigkeit genannt wird
    6) Sein und Nichtsein
    7) Nichtentstehen <<


    Der Wechsel aber, der ein Schein ist, wäre dieser:


    (S. 211) -


    " Außere Dinge werden nicht zugelassen; aufgrund der Lehre, dass die Dreiwelt nichts anders ist als das, was vom Geist selbst gesehen wird."


    und -


    "Mann hört auf, in die Unterscheidung von Sein und Nichtsein zu verfallen, die aus seinem eigenen Geist entspringt, wenn er sieht, dass Dinge, seien sie von dieser oder von einer anderen Welt, nicht als beständig oder unbeständig beschrieben werden können, weil er nicht die Wahrheit versteht, dass es nichts in der Welt gibt außer dem, was vom Geist selbst gesehen wird."


    Das entspricht den alten Texten der Lehrreden (M 121), auch Dhammapada mit den ersten Zeilen "Vom Geist geführt die Dinge sind, vom Geist geführt, vom Geist gezeugt"...


    Ja, und wie ist das jetzt mit dem Tod, wäre er eine Ausnahme?

    Shinjinmei gemeinsam überlegen - gerne.


    Das Lächeln hat mir auch auf Anhieb gefallen, weil das ein natürliches Mittel gegen Angst und Selbstablehnung ist, ganz wie du schreibst, Kamataka, bzw. wie es in der Psychologie erkannt wurde.


    Letztendlich kann man aber nur das eigene Lächeln beeinflussen sowie es auch richtig innerlich einsetzen.

    Es mag wohl sein, dass in den Lehrreden die Betrachtung der Todes als ein wichtiger Aspekt dargestellt ist, was einer u. U. unerlässlichen Übungsweise entspricht. Für die Einsicht ist aber auch relevant:


    Der Tod als eine Funktion des Bewusstseins - viññāna kicca -


    bedingt entstanden, vergänglich, nicht absolut gültig


    http://www.palikanon.com/wtb/vinnanakicca.html


    Yogacara-Anhänger werden an dieser Stelle ohnehin sofort mit dem Kopf nicken, und so ist auch: unterschiedliche Betrachtunsweisen, relative Wahrheit.

    bel:

    Wie man das überhaupt nach Zurkenntnisnahme der Punkte 11-13 fragen kann, will mir schon nicht einleuchten - aber du kannst das ja mal explizieren :)


    Ich kann das. Die Aussage passt auch zu der Sutta, die ihr hier im Thread so oft verlinkt hat: Weder Ja noch Nein. Bleibt man bei der Wahrnehmung der 5 Sinne, kann man dem sicher nicht zustimmen.


    Wie würdest du dir die Aussage im Shinjinmei, dass Wechsel nur ein Schein ist, interpretieren?