pamokkha:
pops:
Der Buddha lehrte keine "Entsagung vom Leben". Die Richtigkeit dieser Behauptung von mir ergibt sich in Abhängigkeit vom Verständnis des Begriffes "Leben". Er lehrte nicht den Selbstmord.
Davon redet auch niemand. Nur du. Dies wäre Begehren nach Nicht-Existenz und ist genau so zu entsagen wie Begehren nach Existenz. Und wenn du sowohl von Existenz als auch Nicht-Existenz und deinem Körper und Geist nichts mehr wissen möchtest, dann in einem Wort zusammengefasst entsagst du ...?
Werter pammokha,
ich würde es nach wie vor nicht so formulieren: "Entsagung vom Leben." Für mich stellt diese Formulierung
eine zu starke Vereinfachung dar.
Mir ist klar, dass es darum geht, alle Begehrungen (körperliche und geistige) als vergänglich und darum leidhaft zu durchschauen. Nicht mehr existieren zu wollen ist, wie du es schreibst, auch ein Begehren.
Anscheinend setzt du die Summe aller Begehrungen mit dem Begriff "Leben" gleich. Ich kann diesem Verständnis so betrachtet natürlich folgen und in großen Teilen zustimmen. Was aber ist mit dem heilsamen Begehrungen? (Gesundheit, Befreiung, z.B)
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accinca:
Schon damals, noch zur Lebzeit des Buddha hat man
dem Buddha vorgeworfen ein "Verneiner" zu sein.
"Ein Verneiner ist der Herr Gotama" sagten sie.
Der Buddha sagte daraufhin:
Zitat
-"Allerdings, Brahmane, könnte man mich in einer Hinsicht
mit Recht als einen Verneiner (Venayiko) bezeichnen:
denn ich weise die Lehre zur Verneinung von Gier, Haß und
Verblendung, zur Verneinung der mannigfachen üblen,
unheilsamen Dinge. In dieser Hinsicht könnte man freilich
mit Recht sagen: 'Ein Verneiner ist der Asket Gotama';
doch nicht wie du es meinst."
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(A 8. 11)
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Werter accinca,
als aufmerksamer Leser deiner Posts war mir eh nicht ganz wohl dabei, dir so direkt zu widersprechen. Ich sehe in der Behauptung, der Buddha wäre ein Verneiner gewesen, einen stark vereinfachenden und polemischen Vorwurf. Als ein solcher war er ja auch ursprünglich gemeint (dein Zitat).
Ich bin nicht zufrieden mit diesem Begriff: "Verneinen", weil in ihm nicht das Moment des Erkennens integriert ist.
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Dank an mukti für das ausgezeichnete Zitat zur Methode Buddhas:
Zitat
Rāhula, wenn du eine Handlung mit dem Körper ausführen willst, sollte eben diese körperliche Handlung von dir so reflektiert werden: 'Würde diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? Ist es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?' Falls du erkennst, während du sie reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit dem Körper ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche körperliche Handlung mit Sicherheit nicht ausführen. (M.61)
Ich persönlich halte ein solches Reflektieren für heilsam und ein Entsagen aus diesen genannten Gründen (heilsam, unheilsam, leidbringend, leidvermindernd) für ganz im Sinne der Lehre.
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Dank auch an morpho für den Versuch, meinen Punkt deutlicher zu machen:
Morpho:
Zitat
Er lehrte nicht den Selbstmord.
Er lehrte nicht Geistabtötung. Starre, Stagnation, Unterdrückung.
Das war die Methode der Büßerasketen, die er als unheilsam verifizierte.
Ich möchte mich entschuldigen für die potentielle Verwirrung, die meine Einwände provoziert haben könnten.
Respektvolle Grüße an euch vier