Im Vorfeld wurde M38 angesprochen. Da M38 sehr lange ist, möchte ich eine Kurzfassung anbieten. Folgendes scheint mir die überaus nihilistische Bedeutung des Textes:
Ohne zureichenden Grund existiert kein Bewusstsein.
Daher gibt es kein Bewusstsein, dass den Tod überdauert und Lohn für gute oder böse Werke bringt.
Bewusstsein meint schlicht Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Denken.
Löst sich der Mensch auf, dann endet auch das Bewusstsein.
Die Lehre ist zum Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten. Sie ist nicht dafür da, um sich an ihr zu erfreuen.
Leben bedeutet Alter, Tod, Schmerz, Jammer, Leiden, Trübsal, Verzweiflung. Leben ist Leiden. Wie kommt es dazu?
Durch Unwissenheit kommt es zu „Karmaformationen“, d.h. Geschlechtsverkehr. Dadurch entsteht neues Leben, d.h. Bewusstsein, Geist und Körper, Sinne, Werden und schließlich Geburt. So kommt es zum Leiden.
Kommt es zu keinem Geschlechtsverkehr, entsteht kein neues Leben, keine Geburt und es kommt zu keinem Leiden.
Wer dies erkannt und verstanden hat, forscht nicht zurück in die Vergangenheit: Es gab ihn nicht in der Vergangenheit und wird ihn in Zukunft nicht mehr geben. Er wird sich auch nicht die Frage stellen, ob es ein Selbst oder kein Selbst gibt.
Er wird sich für keine religiösen Schwärmereien und Feierlichkeiten begeistern.
Schlussendlich meint M38, dass ein Leben als Asket sinnvoll wäre.
Dies führt zur Pflicht, Tugenden einzuhalten. Tugenden geben Glück. Achtsamkeit hilft, destruktive Gefühle zu verwerfen. Meditation verhilft zu Verzückung, später gleichmütigem Glück und schließlich zu vollkommenem Gleichmut.