im mahayana und tantra (vajrayana) kommt nun noch der gedanke und der weg des bodhisattva hinzu. im theravada kommen zwar auch bodhisattva bzw. bodhisatta vor, dort wird aber nur der historische samma-sambuddha shakyamuni in seinen vorherigen existenzen als solcher bezeichnet. im mahayana ist nun die vorstellung, dass auch theoretisch alle anderen wesen diese stufen erreichen können, wobei es hier noch unterschiedliche abstufungen gibt, die bhumi genannt werden:
Das erste Bhumi, Freudig (Skt. Pramudita): Der Übende erfreut sich an der Realisation von Teilaspekten der Wahrheit und ist in den Pfad des Bodhisattvas eingetreten. Er erkennt die Leerheit der Person und kultiviert das Paramita der Großzügigkeit, in dem erkannt wird, dass es keinen Geber und keinen Empfänger gibt.
Das zweite Bhumi, Makellos (Skt. Vimala): Der Übende ist frei von allen Verunreinigungen im Geiste. In der Leerheit ist alles rein, außerhalb alles verschmutzt. Er kultiviert das Paramita der Ethik (angemessene Rede, angemessene Tat und angemessener Lebenserwerb des achtfachen Pfads) und ist selbstlos und mitfühlend.
Das dritte Bhumi, Leuchtend (Skt. Prabhakari): Der Übende beginnt im Licht der Weisheit zu leuchten. Er ist gereinigt von den drei Giften (Gier, Hass, Verblendung) und kultiviert das Paramita der Geduld. Er kann alles ertragen und verwirklicht alle vier Tiefen der Shamatha Meditation.
Das vierte Bhumi, Strahlend (Skt. Archishmati): Die strahlende Flamme der Weisheit verbrennt im Übenden alle weltlichen Wünsche. Übrig gebliebene falsche Ansichten werden bereinigt und das Paramita der Freudigen Anstrengung (Energie) kultiviert. Die Weisheit des Feuers.
Das fünfte Bhumi, Schwer zu erringen (Skt. Sudurjaya): Der Übende überwindet die Illusion der Dunkelheit bzw. Unwissenheit und erkennt sie als mittleren Weg. Er kultiviert das Paramita der Meditation mit Vipashyana, versteht die vier edlen Wahrheiten und die zwei Wahrheiten des Absoluten und Relativen.
Das sechste Bhumi, Verwirklicht (Skt. Abhimukhi): Überragende Weisheit beginnt sich zu verwirklichen und er kultivieren das Paramita der Weisheit. Alle Phänomene sind ohne eigenständige Existenz und entstehen abhängig voneinander. Alles ist Leerheit. Samsara ist Nirvana.
Das siebente Bhumi, Weit gegangen (Skt. Duramgama): Er übersteigt die Stufen der zwei Fahrzeuge. Er geht über das Karma hinaus, transzendiert jedes Selbst um anderen zu helfen und hat die Kraft der richtigen Methode und der geschickten Mittel.
Das achte Bhumi, Unbewegt (Skt. Achala): Der Übende verweilt stabil in der Wahrheit des mittleren Weges und kann durch nichts gestört werden. Er kann nicht herausgeworfen werden aus seiner Geisteshaltung. Sorgen, Anhaftungen und falsche Ansichten können ihn nicht aus der Ruhe bringen. Buddhaschaft ist nahe.
Das neunte Bhumi, Höchste Intelligenz (Skt. Sadhumati): Der Übende kann das Dharma frei und ohne Begrenzung weiter geben. Er hat die Weisheit der Güte und ist in der Lage, geschickt zu lehren.
Das zehnte Bhumi, Dharma-Wolke (Skt. Dharmamegha): Buddhaschaft ist bestätigt und er tritt in das Reine Land ein. Der Übende kommt allen Wesen mit dem Gesetzt des Dharma zugute, so wie eine Wolke unbefangen den Regen auf alle Dinge gleich fallen lässt. Die vajragleiche meditative Festigung.
https://kujiin.wordpress.com/2…klung-eines-bodhisattvas/
https://en.wikipedia.org/wiki/Bh%C5%ABmi_(Buddhism)
im tantra und insbesondere im dzogchen gibt es auch noch systeme und unterteilungen in 13, 16 oder 21 bhumi.
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